Ausbildung Bracke

z/7

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Ich weiß auch nicht, von was für Bracken Du redest oder in welchem Land du sitzt.
Es liegt mir absolut fern, Dir was zu diesem Thema erklären zu wollen.
Allerdings sehe ich es aus meiner Erfahrung mit ADBr und gutem Kontakt zu den hiesigen bestätigten NSF schon so, dass beim Nachsuchenhund vieles an Gehorsam nicht eingefordert werden muss. Es reicht eine vernünftige Sozialisierung und die Förderung der vorhandenen Anlagen. Sofern man bis zur VP sich im Wesentlichen auf Kunstfährten beschränkt, ist die Motivation des Hundes i.d.R. noch händelbar.
Meine Bracken haben im Alter von 8-10 Monaten sehr gute Arbeiten auf den Kunstfährten gezeigt. Durch die Arbeit auf der Hasenspur drangen aber auch schnell die "eigentlichen Interessen" des Hundes am lebenden Wild in den Vordergrund. Nach der AP musste ich dann entsprechend einige Schritte "rückwärts" einlegen und die Motivation auf der Kunstfährte wieder fördern um den Anforderungen der GP gerecht werden zu können. Zweimal habe ich mich deshalb entschlossen, die Fährtenarbeit im Rahmen einer natürlichen Nachsuche abzulegen. Hierzu bedarf es aber entsprechend guter Kontakte um entsprechende Möglichkeiten und Richter zu bekommen.
Die GP versuche ich aus den genannten Gründen möglichst früh (Mindestalter 16 Monate) abzulegen. Dann habe ich natürlich noch einen sehr jungen und unerfahrenen Hund, der aber losgelöst von den Prüfungen mit mir bei der Jagd seine Leistungen steigern kann.
:unsure:
 

z/7

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Dazu gehört weder Zwang oder sonst was negatives, sondern lediglich Konsequenz.
Eben. Das hier:
Wenn ich z.B. beim Schüsseltreiben, einem Besuch im Biergarten oder Restaurant meinen Hund sicher auf meiner Jacke ablegen kann, auch wenn ich mal zur Toilette oder eine Rauchen gehe, macht das für mich Sinn.
Bei den Nachsuchen gibt es immer wieder Gründe, weshalb die Arbeit kurz unterbrochen werden muss. Hier hilft ein ausgeführtes "Platz" oder "Halt, warte" ungemein und beeinträchtigt den Hund überhaupt nicht.
Ergibt sich nach meiner bescheidenen Erfahrung aus dem Tun. Gehorsamsübungen und Unterordnung potzüberflüssig.
 
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.....
Dennoch gehört aus meinen o.g. Beispielen auch Gehorsam in den Bereich Fährtenarbeit. Bei den Nachsuchen gibt es immer wieder Gründe, weshalb die Arbeit kurz unterbrochen werden muss. Hier hilft ein ausgeführtes "Platz" oder "Halt, warte" ungemein und beeinträchtigt den Hund überhaupt nicht. Dazu gehört weder Zwang oder sonst was negatives, sondern lediglich Konsequenz.
wipi

Eine Kommunikation mit dem Hund im von Dir beschriebenen Kontext "Langsam/Warte/..." hat nichts, aber auch gar nichts mit "Gehorsam" zu tun!
 
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Einarbeitung auf der Hasenspur...

Man kann noch so viel Bücher zum Thema lesen, wenn mans mal gesehen hat, öffnet sich die Welt...

Ziel ist es, dem Hund eine Aufgabe zu stellen. Er soll diese verstehen, umreißen und dann lösen. Das ist in dem Fall die spurlaute Jagd auf den Hasen. Dazu ist es nötig, die Aufgabe in sinnvolle Einheiten zu unterteilen und abzuarbeiten, bevor man alles zusammensetzt.
Der Hund muss verstehen, was ein Hase ist, dass er jagdbar ist und Futter bedeutet. Er soll die Spur mit dem Hasen in Verbindung bringen, wenn er diesen nicht sieht. Er soll auf der Spur laut und anhaltend Laut geben, sie sicher arbeiten, Verleitungen ignorieren, sich selbst wieder auf die Spur bögeln, wenn er sie doch mal verliert.
So, wie geht das jetzt.

Man braucht einen Hund, eine Ablaufleine und einen Hasen. Im Wesentlichen geht man mit dem Hund an der Ablaufleine im Revier spazieren und wartet darauf, dass man einen Hasen sticht. Ist es möglich, mit mehreren Leuten als Streife zu gehen, erhöht das natürlich die Effizienz.
Sticht man einen Hasen aus der Sasse und der Hund hat es gesehen, kann man ihn den Hasen zunächst auch auf Sicht jagen lassen, damit der Jagdtrieb auf diese Wildart gefördert wird. Man sieht am Verhalten des Hundes, wann es losgeht und dann lässt man die Ablaufleine einfach durch die Halsung rutschen.
Ein wesentlicher Aspekt ist das Verhalten des Hundeführers. Man muss dem Hund vermitteln, dass die Jagd auf den Hasen jetzt was ganz Tolles ist.
Der Hund wird den Hasen nicht bekommen, muss aber für die Jagd besonders belohnt werden, wenn er zurückkommt. Führt er die Jagd zu Ende und der Hase kommt zur Sasse zurück, ist es sinnvoll, dem Hund den Hasen vorzuschießen.
Um den Hund auf die Spur zu setzen, werden ihm, sobald der Hase gestochen wurde (oder noch, wenn er in der Sasse liegt, sofern man ihn da sieht) die Augen zugehalten oder der Blick versperrt, damit er nicht sichtig jagt. Dann wird er mit entsprechender Dringlichkeit (hier kann ruhig mit Aufregung gearbeitet werden) auf der Spur angesetzt. Sobald der Hund die Ablaufleine anzieht und man am Kopf erkennt, dass er sicher auf der Spur ist, lässt man die Leine durchlaufen und der Hund ist geschnallt.
Idealerweise jagt er jetzt anhaltend und kräftig spurlaut, hält die Spur sicher und bögelt sich selbst wieder ein, wenn er sie doch mal verliert. Verleitungen ignoriert er.

Was tun, wenn das nicht klappt? Ich sag jetzt einfach mal, welche Tips ich da bekommen habe.

Wird der Hund nur schwer spurlaut, lässt man ihn auf der Spur nicht von der Leine, wenn er anzieht, sondern erst, wenn er Laut gibt.
Hält der Hund die Spur nur schwer, weiß er offensichtlich nicht, was man von ihm will. Dann kann man das mit vorher abgesteckten Kunstfährten oder Schleppen kontrollieren oder eben so lange wiederholen, bis es passt.

Soweit die Theorie. Jetzt heißt es üben, üben, üben. Zum Glück bin ich in einem Hasenrevier und in drei Wochen sind sie offen.
 

z/7

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Führt er die Jagd zu Ende und der Hase kommt zur Sasse zurück, ist es sinnvoll, dem Hund den Hasen vorzuschießen.
Die Folgen wurden im entsprechenden Faden diskutiert. Bitte vorher überlegen, ob man das wirklich will.
Hält der Hund die Spur nur schwer, weiß er offensichtlich nicht, was man von ihm will.
Er soll auf der Spur laut und anhaltend Laut geben, sie sicher arbeiten, Verleitungen ignorieren, sich selbst wieder auf die Spur bögeln, wenn er sie doch mal verliert.
Man muss dem Hund vermitteln, dass die Jagd auf den Hasen jetzt was ganz Tolles ist.
muss aber für die Jagd besonders belohnt werden,

Äh. Du führst eine Bracke. Der muß man nicht beibringen, eine Spur verfolgen zu wollen, Beute machen zu wollen, eine Spur wiederfinden zu wollen, eine Spur halten zu wollen, Verleitungen zu ignorieren, oder sie gar besonders dafür belohnen.

Dies alles ist angewölft. Das Verfolgen einer Spur ist Belohnung an sich.

Wenn der Hund dabei Probleme hat, liegt das daran, daß er noch üben muß, seine Nasenleistung mit der Geschwindigkeit seiner Beine in Einklang zu bringen, Erfahrung im Wiederfinden einer Spur sammeln muß.

Gelegenheit zur Übung geben, das genügt vollkommen.

Ob ein Hund Verleitungen nicht gerne annimmt, ist angewölft. Nennt sich Spurtreue. Unter anderem ein Beurteilungskriterium bei der Hasenspur. Dabei kann allenfalls eine frühe starke Prägung auf andere Wildarten dazwischenfunken.
 
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Heute haben wir durch Zufall eine Hasenfährte gearbeitet. Beim Spaziergang wurde ein Hase hochgemacht, aufgrund der Straßennähe kam ein Schnallen aber nicht in Frage. Der Hund hat, nachdem der Hase nicht mehr sichtig war, die Fährte am Riemen gearbeitet. Falls Verleitungen da waren, hat er nicht darauf reagiert. Laut war er nicht, das wäre, nach allem, was ich bisher so mitbekommen habe, mit 4 Monaten auch sehr früh.
 
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Heute haben wir durch Zufall eine Hasenfährte gearbeitet. Beim Spaziergang wurde ein Hase hochgemacht, aufgrund der Straßennähe kam ein Schnallen aber nicht in Frage. Der Hund hat, nachdem der Hase nicht mehr sichtig war, die Fährte am Riemen gearbeitet. Falls Verleitungen da waren, hat er nicht darauf reagiert. Laut war er nicht, das wäre, nach allem, was ich bisher so mitbekommen habe, mit 4 Monaten auch sehr früh.

Richtig - Laut kommt i.d.R. später aber die Gelegenheit für etwas Nasenarbeit zu nutzen und dabei an die Sicherheit des Hundes zu denken war absolut richtig.

Habe übrigens noch nie einen Hund erlebt, der einen wirklich Fährtenlaut auf der Spur hatte, solange er am Riemen ging. Und das würde ja auch wenig Sinn machen.... :unsure:
 
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Och, Terriers bekommen das schon fertig. Bei einer Bracke seh ich das aber auch nicht als erstrebenswert an.

Wohl war - unsere BrBr war eine absolutr Spätzünderin in Sachen Laut - dann aber war der bombenfest und in allen Lagen spezifisch. Hach...war eine tolle Hündin. :love:
Warum sind solche Hundeleben nur so kurz... :cry: :sad:
 
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Richtig - Laut kommt i.d.R. später aber die Gelegenheit für etwas Nasenarbeit zu nutzen und dabei an die Sicherheit des Hundes zu denken war absolut richtig.

Sagen wir so, ab diesem Alter kann der Laut jederzeit durchbrechen, meine waren bisher alle zwischen der 16. und etwa der 24. Woche "laut" (wobei das anfänglich eher ein unkoordiniertes "Jiffen" darstellt und nicht regelmäßig zu hören ist, muss halt auch erst mal "entwickelt" werden)

Habe übrigens noch nie einen Hund erlebt, der einen wirklich Fährtenlaut auf der Spur hatte, solange er am Riemen ging. Und das würde ja auch wenig Sinn machen.... :unsure:

Ach doch, das kommt schon gar nicht so selten vor; insbesondere deswegen, weil diese Form der Nasenarbeit in der Umsetzung eigentlich gar nichts mit der Riemenarbeit auf Schweiß zu tun hat - das Arbeiten des Hundes auf einer Hasenfährte eben anders erfolgt.
 

z/7

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Der Unterschied ist das Alter der Fährte. Meine Terrier haben beim Trailen, was ja meist ne recht frische Angelegenheit ist im Hobby-Bereich, gern mal gejiffelt, wenn's dem Ziel zu ging. Am Riemen. Bei frischen Wildfährten sowieso, auch an der Leine.
 
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Wohl war - unsere BrBr war eine absolutr Spätzünderin in Sachen Laut - dann aber war der bombenfest und in allen Lagen spezifisch. Hach...war eine tolle Hündin. :love:
Warum sind solche Hundeleben nur so kurz... :cry: :sad:

Wobei das frühe oder auch späte Einsetzen des Lautes nach meiner Erfahrung keinen Einfluss auf seine spätere Sicherheit (i.S.v. Regelmäßigkeit) hat.
Es ist ansonsten regelmäßig "selbstbelohnend" für den HF, wenn er nicht nur den Laut des oder der eigenen Hunde/s aus dem geschehen heraushören kann, sondern auch erkennt, WAS da gerade gejagt wird...
 
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Richtig - Laut kommt i.d.R. später aber die Gelegenheit für etwas Nasenarbeit zu nutzen und dabei an die Sicherheit des Hundes zu denken war absolut richtig.

Habe übrigens noch nie einen Hund erlebt, der einen wirklich Fährtenlaut auf der Spur hatte, solange er am Riemen ging. Und das würde ja auch wenig Sinn machen.... :unsure:
meine alte Hündin hatte ihn, jedenfalls auf der Hasenfährte, auch am Riemen. gut, das war im Bezug auf laut sowieso ein Ausnahmehund. mit 14 Wochen spurlaut, mit 5 Monaten jagte sie laut eine halbe stunde.
 
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