Aujeszkysche Krankheit beim Hund durch Schwarzwild

[Doc-Holiday]

Trier-Saarburg - waldreiche schöne Jagd, wurde aber einem Jagdhund mit Wildschweinkontakt zum Verhängnis

Jagdhund in Trier-Saarburg mit tödlichem Virus infiziert

Im Kreis Trier-Saarburg ist ein Jagdhund an der Aujeszkischen Krankheit verstorben, einer für Hunde tödlichen Viruserkrankung. Hauptwirt für das Virus sind Wildschweine. Aktuelle Fälle bei Hunden sind im Saarland nicht bekannt, Antikörper gegen das Virus wurden vereinzelt aber auch in...

www.sr.de

 

[Gelöschtes Mitglied 13565]

Solche und ähnliche Meldungen gibt es in jedem Jahr und ich habe den Eindruck der Schwerpunkt liegt dabei im Winter.

Das Virus ist ein Herpesvirus und in den SW-Beständen verbreitet nachweisbar. Meist ist das Virus latent, wird aber "unter Stress" aktiviert und ist dann für unsere Hunde gefährlich.

Wie ist der "Stress" zu deuten?- In genau dieser Zeit, wo wir den Schwerpunkt für die DJ-en legen mit Hundeeinsatz, ist auch die Rauschzeit.

Gibt es Erkenntnisse ob der DJ-Stress ausreichend ist um das Virus zu aktivieren, oder braucht es dafür mehr - Rauschzeit, eventuelle gesundheitliche Probleme?


CdB

 

[!!Sauen!!]

Solche und ähnliche Meldungen gibt es in jedem Jahr und ich habe den Eindruck der Schwerpunkt liegt dabei im Winter.

...

Den Rest des Jahres haben, im Verhältnis gesehen, aber auch nur wenig Hunde regelmäßig Kontakt zum Schwarzwild.

 

[Gelöschtes Mitglied 13565]

Korrekt, aber darum gehts nicht. Es sei denn, es gäbe Erkenntnisse darüber, dass das Virus auch im übrigen Jahr in den SW-Beständen auf dem gleichen Aktivitäts-Level wäre, wie im Winter.

Auf diese und ähnliche Erkenntnisse zielt meine Fragestellung.


CdB

 

[prinzengesicht]

Korrekt, aber darum gehts nicht. Es sei denn, es gäbe Erkenntnisse darüber, dass das Virus auch im übrigen Jahr in den SW-Beständen auf dem gleichen Aktivitäts-Level wäre, wie im Winter.

Auf diese und ähnliche Erkenntnisse zielt meine Fragestellung.


CdB

Die jeweiligen Landesveterinäruntersuchungsämter führen i.d.R. ein ganzjähriges Monitoring von WS - Blutproben auf die drei wichtigsten, tierseuchenrechtlich relevanten viralen Infektionskrankheiten KSP, ASP und AK (meistens nur nur Antikörper - ELISA) durch.
Die genauen Daten über den Zeitraum der AK positiven Fälle werden aber nicht konsequent veröffentlicht, sondern meist nur für den Dienstgebrauch regelmäßig den entsprechenden Behörden zur Verfügung gestellt!
Und ja, es werden auch immer wieder Ak - Antikörper positive Proben außerhalb der herbstlichen Hauptjagdzeiten detektiert.
Antworten zu einer jahreszeitlichen verteilten Virämie in den Beständen, aufgrund welcher Umstände auch immer, kann ich nicht beantworten, da i.d.R. kein AG Nachweis geführt wird!
Hier noch eine recht neue Arbeit, auch zu diesem Thema, für die Region RLP,
die Seiten 6 - 20 sind für dich sicher sehr interessant!

http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2017/12569/pdf/WeyandClaudia_2016_11_08.pdf

Bei Fragen, gerne auch mehr per P.N.

Gruß

Prinzengesicht

 

[DonMojito]

Kommt man an diese Daten irgendwie ran? Bspw. über diese „Allgemeine Auskunftspflicht der Behörden“ …. Weis gerade nicht wie das korrekt heist?

insbesondere Anzahl Proben, regionale Verteilung etc?

 

[prinzengesicht]

Kommt man an diese Daten irgendwie ran? Bspw. über diese „Allgemeine Auskunftspflicht der Behörden“ …. Weis gerade nicht wie das korrekt heist?

insbesondere Anzahl Proben, regionale Verteilung etc?

Doch, gibt es!
Hier mal exakte Daten zum Vorkommen der Aujeszkyschen Krankheit bei Wildschweinen in Hessen; unten sind auch noch Berichte anderer Bundesländer verlinkt!

Aujeszkysche Krankheit bei Wildschweinen in Hessen

Die auch Pseudowut genannte Aujeszkysche Krankheit (AK) wird verursacht durch das sogenannte Aujeszky- oder Pseudorabies Virus (PRV), welches mit wissenschaftlichem Namen als „Suides Herpesvirus 1“ (SHV1, Herpesvirus Typ 1 des Schweins) bezeichnet wird.

lhl.hessen.de

​

 

[crasher]

Hallo, mich würde interessiere, wie der Hund sich infiziert hat?
Hatte vor längerer Zeit einmal ein Gespräch mit dem Bezirksveterinärdirektor. Dieser hatte alle gemeldeten Fälter der AK in unserem Bezierk über Jahre untersucht und gemeint, das so gut wie alle Hunde mit den Sauen gekämpft hatte und sich auch verletzt hatten. Er meinte die Aufnahme über den Verdauungsweg sei sehr sehr gering. Wird hauptsächlich über die Blutbahn übertragen.

 

[Kurpfalzjäger]

Meines Wissens auch über den Speichel.

 

[Bausaujäger]

Speichel, Rotz und Tränenflüssigkeit sind wohl am infektiösesten.
Bei mir ums Eck wurde im August eine Sau positiv auf AK getestet, allerdings ist die "flächendeckende" Testung nur sporadisch und bei einem kleinen Teil der erlegten Sauen gemacht worden.

Bausaujäger

 

[Bollenfeld]

Tränenflüssigkeit hat auch eine sehr hohe Virenlast.

 

[wipi]

Kommt man an diese Daten irgendwie ran? Bspw. über diese „Allgemeine Auskunftspflicht der Behörden“ …. Weis gerade nicht wie das korrekt heist?

insbesondere Anzahl Proben, regionale Verteilung etc?

Für welches Bundesland?
Habe Daten für NRW, allerdings nicht ganz aktuell. Die Veröffentlichung hängt immer ziemlich hinterher.
In den einzelnen Bundesländer und Kommunen ist die Testung und deren jahreszeitliche Verteilung auch sehr unterschiedlich. Hier wird im Rahmen der geforderten Kontingente z.B. meist alles während größerer Jagden im Herbst "abgearbeitet". Da ist die jahreszeitliche Verteilung vorgegeben.

wipi

 

[Meopta]

Komme aus dem Kreis Trier-Saarburg, davor waren keine Fälle bekannt. Im benachbarten Saarland sind jedoch dieses Jahr 5 Hunde verstorben.

 

[Klosterwald]

Wir gaben AK im Revier, seit Jahren schon. Jedes Jahr wird mindestens eine Sau positiv getestet, auf Hegeringebene sind es rund ein halbes Dutzend. Natürlich lassen die Hundeführer entsprechende Vorsicht walten; ausschliessen kann man das Risiko nicht ganz. Ich sag den Hundeführern in meinen Kursen immer, sie sollen Anschneiden in jedweder Form konsequent unterbinden. Was man darüber hinaus noch tun kann, weiss ich auch nicht - die Jagd mit Hunden einstellen, aber das ist auch keine Option.

 

[Gelöschtes Mitglied 13565]

Und ja, es werden auch immer wieder Ak - Antikörper positive Proben außerhalb der herbstlichen Hauptjagdzeiten detektiert.
Antworten zu einer jahreszeitlichen verteilten Virämie in den Beständen, aufgrund welcher Umstände auch immer, kann ich nicht beantworten, da i.d.R. kein AG Nachweis geführt wird!
Hier noch eine recht neue Arbeit, auch zu diesem Thema, für die Region RLP,
die Seiten 6 - 20 sind für dich sicher sehr interessant!

Danke noch einmal fürs einstellen, so wie ich die Angelegenheit sehe, werden nicht nur keine genaueren zeitlichen Eingrenzungen getroffen, es wird leider auch nicht differenziert zwischen aktiver oder latenter Phase. Ich denke mal die Antikörper lassen sich in einer infizierten Sau dauerhaft feststellen. Der Test wird ja als hinreichend sensibel dargestellt.


CdB