Bachenabschuss praktisch

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Ich kenne mich "ein wenig" mit Schwarzwild aus und pflichte Dir NICHT bei!

Jagdruhe im Wald und Jagddruck im Feld funktioniert, wie Mohawk es schrieb, wenn es richtig und konsequent angewendet wird.
Es funktioniert insoweit, dass dabei die Population durch die Decke geht.
 
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Du solltest Deine Statements zu meinen Aussagen mal einem anerkannten Verhaltensforscher zuschicken, der wird Dir sicher "begeisterten Beifall" zollen. ;)

Um dich nur mal kurz zu zitieren:

"Immer wenn Du keine inhaltlich substanziellen Erwiderungen mehr auf der Pfanne hast, versteigst Du Dich leider in persönliches Diskreditieren. Das lässt Dich aber nicht stärker wirken, daran solltest Du arbeiten."
 
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Und dann ist man nicht in der LAge was zu unternehmen?
Was wollt ihr uns hier weismachen?
Es gibt nur eine Realität und das ist ein ungestörter Populationszuwachs.
Um den SW beizukommen, muss man das ganze Jahr über mit vielfältiugen Methoden agieren.
Ruhe gehört nicht dazu. Jeder sollte die Reproduktionsrate kennen.
Ruhe bekommen immer wieder Revierabschnitte, aber nicht das SW.

Unsere Sauen reagieren hier ganz anders als einzelne das darstellen wollen.
 
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....

Wie schaut es also mal mit einer sachlichen Analyse der einzelnen von mir aufgeführten Punkte aus Deiner "modernen" Sicht der "aktuellsten" Schwarzwild-Biologie aus?


Die sachliche Analyse hast du doch bereits bekommen, anscheinend nicht verstanden:

Anthropomorphismus , lies einfach noch mal nach!

Desweiteren später eine klare Aussage:
"...ich (und auch sonst niemand) habe ja nicht behauptet, das sich sämtliche Erkenntnisse der Vergangenheit überholt haben; deshalb läuft deine Aufzählung deiner Ergüsse als Argumentation wieder vollkommen ins Leere."...
Zumindest dies ist doch nicht so schwierig zu verstehen!
 
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Und du glaubst wirklich, das die Sauen bei der Wahl zwischen magerer Kost wie z.B. in großflächigen Fichten/Kieferbeständen und Leckerbissen auf den LW-Nutzflächen dann weiterhin lange Zeit im dunklen Forst ausharren, wenn sie nur genug Feuer auf den angrenzenden Schadflächen bekommen?

Selbstverständlich findet da ein Abwägungsprozess ab, sonst würden Sauen ja garkein Feindvermeidungsverhalten zeigen. Ab welchem "Gradienten" Futter mehr zieht als Sicherheit ist dabei sicherlich sehr variabel, sogar innerhalb von Rotten. Eine der ersten Erkenntnisse der WB-Technik war ja z.B., dass bei vielen "FriLi-Rotten" an den Kirren die Bache(-n) einfach keine Lust hatten, ins Helle zu kommen.

Trotz dieses reichhaltigen Nahrungs-Angebotes im Wald sind sie regelmäßiger Gast auf den diversen LW-Nutzflächen mit entsprechenden Schäden; wer will schon permanent das selbe fresssen; daher habe ich durchaus Verständnis für dieses Verhalten.

Ausschlaggebend wäre, ob sie weniger häufig draussen wären, wenn im Wald Ruhe herrschte und nicht permanent die Kirren verstänkert würden. ;)

Durch die WBK konnte ich z.B. in der letzten Zeit definitiv feststellen, das sich die Sauen auch z.T. durch Abschüsse mitten aus der Rotte auf der Schadensfläche nicht wirklich vergrämen ließen; in der nächsten Nacht waren sie sehr oft direkt wieder da und ließen sich erneut "reduzieren", teilweise bis zu 3 oder 4 Nächte hintereinander!

Wie stellst Du in der WBK fest, dass es wirklich dieselbe Rotte ist?

Sauen und ihr Verhalten sind nicht immer so einfach zu kalkulieren und vorauszusagen; und damit auch nicht ganz so einfach zu lenken, wie manche sich das hier so vorstellen oder dies darzustellen versuchen.

Ich habenie behauptet, Tiere folgten einfachen mechanistischen Modellen und so habe ich den von Dir zitierten Beitrag auch nicht verstanden wissen wollen.

Daher ist es auch so wichtig, das eigene Jagen und Handeln immer wieder neu zu hinterfragen und gegebenenfalls auch umzustellen und nicht irgendwelchen Anekdoten aus Jagdbüchern und Veröffentlichungen aus den 80ern ohne weitere Reflexion zu folgen.

Eben. Aber man muss halt auch offen für andere Ansätze sein.

Jagdruhe im Wald und Jagddruck im Feld funktioniert, wie Mohawk es schrieb, wenn es richtig und konsequent angewendet wird.

Du hast "in Abhängigkeit von der Landschaftsstruktur" unterschlagen. Die Methode einfach nur als Methode angewendet muss nicht funktionieren, wenn die Rahmenbedingungen nicht passen und ist auch nicht allein seligmachend.

Um den SW beizukommen, muss man das ganze Jahr über mit vielfältiugen Methoden agieren.

Richtig, aber warum widersprchst Du Dir selber?

Ruhe gehört nicht dazu. Jeder sollte die Reproduktionsrate kennen.
Ruhe bekommen immer wieder Revierabschnitte, aber nicht das SW.

Was ist ein ruhiger Revierabschnitt denn anderes als eine Ruhezone für das sich darin aufhaltende SW?
 
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Eben. Wann. Man umschlägt den Acker und kommt im Zweifel wieder, wenn da keiner mehr hockt.

Das vermeidet man, indem man nicht mehr nur "rumhockt", sondern zu variablen Zeiten mit der WBK pirscht oder Schadflächen unabhängig vom Mondlicht aus Distanz überwacht und dann anpirscht. So können Sauen nicht mehr lernen, dass sie durch bestimmte (unbejagte) Uhrzeiten oder Lichtverhältnisse ungeschoren an das leckere Feldfutter gelangen, während sie gleichzeitig im Wald (Frühjahr und Sommer) absolut sicher sind.

Momentan scheint es so zu sein, dass Schwarzwild zu schlau für unsere übliche und verbreitete Jagdstrategie ist, wenn es sich trotz 400.000 technisch hoch gerüsteten und zur SW-Reduktion (offenbar) motivierten Jägern weiter seinen Bestand aufbauen kann. Das sehe ich als Ansporn, durch clevere Veränderungen der Bejagung zu beweisen, dass Menschen doch noch einen Tick schlauer sind. ;)
 
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....Du hast "in Abhängigkeit von der Landschaftsstruktur" unterschlagen....

Ich habe gar nichts "unterschlagen", sondern nur ausgedrückt, dass dieses Prinzip grundsätzlich funktioniert:

....Selbstverständlich findet da ein Abwägungsprozess ab, sonst würden Sauen ja garkein Feindvermeidungsverhalten zeigen. Ab welchem "Gradienten" Futter mehr zieht als Sicherheit ist dabei sicherlich sehr variabel, ....
 
G

Gelöschtes Mitglied 15848

Guest
Sauen sind nur so schlau wie ihre Jäger dumm sind.

An guten Kirrungen und leckeren Schadflächen kann man sie nach 2-3 Wochen immer wieder erlegen. Natürlich nur, wenn man auch wirklichen Bestand an Standwild hat und nicht nur über 5 Sauen auf 1000ha redet. Eine erlegt und jetzt ist Ruhe, aha. Aber ganz sicher nicht da, wo es 20 Sauen auf 100ha hat.

Ich kannte DDR Staatsjagden, da drehte ein angestellter Futtermeister täglich seine Runden und die Sauen kamen auf das Klappern des Futtereimers, obwohl dort jede Woche eine Sau dem (Staats)Gast vorgeklappert wurde. Das ist sicher ein Extrembeispiel in der Konditionierung des Wildes, aber es hat funktioniert. In manchen osteuropäischen Gästejagden wird das bis heute so praktiziert um gute Erlöse zu erzielen.

Momentan scheint es so zu sein, dass Schwarzwild zu schlau für unsere übliche und verbreitete Jagdstrategie ist, wenn es sich trotz 400.000 technisch hoch gerüsteten und zur SW-Reduktion (offenbar) motivierten Jägern weiter seinen Bestand aufbauen kann.

Das ist Quatsch und das weisst du. Ich wette von 400.000 Jagdscheininhabern ist nicht mal ein Zehntel bundesweit mit intensiver Sauenjagd befasst und dieses Zehntel steht dann oft mehr oder weniger allein in der Flut und ist dazu noch oft mit massiven Absatzproblemen der Strecke konfrontiert. Was, wie und wie oft der Rest der jagt erspare ich mir aufzuzählen, das weiss hier jeder.
 
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Das vermeidet man, indem man nicht mehr nur "rumhockt", sondern zu variablen Zeiten mit der WBK pirscht oder Schadflächen unabhängig vom Mondlicht aus Distanz überwacht und dann anpirscht. So können Sauen nicht mehr lernen, dass sie durch bestimmte (unbejagte) Uhrzeiten oder Lichtverhältnisse ungeschoren an das leckere Feldfutter gelangen, während sie gleichzeitig im Wald (Frühjahr und Sommer) absolut sicher sind... ;)

Diese Technik - mehrfach pro Woche nachts mal eine Runde mit WBK drehen und anwesende Sauen anpirschen und erlegen - habe ich im letzten Halbjahr intensiv angewendet (seit Nachtsichttechnik in Schweden legalisiert wurde - und damit meine Sauenstrecke mehr als verzehnfacht.

Von einem Lerneffekt bei den Borstentieren habe ich aber gar nichts bemerkt! Egal wie ruhig und sicher es im Wald ist (und da kirrt und stänkert keiner). Die Feldfrucht lockt viel zu sehr; nach wenigen Tagen sieht man die Rotte wieder draussen zu Schaden gehen. Einzelne Sauen und kleinere Grüppchen kann man nach dem Erlegen eh nicht mehr "erziehen", und davon laufen hier auch mehr als genug herum!

Zu einem m.E. geringen Teil kann das vielleicht damit zusammenhängen, dass unsere schwedischen Wälder nur sehr wenig masttragende Bäume beinhalten - zum allergrössten Teil sind es Monokulturen aus Fichte oder Kiefer. Da wird man in einer ganzen Nacht nicht so satt wie in 10 Minuten auf dem Weizenacker - und DAS lernen ALLE Sauen verdammt schnell:cool:
 
G

Gelöschtes Mitglied 15848

Guest
Monokultur Fichte oder Kiefer ist zum Glück in Deutschland völlig unbekannt :ROFLMAO:
 
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Sauen sind nur so schlau wie ihre Jäger dumm sind.

An guten Kirrungen und leckeren Schadflächen kann man sie nach 2-3 Wochen immer wieder erlegen. Natürlich nur, wenn man auch wirklichen Bestand an Standwild hat und nicht nur über 5 Sauen auf 1000ha redet. Eine erlegt und jetzt ist Ruhe, aha. Aber ganz sicher nicht da, wo es 20 Sauen auf 100ha hat.
Die Zeitabstände sind sogar deutlich kürzer. Manchmal innerhalb weniger Stunden. Kein Feld bleibt wochenlang verschont, wenn man eine Sau erlegt hat.
So erlegt man ein Stück an einer Feldkante und kurz danach das Nächste.
Keine Sau lässt sich im Wald halten. Das ist Greuelpropaganda. Da muss man denen aber ebenso beherzt zu Leibe ziehen, will man einen ernstahften Eingriff in die Population haben. Dort beginnt die Sünde mit der "Ruhe".
Die Rotten ziehen auch jahrelang die selben Wechsel und die selben Fraßstellen, Suhlen, etc. Sogar die Fluchten bei der Ernte sind fast fix vorherzusagen.
Da reicht der Lerneffekt gerade um weiterzugeben, wo es lohnende Stellen gibt. Gefahr gibt es für Wildtiere immer. Da wird mir viel unterstellt, was ich aus der PRaxis garnicht kenne. 3 Tage, 3 SW, gleiche Kirrung. Gibt ja mehr als nur eine Rotte udn noch ein paar einzelgehende Stücke.Zu dritt angesessen und schon waren es 6 erlegte Stücke. Keine 2 Stunden pro Jagdtag Störung im Wald. Dann wird umgessesen. Die Sauen kommen zuverlässig zum Ort des Erlegens. Soviel zum Lerneffekt.

Wild braucht Fraß. Wild muss schöpfen. Da gibts keine Wahl.
 
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xxxxx Dass man Sauen Futterzahm machen kann haben Meynhardt und andere bewiesen.xxxx
hallo. So wollte ich auch schon argumentieren. Es steht aber die Frage dagegen: "hat er auch welche dort erschossen, so dass der Rest einen Zusammenhang erlernen konnte?

Zu den Schlachthofschweinen... Ich kennen gegenteilige Beispiele zu Hauf. Die erste Sau bei unseren Hausschlachtungen ging freiwillig ins Freie. Die Folgenden mussten immer irgendwie dazu überredet werden
 
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Ich kann ganz klar sagen, dass letztes Jahr die Sauen den Wald aufgrund der Trockenheit und sehr üppigen Baummast, den Wald gar nicht verließen und dieses Jahr ist genau andersherum. Jede Nacht massig Sauen an der Kirrung und im Feld. Bejagt werden sie hier bei uns immer intensiv. Wenn mal eine geschossen wurde, ist die Rotte 1-2 Wochen nicht an der Kirrung aber in der nächsten Nacht an einer anderen und die alte Kirrung wird von anderen Rotten aufgesucht.
Leider passt der Wind die Tage nicht, so dass wir das Spektakel nur sporadisch nutzen können.

P.s. Pirschen geht nicht wegen des zu hohen Freizeitdrucks (zu gefährlich).
 

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