Einarbeitung auf der Hasenspur...
Man kann noch so viel Bücher zum Thema lesen, wenn mans mal gesehen hat, öffnet sich die Welt...
Ziel ist es, dem Hund eine Aufgabe zu stellen. Er soll diese verstehen, umreißen und dann lösen. Das ist in dem Fall die spurlaute Jagd auf den Hasen. Dazu ist es nötig, die Aufgabe in sinnvolle Einheiten zu unterteilen und abzuarbeiten, bevor man alles zusammensetzt.
Der Hund muss verstehen, was ein Hase ist, dass er jagdbar ist und Futter bedeutet. Er soll die Spur mit dem Hasen in Verbindung bringen, wenn er diesen nicht sieht. Er soll auf der Spur laut und anhaltend Laut geben, sie sicher arbeiten, Verleitungen ignorieren, sich selbst wieder auf die Spur bögeln, wenn er sie doch mal verliert.
So, wie geht das jetzt.
Man braucht einen Hund, eine Ablaufleine und einen Hasen. Im Wesentlichen geht man mit dem Hund an der Ablaufleine im Revier spazieren und wartet darauf, dass man einen Hasen sticht. Ist es möglich, mit mehreren Leuten als Streife zu gehen, erhöht das natürlich die Effizienz.
Sticht man einen Hasen aus der Sasse und der Hund hat es gesehen, kann man ihn den Hasen zunächst auch auf Sicht jagen lassen, damit der Jagdtrieb auf diese Wildart gefördert wird. Man sieht am Verhalten des Hundes, wann es losgeht und dann lässt man die Ablaufleine einfach durch die Halsung rutschen.
Ein wesentlicher Aspekt ist das Verhalten des Hundeführers. Man muss dem Hund vermitteln, dass die Jagd auf den Hasen jetzt was ganz Tolles ist.
Der Hund wird den Hasen nicht bekommen, muss aber für die Jagd besonders belohnt werden, wenn er zurückkommt. Führt er die Jagd zu Ende und der Hase kommt zur Sasse zurück, ist es sinnvoll, dem Hund den Hasen vorzuschießen.
Um den Hund auf die Spur zu setzen, werden ihm, sobald der Hase gestochen wurde (oder noch, wenn er in der Sasse liegt, sofern man ihn da sieht) die Augen zugehalten oder der Blick versperrt, damit er nicht sichtig jagt. Dann wird er mit entsprechender Dringlichkeit (hier kann ruhig mit Aufregung gearbeitet werden) auf der Spur angesetzt. Sobald der Hund die Ablaufleine anzieht und man am Kopf erkennt, dass er sicher auf der Spur ist, lässt man die Leine durchlaufen und der Hund ist geschnallt.
Idealerweise jagt er jetzt anhaltend und kräftig spurlaut, hält die Spur sicher und bögelt sich selbst wieder ein, wenn er sie doch mal verliert. Verleitungen ignoriert er.
Was tun, wenn das nicht klappt? Ich sag jetzt einfach mal, welche Tips ich da bekommen habe.
Wird der Hund nur schwer spurlaut, lässt man ihn auf der Spur nicht von der Leine, wenn er anzieht, sondern erst, wenn er Laut gibt.
Hält der Hund die Spur nur schwer, weiß er offensichtlich nicht, was man von ihm will. Dann kann man das mit vorher abgesteckten Kunstfährten oder Schleppen kontrollieren oder eben so lange wiederholen, bis es passt.
Soweit die Theorie. Jetzt heißt es üben, üben, üben. Zum Glück bin ich in einem Hasenrevier und in drei Wochen sind sie offen.