Ausbildung Bracke

Registriert
24 Mai 2019
Beiträge
15.127
Wat zum Herrgott ist bitte SSB, ich dachte eine Sicherung am Steyr? :unsure: :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
17 Jul 2008
Beiträge
5.987
Wat zum Herrgott ist bitte SSB, ich dachte eine Sichering am Steyr? :unsure: :D


Noch ein Neuerfinder der Jagdkynologie.

P.S. Übrigens ist gerade das Schwarzwild ausdrücklich NICHT die eigentliche Ziel-Wildart, auf die die in Rede stehenden großräumig angelegten Bewegungsjagden ausgerichtet sein sollten.

Damit sind auch primär oder ausschließlich auf Sauen eingearbeitete Hunde nicht die erste Wahl auf diesen Flächen, sondern max. in einigen Teilbereichen einzusetzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
24 Mai 2019
Beiträge
15.127
Bei den in Deutschland gezüchteten und jagdlich geführten "althergebrachten" alpenländ. Bracken-Rassen haben wir die Umstellung im Einsatz absolut hinbekommen, vom Ursprung der Hasen-und Fuchsbrackaden und reiner Schweißarbeit im Gebirgsrevier hin zur vielfältigen bewegten Schalenwild-Jagd.
Nicht umsonst hat das zur Renaissance der Bracken (auch der DB und WDB) geführt, daß sie eben auf großräumigen Waldjagden "zum Stöbern/Drücken" einsetzbar sind.
Entsprechende Einarbeitung und genügender Einsatz (was für jeden Gebrauchshund gilt) vorausgesetzt, bringen diese Hunde eine sehr gute (Zusatz-) Leistung zu Klettenfängern und kleinen Schwarz-Kreischern vor allem durch Nase, Finderwillen und guten Laut. Wie schon mehrfach gesagt, die Mischung macht es sowieso. In jedem Fall erfüllen die Brackenschläge klar die Tierschutzanforderungen an BewegungsJagd mit Hunden durch mittlere Größe und Fährtenlaut.
Im Nachbarland Austria sieht man das noch anders, erachte ich das als für uns nicht passend.

Wie sollten die paar hdt. in D jährlich gezogenen Bracken-Welpen denn bitte alle rein auf Schweiß eingesetzt werden ? Es gibt schon genug Gelegenheits-Pseudo-Schweißhundführer, mehr brauchts wirklich nicht.
Also für was, bitte, sollten die Bracken zu schade sein ?
Wo kann man heutzutage noch den Has oder Fuchs auf solch spezialiserter Einzeljagd brackieren ? Soll das alles sein ?
Damit kann ich keinen artgerechten Arbeitseinsatz eines hochveranlagten jagenden Hundes hinbekommen.

Der Kehrtwende unter sich weiter stark verändernden jagdlichen Rahmenbedingungen kann man mit solchen Hunden jedenfalls gelassener entgegensehen, als mit Weimaranern oder stummen DKs/DDs im Mittelgebirgs-Waldrevier.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
2 Jul 2019
Beiträge
2.282
Die örtlichen Gegebenheiten bestimmen damit die Wahl und Zusammensetzung der Hundemannschaft
Da bin ich absolut bei dir.

Wo kommen wir denn her?
Die ersten DJ hatten den Zweck, vorwiegend in den stark mit Sauen besetzten Gebieten, die Bestände zu reduzieren. Es arbeiteten vorwiegend Terrier und W1/8, im Osten mit rel. hohem Anteil von Vorstehhunden. Das Ergebnis war, dass die Hf gestelltes Wild abfängen und "draussen" die Läufe blank blieben.
In der Folge nahm der JGHV zu diesem Gebaren Stellung und bezeichnete diese Vorgehensweise als tierschutzrelevant.

Mit der Zeit wechselte die Zielsetzung, die staatl. Forstverwaltungen dehnten die Freigabe auf alles Schalenwild aus, bishin zur logisch folgenden Änderung der Jagdzeiten.
Damit wechselte auch der Anspruch an die Hunde, es sollte nicht mehr gehetzt, gestellt und abgefangen werden, das Wild sollte vor die Schützen kommen. Damit schieden die Terrier zum Teil aus bis auf die etwas langsameren, für die Teckel waren die Flächen zu groß. Wachtel gabs zu wenig und viele waren auf Grund der bis dahin gepflegten Arbeitsweise keine Solojäger mehr, die sie früher mal waren, sondern suchten die Gesellschaft.

Über den gesamten Zeitraum zu beobachten war ein, fast hätte ich gesagt, Werteverfall Wechsel hinsichtlich der Ansprüche und Vorstellungen, die die Jagenden von ihrem Hobby hatten. War man früher bereit, Hunde als Jagdhelfer ausgiebig und umfangreich auszubilden, nahm die Teilnehmerzahl bei den Ausbildungskursen ebenso ab wie die Zahl der Hunde, die - sehr zum Leidwesen der Züchter - überhaupt auf Prüfungen auftauchen. (Inzwischen gehen einzelne Züchter bis hin zu ganzen Verbänden dazu über, beim Welpenkauf eine diesbezügliche Bürgschaft zu verlangen).
Vielmehr gefragt war der Jagdhund "light", den man ohne grosses Einarbeiten jagen lassen konnte und da die HF innerhalb der bejagten Flächen unter sich waren, blieben die Erfolge dieser Hunde undiskutiert und wurden nicht in Frage gestellt. (Ich erlebte einen Jagdgast, der den Hund eines HF lobte, weil der so ausdauernd jagen würde, der habe die ganze Zeit laut gejagt. Es wäre unglaublich spannend gewesen. Dass der Hund waidlaut war, na ja......)

Obwohl ich selbst nicht mehr an DJ teilnehme, weiß ich, das sich in den letzten Jahren das Pendel wieder Richtung Qualität statt Quantität bewegt, zumindest was die Jagden der Forstämter und die Besetzung der Stände angeht. Was die Hunde angeht, kann man das leider noch nicht sagen.

Jetzt gehen wir mal noch weiter zurück.
Der DD ist entstanden aus Kurzhaar, Stichelhaar, Pudel x Pointer, Griffon.
Also anfangs eine reine Gebrauchszucht wie sie der Wälderdackel und der Heideterrier ja auch sind.
Es spricht absolut nix dagegen das auch für die moderne Bewegungsjagt zu züchten, Nds. lässt diese Tür ja mit der Öffnung der BP ausdrücklich offen.

Wenn wir aber unsere - ich nene sie mal - reinen Zuchten bedarfsorient umstricken, verlieren wir nicht nur die zum Teil jahrhunderte alte, durch und durchgezüchtete Basis, sondern damit auch den Gen - Pool, den wir brauchen, um Gebrauchszuchten zu etablieren.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: z/7
Registriert
15 Okt 2017
Beiträge
5.620
soweit d´accord



Aber hier trennen sich die Ansichten, denn weder HT noch SSB hat etwas mit dem Wort "Zucht" zu tun;
Aber da sind wir schon wieder bei einem der Kernprobleme, der selbstgewählten Begriffsbestimmung gesetzter Definitionen durch geneigte Trittbrettfahrer.

Das hatte ich mir schon gedacht, deshalb schrub ich "/kreuzen" dazu... ;)

@Busch : SSB = Schniete-Spezial-Bracke

Wenn ich mir jetzt einen Hund rein für die Drückjagd basteln wollen würde, müsste ich zunächst einmal unterscheiden, ob der Hund alleine arbeiten (Standschnaller) oder mit durchgehen soll.

Entsprechend brauche ich dann folgende Eigenschaften:

Eigenständigkeit/Führerbindung je nach Verwendung
Jagdverstand
sicherer Laut
gute Wildschärfe ohne übermäßigen Hang zum Selbstmörder
gute Nase
eine gewisse Sturheit
Spurwille
Schussfestigkeit
Nervenstärke

möglichst jägersichere Färbung
kräftige Statur ohne schwerfällig zu sein
nicht zu hochläufig, damit Rehe nicht gesund gefasst werden
nicht zu klein, damit er nicht in den Bau kommt

...
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
24 Mai 2019
Beiträge
15.127
@Auerochse:
Wie schön Du den Typus unserer Bracken der Mitte beschreibst... ;) (y)
Ich finde meine Hunde genau darin wieder und muß mir nix basteln.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
17 Jul 2008
Beiträge
5.987
Da bin ich absolut bei dir.

Wo kommen wir denn her?
Die ersten DJ hatten den Zweck, vorwiegend in den stark mit Sauen besetzten Gebieten, die Bestände zu reduzieren.

Ähhh, bereits hier - Einspruch!
Zunächst: Die zielgerichtete Bejagung von Schalenwild - außer Schwarzwild - auf großräumigen Bewegungsjagden hat eine "Tradition", die wohl gerade mal so um die 30 Jahre alt ist.
Vorher wurde an Schalenwild nur das Schwarzwild unter Einsatz von Hunden gezielt bejagt. "Vorher" beschreibt dabei den Zeitraum etwa seit der Abschaffung der Parforce-Jagd, spätestens aber seit 1934. Die damals übliche Jagdart auf Sauen kann man den Klassikern entnehmen, Friess, Frevert, Mueller-Darß, etc. etc. Kleinflächig, Reh- und Rotwildreine Meuten mit Findern und packern, man kennt das.

Seit dieser Zeit war die gezielte Bejagung von Reh- und Rotwild (wahrscheinlich auch Dam- und Muffelwild) mit frei jagenden Hunden mega-Pfui - der Bracken-Paragraf war ja ein expliziter Auswuchs davon!
Diese Einstellung hielt sich auch weitestgehend zumindest im Westen bis weit in die 80er; nicht wenige "Reh- oder Rotwildhetzer" wurden von freundlichen Jagdnachbarn oder den eigenen HFn schlicht totgeschossen.

Das änderte sich eigentlich erst so gegen Ende der 80er-Anfang der 90er des letzten Jh., als man die Notwendigkeit sah, die an vielen Stellen überbordenden insbesondere Rot-( und Reh)wildbestände einregulieren zu müssen - vornehmlich in den bestehenden Rotwildpuffs im Osten und auch in Nordhessen. Schwarzwild war eindeutig max. als Beifang anzusehen.

Während man aber in Nordhessen hundemäßig auf den W/8 kam (und bald danach die ersten Bracken dazustießen), kam es in den Ossi-Landen zu den von Dir geschilderten Auswüchsen mit untauglichen Vorsteher-Meuten (vornehmlich DD) und halbwilden HFn, die ihre eigenen Treiben in den Treiben veranstalteten, was sehr viel zum "einschlägige" Ruf dieser Rassen und der Personen beitrug - in verschiedenen sich bildenden Stöberhundgruppen wurden Vorstehhunde explizit ausgeschlossen.

Es arbeiteten vorwiegend Terrier und W1/8, im Osten mit rel. hohem Anteil von Vorstehhunden. Das Ergebnis war, dass die Hf gestelltes Wild abfängen und "draussen" die Läufe blank blieben.
In der Folge nahm der JGHV zu diesem Gebaren Stellung und bezeichnete diese Vorgehensweise als tierschutzrelevant.

Terrier im größeren Stil habe ich dabei übrigens nur in einem eingegatterten RW-FoA in BaWü erlebt. In den damals gerade zuwachsenden Vivian/Wiebke-Flächen waren die Terrier damals sehr schnell vollkommen überfordert und das Rotwild spielte mit ihnen.

Mit der Zeit wechselte die Zielsetzung, die staatl. Forstverwaltungen dehnten die Freigabe auf alles Schalenwild aus, bishin zur logisch folgenden Änderung der Jagdzeiten.
Damit wechselte auch der Anspruch an die Hunde, es sollte nicht mehr gehetzt, gestellt und abgefangen werden, das Wild sollte vor die Schützen kommen. Damit schieden die Terrier zum Teil aus bis auf die etwas langsameren, für die Teckel waren die Flächen zu groß. Wachtel gabs zu wenig und viele waren auf Grund der bis dahin gepflegten Arbeitsweise keine Solojäger mehr, die sie früher mal waren, sondern suchten die Gesellschaft.

Wie gesagt, umgekehrt wird ein Schuh draus. Nachdem sich das System der solojagenden W/8 (und Bracken) insbesondere auf das Rotwild als überaus erfolgreich erwiesen hatte und sich die Bestände zahlenmäßig in die "richtige" Richtung bewegten, nahm man jetzt zunehmend auch das Schwarzwild mit in den Fokus - zumal die (Klassische) Schweinepest dies ebenfalls notwendig erscheinen ließ. Das jedoch bedurfte eines "neuen"/weiteren Typus Hund, weil die Solojäger an den Schwarzwildrotten zunehmend an ihre Grenzen stießen.

Über den gesamten Zeitraum zu beobachten war ein, fast hätte ich gesagt, Werteverfall Wechsel hinsichtlich der Ansprüche und Vorstellungen, die die Jagenden von ihrem Hobby hatten. War man früher bereit, Hunde als Jagdhelfer ausgiebig und umfangreich auszubilden, nahm die Teilnehmerzahl bei den Ausbildungskursen ebenso ab wie die Zahl der Hunde, die - sehr zum Leidwesen der Züchter - überhaupt auf Prüfungen auftauchen. (Inzwischen gehen einzelne Züchter bis hin zu ganzen Verbänden dazu über, beim Welpenkauf eine diesbezügliche Bürgschaft zu verlangen).
Vielmehr gefragt war der Jagdhund "light", den man ohne grosses Einarbeiten jagen lassen konnte und da die HF innerhalb der bejagten Flächen unter sich waren, blieben die Erfolge dieser Hunde undiskutiert und wurden nicht in Frage gestellt. (Ich erlebte einen Jagdgast, der den Hund eines HF lobte, weil der so ausdauernd jagen würde, der habe die ganze Zeit laut gejagt. Es wäre unglaublich spannend gewesen. Dass der Hund waidlaut war, na ja......)

Nebenaspekt, der stimmen mag; ich gehe da hier mal nicht näher drauf ein

Obwohl ich selbst nicht mehr an DJ teilnehme, weiß ich, das sich in den letzten Jahren das Pendel wieder Richtung Qualität statt Quantität bewegt, zumindest was die Jagden der Forstämter und die Besetzung der Stände angeht. Was die Hunde angeht, kann man das leider noch nicht sagen.

Überall dort, wo man sich den Platz auf Bewegungsjagdständen für Geld kaufen kann, ist dies nicht so - und überall dort, wo man ausschließlich nach dem Motto "Zahl vor Wahl" agiert, ebenfalls nicht!

Jetzt gehen wir mal noch weiter zurück.
Der DD ist entstanden aus Kurzhaar, Stichelhaar, Pudel x Pointer, Griffon.
Also anfangs eine reine Gebrauchszucht wie sie der Wälderdackel und der Heideterrier ja auch sind.
Es spricht absolut nix dagegen das auch für die moderne Bewegungsjagt zu züchten, Nds. lässt diese Tür ja mit der Öffnung der BP ausdrücklich offen.

Solange bestimmte Grundvoraussetzungen, die nach der herrschenden Mehrheitsmeinung nun einmal zwingend vorhanden sein müssen, zur Zucht nicht bedingungslos vorgeschrieben sind, solange die Produkte halt diese Grundvoraussetzungen also nur zufällig mitbringen - oder eben auch nicht - solange bleibt der Einsatz von solchen Zufallsprodukten tierschutzrelevant. Auch ein Punkt, an dem in den letzten jahren übrigens ein "Werteverfall" um sich gegriffen hat...

Übrigens, auch hier sind wir wieder bei der Begriffsverwirrung - mit einhergehender Absenkung des fachlichen Anspruches - die Produktion von Gebrauchskreuzungen hat absolut nicht mit dem Begriff "Zucht" zu tun!

Wenn wir aber unsere - ich nene sie mal - reinen Zuchten bedarfsorient umstricken, verlieren wir nicht nur die zum Teil jahrhunderte alte, durch und durchgezüchtete Basis, sondern damit auch den Gen - Pool, den wir brauchen, um Gebrauchszuchten zu etablieren.

Na, wat willste nu? Gebrauchszuchten, reine Zuchten???
 
G

gismo888

Guest
Unsere Bracken werden vom Stand geschnallt oder wir drücken durch. Je nach Jagdsituation.
Der eine ist eine ausgemusterte SSB inzwischen eine Bank bei SW.
Schweiß, ja er hat die BP 1000m Übernachtungsfährte.... Würde ich ihn auf Schweiß einsetzen-NEVER.
Die BrBr bekommt auch Stöbern und Schweiß hin.
Dankbar bin ich aber trotzdem für meine fährtenlaute kleine DD.
Gerade in "Sauen puffs" oder als Loshund möchte ich die Schärfe und den unbedingten Willen zum Halten nicht müssen.
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.452
Ähhh, bereits hier - Einspruch!
Dann darf ich da mal noch ne dritte Version hinzufügen. Im südlichen Süden der Republik waren Schweine seit dem WW2 kein Thema mehr. Die Bewegungsjagden entwickelten sich Ende der 80er Anfang der 90er rein aus dem Bedürfnis, überbordender Rehwildbestände Herr zu werden. Zunächst im kleinen Kreis, am liebsten mit Dackeln. Zu der Zeit, als ich einstieg, war es zum Teil üblich, alles einzusetzen, was vier Beine hatte und bellen konnte. Das ist in den letzten Jahren besser geworden. Bracken, Wachtel, Terrier aller möglichen Rassen sind das übliche Komplement.

Hinzu kommt allerdings inzwischen, daß Sauen ebenfalls eine größere Rolle spielen. Damit sind die solojagenden auf Rehwild geprägten Backen oft überfordert, was gern mit durchgehenden HF mit schwarzwildscharfen Hunden kompensiert wird. Durchgehende HF mit ein bis zwei Hunden waren hier übrigens von Anfang an dabei, das hat quasi Tradition.

Ich hab damals relativ schnell gemerkt, daß mein Terrier vom Stand geschnallt nicht das Gelbe vom Ei ist, andererseits das Schwarzwild zunehmend an Bedeutung gewinnen wird, was mit den üblichen Bracken vom Stand nicht wirklich harmoniert. Der Umstieg auf eine Mischung aus beidem hat sich damals als Glücksgriff erwiesen, und ich bin nach wie vor der Ansicht, daß das die ideale Grundlage für eine Stöberhundrasse, wie wir sie brauchen, wäre. Je nach Einarbeitung vom Stand oder zum Durchgehen einzusetzen, untere Mittelgröße, spurlaut, scharf, gute Orientierung, gesellschaftstauglich.

Leider gehört zur Gründung einer Rasse mehr als ein Hund und ein Führer...
 
Registriert
2 Jul 2019
Beiträge
2.282
.....


Solange bestimmte Grundvoraussetzungen, die nach der herrschenden Mehrheitsmeinung nun einmal zwingend vorhanden sein müssen, zur Zucht nicht bedingungslos vorgeschrieben sind, solange die Produkte halt diese Grundvoraussetzungen also nur zufällig mitbringen - oder eben auch nicht - solange bleibt der Einsatz von solchen Zufallsprodukten tierschutzrelevant. Auch ein Punkt, an dem in den letzten jahren übrigens ein "Werteverfall" um sich gegriffen hat...

Übrigens, auch hier sind wir wieder bei der Begriffsverwirrung - mit einhergehender Absenkung des fachlichen Anspruches - die Produktion von Gebrauchskreuzungen hat absolut nicht mit dem Begriff "Zucht" zu tun!



Na, wat willste nu? Gebrauchszuchten, reine Zuchten???

Du kannst nehmen, was du an Jagdhunderassen finden kannst, anfangs waren es alles Gebrauchszüchtungen. Oder glaubst du, um 1870/1890 hat man schon von DD geträumt und Zuchtbücher geführt?
Kein Stück war das so! Nach dem alten napoleonischen Grundsatz "Die Vaterschaft ist nicht zu recherchieren" wurden Hunde, die jagdlich taugten, verpaart, deren Nachkommen nach dem Muster weiter verpaart, was nicht taugte, starb. Irgendwann um 1900 entstand der Verein Deutsch Drahthaar, der die Hunde in einzelne Blutlinien aufgeschlüsselt erfasste, die aus den anderen zusammengemixten Rassen entstanden waren.
Bis etwa 1930 stand es den DD - Züchtern aber immer noch völlig frei, innerhalb des Genpools zurück zu kreuzen, um bestimmte Merkmale zu verfestigen.

Was spricht dagegen, das mit den Hunden speziell für Bewegungsjagden genauso zu machen und daraus eine neue Rasse zu züchten?? s.z.B. Wälderdackel? Oder auch Rauhhaarteckel? Oder auch Kleiner Münsterländer? Haben doch alle so gemacht?!?

Ist doch einfach? Die Hunde einer restriktiven Prüfung unterziehen und wer den Stempel hat, darf quer durch alle zugelassenen Rassen weiterzüchten. Das ganze nenen wir dann Deutscher Stöberhund. Gleichzeitig sperren wir alle anderen Hunde aus den Bewegungsjagden aus und das Ding läuft.

Auerochse hats beschrieben, das Endprodukt:

Zitat
Entsprechend brauche ich dann folgende Eigenschaften:

Eigenständigkeit/Führerbindung je nach Verwendung
Jagdverstand
sicherer Laut
gute Wildschärfe ohne übermäßigen Hang zum Selbstmörder
gute Nase
eine gewisse Sturheit
Spurwille
Schussfestigkeit
Nervenstärke

möglichst jägersichere Färbung
kräftige Statur ohne schwerfällig zu sein
nicht zu hochläufig, damit Rehe nicht gesund gefasst werden
nicht zu klein, damit er nicht in den Bau kommt
Zitat Ende

Ich käme da z. B. auf hochläufige Bracken wie DBr oder Kopov mit einem Schuss Jagdterrier, einem Schuß Spaniel, etwas Wachtel. Dreimal durchgerührt und geschüttelt und fertig ist die Laube.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
17 Jul 2008
Beiträge
5.987
Du kannst nehmen, was du an Jagdhunderassen finden kannst, anfangs waren es alles Gebrauchszüchtungen. Oder glaubst du, um 1870/1890 hat man schon von DD geträumt und Zuchtbücher geführt?
Kein Stück war das so! Nach dem alten napoleonischen Grundsatz "Die Vaterschaft ist nicht zu recherchieren" wurden Hunde, die jagdlich taugten, verpaart, deren Nachkommen nach dem Muster weiter verpaart, was nicht taugte, starb. Irgendwann um 1900 entstand der Verein Deutsch Drahthaar, der die Hunde in einzelne Blutlinien aufgeschlüsselt erfasste, die aus den anderen zusammengemixten Rassen entstanden waren.
Bis etwa 1930 stand es den DD - Züchtern aber immer noch völlig frei, innerhalb des Genpools zurück zu kreuzen, um bestimmte Merkmale zu verfestigen.

Ich möchte einfach nicht glauben, dass Du diese abgedroschenen Sprüche ernst meinst und nicht den Unterschied im Anspruch an eine "Rasse" und den an eine "Gebrauchskreuzng" kennst...

Was spricht dagegen, das mit den Hunden speziell für Bewegungsjagden genauso zu machen und daraus eine neue Rasse zu züchten??

Abgesehen von der Frage, ob denn tatsächlich eine solche neue Rasse gebraucht wird meinst Du? Bzw. der Frage, ob man die Energie, die man in diese potentielle "neue Rasse" stecken würde, nicht lieber zur "Optimierung" vorhandener Rassen verwendet?!

Nichts spricht dagegen; dann muss man diesen Weg bis zur (vorher) definierten "Rasse" aber auch konsequent gehen - und nicht sich und andere versuchen, mit einer Gebrauchskreuzung zu veräppeln und damit gleichzeitig auf halbem Wege stehen zu bleiben.
Positivbeispiel: Westfalenterrier, Negativbeispiel: Heideterrier!

Von anderen mehr oder weniger halbwilden "Kreationen" schweigen wir an dieser Stelle wohl besser ganz. In vielen Fällen scheint dabei mir doch eher die Profilneurose der jeweiligen Macher viel mehr Antriebsfeder zu sein, denn sonst irgendwas.

s.z.B. Wälderdackel? Oder auch Rauhhaarteckel? Oder auch Kleiner Münsterländer? Haben doch alle so gemacht?!?

Ist doch einfach? Die Hunde einer restriktiven Prüfung unterziehen und wer den Stempel hat, darf quer durch alle zugelassenen Rassen weiterzüchten. Das ganze nenen wir dann Deutscher Stöberhund. Gleichzeitig sperren wir alle anderen Hunde aus den Bewegungsjagden aus und das Ding läuft.

soso, eine "restriktive Prüfung"... wer bitteschön soll denn die grundlegenden Parameter und v.a. ihre Ausprägung dafür festlegen dürfen? Was ist denn z.B. erstrebenswert in Sachen Wildschärfe? Und warum sollte z.B. DEIN Anspruch diesbezüglich objektiv richtiger/besser/... sein als z.B. der MEINE?
Und warum soll man Hunde einer reinen Rasse X, die diesen Ansprüchen genügen, überhaupt mit Hunden einer anderen Rasse verpaaren (von "Züchten" kann man da ja wohl gar nicht sprechen!)?

Auerochse hats beschrieben, das Endprodukt:

Zitat
...
Zitat Ende

Ich käme da z. B. auf hochläufige Bracken wie DBr oder Kopov mit einem Schuss Jagdterrier, einem Schuß Spaniel, etwas Wachtel. Dreimal durchgerührt und geschüttelt und fertig ist die Laube.

Spätestens bei dem Kriterium "jägersichere Färbung" fällt alles rein Schwarze und/oder Reh-/Fuxrote sowieso raus.

Und wenn ICH einen "Deutschen Stöberhund" anstreben würde, wäre ehrlich gesagt weder Bracke noch Terrier das erste "Ausgangsprodukt", sondern der stinkende, langhaarige Klettenfänger!
 
Registriert
15 Okt 2017
Beiträge
5.620
Das Problem ist, dass du dann über kurz oder lang die Bracken verlieren wirst. Die Brackade selber ist bei uns hier zum Beispiel nur in Revieren oder Revierverbünden mit einer Größe über 1000 ha überhaupt erlaubt - von Bundesstraßen einmal abgesehen...
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
173
Zurzeit aktive Gäste
434
Besucher gesamt
607
Oben