Bankstein „duftet“ nach Schwarzwild

hdo

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Habe seit ein paar Tagen einen Bankstein Edition „Jäger“ (wegen dem Duft).

Es handelt sich um einen Imanishi / Bester 4000 (feiner Schärfstein, bei wenig Druck auch noch als Abziehstein nutzbar). Der Stein ist nicht zu teuer und ist zur regelmäßigen Pflege für Gebrauchsmesser (Küche, Jagd) gut geeignet. Wenn mal mehr Material abgetragen werden soll ist man aber mit einem gröberen/schnelleren Stein besser bedient.
Man liegt mit dem Imanishi 4k bei Gebrauchsmessern schon deutlich auf der feinen Seite. Die erzeugte Schneide glänzt schon leicht speckig.
Der Stein ist S&G (saugt aber minimal Wasser), minimal porös, nicht sonderlich hart gebunden und man muss ziemlich Druck ausüben, wenn doch mal Material abgetragen werden soll.

Der Clou: Der Stein riecht in feuchten Zustand ganz ausgeprägt nach Schwarzwild! *bg*
 
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Den Duft bräuchte ich jetzt nicht,

aber mal 'ne andere Frage:

Wie macht man das mit dem Schleifwinkel halten am besten? Ich habe so einen Schleifwinkelhalter, den man auf den Messerrücken aufsteckt, der 2 Rollen hat, die ein Abschleifen des Winkelhalters vermeiden. Bei Messern mit "langer" gerader Klinge funktioniert das gut, wenn die Klinge entsprechend breit ist; bei Filetiermessern z.B. ist es schon unpraktischer. Gibt es verschiedenen Modelle irgendwo zu kaufen? Ich finde immer nur die, die mit dem Schleifstein mit geliefert werden. Die selbst anzufertigen und dann mmer nachzufertigen ist wohl etwas fummelig.

Gruß,
Mbogo
 
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Schau mal in YouTube nach Schärfvideo von Schmiedeglut. Die zeigen es ziemlich gut. Das Geheimnis ist Langsamkeit. Da schafft es fast jeder den Winkel zu halten. Die ganzen Aufsteckdinger, sind in meinen Augen nichts wirklich Gutes. Stell dein Messer senkrecht auf den Stein, die Hälfte sind 45 Grad, dann nochmals die Hälfte und davon nochmals die Hälfte. Dann bist schon gut dabei mit dem richtigen Winkel.

Robert
 
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Danke,

nach 2-maliger Winkelhalbierung bin ich bei 22,5° Schleifwinkel, für Jagdmesser reicht das, wenn beidseitig gleich angewandt. Filetiermesser mit 11,25° sind auch ok.

Trotzdem, für Gelegenheitsschärfer ohne Hilfsmittel braucht es doch Übung ...

Gru´,

Mbogo
 

hdo

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Hallo Mbogo,

verwende selbst keinerlei Schleifsysteme u d kenne mich mit diesem Thema nicht aus.
Bei sehr stark geschwungenen Schneidekantenverläufen kommt man mit den Systemen in meinen Augen auch nicht immer gut zurecht.

Bei meinen Rasiermessern ergibt sich der Winkel von selbst. Bei Kochmessern halbiere ich zunächst auf 45° und drittele dann auf ca. 15° Schleifwinkel. Kleine Abweichungen und etwas ballige Fase ist mir egal.
Bei Jagdmessern dann ggf. den Klingenrücken noch etwas über die 15° anheben.
 

hdo

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Nach einigen Versuchen mit dem Imanishi / Bester 4k kann ich diesen Stein nicht empfehlen.
Vielleicht ist es meine Unfähigkeit. Es müsste der zehnte Bankstein sein, der in meinen Besitz gelangt ist. Mit allen anderen komme ich klar...

Das beste an dem Neuen ist in meinen Augen noch dessen olfaktorische SW-Note...
 
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Wie macht man das mit dem Schleifwinkel halten am besten? Ich habe so einen Schleifwinkelhalter, den man auf den Messerrücken aufsteckt, der 2 Rollen hat, die ein Abschleifen des Winkelhalters vermeiden. Bei Messern mit "langer" gerader Klinge funktioniert das gut, wenn die Klinge entsprechend breit ist; bei Filetiermessern z.B. ist es schon unpraktischer. Gibt es verschiedenen Modelle irgendwo zu kaufen? Ich finde immer nur die, die mit dem Schleifstein mit geliefert werden. Die selbst anzufertigen und dann mmer nachzufertigen ist wohl etwas fummelig.

Diese Schleifwinkelhalter scheitern schon bei unterschiedlichen Klingenbreiten - je nach Klingenbreite erzeugt man damit einen anderen Schleifwinkel. Simple Geometrie. Ein wenig mehr Infos und einen Test zu den unterschiedlichen Hilfsmitteln hier:

http://messer-machen.de/zubehoer-messerbuecher/schleifwinkelhilfen/schleifwinkelhilfen.html

Was für mich gut funktioniert: ein simpler Winkelmesser, damit den Schleifwinkel ausmessen und sich die Lage des Messers am Finger merken, die Fingerkuppe dient dann als Abstandshalter. Wenn man das eine Weile gemacht hat, braucht es auch den Winkelmesser nicht mehr.
 
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Habe seit ein paar Tagen einen Bankstein Edition „Jäger“ (wegen dem Duft).

Es handelt sich um einen Imanishi / Bester 4000 (feiner Schärfstein, bei wenig Druck auch noch als Abziehstein nutzbar). Der Stein ist nicht zu teuer und ist zur regelmäßigen Pflege für Gebrauchsmesser (Küche, Jagd) gut geeignet. Wenn mal mehr Material abgetragen werden soll ist man aber mit einem gröberen/schnelleren Stein besser bedient.
Man liegt mit dem Imanishi 4k bei Gebrauchsmessern schon deutlich auf der feinen Seite. Die erzeugte Schneide glänzt schon leicht speckig.
Der Stein ist S&G (saugt aber minimal Wasser), minimal porös, nicht sonderlich hart gebunden und man muss ziemlich Druck ausüben, wenn doch mal Material abgetragen werden soll.

Der Clou: Der Stein riecht in feuchten Zustand ganz ausgeprägt nach Schwarzwild! *bg*

kleiner Tipp unter "Kollegen". Das Messer hin und wieder nach Gebrauch reinigen... Dann hat es sich auch mit dem "Sauenduft" beim Schleifen erledigt;)
 
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Nach einigen Versuchen mit dem Imanishi / Bester 4k kann ich diesen Stein nicht empfehlen. ...
Ah, endlich, die Einsicht. Hatte mich über Deine Empfehlung ziemlich gewundert und bemühe mich schon seit Tagen, die Finger still zu halten und nicht herumzukritteln.

Der Imanishi Bester 4000 ist kein schlechter Wasserstein, aber im jagdlichen Kontext käme er mir überhaupt nicht in den Sinn: Zu viel Firlefanz drumrum, zu fein (sein Seelenheil findet der firme Waidmann in der Church of Toothy Edges), bei modernen Jagdmesserstählen (eigentlich schon ab D2 und 440C, ganz besonders aber ab 3% Vanadiumkarbid) überfordert.

Und für Schwarzwildduft in der guten Stube lieber ein großzügiges Stück Schwarte ganz knapp abschaben, dann ein paar Wochen bei zweistelligen Minusgraden draußen an die Jagdhütte genagelt trocknen (alternativ in einer gut belüfteten Plastikbox in der Gefriertruhe), und dann wie einen "Duftbaum" frei aufhängen.
 
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Einfacher Tipp um ein Gefühl für den Winkel zu kriegen: Ein Blatt Papier über eine Ecke falten (45 Grad), dann die gleiche Ecke nochmal falten (22,5 Grad), fertig.

Das kann man als "Testkeil" verwenden und daran kann man sich als Anfänger gut orientieren und ein paar Trockenübungen machen. Der Winkel entspricht in etwa dem für grobe Outdoor-Messer. Küchenmesser feiner schleifen, je nach Stahl, Verwendung, etc. bis ca 17 Grad runter, Jagdmesser irgendwo dazwischen.
 
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Danke für die Hinweise,

erst mal habe ich meine komplizierten -langklingigen- (Filetier-) Messer wieder scharf. Ich werde aber mal mit einem alten Satz pakistanischer Kochmesser aus Peshawar üben, bei denen ist es nicht so schade, wenn Stahl verloren geht. Irgendwie muss ich das Muskelgedächtnis mal stärken …

Gruß,

Mbogo
 

hdo

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Der Imanishi Bester 4000 ist kein schlechter Wasserstein, aber im jagdlichen Kontext käme er mir überhaupt nicht in den Sinn: Zu viel Firlefanz drumrum, zu fein (sein Seelenheil findet der firme Waidmann in der Church of Toothy Edges), bei modernen Jagdmesserstählen (eigentlich schon ab D2 und 440C, ganz besonders aber ab 3% Vanadiumkarbid) überfordert.

Naja, hast schon Recht. In der Wildkammer schärfe ich die billigen Stanzmesser mit nem Hartmetall (halten die Messer selbstredend nicht lange).
Die billigen Mora-immerdabei-Messer mit einem harten 1000er.
Mein Verhältnis zu besseren Jagdmessern ist etwas schizophren- vor lauter guter Pflege schone ich sie unbewusst.

Ein 4000er ist eher was für die „Schonmesser“ und weniger was für die Wildkammer.

Du schreibst der Imanishi 4k wäre ein guter Stein. Dem kann ich mich nach einigen Nutzungen mit unterschiedlichsten Stählen nicht anschließen, obgleich ich positiv voreingenommen war.

Der Abtrag ist bei moderatem Druck sehr gering, das Schleifgefühl ist durch das Herausbrechen wilder Partikel sehr kratzig, das Feedback bei geringem Druck sehr schlecht, die Steinoberfläche ist porös (man spürt die Vibration an der Klinge, als ob man über Mikro-Waschbetonplatte schärfen würde). Auch bildet sich willig ein neuer Grat, den alten Grat abziehen ist kaum möglich.

Und ja- ich habe den Stein intensiv abgerichtet (Rutscher+60erSiC, danach Atoma 400) um nach brauchbaren Schichten zu schürfen...

In meinen Augen vereint dieser Stein nicht das Gute eines Schärfsteines umd eines Abziehsteines, sondern er vereint viele negativen Eigenschaften. Der Hersteller hat sich dabei richtig angestrengt und ganze Arbeit geliefert!

Mal schauen ob ich den irgendwie los werde- wenn ihn einer will bitte melden!
 
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... mit einem harten 1000er ...
Das geht schon eher in die richtige Richtung.
Du schreibst der Imanishi 4k wäre ein guter Stein. Dem kann ich mich nach einigen Nutzungen mit unterschiedlichsten Stählen nicht anschließen, obgleich ich positiv voreingenommen war.
Ich schrieb nicht "guter Stein", sondern "kein schlechter Wasserstein". Das Adjektiv "gut" verwende ich im Kontext Wasserstein nur in absoluten Ausnahmefällen, aus guten Gründen lediglich bei gewissen Körnungen Shapton Glass und gewissen SiC-Wassersteinen. Alles andere ist m.E. kalter Kaffee.
Der Abtrag ist bei moderatem Druck sehr gering, das Schleifgefühl ist durch das Herausbrechen wilder Partikel sehr kratzig, das Feedback bei geringem Druck sehr schlecht, die Steinoberfläche ist porös (man spürt die Vibration an der Klinge, als ob man über Mikro-Waschbetonplatte schärfen würde). Auch bildet sich willig ein neuer Grat, den alten Grat abziehen ist kaum möglich.
Und ja- ich habe den Stein intensiv abgerichtet (Rutscher+60erSiC, danach Atoma 400) um nach brauchbaren Schichten zu schürfen...
Da stimmt was mit der Bindung nicht. Entweder ein Fehler ab Fabrik, oder der Stein wurde zu lange gewässert, oder zu abrupt getrocknet. Beim Lieferanten reklamieren.
 

hdo

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Sicher nicht zu lange gewässert- ist „splash&go“. Da s&g-Steine nicht viel Wasser aufsaugen kann man sie nach Gebrauch mit einem Tuch abtrocknen und irgendwo schräg/senkrecht stellen bis sie abgetrocknet sind. Bei den meisten meiner Shapton geht das äußerst schnell, beim Imanishi 4k schon etwas länger.

Klar, werde den Stein natürlich reklamieren.
 
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Sicher nicht zu lange gewässert- ist „splash&go“. Da s&g-Steine nicht viel Wasser aufsaugen kann man sie nach Gebrauch mit einem Tuch abtrocknen und irgendwo schräg/senkrecht stellen bis sie abgetrocknet sind. Bei den meisten meiner Shapton geht das äußerst schnell, beim Imanishi 4k schon etwas länger.

Klar, werde den Stein natürlich reklamieren.
Meine Güte, bei Dir reiht sich ein non sequitur ans andere. Da können noch nicht mal die Grundlagen sitzen.
 
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