Ausbildung Bracke

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Sorry, ich bin doch nicht dir böse.
Ich bin sauer, dass man sowas den Brackenneulingen überhaupt klar machen muss. Das sind Hausaufgaben der Zuchtvereine. Aber die wollen ja nur noch verkaufen, von wenigen Ausnahmen abgesehen.
....und unter anderem deshalb bin ich so gern in einem Verein, wo das anders ist (KTB).
Möglichst viele Hunde verkaufen ist hier überhaupt kein Ziel...
Das Zuchtgeschehen wird sehr genau geplant,und wenn die Natur ein Schnäppchen schlägt (in diesem Jahr), dann gibts halt wenige Welpen.
Vorstand und Landesgruppen werden nicht müde, Welpenbewerbern und (Erstlings-) Junghund-Führern durch Theorie und Praxis nahe zu bringen, was in diesen noch ursprünglichen Rassen steckt und wie man Ausbildung und Einsatz darauf abstellt.
 
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Hallo, noch meine 2 Cents:

Ich bin schon der Überzeugung, dass man Bracken auch im Bereich AdS fördern sollte. Sie benötigen großes Vertrauen in ihren Führer und das ist in der Jugend nicht immer optimal für dieses Prüfungsfach, sofern man sie nicht vorbereitet hat.
Auch die (frühe) Arbeit auf der Kunstfährte ist aus meiner Sicht förderlich für den späteren Einsatz zum Stöbern. Der Hund lernt, dass genau diese eine Fährte zum gewünschten Ziel führt und nicht die zwischenzeitlichen Verleitungen. Dabei soll natürlich der Wille des Hundes diese "Fährte" zu arbeiten gefördert und erhalten bleiben.
Vom Stand geschnallte Hunde sollten aus meiner Sicht nicht ewig einer Fährte nachhängen, da es für den Erfolg der Jagd kontraproduktiv ist. Sie sollen Wild suchen, finden und ggfs. auf die Läufe bringen. Zudem in angemessener Form deren Fährten laut ein Stück (500 Meter) arbeiten. Anschließend sind sie im Umkreis des Schützenstandes wieder effektiver.
Ich halte es dabei mit @Busch

wipi
 

z/7

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Sie sollen Wild suchen, finden und ggfs. auf die Läufe bringen. Zudem in angemessener Form deren Fährten laut ein Stück (500 Meter) arbeiten. Anschließend sind sie im Umkreis des Schützenstandes wieder effektiver.
Wenn sie das lesen, bekommen etliche alte Brackenführer ganz sicher Schnappatmung. Meine Wenigkeit inbegriffen.

Was Du da beschreibst ist der Job eines Durchgehhundes.

Einzig die Rückkehr zum Stand und erneutes Durchsuchen angrenzender Dickungen kann wünschenswert sein. Muß aber nicht. More often than not findet man sich als Standschnaller auch in wildarmem Durchforstungsbestand wieder, wo der Hund ohnehin erstmal Strecke machen muß, um was zu finden.

500 m sind nix. Da soll der Hund ganz bestimmt noch nicht abbrechen, da wird das Wild grad erst langsamer und verhofft mal, daß man es erlegen kann. Schiebt sich ein, und dann müßt erst ein anderer Hund kommen, es wieder rauszuschmeißen. Ressourcenverschwendung.
 
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Vom Stand geschnallte Hunde sollten aus meiner Sicht nicht ewig einer Fährte nachhängen, da es für den Erfolg der Jagd kontraproduktiv ist. Sie sollen Wild suchen, finden und ggfs. auf die Läufe bringen. Zudem in angemessener Form deren Fährten laut ein Stück (500 Meter) arbeiten.

Aus der PO (AP) für Bracken kann ich entnehmen, dass die Junghunde für eine 4 >8 min laut am Hasen jagen sollen. 500 m????
Die guten Noten gibt es also, wenn die Hunde genau das NICHT tun, was du als ideal beim Stöbern beschreibst.
 
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Wenn sie das lesen, bekommen etliche alte Brackenführer ganz sicher Schnappatmung. Meine Wenigkeit inbegriffen.

Was Du da beschreibst ist der Job eines Durchgehhundes.

Einzig die Rückkehr zum Stand und erneutes Durchsuchen angrenzender Dickungen kann wünschenswert sein. Muß aber nicht. More often than not findet man sich als Standschnaller auch in wildarmem Durchforstungsbestand wieder, wo der Hund ohnehin erstmal Strecke machen muß, um was zu finden.

500 m sind nix. Da soll der Hund ganz bestimmt noch nicht abbrechen, da wird das Wild grad erst langsamer und verhofft mal, daß man es erlegen kann. Schiebt sich ein, und dann müßt erst ein anderer Hund kommen, es wieder rauszuschmeißen. Ressourcenverschwendung.

Die Nordhessische Stüberhundgruppe machte es genau so. Pro 10 - 20 ha jagdbarer Fläche ein W1/8, das Wild wurde von Hund zu Hund weiter gereicht. Genau so geht das. Aber Wachtel machen Arbeit bei der Ausbildung und bei der Pflege, man nimmt also Bracken.


Lieber Züchter, seid vernünftig. Macht Kaufverträge, in denen drinsteht, dass die Hunde nicht auf Gesellschaftsjagden eingesetzt werden dürfen, es sei den als Schweißhund.
 

z/7

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das Wild wurde von Hund zu Hund weiter gereicht.
Erstens glaub ich nicht, daß das so funktioniert, und zweitens ist es imho jagdtechnisch unsinnig, das Stück mit jedem neuen Hund erst mal wieder maximalzubeschleunigen. Der Witz eines spurlauten Hundes ist, daß das Wild sich auf diesen bestimmten Verfolger einstellen kann und seine Bewegung in aller Ruhe planen. Und der Schütze ebenso. Jeder weitere Hund verursacht eine Störung und damit unvorhersehbares Verhalten, Panik, Energieverluste. Das ist nicht das Ziel.
 
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Versuch mal, alte Beiträge dazu zu finden.
Die machten das wirklich so, wobei die Streckenerfolge ansitzender Gast zu (durchgehendem) HF durchaus zu diskutieren waren.
 
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Aus der PO (AP) für Bracken kann ich entnehmen, dass die Junghunde für eine 4 >8 min laut am Hasen jagen sollen. 500 m????
Die guten Noten gibt es also, wenn die Hunde genau das NICHT tun, was du als ideal beim Stöbern beschreibst.
Ob es nun 500 oder 1000 Meter sind ist für mich zweitrangig.
Die Arbeit auf der Hasenspur, als auch bei der Jagd, z.B. auf Rehwild findet i.d.R. nicht weiter als die anfangs zitierten 500 Meter um den Stand statt. Dort hat der Hund ausreichend Gelegenheit sein Können zu zeigen.
Rot- und Damwild legt weitere Strecken zurück, häufig auch außerhalb der bejagten Flächen. Dort nützt die Arbeit der Hunde aber niemanden mehr. Bei Schwarzwild kommt es nach meinen Erfahrung auch nur selten zu weiten Abwanderungen in Waldgebieten. Sie schieben sich nach einiger Zeit wieder irgendwo ein.
Lieber Züchter, seid vernünftig. Macht Kaufverträge, in denen drinsteht, dass die Hunde nicht auf Gesellschaftsjagden eingesetzt werden dürfen, es sei den als Schweißhund.
Dann würden ganz viele Bracken beschäftigungslos werden. Dies führt zu einem Abwenden der Interessenten und am Ende dazu, dass niemand die Hunde erwirb. Sicher nicht im Sinne der Zuchtvereine.
Wenn sie das lesen, bekommen etliche alte Brackenführer ganz sicher Schnappatmung. Meine Wenigkeit inbegriffen.

Was Du da beschreibst ist der Job eines Durchgehhundes.

Einzig die Rückkehr zum Stand und erneutes Durchsuchen angrenzender Dickungen kann wünschenswert sein. Muß aber nicht. More often than not findet man sich als Standschnaller auch in wildarmem Durchforstungsbestand wieder, wo der Hund ohnehin erstmal Strecke machen muß, um was zu finden.

500 m sind nix. Da soll der Hund ganz bestimmt noch nicht abbrechen, da wird das Wild grad erst langsamer und verhofft mal, daß man es erlegen kann. Schiebt sich ein, und dann müßt erst ein anderer Hund kommen, es wieder rauszuschmeißen. Ressourcenverschwendung.
Es muss am Ende umsetzbar und für die Hunde in angemessener Häufigkeit machbar sein. Die klassischen Einsatzgebiete haben sich auch hier verschoben.
Der Hund des Durchgehers sollte sicher nicht so weit weg sein, wenn er denn in den Einständen gebraucht wird. Wie du selbst schreibst, kommen die Durchgeher i.d.R. genau einmal irgendwo vorbei.
Wer Standschnaller ins Nirwana setzt, hat keine Ahnung und keinen Erfolg verdient. Sie gehören ordentlich in Einstandnähe verteilt. Dies führt zum wiederholten Absuchen der Flächen, wo sich immer wieder Wild einschiebt.

wipi
 
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Und weil das alles so ist, gehen auch nie Bracken verloren oder tauchen Tage später irgendwo in weiter Ferne erstmals wieder auf.
Und deswegen ist die Bezeichnung Fernaufklärer völlig an den Haaren herbei gezogen.

Ich gebs auf.
 

z/7

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auf Rehwild findet i.d.R. nicht weiter als die anfangs zitierten 500 Meter um den Stand statt.
Wenn Du von Radius oder Luftlinie sprichst, solltest Du das auch so schreiben. Auch das ist zuwenig. Ich erinnere z.B. daß der junge gleich beim ersten amtlichen Treiben seines jungen Lebens in Luftlinie 600m von meinem Stand zuerst laut wurde. Und das ist in Bereichen mit angemessener Wilddichte durchaus eher die Regel als die Ausnahme. Auch wenn die Stände gut positioniert sind hat man keine Garantie, daß grade was drinsteckt. Bei Schwarzwild noch weniger als bei Rehen.

Natürlich ist es nicht wünschenswert, daß der Hund weit aus dem Bogen hinter Wild herjagt. Die meisten lernen das aber, und damit sie das lernen können, müssen sie draufbleiben können und wollen. Den Orientierungssinn haben, abgestellte Bereiche zuordnen zu können. Die Nase haben, um überhaupt zu erkennen, wo noch abgestellt ist. Diese Anforderungen sind züchterisch zu erfüllen, auch wenn heut keiner mehr 4stündige Brackaden braucht.
 
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Wenn Du von Radius oder Luftlinie sprichst, solltest Du das auch so schreiben. Auch das ist zuwenig. Ich erinnere z.B. daß der junge gleich beim ersten amtlichen Treiben seines jungen Lebens in Luftlinie 600m von meinem Stand zuerst laut wurde. Und das ist in Bereichen mit angemessener Wilddichte durchaus eher die Regel als die Ausnahme. Auch wenn die Stände gut positioniert sind hat man keine Garantie, daß grade was drinsteckt. Bei Schwarzwild noch weniger als bei Rehen.

Natürlich ist es nicht wünschenswert, daß der Hund weit aus dem Bogen hinter Wild herjagt. Die meisten lernen das aber, und damit sie das lernen können, müssen sie draufbleiben können und wollen. Den Orientierungssinn haben, abgestellte Bereiche zuordnen zu können. Die Nase haben, um überhaupt zu erkennen, wo noch abgestellt ist. Diese Anforderungen sind züchterisch zu erfüllen, auch wenn heut keiner mehr 4stündige Brackaden braucht.
Von mir aus jeder wie er meint.

Allerdings würde es mir sehr zu denken geben, wenn mein Hund erst in 600 Meter Entfernung das erste mal Laut wird. Ich kenne keine Reviere, wo nicht vorher bereits mit Sicherheit Wild steckt (Offenland aussen vor). Das sind nicht nur Reviere mit zu hohen Wilddichten, sondern eher als normal anzusehen.

wipi
 

z/7

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Möglich. Der Brackerich als solcher sucht eben anders als ein w8el. wenn er nicht schon beim Angehen was in die Nase bekommt, frische Fährte oder Wind, bögelt er und geht die erste nicht zu alte Fährte aus.
 
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Und weil das alles so ist, gehen auch nie Bracken verloren oder tauchen Tage später irgendwo in weiter Ferne erstmals wieder auf.
Und deswegen ist die Bezeichnung Fernaufklärer völlig an den Haaren herbei gezogen.

Ich gebs auf.

Möglicherweise bist Du ja nicht mehr so ganz up to date, aber nach meiner Erfahrung auch mit den eigenen Hunden, gehören Übernachtungen zunehmend der Vergangenheit an. Sicherlich eine direkte Folge der Ortungstechnik, die heutzutage zur Verfügung steht.
Subjektiv habe ich darüber hinaus den Eindruck, dass die heutigen Hunde tatsächlich kürzer jagen - auch weil sie kürzer "eingestellt" werden.
 

z/7

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Da könnte was dran sein. Auf DJ werden die Stück doch sehr häufig recht bald nach dem Hochmachen erlegt. Das weckt beim Hund natürlich eine andere Erwartungshaltung, als wenn er regelmäßig die komplette Runde brackieren muß, bis das Stück wieder beim Führer vorbeikommt. Und die wissen sehr wohl, wo sie sich gerade in Relation zu Führer und Ausgangspunkt befinden.
 
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Da könnte was dran sein.
Da ist vermutlich auch etwas dran.
Aber dummerweise weiß man als HF erst später, was die Hunde unterwegs so gelernt haben.
Einfaches Beispiel: Bracke kennt kein Rotwild, kommt erstmals in ein wildarmes RW - Revier und findet als erstes nach längerem Suchen RW. Das kann bei unseren cleveren Hunden schon prägend sein.
Eine meiner Bracken, damals schon 7 Jahre alt, jagte in Nordhessen erstmals an RW und brachte dem Forstamtsleiter ein halbes Dutzend mal ein Hirschrudel, aus dem er 3 IIIer Hirsche raus schoss. Das Rudel wurde immer wieder gegen das Dorf gejagt, wechselte am Hund vorbei zurück, kam aber nicht aus dem Treiben raus, weil die Autobahn wilddicht ist. Also ging das Ganze immer wieder hin und her.
Hat der Brackerich nie vergessen, der suchte in der Folge mehere Jagden lang Rotwild und ließ Rehe und Damwild links liegen. Mit der Zeit hat sich das allerdings wieder gegeben.
 
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