Darmbarriere bricht nach 30-45min.
Die Prämisse bei Drückjagden liegt eher nicht auf der Gewinnung hochqualitativen Wildbrets.
Nur mal so: Selbst wenn die Darmbarriere nach 30 - 45 min. zusammenbricht, was passiert dann?
Richtig, es gelangen Bakterien in den Wildkörper, die dann das Fleisch angreifen und zersetzen. Das heißt, das Stück beginnt zu verwesen.
Aber: Von welchem Zeitraum, wo dieser Zersetzungsprozess stattfindet, reden wir hier?
Sekunden, Minuten Stunden? Was soll also mit den ganzen Wild passieren, was erst nach einer Nachsuche gefunden wird?
Was soll mit all den Sauen geschehen, die Nachts geschossen und erst am Morgen gefunden werden, denn Nachsuche ist ja bekanntlich keine Nachtsuche!
Alle in die Tierkörperbeseitigungsanstalt??
Absoluter Blödsinn. Der Zersetzungsprozess durch Bakterien wird nach dem aufbrechen wie gebremst?: Nur durch einfrieren oder Kochen des Wildprets. Die Verbreitung der Bakterien wird durch starke Kühlung gehemmt aber nicht beendet.
Bakterien kommen unweigerlich beim Schuss auf das Wild (Einschuss, Ausschuss und bei jedem Aufbrechen an das Fleisch. Das ist nun mal so.
Jeder Oberbedenkenträger soll es so handhaben, wie er es für richtig hält, aber ich denke, diese ganze Hysterie ist einfach übertrieben.
Jahrhunderte hat man die Stücke nach dem Aufbrechen mit Laub oder Moos ausgewischt. Diese Leute, die das Wild dann verzehrt hatten sind nun alle tot. Allerdings nicht wegen Vergiftung des Fleisches, sondern an Altersschwäche gestorben.
Wenn ein Stück Wild verhitzt ist, riecht man es und das Fleisch beginnt sich zu verfärben.
Dann kann man entscheiden, ob man es
selbst noch essen möchte oder besser zu Hundefutter kocht. Früher bei Fasanen nannte man das Hougout. Aber das ist eine andere Sache.
Ich gehe davon aus, das jeder hier, der Wildpret verzehrt, vorher diese entweder kocht oder brät.
Bei Herstellung von Rohwurst mit Wildfleisch ist die Sache schon wieder etwas defiziler, obwohl dort der Einsatz von Pökelsalz die Bakterien vernichtet, aber den Geschmack würde bei nicht ganz koscherem Fleisch leiden.
Habt ihr mal gesehen und gerochen, wie Wildfleisch aus den Supermärkten, portionsgerecht geschnitten und verpackt, z.B. aus Neuseeland importiert aussieht und z.T. schon vergammelt riecht, weil die Kühlkette mehrfach unterbrochen wurde?
Das ist echt widerlich.
Und noch eins: Die Prämisse bei Drückjagden liegt sehr wohl auf Gewinnung von hochwertigem Wildpret. Was denn sonst? Schädlingsbekämpfung ? Nein danke.
Nichts gegen Fleischhygiene und die entsprechenden Verordnungen dazu, aber da wird auch viel geschrieben oder erzählt, was überhaupt nicht praktikabel und machbar ist.
Auch mit dem Ansprechen und beurteilen des Wildes vor dem Schuss. (Nachts bei der Saujagd vom Ansitz aus ist das besonders lustig)
Und das nächtliche Beschauen des Aufbruches im Schein der Taschenlampe ist auch nicht so, wie es von den Fleischhygienikern gerne gesehen werden würde.
Also, man sollte manchmal die Kirche ruhig im Dorf lassen.