Ballistik - Neigungsentferungen mit Cosinus

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Ich denke Strelok rechnet die Ballistik erheblich umfangreicher als die Ballistik Rechner im Glas. Sie sind zwar auch deutlich besser geworden aber an Strelok kommt da noch keines ran.

Die Marksman Regel aus den USA ist genau genommen ein Blödsinn, jedenfalls so, wie ich sie immer höre.
Die Schwerkraft wirkt zu jeder Zeit auf jeden Körper gleich in Richtung zum Erdmittelpunkt. Den Effekt das die Erdbeschleunigung von 9,81 m/s^2 mit der Höhe abnimmt kann man vernachlässigen. Was einen gewissen Einfluss hat ist ob man bergauf oder bergab schießt da macht sich die Erdbeschleunigung bergauf etwas bremsend bemerkbar und begab etwas beschleunigend.
D.h. wenn man den reinen Geschossabfall betrachtet, dann ist dieser bergauf und begab näherungsweise gleich. Warum sollen die Gesetze der Physik nicht auch für Geschosse gelten? Der Blödsinn der US Regel ist der zu sagen die Schwerkraft wirkt nur auf dem horizontalen Anteil.

Die Flugbahnabweichung ist dagegen der senkrechte Abstand zur Visierline auf eine bestimmte Distanz.

Wenn ich horizontal schieße dann ist beides “gleich“, wenn man die Erdkrümmung vernachlässigt.

Schieße ich dagegen in einem Winkel, dann nicht mehr, weil ja die Zieloptik meistens parallel zur Laufachse montiert ist.

Und genau daher kommt dieser Effekt. Wir vermischen den reinen physikalischen Effekt des Geschossabfalles mit dem was wir beobachten, der Flugbahnabweichung von der Visierline.

Woher weiss ich das?
Es wäre jetzt vermessen zu sagen, das ich mir das selber erarbeitet habe. Da gibt es schlauere Leute als mich. Aber ich kann lesen. Daher bitte das beigefügte pdf von 2014 anschauen und danach bitte nie mehr behaupten das die Schwerkraft nur anteilig wirkt...


Viele Grüße
dingolino

Die MArksman Rule ist eine Näherungsformel.

Der Winkelschuss liegt selten über 30° und noch viel seltener über 300m
Hier kann man das ganz gut anwenden.

In die Gesamtbetrachtung eines (weiten) Winkelschusses fallen viel mehr Faktoren.
Diese sind
Delta Höhe und Delta Temperatur zur Einschießstätte.
Ein guter Ballistikrechner wie der LRF kompensiert das und rechnet auch nicht die Marksman Rule.
Wers genau wissen will nimmt Strelok und nen LRF und vergleicht die Ergebnisse.
Die liegen selten 0,2MIL daneben.
 
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Servus!

Hab mir per Umformung des Cosinus die horizontale Entfernung bei Schüssen mit verschiedenen Winkeln (15-60°) mal schnell ausgerechnet, somit wäre zB. ein Schuss bei 50° Neigung und 300m Entfernung wie ein Schuss im Flachen bei 192m. [cos(50°)*300m=192m]
Ist der Luftwiderstand auf solche Entfernungen vernachlässigbar bzw. ist es möglich kaliberunabhängig mit dieser Tabelle und einem Entfernungs/Neigungsmesser die Entfernung wie sie in der Ebene wäre zu ermitteln, um dann festzulegen ob der Schuss mit der auf GEE eingeschossenen Waffe ohne Haltepunktkorrektur möglich ist?

Wmh
Berichtigt mich gerne, doch wenn ich mir den Cosinus in Erinnerung rufe, bezieht er sich auf die Geometrie eines geradlinigen Dreiecks. Das kann man ganz sicher nicht auf die Flugbahnkurve eines Geschosses unter Berücksichtigung der Gravitation anwenden. Meine letzten Berührungen mit dieser Mathematik waren allerdings vor 40 Jahren. Wahrscheinlich hab ich es schon damals nicht verstanden 😉.
 
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Die MArksman Rule ist eine Näherungsformel.

Der Winkelschuss liegt selten über 30° und noch viel seltener über 300m
Hier kann man das ganz gut anwenden.
So ist es, 100% Zustimmung!
Vor Jahren habe ich den Fehler der Näherungsmethode für ein paar praktische Fälle ausgerechnet mit dem Ergebnis, dass die Näherung in der Jagdpraxis ausreichend ist!
Ansonsten kann man natürlich mit zB Strelok den exakten Wert berechnen...
 
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Berichtigt mich gerne, doch wenn ich mir den Cosinus in Erinnerung rufe, bezieht er sich auf die Geometrie eines geradlinigen Dreiecks. Das kann man ganz sicher nicht auf die Flugbahnkurve eines Geschosses unter Berücksichtigung der Gravitation anwenden. Meine letzten Berührungen mit dieser Mathematik waren allerdings vor 40 Jahren. Wahrscheinlich hab ich es schon damals nicht verstanden 😉.

Es gibt kein "geradliniges Dreieck".

Man kann über den Cosinus die Länge der Ankathede zu Alpha und der Hypothenuse im rechtwinkligen Dreieck berechnen.

Im Falle der Marksman Rule berechnet man damit die Länge der waagrechten Strecke
die (vereinfacht) die für die Erdanziehung und damit Geschossabfall gültige Flugentfernung steht.
 
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Hab mich blöd ausgedrückt. Die Marksman Rule war mir bisher nicht bekannt, wird aber für mich auch zukünftig keine jagdliche Rolle spielen. Ich war noch nie ein brauchbarer Theoretiker, habe die praktischen Erfahrungen schon immer vorgezogen und bin damit stets gut gefahren. Nix für ungut! Werde mich zukünftig hier aus allen derartigen Diskussionen raushalten, bevor ich nur Verwirrung stifte. Wenn man nichts zu sagen hat, einfach mal die Klappe halten. 🤐😉 Wmh HH
 
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Hab mich blöd ausgedrückt. Die Marksman Rule war mir bisher nicht bekannt, wird aber für mich auch zukünftig keine jagdliche Rolle spielen. Ich war noch nie ein brauchbarer Theoretiker, habe die praktischen Erfahrungen schon immer vorgezogen und bin damit stets gut gefahren. Nix für ungut! Werde mich zukünftig hier aus allen derartigen Diskussionen raushalten, bevor ich nur Verwirrung stifte. Wenn man nichts zu sagen hat, einfach mal die Klappe halten. 🤐😉 Wmh HH

Kein Problem, hast halt jetzt was dazugelernt.

Die Marksman Rule braucht man heute dank Ballistikcomputer (so man einen hat) im LRF nicht mehr. Außer der Erdanziehung spielen einige wesentlichen Faktoren in den weiten Schuß mit rein. Delta T (Temperatur) zum Einschießtag und Delta P (Luftdruck) zur Einschießhöhe. Das ganze wird erst ab ca 300m interessant und kann (je nach Pulver) schnell zu einem Fehlschuss führen.
 
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Im Moment werde ich mich auf die laut Marksam Rule errechneten Entfernungen verlassen und mich auf meine +-4cm Reichweite (bis ~230m) beschränken.

In so einem Fernglas ist doch auch nichts anderes als sowas wie die Strelok App raufgespielt.

Wo soll da der Unterschied sein bzw. Probleme entstehen wenn ich mit selber gewonnenen Daten (V0, Hoch/Tiefschuss bei verschiedenen Entfernungen) hinein gehe und nicht mit den Frankonia Daten? :)
Wenn Höhenlage, Temperatur, Winkel und Entfernung ebenfalls noch ermittelt werden, kann es bei richtiger Einstellung der ASV ja nur noch am Schützen scheitern - die Luftfeuchtigkeit wird kaum einen so beeinflussenden Faktor ausmachen, um die Kugel auf jagdliche Distanzen fern ab vom Leben einschlagen zu lassen und bei windigen Verhältnissen auf weite Distanzen sollte man den Schuss ohnehin unterlassen.

Es scheint,

Du willst Dein zukünftiges ZFR über Bluetooth mit der nächsten meteorologischen Station verbinden? Ich denke, Blaser wird diese Option demnächst für einen geringen Aufpreis anbieten, wozu dann das integrierte Mesh in Deiner Argali-Komplettausstattung allerdings Grundvoraussetzung sein wird,

Gruß,

Mbogo
 
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Es scheint,

Du willst Dein zukünftiges ZFR über Bluetooth mit der nächsten meteorologischen Station verbinden
Der Schein trügt.
Viel eher setze ich mich mit der Thematik Winkelschuss, Auswirkungen v. Temperatur und Höhenlage auf die Geschosslaufbahn auseinander und wundere mich nicht nach fragwürdigen Kunstschüssen - wie so manch anderer, im Nachhinein über eine äußerst suboptimale Trefferlage.

Wmh
 
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Das ist der Unterschied;

ich habe einfach Doc Holidays Buch „Bergfieber“ gelesen und die Praxistipps daraus verinnerlicht. Bisher hat das für Mufflon und Gams gereicht, auch bei steilen, weiten Schüssen. Das cosinieren mit dem Taschenrechner vor der Schußabgabe nach dem Auslasern war mir zu fummelig.

Gruß,

Mbogos
 

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