Wat zum Herrgott ist bitte SSB, ich dachte eine Sichering am Steyr?
Da bin ich absolut bei dir.Die örtlichen Gegebenheiten bestimmen damit die Wahl und Zusammensetzung der Hundemannschaft
soweit d´accord
Aber hier trennen sich die Ansichten, denn weder HT noch SSB hat etwas mit dem Wort "Zucht" zu tun;
Aber da sind wir schon wieder bei einem der Kernprobleme, der selbstgewählten Begriffsbestimmung gesetzter Definitionen durch geneigte Trittbrettfahrer.
Da bin ich absolut bei dir.
Wo kommen wir denn her?
Die ersten DJ hatten den Zweck, vorwiegend in den stark mit Sauen besetzten Gebieten, die Bestände zu reduzieren.
Es arbeiteten vorwiegend Terrier und W1/8, im Osten mit rel. hohem Anteil von Vorstehhunden. Das Ergebnis war, dass die Hf gestelltes Wild abfängen und "draussen" die Läufe blank blieben.
In der Folge nahm der JGHV zu diesem Gebaren Stellung und bezeichnete diese Vorgehensweise als tierschutzrelevant.
Mit der Zeit wechselte die Zielsetzung, die staatl. Forstverwaltungen dehnten die Freigabe auf alles Schalenwild aus, bishin zur logisch folgenden Änderung der Jagdzeiten.
Damit wechselte auch der Anspruch an die Hunde, es sollte nicht mehr gehetzt, gestellt und abgefangen werden, das Wild sollte vor die Schützen kommen. Damit schieden die Terrier zum Teil aus bis auf die etwas langsameren, für die Teckel waren die Flächen zu groß. Wachtel gabs zu wenig und viele waren auf Grund der bis dahin gepflegten Arbeitsweise keine Solojäger mehr, die sie früher mal waren, sondern suchten die Gesellschaft.
Über den gesamten Zeitraum zu beobachten war ein, fast hätte ich gesagt, Werteverfall Wechsel hinsichtlich der Ansprüche und Vorstellungen, die die Jagenden von ihrem Hobby hatten. War man früher bereit, Hunde als Jagdhelfer ausgiebig und umfangreich auszubilden, nahm die Teilnehmerzahl bei den Ausbildungskursen ebenso ab wie die Zahl der Hunde, die - sehr zum Leidwesen der Züchter - überhaupt auf Prüfungen auftauchen. (Inzwischen gehen einzelne Züchter bis hin zu ganzen Verbänden dazu über, beim Welpenkauf eine diesbezügliche Bürgschaft zu verlangen).
Vielmehr gefragt war der Jagdhund "light", den man ohne grosses Einarbeiten jagen lassen konnte und da die HF innerhalb der bejagten Flächen unter sich waren, blieben die Erfolge dieser Hunde undiskutiert und wurden nicht in Frage gestellt. (Ich erlebte einen Jagdgast, der den Hund eines HF lobte, weil der so ausdauernd jagen würde, der habe die ganze Zeit laut gejagt. Es wäre unglaublich spannend gewesen. Dass der Hund waidlaut war, na ja......)
Obwohl ich selbst nicht mehr an DJ teilnehme, weiß ich, das sich in den letzten Jahren das Pendel wieder Richtung Qualität statt Quantität bewegt, zumindest was die Jagden der Forstämter und die Besetzung der Stände angeht. Was die Hunde angeht, kann man das leider noch nicht sagen.
Jetzt gehen wir mal noch weiter zurück.
Der DD ist entstanden aus Kurzhaar, Stichelhaar, Pudel x Pointer, Griffon.
Also anfangs eine reine Gebrauchszucht wie sie der Wälderdackel und der Heideterrier ja auch sind.
Es spricht absolut nix dagegen das auch für die moderne Bewegungsjagt zu züchten, Nds. lässt diese Tür ja mit der Öffnung der BP ausdrücklich offen.
Wenn wir aber unsere - ich nene sie mal - reinen Zuchten bedarfsorient umstricken, verlieren wir nicht nur die zum Teil jahrhunderte alte, durch und durchgezüchtete Basis, sondern damit auch den Gen - Pool, den wir brauchen, um Gebrauchszuchten zu etablieren.
Dann darf ich da mal noch ne dritte Version hinzufügen. Im südlichen Süden der Republik waren Schweine seit dem WW2 kein Thema mehr. Die Bewegungsjagden entwickelten sich Ende der 80er Anfang der 90er rein aus dem Bedürfnis, überbordender Rehwildbestände Herr zu werden. Zunächst im kleinen Kreis, am liebsten mit Dackeln. Zu der Zeit, als ich einstieg, war es zum Teil üblich, alles einzusetzen, was vier Beine hatte und bellen konnte. Das ist in den letzten Jahren besser geworden. Bracken, Wachtel, Terrier aller möglichen Rassen sind das übliche Komplement.Ähhh, bereits hier - Einspruch!
Also Bracke x DJT?Leider gehört zur Gründung einer Rasse mehr als ein Hund und ein Führer...
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Solange bestimmte Grundvoraussetzungen, die nach der herrschenden Mehrheitsmeinung nun einmal zwingend vorhanden sein müssen, zur Zucht nicht bedingungslos vorgeschrieben sind, solange die Produkte halt diese Grundvoraussetzungen also nur zufällig mitbringen - oder eben auch nicht - solange bleibt der Einsatz von solchen Zufallsprodukten tierschutzrelevant. Auch ein Punkt, an dem in den letzten jahren übrigens ein "Werteverfall" um sich gegriffen hat...
Übrigens, auch hier sind wir wieder bei der Begriffsverwirrung - mit einhergehender Absenkung des fachlichen Anspruches - die Produktion von Gebrauchskreuzungen hat absolut nicht mit dem Begriff "Zucht" zu tun!
Na, wat willste nu? Gebrauchszuchten, reine Zuchten???
Du kannst nehmen, was du an Jagdhunderassen finden kannst, anfangs waren es alles Gebrauchszüchtungen. Oder glaubst du, um 1870/1890 hat man schon von DD geträumt und Zuchtbücher geführt?
Kein Stück war das so! Nach dem alten napoleonischen Grundsatz "Die Vaterschaft ist nicht zu recherchieren" wurden Hunde, die jagdlich taugten, verpaart, deren Nachkommen nach dem Muster weiter verpaart, was nicht taugte, starb. Irgendwann um 1900 entstand der Verein Deutsch Drahthaar, der die Hunde in einzelne Blutlinien aufgeschlüsselt erfasste, die aus den anderen zusammengemixten Rassen entstanden waren.
Bis etwa 1930 stand es den DD - Züchtern aber immer noch völlig frei, innerhalb des Genpools zurück zu kreuzen, um bestimmte Merkmale zu verfestigen.
Was spricht dagegen, das mit den Hunden speziell für Bewegungsjagden genauso zu machen und daraus eine neue Rasse zu züchten??
s.z.B. Wälderdackel? Oder auch Rauhhaarteckel? Oder auch Kleiner Münsterländer? Haben doch alle so gemacht?!?
Ist doch einfach? Die Hunde einer restriktiven Prüfung unterziehen und wer den Stempel hat, darf quer durch alle zugelassenen Rassen weiterzüchten. Das ganze nenen wir dann Deutscher Stöberhund. Gleichzeitig sperren wir alle anderen Hunde aus den Bewegungsjagden aus und das Ding läuft.
Auerochse hats beschrieben, das Endprodukt:
Zitat
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Zitat Ende
Ich käme da z. B. auf hochläufige Bracken wie DBr oder Kopov mit einem Schuss Jagdterrier, einem Schuß Spaniel, etwas Wachtel. Dreimal durchgerührt und geschüttelt und fertig ist die Laube.