Ausrüstungswahnsinn - schlechtes Gefühl

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 18289
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Darum gehts nicht.
Ach ja, interessant.
Mir sind übrigens Leute suspekt, die aussehen, als seien sie aus dem Katalog gesprungen. Jäger die viel jagen, haben in der Regel verschlissene Sachen, und vielleicht irgendwas gerade neu ersetztes in Kombination an. Oft optisch nur begrenzt stimmig zueinander passend.
Wenn ich jetzt meine "Sonntags"jagdklamotten aus dem Schrank nehme um bei einer mir unbekannten Drückjagd aufzutauchen und damit overdressed bin fiele ich bei H.PB unter suspekt...
 
G

Gelöschtes Mitglied 8792

Guest
12000€ ist ja eher noch günstig in den Bereichen.
Kollege hat einen Waffenraum, da gehts bis locker 20.000€ hoch und nicht nur bei einer.

Im Revier hat er eine 93 Offroad dabei und fährt einen Jimny, die Mercedesflotte darf nicht dreckig werden.

Bei Perazzi kannst du an die 20000€ noch eine "0" anfügen 😙
Deswegen war mir ja so schwindlig am Stand. Da lag auch nicht eine Flinte zu dem Preis. Da lagen Dutzende
 
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Gefühlt wird so mancher Jäger in Sachen Klamotte mit den Jahren etwas kauzig. :ROFLMAO:
Ich nehme mich dabei nicht aus. :geek:

Seit ich vor doch schon etlichen Jahren mal eine warme Loden-Überhose für den Winter erstanden habe (und erst recht nachdem der Carinthia-Ansitzmantel auf den Markt und auch zu mir kam) sehe ich "drunter" nicht wirklich aus wie sich die Welt einen Jäger vorstellt.
Und Karl Lagerfeld oder Guido Maria würden wohl einen Herzinfarkt kriegen. :LOL:
In einer absolut schneesicheren Region zuhause macht dieses "Outfit" einen guten Teil des Jahres aus.
Kernstück war lange eine blaue Jogginghose, schlicht weil es die mit dem dicksten Stoff im Schrank war. Wurde mittlerweile durch eine Fleece-Jogginghose aus feinstem China-Plastik ersetzt, da noch etwas wärmer und auch nicht so empfindlich im Hinblick auf Nässe durch Schnee beim Angehen der jeweiligen Ansitzeinrichtung. Kurz gesagt: Ich nehm alles was sich bequem und weniger "sperrig" drunter tragen lässt. Wie ich auf den paar Metern zum Sitz dabei aussehe ist mir und dem Wild schnurz.
Die olle Loden-Moleskin BW-Hose hat auch noch nichts so recht verdrängen können. Im Sommer und bei den oft im Schnee anstrengenden Fütterungsrunden wird sie nicht so heiß und es ist nicht viel kaputt wenn sie mal einen Riss kriegt. Einzigen Luxus dazu gibt es nur bei Schnee oder nassem Gras in Form von Lodengamaschen. Reicht in den allermeisten Fällen völlig aus.
Eine Lodenhose von Jagdhund kam letztes Jahr dazu, die trag ich auch gern, wenns regnet oder einfach noch etwas zu warm ist für Carinthia.
Bei Waffe und Optik hingegen will ich das haben, was ich als optimal ansehe. Dafür dann lieber weniger. Ich würde eher das ganze Jagdjahr mit nur einer Waffe bestreiten als die hundertelfzigste Büchse mit einer Optik aus der (für mich) zweiten Reihe zu kaufen.
Die Bw-Hose gibt es auch in einer "kampfwertgesteigerten" Version mit wasserabweisenden Besätzen an taktisch gewählten Stellen, die finde ich ganz cool.
 
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Hatte ich noch nicht.
Vielleicht probier ich es mal mit einer wenn mal wieder eine von den Alten den Geist aufgibt.

Hast Du vielleicht mal einen Link?
 
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Ach ja, interessant.

Wenn ich jetzt meine "Sonntags"jagdklamotten aus dem Schrank nehme um bei einer mir unbekannten Drückjagd aufzutauchen und damit overdressed bin fiele ich bei H.PB unter suspekt...

Das kann man nicht beschreiben, fällt aber auf, so wie man auch bei normalen Anzügen normalerweise schnell erkennt wer sowas öfter trägt und wer nur alles Schaltjahr zu Beerdigungen, ist jetzt auch wertfrei gemeint, aber sieht man halt.

Ich war schon auf DJ und einer tauchte auf wie grade aus Balmoral entlaufen, fiel extrem auf weil alle anderen eher praktisch gekleidet, man hat aber sofort an seinem Verhalten gemerkt, das ist eben sein Stil und beim Versorgen fragte er als Erster wo er helfen kann.
 
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@H.PB kann ich nicht ganz nachvollziehen. Es gibt Drückjagden, da zieht man sich eben etwas besser an. In einigen Fäden hier war auch zu lesen das manche das auch als Respekt vor dem Einladenden verstehen.

Meine Meinung dazu: Man soll ein Buch nie nach dem Einband bewerten.
Was heißt besser? Ich habe persönlich immer ein Oberhemd an, selbst wenn ich Ställe wasche. Ich trage auch auf jeder Ratssitzung eine Krawatte, was auch eher kaum verbreitet ist.
Meinen Drückjagd-Sachen sieht man bergen, aufbrechen und ggf. nachsuchen an. Es gibt Wochen, da bräuchte ich bald alle 14 Tage eine neue Fjällräven Hose, wenn die keine Brombeerspuren aufweisen sollte.
Man kann schon sehr gut sehen, wer viel jagt. Ausnahmen bestätigen die Regel.
 
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Ich verstehe das sofort und hatte auch schon entsprechende "Erscheinungen". Ehepaar im Partnerlook frisch aus dem Katalog. Man sah den beiden einfach an dass die noch nie eine nasse Wiese betreten haben. Dazu dann die entsprechenden, unbedarften Gespräche und man wusste die gingen zum Happening, nicht auf eine Jagd.

Auf der anderen Seite bin ich mir auch in guten Jagdklamotten nicht zu schade beim bergen und aufbrechen zur Hand zu gehen.

Sorry, H.PB, das sollte von meiner Seite aus keine dumme Anmache gewesen sein. Ich wollte es nur nicht so unkommentiert stehen lassen :whistle:
 
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Ich verstehe das sofort und hatte auch schon entsprechende "Erscheinungen". Ehepaar im Partnerlook frisch aus dem Katalog. Man sah den beiden einfach an dass die noch nie eine nasse Wiese betreten haben. Dazu dann die entsprechenden, unbedarften Gespräche und man wusste die gingen zum Happening, nicht auf eine Jagd.

Auf der anderen Seite bin ich mir auch in guten Jagdklamotten nicht zu schade beim bergen und aufbrechen zur Hand zu gehen.

Sorry, H.PB, das sollte von meiner Seite aus keine dumme Anmache gewesen sein. Ich wollte es nur nicht so unkommentiert stehen lassen :whistle:
Dann sind wir uns ja einig.
 

steve

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Ich habe einen Schrank voll Waffen, da ist zwar keine von neu gekauft, aber trotzdem denke ich ab und an, das Geld für die Waffen wäre an anderer Stelle besser ausgegeben.
Ich könnte ruhig noch ein paar Botenrohre vergraben, jagdlich wären Kunstbaue viel interessanter, als ein weiteres Stück Stahlrohr im Schrank.

So gehts mir durchaus auch. Eine Falle, ein Kunstbau, auch ein neuer Hochsitz würden meine Strecke vergrößern und mir nützen. Oder einfach irgendwo ein nettes jagdliches Abenteuer organisieren.Trotzdem kauf ich immer mal wieder eine neue (alte) Waffe. So richtig aus meiner Haut kann ich da nicht.


Doch, hatte ich auf, nur kriegt man da keinen Erlegerbruch dran :p

Zwischen Schirm und Stoff stecken geht normalerweise. Frevert bekommt nen Herzkasper, aber den bekommt er bei der Cabelas-Kappe auch. ;)
 
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Man könnte auch seitlich ein kleine unauffällige Lederschlaufe anbringen.
 
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... Gefühlt wird so mancher Jäger in Sachen Klamotte mit den Jahren etwas kauzig ...
Als überzeugter Flintenjäger hatte und habe ich regelmäßig die Freude und das Vergnügen, an einigen Niederwildjagden teilzunehmen, auf deren Teilnehmer der Begriff "kauzig" sogar 100%ig zutrifft.

Als ich dort vor Jahren erstmals eintraf, hatte ich den Eindruck in eine Jagdgesellschaft in einem Film über den britischen Adel geraten zu sein. Als in Gummistiefeln geborener niederwildsozialisierter Wahlmünsterländer mit niederrheinischer Herkunft und Jugend betrachtete ich die versammelten Krawatten unter dem Tweed, die Deerstalker-Mützen, Shooting Socks, etc. ausgesprochen amüsiert und skeptisch. Sowohl Amüsement als auch Skepsis verwandelten sich sofort in stille Bewunderung, als ich die Fintenschießkünste der seltsam anmutenden Damen und Herren dann beobachten durfte. Dort fielen sicher Vögel vom Himmel, auf die ich niemals angebackt hätte (und bevor es Jemand schreibt: Nein, dass liegt nicht daran, dass ich mit der Flinte nicht zurechtkomme ;))

Will sagen, die so häufig konstruierte Zwangsläufigkeit zwischen nachlässiger Kleidung und hervorragenden jagdlichen Leistungen ist genau so falsch, wie die Unterstellung hochwertige und stilvolle Kleidung sei der Ausweis jagdlicher Defizite.
 
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Was die Kleidung angeht, darf man sich nicht angefasst fühlen wenn da mal ein dummer oder überflüssiger Kommentar kommt.

Ich mache mir auch bitter wenig Gedanken darüber, wenn bei einer Treibjagd nach dem Melken ein Kollege in Stallgummistiefeln und dreckiger nach Silage duftender Arbeitskleidung begegnet.

Man kann keinen Zusammenhang zwischen Kleidung und fachliches und kompetentes Verhalten herstellen. Im Gegenteil, ich halte sowas für recht riskant, da man auf diese Weise doch recht dünkelhaft und überheblich rüberkommt. Gerade bei Gemeinschaftsjagden geht sowas sehr schnell nach hinten los.

Ein anderes Thema sind technische Spielereien. Allerdings auch das Thema ist mit einiger Vorsicht zu genießen, denn das gleiche Vorurteil welches man einen Menschen entgegenbringt, kann einen daran hindern, dass man dazulernt.
 
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