Hatte heute eine Sternstunde der Baujagd, wie bislang noch nicht erlebt:
Die letzten Wochen waren die Baue nie belegt, egal wie schlecht das Wetter war. Normalerweise war ich immer so ab zehn, halb elf Uhr im Revier; diesmal wollte ich früher dran sein. Die Überlegung war, dass die Füchse nach anstrengender Nacht in die Baue gehen, etwas schlafen und am späten Morgen dann ausschliefen, sich windstille Plätze im Freien suchen und ich immer zu spät kam. Also mußte ich sie vorher abfangen. Die Nacht war kalt, bissl Schnee und windig war´s auch, also ideales Baujagdwetter. Um neun war ich draußen. An den ersten beiden Kunstbauen zeigte Madame kein Interesse, in Bau Nr. 3 schliefte sie so schnell ein, dass ich Depp nicht ganz fertig wurde. Innerhalb von 10 Sekunden sprang ein Fuchs, ohne dass der Hund angeschlagen hätte, sah mich sofort und weg war er, meine Schüsse gingen fehl ...
Ich nannte mich Rindvieh, endlich mal ein Fuchs im Bau und dann das. Der Hund war dem Fuchs gefolgt und ich ging in Richtung der Hatz, weil ich mich vergewissern wollte, ob er angeschossen war. Nach 10min. hol ich das Auto und fahr dahin, wo ich den Hund vermute, da läuft mir der Fuchs über´n Weg
Na, wenigstens war er gesund und kurz darauf war der Hund auch wieder da. Zum Abreagieren hab ich anschließend noch ´ne Salzlecke repariert und nachgedacht, wie es weitergeht. Bau Nr. 4 ist momentan fast nicht bejagbar, weil vor 4 Wochen dort Holz geschlagen wurde, alles durcheinander liegt und drei Stämme genau dort über dem Graben liegen, wo einer der Eingänge liegt. Der andere liegt halbwegs frei. Versuch macht klug, hingefahren, den Hund angesetzt, wo die Stämme liegen und Madame sofort wieder rein, also ist jemand zuhause. Ich spring wie Heide Rosendahl über die Stämme, flieg auf die Fre.se, fluche und komm endlich am anderen Loch an, stell mich so 8m rechts daneben, dass ich grad so in den Graben linsen kann. Ich höre den Hund und Getümmel, da erscheint langsam die Spitze einer Lunte, dann die Lunte und ich denke Mist, die Kleine drückt den Fuchs Fang in Fang raus, dieselbe Kacke wie schon mal letztes Jahr. Grad mach ich mich zum Sprung in den Graben bereit, da erscheint der ganze Fuchs ohne Hund, bleibt aber brettlbreit am Loch stehen und lauscht und linst hinein. Das sah richtig putzig aus, wie er so den Kopf drehte und versuchte, sich einen Reim aus der Sache zu machen. Hab die Idylle dann leider beenden müssen, Fuchs lag. Aber es mußte ja noch ein zweiter drin sein, sonst wär der eben nicht rückwärts rausgekommen. Zwei Minuten später springt ein Fuchs eher gemütlich aus dem Bau in den Graben, auf der anderen Seite hoch und liegt. Dann aber mindestens 2 Minuten Totenstille und ich beginne mir Sorgen um den Hund zu machen. Hat er was abgekriegt? Da schlägt er plötzlich kurz an, hoppla, noch ein Roter im Bau! Das hatte ich noch nie, kurzes Gefauche und der 3. Rote kommt wie eine Kanonenkugel herausgeschossen, biegt zu mir ab, sieht mich und quittiert die Garbe. Einfach unglaublicher Tag, erst zu Tode betrübt und nun das!
Dann kommt Madame und beutelt Fuchs Nr. 3, was sie sich auch verdient hat.
Ich hab mir das Ganze so erklärt: Im Kessel lag die Fähe, in jeder der beiden Röhren lag ein Rüde vor. Als Ivy rein ist, kam sie auf den Rüden, der nicht weg konnte und drehen können sie die Füchse gottseidank in der Röhre nicht. Der Rüde in der anderen Röhre kam dann rückwärts raus, wußte aber nicht recht, was da los war. Jetzt war Platz für die Fähe, die als zweites fiel. Und am letzten Fuchs war der Hund dicht dran, deswegen flog er quasi aus dem Loch heraus.
Alle Drei hatten exakt das gleiche Gewicht von genau 8kg, schöne Bälge!
Hier das Gruppenfoto der Hochzeitsgesellschaft mit Gast: