C
cortex
Guest
Gerade neu zum WuH-Forum hinzugestoßen wundert es mich, dass selbst die fortschrittliche, im Web diskutierende Jägerschaft sich der SW-Problematik so vorsichtig und konservativ nähert. Das Problem sind m.E. weder die Rechtsgrundlagen
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR> die Frage dieses Threads eben die war und ist, wie mensch das erfolgreich anstellt, "möglichst viel schießen". Mit schlichtem Hinternplattsitzen, sich-Rheuma-holen und viel Füttern ist es dabei es ja nicht getan.
<HR></BLOCKQUOTE>.
Das Problem liegt bei uns Jägern bzw. in unseren Köpfen. Entweder gehören wir zu der Generation, denen man die Lehren der deutschen Waidgerechtigkeit und andere jagdliche Weisheiten von Fürst Pless, H. Göring und anderen Größen vor Jahrzehnten - rechtzeitig bevor einige zur Reflektion erforderliche Synapsen abstarben - eintrichterte oder wir wurden aus zweiter Hand ensprechend indoktriniert.
Wie anders ist erklärbar, dass man angesichts der gegenwärtigen Situation immer noch voller Bedenken darüber siniert, wie viele Jahre das angehende Hauptschwein noch zu schonen ist, um möglichst kapitale Keilertrophäen an die Wand nageln zu können. Langsam begreifen bei Revier- und Waldführungen auch die Erstklässler, dass die extrem steigenden Schwarzwildbestände mit allen Folgewirkungen (enorme Wildschäden, meuternde Landwirte, ESP) sichtbarer Beweis für die Unfähigkeit der Jägerschaft sind, ihrer gesetzlichen Aufgabe nachzukommen und die Bestände zu regulieren. Zumindest dürfte das tradierte Märchen vom Ersatzraubtier nicht mehr widerspruchslos ankommen. Für vielfältige Jagdgegner und die rotgrüne Bundesregierung ist die aktuelle Entwicklung eine Steilvorlage. Wenn die Jäger es nicht schaffen, der (zumindest örtlich zu verzeichnenden) Schwarzwildplage Herr zu werden, dann fällt den durch militante Tierschützer und schreiende Landwirte verunsicherten Politikern sicher noch etwas anderes ein als der dauerhaft erfolglose Einsatz der men in green. Mit pharmazeutischer Hilfe (Pille für die Sau, Giftmais .....) oder auf andere Art und Weise ließe sich das Thema nach Abschaffung des Jagdsystems heutiger Prägung (siehe NL)bestimmt auch angehen....
Völlig überzogen, Schwachsinn...? Mag sein. Trotzdem hilft es in der sich aktuell zuspitzenden Situation wenig, sich weiter über Nuancen der deutschen Waidgerechtigkeit zu streiten. Damit lösen wir keine Probleme.
Bei den ab November anberaumten Drückjagden lautet bei mir die Freigabe:
- sämtliches Schwarzwild ohne Gewichtsbegrenzung
- Bachen sind ausdrücklich - in jeder Stärkeklasse - freigegeben
- offensichtliche Leitbachen (dazu zählen auch einzelne Bachen, die gemeinsam mit ihren Frischlingen anwechseln) sind zu schonen
- einzeln anwechselnde Stücke sind zu erlegen.
Sicher besteht die Gefahr, dass mal eine Leitbache oder eine (zur Unzeit frischende) Milchbache fällt. (siehe den oben zitierten Erlass aus BaWü: deutlicher kann die Exekutive ohne langwieriges Gesetzgebungsverfahren doch kaum werden). Klar (und bezweckt) ist ebenfalls, dass man dem einzelnen Schützen bei dieser Freigabe kein Fehlverhalten mehr ankreiden kann, sobald das Wild auf der Strecke liegt (Leitbache oder nicht ? Bache im Rottenverband - in BaWü erlasskonform - ?). Rechtlich Konsequenzen ? Wohl kaum mehr als bei der erlegten Rehgeiß, die einzeln und vertraut bei der Drückjagd anwechselte, weil das Kitz noch im Einstand steckte. Aus der Tierschutzperspektive ist ebenfalls fraglich, ob der mittlerweile konkret drohende Tod durch ESP das kleinere Übel ist. Am schwersten lastet natürlich das Risiko, künftig nicht mehr als großer Nimrod, sondern als kleines Würstchen angesehen zu werden, bei Stammtischen ausgeschlossen und von altehrwürdigen Waimännern geschnitten zu werden. In dieser Hinsicht gilt es vielleicht doch abzuwägen, ob man den Finger lieber gerade lässt und auf Nachfrage kundtut, man hätte keinen Anlauf gehabt.
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
noch die mangelnde Phantasie der Jäger in Bezug auf alternative JagdstrategienWarum schafft B-W nicht die rechtlichen Voraussetzungen für den Fall, dass das in aller Regel mal nicht zutrifft?
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR> die Frage dieses Threads eben die war und ist, wie mensch das erfolgreich anstellt, "möglichst viel schießen". Mit schlichtem Hinternplattsitzen, sich-Rheuma-holen und viel Füttern ist es dabei es ja nicht getan.
<HR></BLOCKQUOTE>.
Das Problem liegt bei uns Jägern bzw. in unseren Köpfen. Entweder gehören wir zu der Generation, denen man die Lehren der deutschen Waidgerechtigkeit und andere jagdliche Weisheiten von Fürst Pless, H. Göring und anderen Größen vor Jahrzehnten - rechtzeitig bevor einige zur Reflektion erforderliche Synapsen abstarben - eintrichterte oder wir wurden aus zweiter Hand ensprechend indoktriniert.
Wie anders ist erklärbar, dass man angesichts der gegenwärtigen Situation immer noch voller Bedenken darüber siniert, wie viele Jahre das angehende Hauptschwein noch zu schonen ist, um möglichst kapitale Keilertrophäen an die Wand nageln zu können. Langsam begreifen bei Revier- und Waldführungen auch die Erstklässler, dass die extrem steigenden Schwarzwildbestände mit allen Folgewirkungen (enorme Wildschäden, meuternde Landwirte, ESP) sichtbarer Beweis für die Unfähigkeit der Jägerschaft sind, ihrer gesetzlichen Aufgabe nachzukommen und die Bestände zu regulieren. Zumindest dürfte das tradierte Märchen vom Ersatzraubtier nicht mehr widerspruchslos ankommen. Für vielfältige Jagdgegner und die rotgrüne Bundesregierung ist die aktuelle Entwicklung eine Steilvorlage. Wenn die Jäger es nicht schaffen, der (zumindest örtlich zu verzeichnenden) Schwarzwildplage Herr zu werden, dann fällt den durch militante Tierschützer und schreiende Landwirte verunsicherten Politikern sicher noch etwas anderes ein als der dauerhaft erfolglose Einsatz der men in green. Mit pharmazeutischer Hilfe (Pille für die Sau, Giftmais .....) oder auf andere Art und Weise ließe sich das Thema nach Abschaffung des Jagdsystems heutiger Prägung (siehe NL)bestimmt auch angehen....
Völlig überzogen, Schwachsinn...? Mag sein. Trotzdem hilft es in der sich aktuell zuspitzenden Situation wenig, sich weiter über Nuancen der deutschen Waidgerechtigkeit zu streiten. Damit lösen wir keine Probleme.
Bei den ab November anberaumten Drückjagden lautet bei mir die Freigabe:
- sämtliches Schwarzwild ohne Gewichtsbegrenzung
- Bachen sind ausdrücklich - in jeder Stärkeklasse - freigegeben
- offensichtliche Leitbachen (dazu zählen auch einzelne Bachen, die gemeinsam mit ihren Frischlingen anwechseln) sind zu schonen
- einzeln anwechselnde Stücke sind zu erlegen.
Sicher besteht die Gefahr, dass mal eine Leitbache oder eine (zur Unzeit frischende) Milchbache fällt. (siehe den oben zitierten Erlass aus BaWü: deutlicher kann die Exekutive ohne langwieriges Gesetzgebungsverfahren doch kaum werden). Klar (und bezweckt) ist ebenfalls, dass man dem einzelnen Schützen bei dieser Freigabe kein Fehlverhalten mehr ankreiden kann, sobald das Wild auf der Strecke liegt (Leitbache oder nicht ? Bache im Rottenverband - in BaWü erlasskonform - ?). Rechtlich Konsequenzen ? Wohl kaum mehr als bei der erlegten Rehgeiß, die einzeln und vertraut bei der Drückjagd anwechselte, weil das Kitz noch im Einstand steckte. Aus der Tierschutzperspektive ist ebenfalls fraglich, ob der mittlerweile konkret drohende Tod durch ESP das kleinere Übel ist. Am schwersten lastet natürlich das Risiko, künftig nicht mehr als großer Nimrod, sondern als kleines Würstchen angesehen zu werden, bei Stammtischen ausgeschlossen und von altehrwürdigen Waimännern geschnitten zu werden. In dieser Hinsicht gilt es vielleicht doch abzuwägen, ob man den Finger lieber gerade lässt und auf Nachfrage kundtut, man hätte keinen Anlauf gehabt.