- Registriert
- 21 Feb 2006
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Servus zusammen,
habe gerade festgestellt, dass im Baujagdfaden gar nix mehr läuft...
Auch wenn die Saison fast schon gelaufen ist, hier mein Bericht von heute:
Nachdem gestern schon eine dünne Schneedecke gefallen war, hatte ich mich heute mit einem Pächter verabredet, der zwei Kunstbaue im Feldrevier hat und bei dem ich vor fast 20 Jahren als Jungjäger sozialisiert wurde. Nach Verlust meines Stammreviers vor 2 Jahren war dies die erste Baujagd seitdem und demgemäß war ich voller Vorfreude, den Pächter selber hatte ich seit fast neun Jahren nicht mehr gesehen.
Also denn heute morgen in die Vorderpfalz gefahren, um 10.00h war Treffpunkt, dann zusammen zum ersten Kunstbau an einer Böschung. Schon beim Anlaufen sahen wir Fuchsspuren, der Bau war befahren, aber leider keiner zuhause. Auf dem Rückweg zu den Autos ließen wir Madame Foxl eine Brombeerhecke revidieren, wo sie einen Gockel stach und einen Hasen herauswarf, danach ging´s weiter zum anderen Bau.
Dieser liegt in einer kleinen Bauminsel am Feldrand inmitten einer ca. 25x20 m großen Brombeerhecke, die Einfahrten schauen vom Feld weg zum Wäldchen.
Wir stellen uns auf, einer rechts, einer links, Hund wird geschnallt und schlieft sofort ein und nach wenigen Sekunden hören wir seinen Laut. Knapp fünf Minuten später springt ein Fuchs und will über die 30 m breite Wiese zum Wäldchen entkommen; wir schießen beide und treffen, doch Reineke schafft es noch zum Wäldchen und verschwindet. Sekunden später springt auch Madame, folgt der Spur und findet den Roten in einem Graben verendet. Wir lassen sie kurz am Fuchs zauseln, dann setzen ich sie wieder an, denn: Wo ein Rüde ist, ist die Fähe nicht weit.
Wieder erklingt der Laut des Hundes und nach immerhin 10 min erscheint ein Fuchs bei mir, leider sehr vorsichtig, bemerkt mich, dreht um und schlieft wieder ein, der schnell hingeworfene Schuß geht fehl, Mist!
Nun liegt´s am Hund und wir warten. In der folgenden Stunde sprengt er noch dreimal den Fuchs; zweimal stiehlt er sich im Schutz der Brombeeren von Einfahrt zu Einfahrt, beim dritten Mal kommt er dem Kollegen; dieser schießt, doch der Fuchs kehrt zurück in den Bau. Getroffen wurde er aber, wir finden Schweiß im Schnee.
Nochmal Mist, denn für den Hund wird es dadurch nicht leichter.
Nun will der Rote nicht mehr springen und der Terrier müht sich ab, einmal hören wir ihn klagen. Hilft alles nichts, schlußendlich entscheiden wir uns den Bau zu öffnen.
Leider habe ich ausnahmsweise kein Schanzzeug dabei (das allererste Mal, typisch), also einen Begeher angerufen, der grade auf einer Drückjagd weilt und zum Schüsseltreiben wollte, armer Kerl!
Eine dreiviertel Stunde später kommt er an, zusammen mit seinem Sohn, und die Buddelei beginnt. Die ganze Zeit arbeitet Madame laut am Fuchs, bewirkt aber nichts.
Der ist verletzt und wird freiwillig nicht mehr springen. Dann öffnet der Kollege vorsichtig den Kessel und sieht Hund und Fuchs. Dieser verschwindet rückwärts in der Röhre und Madame zieht nach. Blöde Situation, der Fuchs kann sich nicht drehen und springen. Also nehmen wir den Hund ab und ich setze in an der Röhre wieder an. Und tatsächlich drückt der Foxl die Fähe nun zum offenen Kessel, diese springt und wird erlegt, die ganze Mannschaft ist erleichtert!
Insgesamt hat mein Hund gute zwei Stunden an der Fähe gearbeitet, das ist bei weitem das längste, was ich je an einem Kunstbau erlebte, über eine Viertelstunde hatte es zuvor noch nie gedauert.
Zum Schluss schießen wir noch ein Erinnerungsfoto, der Hund wird abgeliebelt, trocken gerieben und kommt in die Box und der Rest gönnt sich ein Bier, Weißbrot und Käse und für Madame fällt auch was ab. Das Hochzeitspärchen liegt nun im Hof und geht demnächst zum Kürschner, der Hund ist geduscht und verarztet, am Fang hatte er zwei kleinere Schmarren vom Fuchs, nix Schlimmes, und momentan liegt er neben mir und schlummert selig.
Alles in allem ein aufregender Tag und ich freue mich, dass es nun wieder regelmäßiger zur Baujagd gehen wird, der ganze Februar liegt ja noch vor uns.
habe gerade festgestellt, dass im Baujagdfaden gar nix mehr läuft...
Auch wenn die Saison fast schon gelaufen ist, hier mein Bericht von heute:
Nachdem gestern schon eine dünne Schneedecke gefallen war, hatte ich mich heute mit einem Pächter verabredet, der zwei Kunstbaue im Feldrevier hat und bei dem ich vor fast 20 Jahren als Jungjäger sozialisiert wurde. Nach Verlust meines Stammreviers vor 2 Jahren war dies die erste Baujagd seitdem und demgemäß war ich voller Vorfreude, den Pächter selber hatte ich seit fast neun Jahren nicht mehr gesehen.
Also denn heute morgen in die Vorderpfalz gefahren, um 10.00h war Treffpunkt, dann zusammen zum ersten Kunstbau an einer Böschung. Schon beim Anlaufen sahen wir Fuchsspuren, der Bau war befahren, aber leider keiner zuhause. Auf dem Rückweg zu den Autos ließen wir Madame Foxl eine Brombeerhecke revidieren, wo sie einen Gockel stach und einen Hasen herauswarf, danach ging´s weiter zum anderen Bau.
Dieser liegt in einer kleinen Bauminsel am Feldrand inmitten einer ca. 25x20 m großen Brombeerhecke, die Einfahrten schauen vom Feld weg zum Wäldchen.
Wir stellen uns auf, einer rechts, einer links, Hund wird geschnallt und schlieft sofort ein und nach wenigen Sekunden hören wir seinen Laut. Knapp fünf Minuten später springt ein Fuchs und will über die 30 m breite Wiese zum Wäldchen entkommen; wir schießen beide und treffen, doch Reineke schafft es noch zum Wäldchen und verschwindet. Sekunden später springt auch Madame, folgt der Spur und findet den Roten in einem Graben verendet. Wir lassen sie kurz am Fuchs zauseln, dann setzen ich sie wieder an, denn: Wo ein Rüde ist, ist die Fähe nicht weit.
Wieder erklingt der Laut des Hundes und nach immerhin 10 min erscheint ein Fuchs bei mir, leider sehr vorsichtig, bemerkt mich, dreht um und schlieft wieder ein, der schnell hingeworfene Schuß geht fehl, Mist!
Nun liegt´s am Hund und wir warten. In der folgenden Stunde sprengt er noch dreimal den Fuchs; zweimal stiehlt er sich im Schutz der Brombeeren von Einfahrt zu Einfahrt, beim dritten Mal kommt er dem Kollegen; dieser schießt, doch der Fuchs kehrt zurück in den Bau. Getroffen wurde er aber, wir finden Schweiß im Schnee.
Nochmal Mist, denn für den Hund wird es dadurch nicht leichter.
Nun will der Rote nicht mehr springen und der Terrier müht sich ab, einmal hören wir ihn klagen. Hilft alles nichts, schlußendlich entscheiden wir uns den Bau zu öffnen.
Leider habe ich ausnahmsweise kein Schanzzeug dabei (das allererste Mal, typisch), also einen Begeher angerufen, der grade auf einer Drückjagd weilt und zum Schüsseltreiben wollte, armer Kerl!
Eine dreiviertel Stunde später kommt er an, zusammen mit seinem Sohn, und die Buddelei beginnt. Die ganze Zeit arbeitet Madame laut am Fuchs, bewirkt aber nichts.
Der ist verletzt und wird freiwillig nicht mehr springen. Dann öffnet der Kollege vorsichtig den Kessel und sieht Hund und Fuchs. Dieser verschwindet rückwärts in der Röhre und Madame zieht nach. Blöde Situation, der Fuchs kann sich nicht drehen und springen. Also nehmen wir den Hund ab und ich setze in an der Röhre wieder an. Und tatsächlich drückt der Foxl die Fähe nun zum offenen Kessel, diese springt und wird erlegt, die ganze Mannschaft ist erleichtert!
Insgesamt hat mein Hund gute zwei Stunden an der Fähe gearbeitet, das ist bei weitem das längste, was ich je an einem Kunstbau erlebte, über eine Viertelstunde hatte es zuvor noch nie gedauert.
Zum Schluss schießen wir noch ein Erinnerungsfoto, der Hund wird abgeliebelt, trocken gerieben und kommt in die Box und der Rest gönnt sich ein Bier, Weißbrot und Käse und für Madame fällt auch was ab. Das Hochzeitspärchen liegt nun im Hof und geht demnächst zum Kürschner, der Hund ist geduscht und verarztet, am Fang hatte er zwei kleinere Schmarren vom Fuchs, nix Schlimmes, und momentan liegt er neben mir und schlummert selig.
Alles in allem ein aufregender Tag und ich freue mich, dass es nun wieder regelmäßiger zur Baujagd gehen wird, der ganze Februar liegt ja noch vor uns.