Zum Hauptthema: Ich habe kein Rotpunktvisier und hab noch nie eines vermisst. Wenns wirklich eng und schnell wird (auf Sauen) schieß ich über kimme und Korn. Sonst nutze ich ein variables Drückjagdglas mit kleiner Vergrößerung. I.d.R. steht das auf minimal und wenn tatsächlich dann ein Rehlein angeturnt kommt und sich im Altholz auf weitere Entfernung hinstellt, hab ich schnell mal ein wenig hochgedreht. Damit lässt sich wunderbar schießen und v.a. noch besser ansprechen. Das muss nichtmal n Highendprodukt sein.
Zur Bock-Thematik: Ich jage zu 99% in Bayern und da sind nach wie vor Böcke nach dem 16.10. zu. Sie werden auch nirgends frei gegeben, auch nicht in den Staatsjagden und auch nicht mit nem Augenzwinkern. Ich komm in den letzten Jahren meistens zu niedrigen zweistelligen Rehwilderlegungen auf Drückjagden. Diese Strecke wär deutlich höher, würden sich die "Privaten" endlich mal durchringen, auf ihren Drückjagden auch Rehwild frei zu geben. Zu meiner Strecke und dem was ich als zentraler Aufbrecher so übers Jahr seh: Das allgemeine Vorurteil es streben zu viele Böcke auf solchen Jagden und die Reh werden überwiegend schlecht (Weich, Rücken, Keule) geschossen: Es ist ein Märchen, dass in keinster Weise stimmt! in den letzten Drei Jahren hab ich einen einzigen Bock gestreckt und das absichtlich, denn der Bock war auf einem Licht blind und hat leicht gehinkt, vermutlich n älterer Autounfall. Beides konnte ich vorm Schuss (auf 60m) erkennen (So viel zum Ansprechen von Rehwild auf Drückjagden...)
Was ich aber in keinster Weise nachvollziehen kann: Warum lassen die Privaten ihre (in den allermeisten Fällen sehr zahlreichen) Rehe sinnlos und ohne vernünftigen Grund durch die Landschaft scheuchen, ohne dass das zu einem zählbaren Erfolg auf der Habenseite führt. Die meisten DJ sind im November bis Mitte Dezember, also wo der Rehwildabsatz brummen sollte - oder könnte! Stattdessen rennen Sie dann bis Mitte Januar hinter den Rehen her um ja noch die letzte Bestellung oder den Plan erfüllen zu können...
Und für die, die meinen, alle "ihre" Rehe beim Namen zu kennen: Das hab ich vor einigen Jahren (hier) ich auch mal gedacht. Bis ich diese eine Geiß mit ihren zwei Kitzen in einem Herbst dreimal erlegt hab (und eine vierte Geiß mit ihren beiden Kitzen nach Erfüllung des Abschusssolls in genau der selben Wiese erschien.
Wer als Jagdpächter Angst hat, seine Rehe auszurotten: Ihr könntet es nicht, selbst wenn Ihr es wolltet! Da gibt es sicherlich einige Förster, die vermutlich einiges versierter sind, die auch entsprechend gewillt sind, die deutlich mehr Zeit im Revier verbringen und die sogar fürs Jagen bezahlt werden: AUCH DIE SCHAFFEN ES NICHT!!! auch wenn Ihr es nicht glauben wollt, die schießen jedes Jahr immer noch Rehe und in 9 von 10 Fällen werden das (von einigen Ausreißerjahren noch oben uder unten abgesehen) nicht mal weniger erlegte Rehe!!!