Ausbildung Bracke

Registriert
17 Jul 2008
Beiträge
5.927
Nur mal so am Rande:
Ich hab zwar noch wenigstens 1,5 Jahre Zeit, aber irgendwann werd ich den Kleinen auf irgendeiner Art Brauchbarkeitsprüfung führen müssen.
Gefordert sind ja Standruhe, kein Ziehen an der Leine, kein Winseln oder Bellen (auch wenn Artgenossen vorbeigehen oder wenn Wild wechselt), Leinenführigkeit (2 Mal ziehen/verheddern = nicht bestanden).
Wie geht ihr da konkret ran?

Indem man alles, was in "irgendeiner Art von Brauchbarkeitsprüfung" gefordert wird (also die "klassische", gesetzlich geforderte BP) zunächst einmal völlig ignoriert und sich auf die Fächer der SBV-eigenen AZP konzentriert.
Dafür hast Du allerdings m.W. max. 24 Monate Zeit.
Leinenführigkeit und Standruhe etc sollten allerdings auch für eine Bracke bereits "in Arbeit" sein, da gab's reichlich Gelegenheit in der gerade zu Ende gegangenen Saison dazu - oder beim tagtäglichen Spaziergang...
 
Registriert
15 Okt 2017
Beiträge
5.619
Indem man alles, was in "irgendeiner Art von Brauchbarkeitsprüfung" gefordert wird (also die "klassische", gesetzlich geforderte BP) zunächst einmal völlig ignoriert und sich auf die Fächer der SBV-eigenen AZP konzentriert.
Dafür hast Du allerdings m.W. max. 24 Monate Zeit.
Leinenführigkeit und Standruhe etc sollten allerdings auch für eine Bracke bereits "in Arbeit" sein, da gab's reichlich Gelegenheit in der gerade zu Ende gegangenen Saison dazu - oder beim tagtäglichen Spaziergang...

Bin bei allem dran, keine Angst. Bei uns wurde das Alter für die AZP auf 27 Monate maximal erhöht.
Mich interessiert trotzdem wie und mit welchen Übungen ihr das so trainiert.
 
Registriert
29 Mai 2015
Beiträge
1.540
Der Hund ist doch alt genug um die Brauchbarkeit zur Nachsuche im Schalenwildrevier im Sommer abzulegen. Geh in den Kurs und mach die Prüfung im Juli. Musst nur mit der Anmeldung schnell sein der ist immer schnell ausgebucht. Mir hat es auch Sicherheit für die anderen Prüfungen gegeben schon eine Prüfung gemeistert zu haben, kein Druck mehr wegen Versicherung etc. Wenn der Hund die Grundlagen Sitz Platz Bleib kann dann ist die Prüfung bei guter Mitarbeit im Kurs wirklich gut machbar.
Mit den kleinen Waldfächern aus der BrP und einer Jugendprüfung mit Spurlaut und Stöbern ist dann auch automatisch die Brauchbarkeit Stöbern erreicht
 
Zuletzt bearbeitet:

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.377
Trainiert wird von klein auf. Aber nicht mit Übungen, sondern im Alltag, bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Fuß, Platz, Bleib, Ablegen, Drübersteigen, Herkommen, Impulskontrolle....
Ist ja keine Zirkusnummer, sondern das sind überlebensnotwendige Fähigkeiten und vertrauensbildende Maßnahmen.

Im Kurs kann man das dann unter Ablenkung noch so zurechtfeilen, wie es dort gern gesehn wird.
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.377
Also brackenspezifisch: ich arbeite sehr viel mit Leine, nutze intrinsische Motivation, Prinzip Premack, lasse mir aber auch nicht auf der Nase rumtanzen. Wenn im Kopf grad großes Möbelrücken ist, nix neues anfangen, Stand halten und Geduld üben und Leine anlegen.

Ohne den konkreten Hund und seinen Führer zu kennen, kann man nicht mehr als so allgemeine Phrasen sagen, denn das ist bei jedem bissl anders. Wenn ich Dir jetzt erzähle, wie ich das bei jedem einzelnen meiner bisherigen Hunde gemacht hab, wird das .... lang. Jeder war anders.
 
Registriert
15 Okt 2017
Beiträge
5.619
@z/7 Gutes Stichwort, Premack...

Ich hätte mal gerne gewusst, was ihr von folgendem Denkansatz haltet:

Derezit beobacht ich, dass mein Hund - sicher auch pubertätsbedingt - völlig den Fokus verliert, sobald andere Hunde im Spiel sind. Das Sitz wird nach kürzester Zeit selbständig verlassen, Platz nur widerwillig eingenommen und so weiter.
Mir ist aufgefallen, dass der Ablauf von Übungsstunden bei der KJV eigentlich immer so ist, dass die Hunde erst toben, damit "der Bums raus ist".
Aber damit signalisiere ich doch dem Hund, eigentlich, dass er zum Spielen dort ist und die Arbeit nur eine lästige Randerscheinung, oder? Dementsprechend wäre es doch vielleicht sinnvoller, erst vielleicht einen längeren Spaziergang zu machen, dann zu arbeiten (üben) und dann, nach einer kurzen Arbeitseinheit als Belohnung zu spielen, also gemäß Premack.
Was meint ihr?
 
Registriert
31 Aug 2009
Beiträge
7.975
@z/7 Gutes Stichwort, Premack...

Ich hätte mal gerne gewusst, was ihr von folgendem Denkansatz haltet:

Derezit beobacht ich, dass mein Hund - sicher auch pubertätsbedingt - völlig den Fokus verliert, sobald andere Hunde im Spiel sind. Das Sitz wird nach kürzester Zeit selbständig verlassen, Platz nur widerwillig eingenommen und so weiter.
Mir ist aufgefallen, dass der Ablauf von Übungsstunden bei der KJV eigentlich immer so ist, dass die Hunde erst toben, damit "der Bums raus ist".
Aber damit signalisiere ich doch dem Hund, eigentlich, dass er zum Spielen dort ist und die Arbeit nur eine lästige Randerscheinung, oder? Dementsprechend wäre es doch vielleicht sinnvoller, erst vielleicht einen längeren Spaziergang zu machen, dann zu arbeiten (üben) und dann, nach einer kurzen Arbeitseinheit als Belohnung zu spielen, also gemäß Premack.
Was meint ihr?
Das habe ich als Kursleiter immer anders gehandhabt. Zuerst wurde gearbeitet, dann gab es für die Junghunde eine kleine Toberunde! Die älteren Hunde mußten auf die Toberunde komplett verzichten, da hatten wir gar keine Zeit mehr für.
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.377
Premack nur in unmittelbarem Zusammenhang von Aufgabe und Belohnung. Die Verknüpfung von Übungsstunde und anschließendem Toben funktioniert nicht. Also jedenfalls nicht in dem Alter.

Würde im Kurs gar nicht spielen lassen. Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps.

Mit vorherigem Dampf ablassen beim Spaziergang oder so sollte man auch vorsichtig sein. Der junge Hund hat seine Energiereserven schnell erschöpft, und gerade die im Kurs ständig gefragte Impulskontrolle ist extrem anstrengend. Gibt es Untersuchungen dazu.

Lieber mit ausgeruhtem Hund üben und als Belohnung einen kurzen Sprint/Reizangel-Einheit o.ä. einbauen (Premack). Wo das nicht geschieht, kann man oft beobachten, daß die Hunde sich das selbst holen, Extra-Runde mit dem Apportel drehen u. ä.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
15 Okt 2017
Beiträge
5.619
ICH HASSE DIE PUBERTÄT! :D

Ich hätts mir eigentlich denken können. Der Kleine war am Anfang sehr unproblematisch, was Leinenführigkeit, Anspringen und Rückruf angeht. Das rächt sich gerade. Beim Rückruf hat sichs ja über die letzten Wochen schon angekündigt, jetzt heben wir alle 2 Meter das Bein, sind mit dem Kopf überall, nur nicht bei mir, ziehen an der Leine wie nicht ganz dicht und fangen an, an jedem, der nicht schnell genug "Hallo" zum Hund sagt, hochzuhüpfen. Gerade ist ums Eck auch noch seine Lieblingsrottweilerhündin läufig...
So, beim Schäferhund käme jetzt die Konfrontation unter Klärung der Rangstruktur.
Wie handhabt ihr das bei Bracken? Pubertät abwarten und dann korrigieren, stur weiter üben auch ohne merklichen Erfolg oder Konfrontation?
Ich muss dazu sagen: Meiner ist ein Sturkopf. Den juckt es nicht die Bohne, wenn da mal ein lautes Wort fällt und er ist auch nicht schnell oder lang beleidigt, wie man das oft im Zusammenhang mit Bracken zu hören bekommt. Im Moment ist er einfach eine provokante, aufsässige, kleine S*ckratte..., die wir natürlich trotzdem sehr mögen, aber... :rolleyes:
Also: Wie handhabt ihr das?

Ich frag hauptsächlich, weil mein Bauchgefühl mir gerade sagt, dass ich ihm, weil ich ihn ja nicht versauen möchte, zur Zeit zu viel durchgehen lasse...
 
Zuletzt bearbeitet:

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.377
Guter Kumpel hat mit seinem Kopov-Rüden durchaus Tacheles gesprochen zum entsprechenden Zeitpunkt. Hat dessen Jagdleidenschaft keinen Abbruch getan...

Kopov sind jetzt nicht die sensibelsten Gewächse unter den Bracken. Wenn Du ohnehin den Eindruck hast, daß er aversive Erlebnisse gut verpackt (Stichwort Resilienz, die ja auch zum Teil erlernbar ist), würd ich mir nicht auf der Nase rumtanzen lassen.

Dabei immer im Auge haben, daß der Hund wissen sollte, welches Fehlverhalten der Grund ist, daß ihm grade der Himmel auf den Kopf fällt. Was in der Phase gar nicht so einfach ist, weil sie halt wirklich manchmal neben sich stehen. Also die richtige Kombi aus Geduld, eigener Sturheit und im richtigen Moment auch mal ein Denkzettel.

Hochhüpfen läßt sich mittels Leine ja nur schlecht verhindern, plus das Problem, daß die meisten behüpften sich ungünstig verhalten. Intensives Absitz-Training mit Hilfspersonen, die sich beim geringsten Ansatz zu hüpfen abwenden und konsequent erst Dich, dann den Hund begrüssen. Hund nach hinten, Besuch wird zuerst vom Führer begrüßt. Zur Not ins Platz. Da werd ich auch mal deutlich. Ist am Ende ne eindeutige Respektsfrage, bei der man sich nur anschauen muß, wie Hunde das untereinander regeln.

Leine ist ein Problem. Ich laß sie entweder Fuß gehen, oder sie zerren halt. Lange Schlepp oder Flexi entschärft die Spitzen. Gelegentlich unter genau definierten Bedingungen Jagen lassen.

Ich will Impulskontrolle, aber nicht auf der Fährte. Bei Spaziergängen im Gelände wird das Kontrollieren von Wechseln oder Pirschzeichen nach wie vor bestätigt, und erst, wenn ich den Eindruck habe, der Hund hat alle verfügbaren Informationen gesammelt, brech ich mit einem Lob ab, und wir gehen weiter.

Die Zeitungsleserei (Schnüffeln an Pinkelstellen, Sozialleben halt) laß ich im Rahmen zu, aber wenn's mir zu blöd wird, bestimme ich, wann es weiter geht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
15 Okt 2017
Beiträge
5.619
Ich hab heute massiv festgestellt, dass ich im Hundekurs das Problem bin. Ich bin da deutlich weichgespülter als zuhause. Ich mein jetzt nicht, dass ich ihn daheim rumlasse, oder nur Druck mache, aber ich stelle fest, dass ich aus irgendwelchen Gründen in diesem Kurs Präsenz zurücknehm. Muss ich abstellen.
Klar ist auf jeden Fall, dass er alle Kommandos beherrscht und genau weiß, was man von ihm will. Er lässt sich halt in einem Haufen Gleichaltriger nix sagen und muss den Coolen raushängen.
Was er gar nicht mitmacht, ist den Hintern in die nasse Wiese hängen. Da wehrt er sich gegen das Sitzz mit aller Macht.
Wir haben also im Moment ein paar Baustellen im Grundgehorsam. Lange Leine, Reizangel kurz und lang und Konsequenz werdens schon richten.
 
Registriert
15 Okt 2017
Beiträge
5.619
(y) Sitz in der nassen Wiese schreit nach Premack. Reizangel gibt's erst, wenn man ordentlich sitzt.


Könnte es sein, daß DU Dich nicht blamieren willst? Energisch Auftreten und dann trotzdem den Stinkefinger kriegen ist schlimmer, als wenn man nix investiert hat.

Exakt das denke ich, dass das unterbewusst läuft. Rational weiß ich, dass es völlig wurscht ist, aber ich glaube, dass ich unbewusst projiziere, was wahrscheinlich auch an dem ganzen "Oh, ein JAGDhund"-Getue liegt. Stell ich ab.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
15 Okt 2017
Beiträge
5.619
Nach gestern und heute siehts so aus, als hätte der Hund nur auf eine autoritärere Form der Kommunikation gewartet. Ich beobachte gerade, dass der Ablauf wie folgt ist:

Bleibt die Stimme sanft, kommt ein fragender Blick mit teils schiefgelegtem Kopf. Ist die Stimme schärfer, wird folgegeleistet, aber nicht unbedingt durchgehalten. Wenn ich allerdings einen Schrei loslasse, reißt es ihn sogar aus seinem Begrüßungsritual, er kommt angesaust und steht im Habacht.
Sieht aus, als würde der sture kleine Sack das gerade brauchen. Ich muss mir allerdings was einfallen lassen, wie ich sein Level an Aufgeregtheit reduziere. Ich denke, das ist der Schlüssel zur Impulskontrolle bei ihm - außerdem mag ich nicht ewig den Kasernenhofton auspacken müssen... :D
Wir kommen auf jeden Fall weiter. Gerade schmust er sich an mich ran und ratzt, scheint also keinen Schaden genommen zu haben.
 
Zuletzt bearbeitet:

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.377
Kasernenhof für Notfälle aufbewahren und mit der mürrischen Ausführung bei ernstem Ton leben. Eine Bracke mit Selbstachtung kann nicht anders. :coffee:

Ich hatte bisher erst einen Hund, der immer und überall freudig angewetzt kam, wenn ich nur piep sagte. Der war von Anfang an so, nicht mein Verdienst. Angewölft. Alle anderen kommen mal mehr mal weniger widerwillig und manchmal auch begeistert. Also postpubertär. Vorher ist das ja kein Thema.

Was ich selbst noch nicht probiert hab, mir aber durchaus erfolgversprechend scheint und beim nächsten Welpen sicher ausprobiert wird: Hund bei Kommruf am Kommen hindern. Dazu braucht man einen Helfer, der den Hund zunächst hält, und erst freigibt, wenn er sich richtig reingesteigert hat in sein Kommen wollen. Dann rufen und der Hund wird losgelassen. Ob das bei älteren auch noch so wirkungsvoll ist kann ich nicht sagen. Ausprobieren.

Mit dem Alter wird der von allein ruhiger. Zur Impulskontrolle fleißig Premack bemühen.
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
12
Zurzeit aktive Gäste
52
Besucher gesamt
64
Oben