Ah so, daher weht der Wind. Moin erstmal. Eigentlich wollte ich bei der Demo dabei sein, leider Gottes aber hatte sich das Thema erledigt da ich erstmal meine eigene Zukunft absichern musste... Vertrag ist nun in der Tasche, aber die Verhandlungen um diesen Vertrag zu bekommen waren hart und langwierig. Ich hatte sehr gute Argumente in meinem Handgepäck, und noch bessere Argumente in meinem Tablett, wenn die normalen Argumente nicht gezogen hätten.
Ich hatte Erfolg, den Ausbildungs/Umschulungsvertrag unterschrieben und habe bereits meine erste Woche hinter mir. Der Betrieb auf dem ich nun untergekommen bin für die nächsten neun Monate ist sehr gut. Ausbilder ist Top und auf Menschen mit Behinderungen eingestellt.
Klar ich bin der Graubart in meinem "Jahrgang" aber das stört mich wenig. Dem Ziel komme ich pö a pö immer näher, das ist das einzige was für mich zu zählen hat. Die Demonstrationen haben zumindest dafür gesorgt, dass einige erkannt haben, was passiert, wenn man alltägliche Produkte und ihre Produzenten nicht wertschätzt.
Klar es gibt wie in jeder Berufssparte Ausreißer, also wem es ein Begriff ist, der kennt den Namen Gauß, und Nein, ich meine nicht die Einheit für magnetische Flussdichte, sondern eher die Normalverteilung die auf dieses Universalgenie zurückzuführen ist. Die sind aber nicht das Thema, weder die Superguten, noch die Superschlechten, sondern den Normalen, die einfach versuchen ihre Betriebe mit in die nächste Generation zu retten - sofern den Erben denn etwas daran liegt.
Das ist das nächste Problem, und in zwanzig oder dreißig Jahren, wenn die Mehrheit von uns bereits den Würmern als Fraß dient wird uns nicht mehr kümmern, ob die Kids von Heute als Eltern von Morgen denn ihren eigenen Mist, wieder auf die Reihe bekommen.
Heute gehört von einem jungen Auszubildenden in der Landwirtschaft, gerade mal 17 Jahre geworden - "Ich will keine Kinder, und was kümmert es mich, wenn in hundert Jahren Hamburg und Bremen 20 m unter Wasser stehen?"
Nicht repräsentativ? Naja, möglicherweise doch. Familie ist heutzutage eher negativ bei der Jugend mit Pflicht und Zwängen verkoppelt. Und erschwerend kommt noch hinzu das keiner so werden mag wie Mama und Papa-Lusche zu hause (O-Ton)… Als 52 jähriger muss man sich gerade von den Jungen-Auszubildenden in den grünen Berufen einiges anhören - zu recht, und man sollte aufmerksam zuhören bevor man allzu schnell verurteilt. Auch die Jugend in den Berufen hat Existenzsorgen, es sind nicht nur wir alten Knacker die Jammern... gerade die Junge Generation wird von der Politik verheizt, von den Aktivisten vorverurteilt und von der Gesellschaft im Stich gelassen.