Deutschland B u n d e s r a tDrucksache 680/1/20

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Wie will man denn das viel heimlichere Wild ausrotten? Es ist doch viel zu heimlich 😉

Ließ meinen Post #67 nochmals aufmerksam durch.;)
Wird das Wild in unserer kleingliedrigen und zu 100% bewirtschafteten Kulturlandschaft einmal durch hohen Freizeitdruck tagsüber, durch die Anwesenheit von Großraubwild (Luchs, Wolf) und nun noch nachts durch verstärkten Technikeinsatz seitens der Jägerschaft, die unbedingt "Strecken machen" muß, oder einfach nur mit der WBK nur "gucken will was da nächtens im Wald so loß ist", wird es sehrwahrscheinl. wildbiolog. zwei Möglichkeiten geben:

a) es fängt an sich mehr zu reproduzieren. Dazu bdarf es aber einer erhöhten Energieaufnahme, sprich es muß mehr fressen. Nahrung steht aber nur begrenzt zur Verfügung (zudem noch durch div. Fütterungsverbote), also werden die Nachkommen körperlich und damit gesundheitl. minderwertig sein und durch Raubwild und die klimat. Jahresumstände ausgemerzt werden.

b) es wird sich weniger reproduzieren, da sich der Biorythmus auf die nicht mehr vorhandene Ruhephasen einstellen kann. Dann kommen evtl. irgendwann auf 1000ha 1-2 Stk. Rehwild/SW.
Wenn die Opfer des immer höher werdenden Verkehsraufkommens oder des sich Raubwildes werden, was dann?

In weiten Gebieten Ost- und Nordeuropas ist der Wildbestand/1000ha auch viel geringer als bei uns und es gibt den Prädatoren- sowie den Klimadruck. Nur ist die Landschaft dort nicht von A bis Z "durchorganisiert" mit einer der höchsten Bevölkerungsdichten, die zudem auch noch die meiste Freizeit hat, der Welt und nicht jeder Halm und jeder Baum der dort wächst wird erfaßt und bewirtschaftet.
 
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.....
Und die Jäger...??? :unsure:
Glaubt mir, langfristig sägt ihr euch mit dem nun zusätzl., techn. Gmick, den eigenen Ast ab auf dem ihr sitzt.
Ja, so wie mit dem Wechsel vom Bogen zur Armbrust oder von der Armbrust zum Vorderlader oder vom Vorderlader zum Drilling oder von Kimme und Korn zum Zielfernrohr oder mit der Einführung des Leuchtpunktes.
 
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Ließ meinen Post #67 nochmals aufmerksam durch.;)
Wird das Wild in unserer kleingliedrigen und zu 100% bewirtschafteten Kulturlandschaft einmal durch hohen Freizeitdruck tagsüber, durch die Anwesenheit von Großraubwild (Luchs, Wolf) und nun noch nachts durch verstärkten Technikeinsatz seitens der Jägerschaft, die unbedingt "Strecken machen" muß, oder einfach nur mit der WBK nur "gucken will was da nächtens im Wald so loß ist", wird es sehrwahrscheinl. wildbiolog. zwei Möglichkeiten geben:

a) es fängt an sich mehr zu reproduzieren. Dazu bdarf es aber einer erhöhten Energieaufnahme, sprich es muß mehr fressen. Nahrung steht aber nur begrenzt zur Verfügung (zudem noch durch div. Fütterungsverbote), also werden die Nachkommen körperlich und damit gesundheitl. minderwertig sein und durch Raubwild und die klimat. Jahresumstände ausgemerzt werden.

b) es wird sich weniger reproduzieren, da sich der Biorythmus auf die nicht mehr vorhandene Ruhephasen einstellen kann. Dann kommen evtl. irgendwann auf 1000ha 1-2 Stk. Rehwild/SW.
Wenn die Opfer des immer höher werdenden Verkehsraufkommens oder des sich Raubwildes werden, was dann?

Beide Thesen halte ich für mehr als unwahrscheinlich.
Weshalb sollte es eine höhere Repruduktion wegen Störungen geben? In den allermeisten Ecken der Republik scheitert es nicht am Nahrungsangebot. Selbige ist meist ganzjährig in ausreichendem Maße verfügbar. Ansonsten wird das Wild sich umstellen und selbige suchen und finden. Dort kann es zu temporären Massierungen und ggfs. größeren Schäden kommen. Haben wir aber aktuell bereits in den letzten Sommern erlebt. Schwarzwild hat sich zumindest bei uns während der Trockenperiode vorübergehend umgestellt.
Geringere Repruduktion sehe ich auch nicht. Wild kann sich eigentlich sehr gut mit Störungen arrangieren. Siehe Populationen in den Städten.
In unserem Revier nutzen die Anwohner eine kleine Feldecke um abends im Dunklen die letzte Hunderunde zu drehen. Ist rund 250 vom Wald entfernt. Im Dunkel stehen dort momentan regelmäßig zahlreiche Rehe und gelegentlich Sauen. Die Spaziergänger haben sich deshalb mit starken Lampen "bewaffnet" und versuchen der Tiere ansichtig zu werden. Rehwild reagiert, gelegentlich mit Rückzug bis in den Waldrand und wartet dort so lange, bis der Anwohner wieder zu Hause ist. 15 Minuten später stehen alle wieder auf dem Acker. Sauen sind etwas empfindlicher. Sie verharren nicht am Waldrand und kommen ggfs. erst nach 30 Minuten wieder zurück.

In weiten Gebieten Ost- und Nordeuropas ist der Wildbestand/1000ha auch viel geringer als bei uns und es gibt den Prädatoren- sowie den Klimadruck. Nur ist die Landschaft dort nicht von A bis Z "durchorganisiert" mit einer der höchsten Bevölkerungsdichten, die zudem auch noch die meiste Freizeit hat, der Welt und nicht jeder Halm und jeder Baum der dort wächst wird erfaßt und bewirtschaftet.

Das ist korrekt und schließt eigentlich Deine zweite These schon aus. Die geringeren Bestände dürften in aller Regel auf natürliche Verluste durch Witterung und Beutegreifer zurück zu führen sein. Änhlich wie Gamswild in alpinen Regionen, wo auch nur ein deutlich geringerer Anteil des Jungwildes den ersten Winter überlebt.

wipi
 
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Ja, so wie mit dem Wechsel vom Bogen zur Armbrust oder von der Armbrust zum Vorderlader oder vom Vorderlader zum Drilling oder von Kimme und Korn zum Zielfernrohr oder mit der Einführung des Leuchtpunktes.

Das kam zum Großteil aber alles ohne >220Einw./km² mit dem dazukommenden Verkehrs-/Freizeit-/Licht- und Geräuschdruck, ohne großflächig "entrümpelte" Landschaft, ohne starke Klimaveränderung und ohne ideolog.-polit. Druck dazu.
Zugegeben, durch WBK, NST alleine wird das Wild nicht augerottet werden, seine Benutzer werden aber einen, "ihren" Teil dazu beitragen.
 
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Das ist im Grunde unstrittig. Das BJagdG stellt in diesem Fall die gültige Regelung dar.
Die BL können danach in ihren LJagdG Änderungen einbringen.
.

So unstrittig ist das nicht. Man wird möglicherweise auch differenzieren müssen zwischen "alten" Landesgesetzen und solchen Ländern, die ein Vollgesetz geschaffen haben.
 
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[...] Die geringeren Bestände dürften in aller Regel auf natürliche Verluste durch Witterung und Beutegreifer zurück zu führen sein. Änhlich wie Gamswild in alpinen Regionen, wo auch nur ein deutlich geringerer Anteil des Jungwildes den ersten Winter überlebt.

wipi

Die geringeren Bestände im Norden sind hauptsächlich im geringeren Äsungsangebot begründet. Im Wald ist wesentlich weniger Äsung vorhanden las in unserer Mischlandschaft, in der auch den ganzen Winter über durch Zwischenfruchtanbau und Ernterückstände (Mais, Rüben usw.) reichlich vorhanden ist.
Der starke Holzeinschlag und damit einhergehend vermehrte Aufwuchs von Blaubeeren, Weichhölzern usw. hat in Schweden vor mehreren Jahrzehnten auch zu einem extrem starken Anstieg der Elchpopulation geführt. Im reinen Kiefernwald ist für das Schalenwild nicht so viel zu holen.
 
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Das kam zum Großteil aber alles ohne >220Einw./km² mit dem dazukommenden Verkehrs-/Freizeit-/Licht- und Geräuschdruck, ohne großflächig "entrümpelte" Landschaft, ohne starke Klimaveränderung und ohne ideolog.-polit. Druck dazu.
Zugegeben, durch WBK, NST alleine wird das Wild nicht augerottet werden, seine Benutzer werden aber einen, "ihren" Teil dazu beitragen.
Auch damals hatten die ewig gestrigen Waidheiligen immer Argumente, warum es diesmal aber was ganz anderes sei, als bei der letzten Neuerung.
In dem von Dir geschilderten Umfeld geht doch der zusätzliche Druck durch das Jägerlein mit seiner WBK völlig unter. Zumal der ja auch seinem Schlafbedürfnis und Broterwerb nachkommen muss, und deshalb wahrscheinlich gar nicht länger oder öfter, sondern nur zu anderen Zeiten im Wald sitzt. Da effizienter vielleicht sogar weniger.
Ich habe jahrelang direkt an der Autobahn gejagt. Du wirst es nicht glauben, aber da hat es trotz Verkehrs-/Licht- und Geräuschdruck genauso viel Wild gegeben, wie anderswo. Unser Wild ist unglaublich anpassungsfähig, seit tausenden von Jahren. Mancher Jäger ist es offensichtlich nicht.
 
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Wann kommt den endlich mal Druck hinter die Drucksache 680/1/20?
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