Aufbrechen - wie lange warten bei welcher Temperatur

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Ja, aber die muss ich erst auf unseren Servern recherchieren, das muss bis nach dem Urlaub warten
 
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Gelöschtes Mitglied 7666

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Laut Lebensmittelhygienegesetz sind Tiere die für den menschlichen Verzehr bestimmt sind unverzüglich auszunehmen. Zu meiner Lehrzeit als Metzger waren das vor gut 30 Jahren 1 std. nach dem Töten. Wie es heute genau ist müsste mann im Lebensmittelhygienegesetz der einzelnen Länder recherchieren. Wenn heute mancherorts die Strecke nach DJ mehrere stunden unaufgebrochen bis Ende der Jagd liegt dürften die meisten Stücke vom Vetti verworfen werden . Ich kenne auch Reviere in denen von jedem Schützen erwartet wird das er sein Wild unmittelbar nach dem Schuß aufbricht
 
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Gelöschtes Mitglied 7666

Guest
Es kann sich jeder die Frage selbst beantworten in dem er für sich beantwortet ob ihm das Stück für sich selber noch verwertbar erscheint
 
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Es ist doch wie immer im Leben. Leute die (meinen sie hätten) Ahnung von einer Sache haben, sind irgend wann der Meinung, unter einem bestimmten Level geht gar nichts. Gilt für Schützen, Wiederlader, Fotografen, Ornithologen usw. usw.
Ausrüstungsfanatismus und Perfektionismus findet man immer. Ich kenne mehr Menschen, die den Unterschied von Huhn und Pute, Reh und Hirsch oder Wildschwein und Hausschwein nicht heraus schmecken, als ***-Köche die angeblich den Unterschied von DJ zu EJ schmecken.

Die Qualität eines Gerichtes hängt dann doch von mehr ab. Wahrscheinlich hat die Sauce mehr Einfluss auf den Geschmack als der Todesumstand.

Natürlich ist ein guter Schuss, ein flottes ordentliches Aufbrechen und ausreichend Wasser (bei noch warmen Wildkörper) die beste Voraussetzung. Aber selbstverständlich kannst Du auch die Strecke einer Drückjagd mit zentralem Aufbrechen verwerten.

PS: m2C
Unser Veterinär rät immer keimbelastetes Blut (Schweiß) mit sauberem Wasser aus - bzw abzuwaschen und schlechte Schüsse großzügig auszuschärfen. Voraussetzung für Wasser ist aber immer der noch warme Wildkörper, an dem das Wasser verdunsten kann und eine baldige Kühlung
 
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Dann kannst Du angesichts druckbeampfter Drückjagdnomanden, Sonntagsjägern ("Sau habe ich noch nicht gemacht") und fehlenden Wasser 80 % des Wildbrets in die Tonne treten.

Moin, das sollte man nicht verallgemeinern, als Einladender habe ich schon die Möglichkeit Einfluß auf die "Qualität" der Teilnehmer zu nehmen. Bei und kommt niemand, der die Arbeit nach dem Schuß nicht beherrscht. Jungjägern wird Anleitung gegeben.
Wenn größere Kommunale Verwaltungen zahlende Teilnehmer aus der halben Welt haben, dann müssen diese eben sicherstellen, dass es ein "Versorgungskommando" gibt, die dann vielleicht retten was noch zu retten ist.
Und ja @Fuchsjäger, auch in unserem Revier erwarten wir von jedem, dass Er/Sie auch in der Lage ist das erlegte Wild ordentlich aufzubrechen und das auch am Stand tut. Wenn die Jagd z.B. 2,5 Stunden läuft, zu Anfang etwas geschossen wird, dann würde noch eine weitere Stunde vergehen, bis das Wild gesammelt und am Aufbrechplatz wäre. Das machen wir nicht.
 
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Wenn man vieles hier so ließt, dann fragt man sich, wie die Menschen früher ohne Kühlschrank, etc. überlebt haben. Wenn alles so schlimm und giftig ist, müssten die Aasfresser schon längst ausgestorben sein und die kochen ihren Fraß noch nicht einmal.
Das ist sicher richtig. Die Wildbretverwertung in größeren Stil gehört zu meinen beruflichen Aufgaben und wenn ich an die Zeit vor 40 Jahren zurückdenke.......da wäre jeder Metzger der so gehandelt hätte, postwendend eingesperrt worden. Ich kannte einen Gastwirt, der kaufte nur überfahrenes Wild, da billig. Ich habe mein ganzes Berufsleben einen ständigen Kampf mit den Saubären geführt. Jeder kann essen was er will. Er kann sein Wildbret auch in der Wasserpfütze auswaschen. Aber wenn i c h das Wildbret verwerten soll, dann hat er sich nach meinen Regeln zu richten. Und die entsprechen den heutigen Anforderungen.
Wenn ich sehe, wie nach dem Vakuumieren von Träger-/Tellerschüssen das Wildbret im "Saft"schwimmt, dann einfach nur gucken, welche Stücke der Käufer auswählt. Oder wenn die Keule des Drückjagdstückes auch nach Tagen noch nicht fest wird und auseinanderläuft wie ein Pfannkuchen, dann hat`s was.

Und warum essen heute noch viele Leute kein Wildbret? "Ich hab das vor 20 Jahren am probiert, danke Sau esse ich grundsätzlich nicht". Weil die Jäger dem Verbraucher auch einiges zugemutet haben.

Ich würde aber unseren Verdaungstrakt nicht mit denen eines Aasfressers vergleichen und der Buschmann hat vielleicht da auch ein andere Ausgangslage als unsere Gewöhnung an ständige Sagrotanbelastung.
 
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Gelöschtes Mitglied 9162

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8 seiten und nicht ein fäschta hat sich hier zu der Problematik insbesondere der effektiven drückjagden geäußert:ROFLMAO::LOL:

Ich habe aber noch Hoffnung
 
G

Gelöschtes Mitglied 3257

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Ich sehe es ähnlich wie Colchicus. Nur wer top Qualität abliefert, wird dauerhaft zu sehr guten Preisen verkaufen können. Jetzt zu Weihnachten hatte ich mehrere "Erstkunden" für Reh Fleisch. Feedback von fast allen: das hat gar nicht nach Wild geschmeckt,wir waren immer der Meinung dass schmeckt viel strenger... Ergebnis für mich: jede Menge positive Mund zu Mund Propaganda und einige Bestellungen, die ich aber schon gar nicht mehr bedienen kann weil so gut wie ausverkauft bis Mai.
 
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Gelöschtes Mitglied 7666

Guest
@colchicus ich bin wie bereits erwähnt gelernter Metzger. Mein Ausbilder hat mir damals zum Thema "aussortieren" beigebracht " was Du nicht selber essen willst fliegt weg " . So halte ich es heute noch. Beim jagen führe ich immer frisches Trinkwasser zum ausspülen mit. Und Wild welches 4 Stunden irgendwo im Busch in einer Pfütze liegt ohne aufgebrochen worden zu sein ist definitiv nicht mehr verwertbar. Ich war dieses Jahr wieder bei einigen Jagden zum aufbrechen bestellt worden . Von insgesamt 40 Sauen waren nocht keine 10 mit einem sauberen Schuß erlegt. Wer von den mitlesern hier kann ein solches Stück Wild ruhigen Gewissens weitergeben ?
Sicher , die Drückjagden sind notwendig um die Sauenbestände zu dezimieren , aber es gibt leider immer noch zu viele Rambos auf den Jagden. In vielen Videos sieht man Wild dem der Lecker bis auf den Boden hängt weil es so abgehetzt ist . Da hast Du schon vor dem Schuß, egal ob sauber geschossen oder nicht direkt aufgebrochen und ausgespült oder nicht keine Qualität.Für mich gehört zu nachhaltiger Jagd als erste Zielsetzung immer dass das erlegte Wild auch ordentlich verwertet wird
 
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Die 8 Seiten habe ich nun nicht gelesen.

Wann wird aufgebrochen?
Schnellst möglich je nach Situation bis 45 Min. nach dem Erlegen. (Darmbarriere)

Entscheidend finde ich dabei zusätzlich die Frage wie aufgebrochen wird:

Hängend mit dem Haupt nach unten. Von oben wird nach unten geöffnet und gearbeitet.
Vorteil: Der Schweiß in der Brusthöhle vom Kammerschuss verbleibt somit auch dort und läuft nicht da z. B. verkehrt herum mit dem Haupt nach oben hängend oder liegend aufgebrochen zusammen mit den Innereien über die Keulen.

Wasser braucht man hierbei fast gar nicht.

Ansonsten je nach Schuss den Vorgang anpassen, ggf. verunreinigtes abschärfen, Wasser etc.

Da man jedoch in der Regel auf der Ansitzjagd in aller Ruhe das Wild anwechseln sieht und diesem die Kugel anträgt, wenn es breit steht - wird es meist der obige Ablauf sein.

Auf der Drückjagd wird es etwas anderes sein. Hier habe ich mir dieses Jahr vorgenommen Wild zu erwerben es aber selbst nicht getan.

Waidmannsheil und guten Rutsch
 
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