Auswirkung überstabilisieres Geschoss bei direktem Schuss

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Mich beschäftigt aktuell die Frage wie sich ein zu kurzer Drall auf ein zu kurzes/ leichtes Geschoss auswirkt.
Fast alles was ich dazu finden kann bezieht sich auf Teilmantelgeschosse mit Bleikern, ich möchte es aber im Bezug auf Solids wissen.

Die Gefahr dass sich das Geschoss zerlegt, da es zu schnell rotiert schließe ich aus. Der Einfluss auf die ballistische Kurve sollte bei einem direkten Schuss (bis 500m) ebenfalls zu vernachlässigen sein, da hier der Abgangswinkel des Geschosses klein ist. Das das Geschoss über die Felder "rumpelt" kann ich mir bei aktuellen Geschossen auch nicht vorstellen.

Liege ich daher in der Annahme richtig, dass in meinem Fall ein zu kurzer Drall keine negativen Einflüsse auf die Schussleistung hätte?

Waidmansheil
 
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Ich hatte das Thema bei meiner .223 mit 55gr VM.
Streukreis war auf 100m unbefriedigend. Ein älterer Jäger der meine Probleme beim Einschießen bemerkte, sagte mir das läge wohl an der Überstabilisation wegen zu starkem Drall und dass das Geschoss deshalb taumeln würde. Er reichte mir dann einige 72gr VM aus seinem Vorrat und damit hatte ich dann die erhoffte Präzision.
 

tar

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Hättest du 52 gr Matchgeschoss statt 55 gr Militärgeschoss genommen wäre es sicher noch besser gewesen. ;)
 
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Ich hatte das Thema bei meiner .223 mit 55gr VM.
Streukreis war auf 100m unbefriedigend. Ein älterer Jäger der meine Probleme beim Einschießen bemerkte, sagte mir das läge wohl an der Überstabilisation wegen zu starkem Drall und dass das Geschoss deshalb taumeln würde. Er reichte mir dann einige 72gr VM aus seinem Vorrat und damit hatte ich dann die erhoffte Präzision.

War dem älteren Jäger der Drall deiner Waffe bekannt und wie konnte er aus der unbefriedigenden Schussleistung auf überstabilisierte Geschosse schließen ? Ich zweifel das an weil ich speziell über die Dralllänge in .223 einen ausführlichen Bericht gelesen habe, in dem von ursprünglich 14" Drall mittlerweile bis zu 7" Drall heruntergegangen wird. Durch den kürzeren Drall lassen sich viel mehr Geschosse in verschiedenen Gewichtsklassen zuverlässig stabilisieren.
 
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In 6,5x57 Geschosse von 6 bis 10 verschossen.
V° von 1010 bis runter zu 815 m/s bei 20cm-Drall.
Keinerlei Probleme
 
G

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servus

Ich hatte das Thema bei meiner .223 mit 55gr VM.
Streukreis war auf 100m unbefriedigend. Ein älterer Jäger der meine Probleme beim Einschießen bemerkte, sagte mir das läge wohl an der Überstabilisation wegen zu starkem Drall und dass das Geschoss deshalb taumeln würde. Er reichte mir dann einige 72gr VM aus seinem Vorrat und damit hatte ich dann die erhoffte Präzision.

welchen Drall hat denn Deine .223 ?

Meine schießt die 55grs Geschoße bei 10 Schuss kaliberbereinigt auf ~17mm zusammen
 
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Er war wohl bereits zuvor auf dieses Problem gestoßen, könnte jetzt nicht mehr sagen ob bei dem selben oder einem "ähnlichen" Modell, ist schon eine Weile her.
Er war überzeugend und der Lösungsvorschlag funktionierte sofort, daher habe ich das nicht weiter hinterfragt.
Waffe ist eine Sig516, beim Drall bin ich jetzt nicht mehr sicher ob 1:7 oder 1:10, da müsste ich nochmal nachsehen.
 
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Die allgemein übermittelte Weisheit besagt, daß überstabilisierte Geschosse recht oft überraschend präzise und immer einen Versuch wert sind.

Physikalisch allerdings, ist der Abgangsfehler, der durch die unterschiedliche Lage des Form- und des Gewichtsschwerpunktes entsteht, in Folge der höheren Fliehkräfte, entsprechend größer.

Das ist aber eben Theorie.
Wie so oft beim Wiederladen -> ausprobieren.
Man hat ja sonst auch nichts zu tun.^^
 
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Gelöschtes Mitglied 8792

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Ich hatte das Thema bei meiner .223 mit 55gr VM.
Streukreis war auf 100m unbefriedigend. Ein älterer Jäger der meine Probleme beim Einschießen bemerkte, sagte mir das läge wohl an der Überstabilisation wegen zu starkem Drall und dass das Geschoss deshalb taumeln würde. Er reichte mir dann einige 72gr VM aus seinem Vorrat und damit hatte ich dann die erhoffte Präzision.

Nicht immer alles glauben, was ein alter Jäger erzählt 😉
Da wird am Lachwald viel erhält.
Aber ich kann dir bei Gelegenheit mal zeigen wie ein Schussbild von einem überstabilisierten Geschoss aussieht. 40gr in der 22-250 Mit 8" Drall.
Funktioniert hervorragend. Da taumelt nichts. Umgekehrt passiert das
 
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Ich hatte es mit IMI und Geco 55gr VM versucht. Nach dem Erfolg mit den 72gr habe ich es noch mit 1-2 Sorten im niedrigen 6Xgr Bereich versucht und verwende nun 69gr Federal BTHP.
Wenn mir jemand erklären kann wo sonst das Problem liegen mag, lasse ich mich gern eines besseren belehren.
 
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Wenn mir jemand erklären kann wo sonst das Problem liegen mag, lasse ich mich gern eines besseren belehren.
Auch wenn alles perfekt sein sollte, kann es passiern, daß der Lauf ein Geschoß einfach nicht mag, ohne daß es jemand wirklich erklären könnte.
 
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Die allgemein übermittelte Weisheit besagt, daß überstabilisierte Geschosse recht oft überraschend präzise und immer einen Versuch wert sind.

Physikalisch allerdings, ist der Abgangsfehler, der durch die unterschiedliche Lage des Form- und des Gewichtsschwerpunktes entsteht, in Folge der höheren Fliehkräfte, entsprechend größer..............

Richtig (y)
und wenn man korrekt gefertigte wie z.B. Berger,Mayrl oder IBEX nimmt dann fliegen die auch wie auf einer Schnur .Wenn die Auswuchtung (statisch und/oder dynamische Stabilität) nicht gegeben ist dann ist wiederum auch der für das Geschoss geeignete Drall rein für die Katz :p.


Hier :
https://bisonballistics.com/articles/barrel-twist-and-bullet-stability

MfG
 
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tar

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Die FMJ sind zu 99 % entweder 55 oder 62 bzw. 63 gr.
72 gr kenne ich keine, sind die selbstgemacht?
 

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