Ausbildung Bracke

z/7

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Das will ich noch sagen, als Leitlinie für unerfahrene Brackenführer: der Welpe darf frei laufen im Gelände, bis er die ersten Stücke selbst gefunden und gejagt hat. Das ist meist mit ca 4 Monaten soweit. Das sind meist keine großen Sachen, nach 10 Min ist er wieder da.

Leine nur, wo es zur Sicherung absolut nötig ist. Der Hund muß die Erfahrung machen, daß es Spaß macht, zu suchen und das Erfolgserlebnis des Findens haben, und - ganz wichtig - daß er den Führer wieder da findet, wo er ihn zuletzt bewußt wahrgenommen hat.

Ist das ein paarmal geschehen, kommt er an die Leine, kann aber weiterhin geschnallt werden, wo es möglich ist. Spätestens jetzt mit Ritual, sofern man das nicht von Anfang an so gemacht hat. (Der Führer sucht sich einen Stand, schnallt den Hund mit einem Signalwort oder Zeichen und ignoriert ihn ab da. Weste, Signalhalsung, Ortung nach Wunsch. Konsequent.)

Das muß nicht täglich sein, aber immer wieder mal. Stattdessen kann kann man auch eine Phase der ausschließlichen Schweißarbeit machen, der Grundstein ist gelegt. Wenn man auch vorher schon Schweiß geübt hat, wird man nach den selbständigen Jagden merken, wie der Hund auf Verleitungen stärker reagiert.
 

z/7

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Ich hab meine AdBr zwei mal auf Hasen angesetzt und gut war es. Bei der AP hatte sie dann nur Fuchs vor, hat ihn selbstständig gestochen und wusste dennoch was zu tun ist.
Da red ich mir gern den Mund fusslig. Die einen lassen den Hund gar nicht suchen, die andern übertreibens. Vor allem, wenn der Hund die Hasen immer in einer bestimmten Situation womöglich auch noch gezeigt bekommt, weiß der in der Prüfung nicht, was er in völlig anderer Situation tun soll. Schlimmstenfalls macht er gar nix. Bracken können in der Beziehung furchtbar sein. Ne Nacht drüber geschlafen und die Welt wär wieder in Ordnung. Die Zeit hat man in der Prüfung leider nicht.
 
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Das will ich noch sagen, als Leitlinie für unerfahrene Brackenführer: der Welpe darf frei laufen im Gelände, bis er die ersten Stücke selbst gefunden und gejagt hat. Das ist meist mit ca 4 Monaten soweit. Das sind meist keine großen Sachen, nach 10 Min ist er wieder da.

Leine nur, wo es zur Sicherung absolut nötig ist. Der Hund muß die Erfahrung machen, daß es Spaß macht, zu suchen und das Erfolgserlebnis des Findens haben, und - ganz wichtig - daß er den Führer wieder da findet, wo er ihn zuletzt bewußt wahrgenommen hat.

Ist das ein paarmal geschehen, kommt er an die Leine, kann aber weiterhin geschnallt werden, wo es möglich ist. Spätestens jetzt mit Ritual, sofern man das nicht von Anfang an so gemacht hat. (Der Führer sucht sich einen Stand, schnallt den Hund mit einem Signalwort oder Zeichen und ignoriert ihn ab da. Weste, Signalhalsung, Ortung nach Wunsch. Konsequent.)

Das muß nicht täglich sein, aber immer wieder mal. Stattdessen kann kann man auch eine Phase der ausschließlichen Schweißarbeit machen, der Grundstein ist gelegt. Wenn man auch vorher schon Schweiß geübt hat, wird man nach den selbständigen Jagden merken, wie der Hund auf Verleitungen stärker reagiert.
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Das will ich noch sagen, als Leitlinie für unerfahrene Brackenführer: der Welpe darf frei laufen im Gelände, bis er die ersten Stücke selbst gefunden und gejagt hat. Das ist meist mit ca 4 Monaten soweit. Das sind meist keine großen Sachen, nach 10 Min ist er wieder da.
Leine nur, wo es zur Sicherung absolut nötig ist. Der Hund muß die Erfahrung machen, daß es Spaß macht, zu suchen und das Erfolgserlebnis des Findens haben, und - ganz wichtig - daß er den Führer wieder da findet, wo er ihn zuletzt bewußt wahrgenommen hat.

rrrischdisch und quasi elementar! und am besten, wenn er am Ende dieser Phase sogar einen Hasen noch warm als Beute realisieren kann.....

Zudem zeigt sich bei den meisten Bracken irgendwo so ab dem vierten bis zum siebten Monat dazu auch der erste Laut - und sobald der Junghund nicht mehr zum "stummen Wildern" taugt, bleibt er standardmäßig am Strick - insbesondere beim Spazierengehen in fremden Gefilden.

ist das ein paarmal geschehen, kommt er an die Leine, kann aber weiterhin geschnallt werden, wo es möglich ist. Spätestens jetzt mit Ritual, sofern man das nicht von Anfang an so gemacht hat. (Der Führer sucht sich einen Stand, schnallt den Hund mit einem Signalwort oder Zeichen und ignoriert ihn ab da. Weste, Signalhalsung, Ortung nach Wunsch. Konsequent.)

Das muß nicht täglich sein, aber immer wieder mal. Stattdessen kann kann man auch eine Phase der ausschließlichen Schweißarbeit machen, der Grundstein ist gelegt. Wenn man auch vorher schon Schweiß geübt hat, wird man nach den selbständigen Jagden merken, wie der Hund auf Verleitungen stärker reagiert.

es gilt da primär, die Zeit zwischen dem Ende des freien und quasi antiautoritären Rumlümmelns und Lustjagens und den quasi insititutionalisierten Jagen ab Herbst (auf ausgewählten Jagden) sinnvoll zu "überbrücken". Dieses "Ritual" kann man nie so gut inszenieren, wie im Rahmen des "Ernstfalles".

So vorbereitet, hat der Lütte dann auch auf der ein oder anderen Jagd schon mal nen Erfolg gehabt - und dann kann man sich alle theoretische AdS-Übungen vollkommen sparen.
 
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Da kann ja auch jeder anderer Meinung sein und jeder Hund ist sowieso anders. Ich hab meine AdBr zwei mal auf Hasen angesetzt und gut war es. Bei der AP hatte sie dann nur Fuchs vor, hat ihn selbstständig gestochen und wusste dennoch was zu tun ist. Ich kann dir versichern im LV Hessen werden dir viele Richter sagen, dass man für die AP nicht üben muss. Das haben die Hunde drin.
Das halte ich für absolut falsch.
Man sollte nicht vergessen, dass gerade unsere Bracken vergleichsweise häufiger Probleme mit der Bindung haben, resp. daß ihr Jagdtrieb, so er denn erst mal geweckt ist die Bindung überwiegt.
Was der Hund unbedingt schon vor der AP gelernt haben muss, ist das Zurückkommen, nachdem er abgebrochen hat. Und das muss man üben!
Ich habe mir mal die AP mit einer Dacxhsbracke fast versaut:
Es gab bei uns in dem Jahr kaum Hasen, ein paar Wochen vor der Prüfung hatte die Kleine mal gerade 2 oder 3 gearbeitet und war noch ziemlich gebremst laut. Also bin ich zu Freunden an den Niederrhein gefahren.
Nach einer halben Stunde war der Hund völlig durch den Wind. Er hob einen Hasen, sauste lauthals hinterher und rechts und links von ihm standen weitere Hasen serienweise auf; es war wie im Kino. Es passierte genau das, was auch passiert, wenn man mit einem Junghund auf die DJ fährt - sie brach ab, suchte den Weg zurück und stach den nächsten Hasen, den sie sofort anjagte. So ging das drei oder viermal, bis ich sie endlich nach Sucherei mit dem Auto zurück hatte. Dabei trat ein Problem nicht auf, das man aber haben kann: Ich hatte meine Frau dabei, die dort wartete, wo die Hündin uns verlassen hatte und ich konnte suchen gehen. Wäre ich alleine gewesen, wäre das eine ganz andere Nummer geworden. Die Kleine hätte mich evtl. nicht gefunden und wäre auf die Suche gegangen.
Deswegen:
Hase wird geübt, bis der Hund im Laut ok ist und sofort zurück kommt.

Zur Art der Suche
Auch das kan man im Welpenalter schon fördern - Beschäftigt man einen Welpen mit der Reizangel, so wird er nach ein paar mal schon kapieren, dass der Spass hinter dem Strauch weiter geht. Das ist ja gerade das Schöne an der Reizangel, den Übergang von der Arbeit auf Sicht zur Nasenarbeit kann man wunderbar verfestigen. Damit hat der Welpe verinnerlicht, dass Nase im Dreck Erfolg bietet und dann sucht er als Junghund auch.

Einarbeiten auf Schweiß
Hier wird viel zu viel Blödsinn gemacht. Schweißarbeit ist bei vielen Rassen erstmal Dressur, die müssen lernen, auf der Fährte zu bleiben. Das haben unsere Bracken drin, wir haben also Vorsprung und Zeit genug. Was spricht also dagegen, den Hund mit langem Riemen auf der Hasenspur zu arbeiten? M.E. absolut nix. Er lernt den Riemen kennen, er lernt, seine Nase zu brauchen. Und wenn er die AP hat, dann kann ich immer noch mit der Einarbeitung auf Schweiß anfangen.
Bei der Gelegenheit: Ich hatte zwei Bracken, denen Rehwildhetzen sofort ins Blut ging, die gaben danach richtig Vollgas. Normalerweise hätte ich sie mit Fährtenschuh runter geholt, aber mit Hasenfährte ging das viel besser.
 
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Das will ich noch sagen, als Leitlinie für unerfahrene Brackenführer: der Welpe darf frei laufen im Gelände, bis er die ersten Stücke selbst gefunden und gejagt hat. Das ist meist mit ca 4 Monaten soweit. Das sind meist keine großen Sachen, nach 10 Min ist er wieder da.

Leine nur, wo es zur Sicherung absolut nötig ist. Der Hund muß die Erfahrung machen, daß es Spaß macht, zu suchen und das Erfolgserlebnis des Findens haben, und - ganz wichtig - daß er den Führer wieder da findet, wo er ihn zuletzt bewußt wahrgenommen hat.

Ist das ein paarmal geschehen, kommt er an die Leine, kann aber weiterhin geschnallt werden, wo es möglich ist. Spätestens jetzt mit Ritual, sofern man das nicht von Anfang an so gemacht hat. (Der Führer sucht sich einen Stand, schnallt den Hund mit einem Signalwort oder Zeichen und ignoriert ihn ab da. Weste, Signalhalsung, Ortung nach Wunsch. Konsequent.)

Das muß nicht täglich sein, aber immer wieder mal. Stattdessen kann kann man auch eine Phase der ausschließlichen Schweißarbeit machen, der Grundstein ist gelegt. Wenn man auch vorher schon Schweiß geübt hat, wird man nach den selbständigen Jagden merken, wie der Hund auf Verleitungen stärker reagiert.
Ich bin SAUER

Bracken sind Bracken sind Bracken. Wer stöbern will, möge bitte einen Klettenfänger anschaffen!

Ich begreife das nicht - es zeichnet Bracken aus, eine Fährte über Biegen und Brechen, mit allen Knöpfen und Knoten auszuarbeiten. Genau das soll ein Stöberhund aber NICHT!. Der soll suchen, finden, in Gang bringen und bogenrein sein. Letzteres sind Bracken NIE!

Macht mir die Bracken nicht kaputt!

Absolut lesenswert zu dem Thema:


Eines der wenigen positiven Folgen, die ich beim Wolf sehe - die Herrschafter, die sich mit druckfeuchtem Jagdschein in der Tasche eine Bracke als Einrittskarte zur DJ kaufen, werden deutlich weniger. Weil gerade die weitjagenden Hunde eine deutlich höhere Chance haben, unterwegs auf lebende Vorfahren zu stossen.
 
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Das halte ich für absolut falsch.
Man sollte nicht vergessen, dass gerade unsere Bracken vergleichsweise häufiger Probleme mit der Bindung haben, resp. daß ihr Jagdtrieb, so er denn erst mal geweckt ist die Bindung überwiegt.
Was der Hund unbedingt schon vor der AP gelernt haben muss, ist das Zurückkommen, nachdem er abgebrochen hat. Und das muss man üben!
Ich habe mir mal die AP mit einer Dacxhsbracke fast versaut:
Es gab bei uns in dem Jahr kaum Hasen, ein paar Wochen vor der Prüfung hatte die Kleine mal gerade 2 oder 3 gearbeitet und war noch ziemlich gebremst laut. Also bin ich zu Freunden an den Niederrhein gefahren.
Nach einer halben Stunde war der Hund völlig durch den Wind. Er hob einen Hasen, sauste lauthals hinterher und rechts und links von ihm standen weitere Hasen serienweise auf; es war wie im Kino. Es passierte genau das, was auch passiert, wenn man mit einem Junghund auf die DJ fährt - sie brach ab, suchte den Weg zurück und stach den nächsten Hasen, den sie sofort anjagte. So ging das drei oder viermal, bis ich sie endlich nach Sucherei mit dem Auto zurück hatte. Dabei trat ein Problem nicht auf, das man aber haben kann: Ich hatte meine Frau dabei, die dort wartete, wo die Hündin uns verlassen hatte und ich konnte suchen gehen. Wäre ich alleine gewesen, wäre das eine ganz andere Nummer geworden. Die Kleine hätte mich evtl. nicht gefunden und wäre auf die Suche gegangen.
Deswegen:
Hase wird geübt, bis der Hund im Laut ok ist und sofort zurück kommt.

In einer solchen Situation (nicht generell - und v.a. nicht generell in diesem Alter!) ist die moderne Ortungstechnik schon auch mal sinnvoll!

Zur Art der Suche
Auch das kan man im Welpenalter schon fördern - Beschäftigt man einen Welpen mit der Reizangel, so wird er nach ein paar mal schon kapieren, dass der Spass hinter dem Strauch weiter geht. Das ist ja gerade das Schöne an der Reizangel, den Übergang von der Arbeit auf Sicht zur Nasenarbeit kann man wunderbar verfestigen. Damit hat der Welpe verinnerlicht, dass Nase im Dreck Erfolg bietet und dann sucht er als Junghund auch.

Auch das "Nase-runter" haben die Bracken normalerweise drin...

Einarbeiten auf Schweiß
Hier wird viel zu viel Blödsinn gemacht. Schweißarbeit ist bei vielen Rassen erstmal Dressur, die müssen lernen, auf der Fährte zu bleiben. Das haben unsere Bracken drin, wir haben also Vorsprung und Zeit genug. Was spricht also dagegen, den Hund mit langem Riemen auf der Hasenspur zu arbeiten? M.E. absolut nix. Er lernt den Riemen kennen, er lernt, seine Nase zu brauchen. Und wenn er die AP hat, dann kann ich immer noch mit der Einarbeitung auf Schweiß anfangen.
Bei der Gelegenheit: Ich hatte zwei Bracken, denen Rehwildhetzen sofort ins Blut ging, die gaben danach richtig Vollgas. Normalerweise hätte ich sie mit Fährtenschuh runter geholt, aber mit Hasenfährte ging das viel besser.

nur mit dem Nachteil der eher begrenzten Nachverfolgbarkeit - wie bei der Jägerhofmethode auch. Im Zweifelsfall ist viel zu früh Schluss...
 
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Ich bin SAUER

Bracken sind Bracken sind Bracken. Wer stöbern will, möge bitte einen Klettenfänger anschaffen!

Ich begreife das nicht - es zeichnet Bracken aus, eine Fährte über Biegen und Brechen, mit allen Knöpfen und Knoten auszuarbeiten. Genau das soll ein Stöberhund aber NICHT!. Der soll suchen, finden, in Gang bringen und bogenrein sein. Letzteres sind Bracken NIE!

Macht mir die Bracken nicht kaputt!

Jein! Natürlich basiert die Arbeitsweise der Bracken darauf, dass sie auf der Fährte länger dranbleiben. ABER: das gejagte Wild muss das Spielchen ebenfalls mitspielen. Der Hase bleibt ja tatsächlich in einem überschaubaren Umfeld um sein eigenes, kleines Revierchens, sodass selbst eine weite Brackade meist nicht über 300-400 ha Fläche in Anspruch nimmt.

Das klappt deim Schalenwild - sieht man einmal vom Rehwild ab - in aller Regel nicht; insbesondere Rotwild geht erstmal einfach und das auch über etliche Kilometer mehr. Da mcht es dann effektiv auch keinen Sinn für den Hund, dauerhaft dranzubleiben (krankes Wild ausgenommen!). Selbst Bracken können und sollten lernen, da ab einem gewissen Punkt abzubrechen - und nicht wenige lernen das auch tatsächlich.
Es ist halt eine Gratwanderung...
 
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Jein! Natürlich basiert die Arbeitsweise der Bracken darauf, dass sie auf der Fährte länger dranbleiben. ABER: das gejagte Wild muss das Spielchen ebenfalls mitspielen. Der Hase bleibt ja tatsächlich in einem überschaubaren Umfeld um sein eigenes, kleines Revierchens, sodass selbst eine weite Brackade meist nicht über 300-400 ha Fläche in Anspruch nimmt.

Das klappt deim Schalenwild - sieht man einmal vom Rehwild ab - in aller Regel nicht; insbesondere Rotwild geht erstmal einfach und das auch über etliche Kilometer mehr. Da mcht es dann effektiv auch keinen Sinn für den Hund, dauerhaft dranzubleiben (krankes Wild ausgenommen!). Selbst Bracken können und sollten lernen, da ab einem gewissen Punkt abzubrechen - und nicht wenige lernen das auch tatsächlich.
Es ist halt eine Gratwanderung...

... die man mit einem besser geeigneten Hund nicht gehen muß!

Nur am Rande: Ein Vorstehhund, der bei > 30° ohne nennenswerte Luftfeuchtigkeit Hühner findet, vorsteht und nachzieht, bis der Schütze hinter ihm angekommen ist, kann keine schlechte Nase und keinen schlechten Gehorsam haben. Genau deshalb lehnten früher die Hf den Einsatz ihrer DD oder DK zum Stöbern vehement ab, bis die Hunde im 3. oder 4. Feld so sicher geworden waren, dass die Stöberei sie nicht versaute. Wobei absolute Rehreinheit Grundvoraussetzung war. Wobei deren Verständnis von Stöbern mit unseren DJ absolut nix gemeinsam hatte, die ließen ihre Hunde in kleinen überschaubaren Waldkomplexen nach Hasen, Fuchs oder gel. gesteckten Sauen suchen, aber schnallten sie nie auf hunderten von Hektaren.

Wir wissen, dass Hetzen bei unseren Hunden massiv Endorphine freisetzt. Die Nichtjäger mit Jagdhunden kennen das Problem viel besser als wir, sie schätzen, dass bereits ein halbes Dutzend Hetzen auf Sicht den Hund für den Rest seines Lebens (aus ihrer Sicht) versaut.
Warum in drei Deibels Namen soll ich denn einem Hund, dessen angewölfte Nasenleistung und Fährtetreue bei der Anschaffung für mich ausschlaggebend war, Arbeiten anbieten, die ihm genau diese Eigenschaften kaputt machen?
 

z/7

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Bracken sind Bracken sind Bracken. Wer stöbern will, möge bitte einen Klettenfänger anschaffen!

Ich begreife das nicht - es zeichnet Bracken aus, eine Fährte über Biegen und Brechen, mit allen Knöpfen und Knoten auszuarbeiten. Genau das soll ein Stöberhund aber NICHT!. Der soll suchen, finden, in Gang bringen und bogenrein sein. Letzteres sind Bracken NIE!

Macht mir die Bracken nicht kaputt!

Absolut lesenswert zu dem Thema:


Eines der wenigen positiven Folgen, die ich beim Wolf sehe - die Herrschafter, die sich mit druckfeuchtem Jagdschein in der Tasche eine Bracke als Einrittskarte zur DJ kaufen, werden deutlich weniger. Weil gerade die weitjagenden Hunde eine deutlich höhere Chance haben, unterwegs auf lebende Vorfahren zu stossen.
Ich verstehe nicht, was Dich gerade so wütend macht?
 
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Es sind doch rein begriffliche Spitzfindigkeiten über den Einsatz der Hunde.
Stöbern als das kurze, führerbezogene Jagen zu definieren, mag als eng ausgelegter Terminus richtig sein und wenn ein Hund nur das drauf hat, ist er eben als standgeschnallter Jagdhelfer weniger brauchbar; es sein denn, es geht um kleine Treiben (gekreiste Saujagden?).
Unsere Bracken werden heute ganz überwiegend auf den ausreichend großräumig angelegten Wald-Drückjagden (500-1000 ha) eingesetzt und ich würd mal schätzen, überwiegend vom Stand.
Dass aus dem Stöber-Auftrag des Suchens und Wildfindens eng oder weiter vom Stand entfernt dann eine selbstständige und weite laute Spurarbeit des Hundes wird, ist für den Zweck der Jagdform gewünscht und dienlich. Hunde, die länger dran bleiben, bringen erfahrungsgemäß das Wild irgendwann schußgerecht vor irgendeinen Schützen. Ich sehe da im übrigen kaum Unterschiede zwischen den Anforderungen an einen "Klettenfänger" oder an eine Bracke.
Echtes Brackieren ist heute obsolet, zumindest in den dt. BLn...
Ein absoluter Langjäger, der nach 3 h immer noch nicht zurück ist, ist auch nicht das, was man sich auf den Waldjagden wünscht, sondern wohl eher einer, der auch am gut gewählten Standschnaller-Stand ab und an wieder anläuft und die Deckung mehrmals absucht, um Wild rauszuwerfen, das sich zwischenzeitlich wieder eingeschoben hat.
 
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gismo888

Guest
Das will ich noch sagen, als Leitlinie für unerfahrene Brackenführer: der Welpe darf frei laufen im Gelände, bis er die ersten Stücke selbst gefunden und gejagt hat. Das ist meist mit ca 4 Monaten soweit. Das sind meist keine großen Sachen, nach 10 Min ist er wieder da.

Leine nur, wo es zur Sicherung absolut nötig ist. Der Hund muß die Erfahrung machen, daß es Spaß macht, zu suchen und das Erfolgserlebnis des Findens haben, und - ganz wichtig - daß er den Führer wieder da findet, wo er ihn zuletzt bewußt wahrgenommen hat.

Ist das ein paarmal geschehen, kommt er an die Leine, kann aber weiterhin geschnallt werden, wo es möglich ist. Spätestens jetzt mit Ritual, sofern man das nicht von Anfang an so gemacht hat. (Der Führer sucht sich einen Stand, schnallt den Hund mit einem Signalwort oder Zeichen und ignoriert ihn ab da. Weste, Signalhalsung, Ortung nach Wunsch. Konsequent.)

Das muß nicht täglich sein, aber immer wieder mal. Stattdessen kann kann man auch eine Phase der ausschließlichen Schweißarbeit machen, der Grundstein ist gelegt. Wenn man auch vorher schon Schweiß geübt hat, wird man nach den selbständigen Jagden merken, wie der Hund auf Verleitungen stärker reagiert.
So haben wir die Bracken eingearbeitet. Beim DD lief es ähnlich, zur Kirrrunde mitgenommen und "erkunden" lassen ... Im Alter von 3 Monaten fährtenlaut am Reh.
Glücklich wie Bolle und trotzdem später VGP bestanden 😉.
Es ist immer wieder verwunderlich wie viele HF meinen Bracken vom Strick lassen reicht... oder es wird sich nur mit der Schweißarbeit beschäftigt um später festzustellen, in dem Aufgabenfeld tümmeln sich bereits andere Akteure.
Als ab zur DJ stöbern lassen-ist ne Bracke muss die können. ..
Im Anschluss wird das Buch der 1000 Ausreden geöffnet
 
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Ich verstehe nicht, was Dich gerade so wütend macht?
1. Es gibt für DJ geeignetere Hunde
2. Bracken sind zu schade für DJ, sie können viel viel mehr
3. Weil geschätzt jeder 2. JJ meint, ein Hund wäre die Eintrittskarte zur Jagd und Bracken müsse man nur laufen lassen, die hätten das Jagen in den Genen, gehen ganz viele Hunde für niedere Arbeiten verloren.
4. Aus dem gleichen Grund wird nicht mehr soviel züchterisch selektiert, es wird zunehmend nur noch bedarfsorientiert gezüchtet. Wir haben beim Teckel, beim Weimaraner, beim KlM gesehen, wo das hinführt.
5. Will man eine Bracke als Schweißhund, muss man erst mal warten, weil die Wartelisten bei den Zuchtwarten Kilometer lang sind.
6. Die HF lernen nix, weil Bracken, s.o. nur gelöst werden müssen. (glauben sie)
7. Langfristig wird der Ruf der Bracken leiden, weil sich immer mehr herausstellt, dass sie auf der falschen Baustelle sind und die Hf das den Hunden anlasten (siehe Ruf Fernaufklärer)
 

z/7

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Danke. Das hat mit meinem Post dann genau was zu tun?

Ich meine, ich tue mein bestes, um genau die von Dir angesprochenen Mißstände zu verringern.
 
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Sorry, ich bin doch nicht dir böse.
Ich bin sauer, dass man sowas den Brackenneulingen überhaupt klar machen muss. Das sind Hausaufgaben der Zuchtvereine. Aber die wollen ja nur noch verkaufen, von wenigen Ausnahmen abgesehen.
 

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