Aufforstung???

Wie Aufforsten?

  • Douglas Buche

    Stimmen: 0 0,0%
  • Buche Douglasie

    Stimmen: 5 100,0%

  • Umfrageteilnehmer
    5
Registriert
31 Jan 2002
Beiträge
6.492
Moin zusammen,

an die Experten unter Euch:
ich will ca einen ha aufforsten lassen. Es handelt sich um einen Kiefern-Douglasien-Altbestand. Eine Aufforstung soll nun als Unterbau stattfinden.
Mir geht es darum, zum einen Dickung und Einstände zu haben, andererseits auch die waldbauliche Sicht nicht außer acht zu lassen.
Nach Rücksprache mit dem zuständigen Förster der FBG empfielt dieser Douglas-Buche oder Buche-Douglas!

Was ist aus Eurer Sicht besser für Sauen und Rotwild?

Danke für Eure Antworten :wink:
 
Registriert
31 Aug 2006
Beiträge
1.388
Das lässt sich aus der Ferne ohne Kennntis der Standortbedingungen nicht so leicht sagen.
Für einen VORANBAU mit führender Buche braucht es einen lehmigen Standort, oder , falls eine Kartierung vorliegt, mind. eine 4- in der Nährstoffziffer und vermutlich einen Zaun.
Ist die Nährstoffversorgung schwächer, würde ich die Douglasie als führende Baumart nehmen. Für Deinen jagdlichen Ziele ist 1 ha nicht viel, da ist Ruhe oft wichtiger als die Bestockung. Und eine Buche ohne Zaum im Wildeinstandsgebiet groß zu bekommen, wird ohnehin nicht einfach werden.

Tip: nimm Dgl. im Verband 4 x4 m (625/ha) und fülle auf mit Fichte (Sauen mögen auch Sitka!), Buche und einzelne Eichen (auch Roteichen). Für das Laubholz wirst Du wohl Kleingattern bauen müssen.

Wh.
 
Registriert
21 Apr 2003
Beiträge
2.671
:shock: Warum Buche?

Nach ein paar Jahren hast du auf der Fläche nicht einen Meter Äsung mehr. Abgesehen von paar Bucheckern alle paar Jahre.
 
Registriert
16 Mrz 2008
Beiträge
7.611
Wenn die Douglasie dort zurecht kommt, ist das finanziell letztendlich wohl interessanter als Buche - aber bei 1ha ist das "Jäckchen wie Höschen".

Deckung machen beide am Anfang ganz gut, später wird die Douglasie wohl etwas "blickdichter" sein.

Ich würde das Gegenteil von dem pflanzen, was rundherum schon viel steht - ist das ein großer Buchenbestand, dann Douglasie, ist es ein Nadelwald, dann einmal die Buche.
 
Registriert
21 Apr 2003
Beiträge
2.671
Hama schrieb:
schweisshund schrieb:
:shock: Warum Buche?

Für den Boden. Stichwort Nährstoffeintrag.

schweisshund schrieb:
Nach ein paar Jahren hast du auf der Fläche nicht einen Meter Äsung mehr. Abgesehen von paar Bucheckern alle paar Jahre.

Das ist nicht richtig.

Nicht richtig?

Wenn mich jemand vor die Wahl stellen würde, ob ich lieber in einem Revier mit Kiefer Douglasie oder unter Buche jagen möchte, da bräuchte ich nicht lange überlegen. :20:

Ich kann mir jeden Tag die Resultate in allen Alterstufen vom Buchenunterbau auf verschiedenen Standorten anschauen. Und auch wie die Endergebnisse aussehen. So ein Bestand muss ja auch mal alt werden. :25:
 
Registriert
27 Sep 2006
Beiträge
27.241
Moin!

Ohne Kenntnis der Ecke ist das nicht zu sagen. Wenn die Douglasie schon da steht - wie sieht das mit Dgl-Naturverjüngung aus? Dann müßtest Du nur hier und da etwas dazwischen setzen, z. B. Bu. Einzelne Eichen einbringen ist Gärtnerei - kannst Du als Randgestaltung machen, IM Bestand ist das eher wenig sinnvoll, da Du die sowohl gegen die Dgl wie gegen die Bu ständig verteidigen musst.

Viele Grüße,

Joe
 
Registriert
16 Aug 2012
Beiträge
490
schalala schrieb:
Moin zusammen,

an die Experten unter Euch:
ich will ca einen ha aufforsten lassen. Es handelt sich um einen Kiefern-Douglasien-Altbestand. Eine Aufforstung soll nun als Unterbau stattfinden.
Mir geht es darum, zum einen Dickung und Einstände zu haben, andererseits auch die waldbauliche Sicht nicht außer acht zu lassen.
Nach Rücksprache mit dem zuständigen Förster der FBG empfielt dieser Douglas-Buche oder Buche-Douglas!

Was ist aus Eurer Sicht besser für Sauen und Rotwild?

Danke für Eure Antworten :wink:

Bu-Dgl-Mischung geht, macht aber die nächsten 40 Jahre ganz schön arbeit in der Mischwuchsregulierung, wenn die Bu nicht nur dienende Funktion haben soll.
Dgl im Weitverband mit Buche (wie wäre es in diesem Falle eigentlich mit HBu) zur Schaftpflege wird auch gehen, wenn Dir das RW nicht alles auffrisst.
Zur detaillierter Antwort solltest du uns wissen lassen: Kronenschlußgrad Altbestand, wo willste damit hin; kannste später noch abräumen ohne die Vjg. zu zerdreschen, wie hoch ist die Verbissbelastung/Schäle bzw. was bist Du bereit zu ertragen?
 
Registriert
21 Nov 2005
Beiträge
618
Mal als Denkanstoß:

Was spricht gegen heimische Gehölze?

Ich versuche möglichst ausschließlich Gehölze anzupflanzen, die in meiner Region auch von Natur aus vorkommen.

Ich finde, besonders als Jäger, sollten wir uns auf die ursprüngliche Flora zurückbesinnen.
Oder zumindest auf die langjährig eingeführten Pflanzen der Kulturlandschaft.

Das Einführen neuer, angeblich viel besserer Arten ist für mich ein Problem und es gibt genug Beispiele, wo Ökosysteme dadurch stark geschädigt bis komplett zusammengebrochen sind.

Wird mit ein paar Douglasien, Rotbuchen ,-eichen, Sitkafichten, japanischen Lärchen etc. sicher nicht passieren aber trotzdem...

Es gibt nichts, dass viel toller ist als das, was an die heimischen Verhältnisse angepasst ist.
Eine neue Art, die augenscheinlich Vorteile bringt, bringt auch immer einen Haufen Nachteile mit sich.
Die Frage ist eigenlich nur, für wen und ob wir es als "wichtig" genug empfinden. (Sprich: obs um genug Geld geht und man billigend drüber hinweg sehen kann...)

Ist meine Meinung.

Gruß
Kuder
 
Registriert
31 Jan 2002
Beiträge
6.492
danke für eure antworten.
zur ergänzung:
es wird komplett gegattert.
die kartierung lässt beide aufforstungsarten zu.
förster sagt, kronendichte ca 0,4
beide aufforstungen werden von der eu bezuschusst und es handelt sich somit um "heimische" bäume, auch wenn ich in der gegend noch keine "wilde" buche gesehen habe, aber die bodenproben gaben das ergebnis her.
aufforstungen ohne gatter machen keinen sinn! deshalb auch das klein-klein, da ansonsten wechsel usw verbaut werden. das will ich jagdlich vermeiden!


mein ziel ist es, von der kiefern monokultur weg zu mischwäldern, wobei alle paar jahre ein neues gatter als einstand dazu kommen soll.
angefangen habe ich letztes jahr mit knappen 2 ha.
nächstes jahr der gute ha.

vielleicht zwischendurch noch ne neue weihnachtsbaumkultur, auch wenn das waldbaulich keine alternative ist!

habt ihr noch andere ideen?
ich hatte evtl an eine streuobstwiese gedacht, finde aber momentan keine passende fläche :)
 
Registriert
31 Aug 2006
Beiträge
1.388
Kuder schrieb:
Mal als Denkanstoß:

Was spricht gegen heimische Gehölze?

Ich versuche möglichst ausschließlich Gehölze anzupflanzen, die in meiner Region auch von Natur aus vorkommen.

Ich finde, besonders als Jäger, sollten wir uns auf die ursprüngliche Flora zurückbesinnen.
Oder zumindest auf die langjährig eingeführten Pflanzen der Kulturlandschaft.

Das Einführen neuer, angeblich viel besserer Arten ist für mich ein Problem und es gibt genug Beispiele, wo Ökosysteme dadurch stark geschädigt bis komplett zusammengebrochen sind.

Wird mit ein paar Douglasien, Rotbuchen ,-eichen, Sitkafichten, japanischen Lärchen etc. sicher nicht passieren aber trotzdem...

Es gibt nichts, dass viel toller ist als das, was an die heimischen Verhältnisse angepasst ist.
Eine neue Art, die augenscheinlich Vorteile bringt, bringt auch immer einen Haufen Nachteile mit sich.
Die Frage ist eigenlich nur, für wen und ob wir es als "wichtig" genug empfinden. (Sprich: obs um genug Geld geht und man billigend drüber hinweg sehen kann...)

Ist meine Meinung.

Gruß
Kuder

Die ROTBUCHE ist so was von heimisch und die anderen genannten Baumarten sind mittlerweile mindestens so heimisch wie das Damwild hier im Norden, oder?
 
Registriert
31 Jan 2002
Beiträge
6.492
Küstenhase schrieb:
... Für Deinen jagdlichen Ziele ist 1 ha nicht viel, da ist Ruhe oft wichtiger als die Bestockung. Und eine Buche ohne Zaum im Wildeinstandsgebiet groß zu bekommen, wird ohnehin nicht einfach werden...
Wh.

ich hoffe, durch das gatter nicht nur keinen verbiss zu erhalten, sondern eben auch R U H E :12:

weiterhin finde ich 1ha dickung auf jeden fall besser als keine deckung und man kann kleinflächige dickungen auch mal schnell mit 3 odr 4 schützen beglücken... man muss keinen großen aufwand betreiben.
ist 1 ha dickung im größeren waldkomplex nicht ausreichend?
ich meine, lieber ein paar nester im wald verteilt, als vielleicht 6 ha wald, der dicht ist, aber außenrum nur feld :)

aber eben nur meine meinung!

Canon schrieb:
Bu-Dgl-Mischung geht, macht aber die nächsten 40 Jahre ganz schön arbeit in der Mischwuchsregulierung, wenn die Bu nicht nur dienende Funktion haben soll.
Dgl im Weitverband mit Buche (wie wäre es in diesem Falle eigentlich mit HBu) zur Schaftpflege wird auch gehen, wenn Dir das RW nicht alles auffrisst.
Zur detaillierter Antwort solltest du uns wissen lassen: Kronenschlußgrad Altbestand, wo willste damit hin; kannste später noch abräumen ohne die Vjg. zu zerdreschen, wie hoch ist die Verbissbelastung/Schäle bzw. was bist Du bereit zu ertragen?

unbedarfte frage: was macht denn das für arbeit?
Verbiss ist unwahrscheinlich bei gatterung :)


Mohawk schrieb:
Moin!

Ohne Kenntnis der Ecke ist das nicht zu sagen. Wenn die Douglasie schon da steht - wie sieht das mit Dgl-Naturverjüngung aus? Dann müßtest Du nur hier und da etwas dazwischen setzen, z. B. Bu. Einzelne Eichen einbringen ist Gärtnerei - kannst Du als Randgestaltung machen, IM Bestand ist das eher wenig sinnvoll, da Du die sowohl gegen die Dgl wie gegen die Bu ständig verteidigen musst.

Viele Grüße,

Joe

naturverjüngung sieht eher schlecht aus, da kein gatter und viel wild.
aber ich will ja auch kein waldbauer werden :)

ich schaue mal nächstes jahr, wie sich die naturverjüngung im 1.gatter gemacht hat.
außerdem war bis zur gatterung jeweils ein altholzbestand vorhanden, der mehrere jahrzehnte nicht durchforstet wurde. damit fehlte natürlich auch licht! ich hoffe, dass jetzt auch außerhalb der gatter zumindest junge kiefern von alleine weitere deckung bringen.

evtl will ich an den rändern noch einzelne schwarzdorn und brombeeren pflanzen, damit dann in ein paar jahren wirklich dickung entsteht und auch die kleinen flächen schutz bieten. dazu sollen aber erst einmal die gepflanzten bäume angewachsen sein und den ersten schub genommen haben.

habt ihr weitere ideen?
 
Registriert
31 Aug 2006
Beiträge
1.388
schalala schrieb:
ist 1 ha dickung im größeren waldkomplex nicht ausreichend?
ich meine, lieber ein paar nester im wald verteilt, als vielleicht 6 ha wald, der dicht ist, aber außenrum nur feld :)

aber eben nur meine meinung!

Du kennst Deinen Busch, daher wirst Du das besser beurteilen können.....

unbedarfte frage: was macht denn das für arbeit?

Die Konkurrenz Dgl/Bu ist stark wegen der Dominanz der Dgl., will man Buche auch in der führenden Schicht, muss viel gepflegt, also durchforstet werden. Und das nicht nur 40 , sondern eher 140 Jahre...
Verbiss ist unwahrscheinlich bei gatterung :)
Bei größeren Zäunen, besonders bei Schwarzwildvorkommen, trennt ein Zaun das Wild außerhalb vom Wild innerhalb......




naturverjüngung sieht eher schlecht aus, da kein gatter und viel wild.
aber ich will ja auch kein waldbauer werden :)

Naturverjüngung kannst Du einleiten durch Freilegen des Mineralbodens. Dazu gibt es verschiedene Geräte/Verfahren. Frage Deinen Förster, was Ihr Vorort verfügbar habt.
Ich hatte Pflanzung von Dgl. empfohlen, da das heutige Pflanzgut aus anerkannten und guten Beständen kommt und gutes Wachstum wahrscheinlich ist. Bei Altbäumen weiß man oft nicht die genetische Herkunft. Wenn die trotzdem gut aussehen, dann kann man daraus auch getrost NV erziehen, sonst besser pflanzen.


ich schaue mal nächstes jahr, wie sich die naturverjüngung im 1.gatter gemacht hat.
außerdem war bis zur gatterung jeweils ein altholzbestand vorhanden, der mehrere jahrzehnte nicht durchforstet wurde. damit fehlte natürlich auch licht! ich hoffe, dass jetzt auch außerhalb der gatter zumindest junge kiefern von alleine weitere deckung bringen.

evtl will ich an den rändern noch einzelne schwarzdorn und brombeeren pflanzen, damit dann in ein paar jahren wirklich dickung entsteht und auch die kleinen flächen schutz bieten. dazu sollen aber erst einmal die gepflanzten bäume angewachsen sein und den ersten schub genommen haben.

habt ihr weitere ideen?

Das sind einige Anregungen, für konkrete Tips müsste man die Fläche sehen.
 
Registriert
31 Jan 2002
Beiträge
6.492
naja, bei 1-5 ha sollte man noch kein wild einbauen. und wenn, dann sollte man es erlegen, oder?

aber klar. wenn sauen da sind und die auch durch den zaun gehen (sauenklappen werden ja gerne ignoriert), dann kann auch rehwild ins gatter... und bei genügend deckung in 5 jahren, da bleibt es dann auch dort...
aber der zaun soll so schnell wie möglich wieder weg!
 
Registriert
21 Nov 2005
Beiträge
618
Küstenhase schrieb:
Kuder schrieb:
Mal als Denkanstoß:

Was spricht gegen heimische Gehölze?

Ich versuche möglichst ausschließlich Gehölze anzupflanzen, die in meiner Region auch von Natur aus vorkommen.

Ich finde, besonders als Jäger, sollten wir uns auf die ursprüngliche Flora zurückbesinnen.
Oder zumindest auf die langjährig eingeführten Pflanzen der Kulturlandschaft.

Das Einführen neuer, angeblich viel besserer Arten ist für mich ein Problem und es gibt genug Beispiele, wo Ökosysteme dadurch stark geschädigt bis komplett zusammengebrochen sind.

Wird mit ein paar Douglasien, Rotbuchen ,-eichen, Sitkafichten, japanischen Lärchen etc. sicher nicht passieren aber trotzdem...

Es gibt nichts, dass viel toller ist als das, was an die heimischen Verhältnisse angepasst ist.
Eine neue Art, die augenscheinlich Vorteile bringt, bringt auch immer einen Haufen Nachteile mit sich.
Die Frage ist eigenlich nur, für wen und ob wir es als "wichtig" genug empfinden. (Sprich: obs um genug Geld geht und man billigend drüber hinweg sehen kann...)

Ist meine Meinung.

Gruß
Kuder

Die ROTBUCHE ist so was von heimisch und die anderen genannten Baumarten sind mittlerweile mindestens so heimisch wie das Damwild hier im Norden, oder?


Fehler vom Amt: Gemeint war natürlich die ROTEICHE. Schuldigung dafür.

Das Damwild ist sicher ein interessanter Punkt. Ob es als "heimisch" gilt oder nicht, darüber darf gestritten werden.

Zeitweise war es sicher einmal heimisch, allerdings dann durch die Eiszeiten nach Süden verdrängt.

Alles weitere ist nicht so 100%ig belegt. Manche Forscher sehen die Römer als Widereinbürgerer, andere erst mittelalterliche Monarchen.

Es gibt allerdings auch eine These, wonach die Einführung effizienterer Jagdwaffen und -strategien unserer Vorfahren eine natürliche Verbreitung in den ursprünglichen Lebensraum verhindert hat, den sie sich ohne menschliches Zutun von selbst wieder erobert hätten.

Auch ein interessanter Punkt wie ich finde.
Ob was dran ist? - Who knows.
 

Neueste Beiträge

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
11
Zurzeit aktive Gäste
591
Besucher gesamt
602
Oben