Außengewinde in kaltgehämmerten Lauf schneiden?!

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28 Apr 2017
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Liebe Forengemeinde,

ich liebäugele damit mir endlich einen Schalldämpfer auf meinen Steyr Mannlicher Luxus M montieren zu lassen. Nun habe ich von einem Büma einer renommierten Waffenschmiede die Aussage erhalten, dass das bei den kaltgehämmerten Läufen u.U. nicht so einfach bzw. risikobehaftet ist, da nicht zu hundert Prozent sichergestellt werden kann, dass das Gewinde bzw. der Schalldämpfer am Ende auch in einer Flucht mit der Laufachse sitzt.

Hat hier jemand eigene Erfahrungen gemacht oder kann einen Büma empfehlen der soetwas schonmal erfolgreich praktiziert hat?

Vielen Dank und Waidmannsheil

Mauser
 

Westwood

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Hat er das Gewinde schneiden abgelehnt?

Ich hab mir auf meinen R93 letztes Jahr eins rauf schneiden lassen und hatte keinerlei Probleme. Incl. Beschuss knapp unter 300€.
Sag doch kurz in welcher Region du einen Büma suchst, so kann dir vielleicht Zielgerichteter geholfen werden.
Wenn du die Waffe verschicken willst kann ich dir auch ne PN mit dem Kontakt zu meinem BüMa senden.
 
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Mein Blaser R93 Lauf ist soweit ich weiß auch kalt gehämmert und da gab es null Probleme mit dem Gewinde schneiden. Es gibt einige Firmen in Netz die das schnell und unkompliziert zum Festpreis schneiden.
einfach mal googeln.
mich würde mir da null Gedanken machen.
 
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1 Jun 2017
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Ich bin kein BüMa aber was hat das damit zu tun.

Wichtig ist, lass es von jemandem machen der den entsprechenden Maschinenpark hat.
Es wird hier sehr viel misst gemacht. Kenne selbst zwei Jäger deren Waffe nochmal gekürzt werden mussten weil das erste Gewinde einfach drauf gepfuscht wurde.
 
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Ich würde sogar soweit gehen die Waffe bei Steyr Arms selbst mit Gewinde versehen zu lassen. Wenn schon ein renommierter BüMa dir nicht garantieren will das Alles klappt. Ansonsten siehe @Chris481 .
 

KHH

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Vielleicht hat der renommierte Büma nur keine Lust ?!?
Ein grosser Teil der Läufe gängiger Jagdbüchsen ist kaltgehämmert. Und mir ist noch nicht zu Ohren gekommen, dass Laufgewinde gleich mitgehämmert werden, weil sonst alles schief wird. Will heissen, Gewinde werden am laufenden Band in kaltgehämmerte Läufe geschnitten. Hersteller können das und gute Büma ebenso. Schon ein paarmal machen lassen, auch bei kaltgehämmerten Läufen. Hat immer geklappt.
 

KHH

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Die meisten kaltgehämmerten haben aber keine Hämmerkontur auf der Aussenseite.
Wird wohl auf Fräsen rauslaufen.
Auch das sollte kein Problem darstellen. Hab ich mal bei Dentler machen lassen. Hat gedauert, aber alles in Ordnung. War ein gehämmerter Lauf, nur nebenbei bemerkt.
 
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Nicht jeder Bixner ist ein fähiger Dreher.
Laufgewinde zentrisch ist eigentlich kein großes Problem, man muss halt wissen, was man tut. Und man muss auch mal nen schmutzigen Trick draufhaben.


Problem bei gehämmerten Läufen kann(!!!!) Sein, dass er Vorweite bekommt durch nachträglu he Bearbeitung, wenn da noch Restspannung drin ist.
Kann man nie 100% ausschließen.
Wenn man da Schiss vor hat, ab zu Otto Repa, Buchse drauf und gut.
 
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Liebe Forengemeinde,

ich liebäugele damit mir endlich einen Schalldämpfer auf meinen Steyr Mannlicher Luxus M montieren zu lassen. Nun habe ich von einem Büma einer renommierten Waffenschmiede die Aussage erhalten, dass das bei den kaltgehämmerten Läufen u.U. nicht so einfach bzw. risikobehaftet ist, da nicht zu hundert Prozent sichergestellt werden kann, dass das Gewinde bzw. der Schalldämpfer am Ende auch in einer Flucht mit der Laufachse sitzt.

Hat hier jemand eigene Erfahrungen gemacht oder kann einen Büma empfehlen der soetwas schonmal erfolgreich praktiziert hat?

Vielen Dank und Waidmannsheil

Mauser
Ich würde in Richtung "Spannungsfreisetzung" denken. Das ist ein "normales" Phänomen bei Stahl. Beim kalthämmern wird das Stahlgefüge ziemlich "gestresst", da aus dem kurzen dicken Rohling der lange Lauf wird (wenn ich das kalthämmern richtig verstanden habe). Dadurch bauen sich im Stahl Spannung auf. Wenn ein solches Stück Stahl dann maßhaltig ist und man nachträglich mechanisch Material weg nimmt, dann werden Spannungen frei und das Stahlteil kann sich verziehen und wird "krumm". Das lässt sich nicht vorhersagen und hat nichts damit zu tun, dass man nicht "genau" gearbeitet hat. Durch eine geeignete Wärmebehandlung kann man das Risiko minimieren (bei einem fertigen Lauf allerdings nicht mehr nachträglich würde ich meinen, der soll ja nicht "weich" werden, sondern seine Härte behalten).
Das könnte ich mir als technischen Hintergrund für diese Aussage vorstellen.

Bei einer "modernen" Waffe, neueren Datums kann ich mir gut vorstellen, dass das Gewindeschneiden bereits "eingeplant" ist. Bei Steyr nachfragen, was die von der Sache halten wäre sicherlich keine schlechte Idee

https://www.waffen-naunin.de/product_info.php?info=p840

Viele Grüße

dingolino
 
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Hallo zusammen,
ganz unrichtig ist der Ansatz des BüMa nicht…
Bei der Kaltverformung treten im Werkstoff innere Verspannungen auf, die die Festkeitssteigerung kalt verformter Werkstoffe nach sich zieht.
Wenn der Lauf nun nach der Laufseele ausgerichtet ist und ich die äußere Faser des Werkstoffes durch Gewinde schneiden durchtrenne, können diese inneren Spannungen den Lauf „verformen“, weil die Faser durchtrennt wurde, die die Spannung vorher aufnahm.
Ähnlich einem Gummiband am Flitzebogen, welches ich durchschneide.
Bei Schweißkonstruktionen gibt es Ähnliches.
 
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Wenn ich mich richtig erinnere, liess jemand in der Familie das bei Roedale machen, war eine Steyr
 
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Aus einem kurzen Metallstück hämmerten die, denen ich zusehen dürfte nicht. Was gehämmert wurde waren die Züge und Felder in einem vorgebohrten Rohr. Bei Steyr kommt noch das Hämmern der Aussenstruktur dazu. Da Alles zentrisch geschieht beim Hämmern bauen sich keine Spannungen auf, die nicht gleich sind rundum. Daher geht es gut sie zu brechen ohne einen Verzug seitlich zu riskieren.
 

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