Baujagd ungleich Drückjagd?

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Ich habe 11 Fallen die meisten BWRF gesponsert vom Landkreis in Zusammenarbeit mit NABU wegen Wiesenvogelbrutgebiet. Dazu 10 Kunstbauten. Der Erfolg ist fast gleich. Die Fallen machen trotz Melder erheblich mehr Arbeit.
Seit 30 Jahren mache ich Bauarbeit. Im Bau ist noch keiner geblieben, schwere Verletzungen gab es nur einmal. Um die 60 bis 70 erwachsende Füchse und 15 Dachse arbeite ich im Jahr. Verletzungen liegen meist an der Einstellung des Hundeführers. Manche prahlen und freuen sich wenn der Hund fünf Minuten am Fuchs hängt. Verrückte ja auch schon besonders scharfe Hunde haben auf der Baujagd nichts zu suchen. Solche Herrchen erst recht nicht.
Ob außerhalb Gebiete mit Niederwild und dem Randbereich Fuchsbejagung sinnvoll ist mag jeder anders sehen. Ich kenne viele Gebiete mit Räude die dort meist anfängt. Auch der Verlust an Kitze wird weit unterschätzt.

Wirklich ärgerlich ist das Kritik geübt wird an Gebieten die nicht so sind wie zu Hause.

Kaum einer regt sich über die wirklich schlechten Jagdzeiten für Gänse auf aber alle wollen eine Jagdzeit auf den Wolf. Könnte mir ja egal sein sind hier nicht.
Ob im Forst alles an Schalenwild erlegt wird, was schert es mich.
Natürlich war man auch schon mal auf Drückjagd und zählt die Schüsse und sieht dann was auf der Strecke liegt.
Es ist ein Unterschied ob ich im Revier wohne und 2 € pro Hektar zahle oder 200 km fahren muss.

Wenn wir nicht zusammenhalten haben wir auf Dauer ein Problem.
 
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Es heißt Bodenjagd und nicht Baujagd. Wer mit überscharfen Hunden in Naturbauen hantiert, ist verantwortungslos. Wer z.B. gut gemachtes revidieren von Kunstbauen und Durchlässen schon mehrfach mitgemacht hat, wird weder verkennen, dass dabei wenig Gefahr für den Hund besteht, auf der anderen Seite u.U. schnell und effektiv der Raubwildbesatz verringert werden kann. Wer hier ständig auf der Verwertung von Bälgen herumreitet, soll einfach mal schreiben wie viel an Staupe und/oder Räude erkranktes Raubwild Er/Sie schon erlöst hat, dann können wir gern auf diesem Niveau weiter diskutieren...
Ok, wieder was dazu gelernt, dann heißt es eben Bodenjagd. Ich will an dieser Stelle ausdrücklich betonen, daß ich unbedingt für eine scharfe Bejagung von Raubwild bzw. Raubzeug bin.
Der wissenschaftliche Nachweis, daß damit Niederwild und bedrohte Arten geschützt und im Bestand angehoben werden können, ist an anderer Stelle schon oft genug hervorgehoben worden.
Allerdings halte ich es auch für ausgesprochen wichtig, daß im Rahmen der Möglichkeiten erlegte Kreaturen einer Verwertung zugeführt werden sollten, insbesondere bei tatsächlich einheimischen Arten, bei Neozoen muss man vielleicht Abstriche machen, da deren weitere Verbreitung, zum Schutze von einheimischen Arten, absolut verhindert werden muss.
Da wir Jäger als Natur-und Tierschützer war genommen werden wollen, halte ich dies eben in der heutigen, medial geprägten Zeit, für sehr bedeutsam.
Leider ist es manchmal so, daß zwischen Theorie und Praxis eine Kluft besteht. Das am Bau natürlich nur sogenannte "Flieger" arbeiten sollten, ist schon klar.
Das aber auch am Bau am Handy rum gespielt wird, gequatscht, nicht auf den Wind geachtet, das habe ich leider alles schon selber erleben müssen.
Deshalb sollte man bei solchen Jagden nur wirklich disziplinierte Schützen mitbringen, wer da zum wiederholten male aus der Reihe tanzt, der hat dort nichts verloren.
 
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Es geht darum, auch andere Ansichten zuzulassen und über deren Begründung mal in Ruhe nachzudenken. HIER: über den Sinn, einen Hund, der vielleicht ein geliebtes Familienmitglied ist, in einem Fuchsbau zu schicken, aus dem er vielleicht nicht mehr (rechtzeitig) rauskommt, um einen FUCHS zu erbeuten, der keine Wildschäden verursacht, den man nicht essen kann und der vielleicht nebenan im Staatsforst nicht mal freigegeben ist.

Die Bejagung der Prädatoren spielt im Niederwildrevier eine wichtige Rolle bei der Bewirtschaftung. Es wird kein vernünftig geführtes Niederwildrevier geben, wo man sich nachts auf die Kanzel hockt und einen die Füchse von allen Seiten anlaufen. Hinzu kommt die Problematik, dass hierfür nur die besonders hellen Mondnächte oder (die mittlerweile vielfach seltenen) Schneelagen geeignet sind. Von daher reicht dieses nicht und es müssen auch andere Strategien verfolgt werden.
Hierzu werden bei der Baujagd auch Hunde, analog zu Drück- und Stöberjagden eingesetzt und einem gewissen Risiko ausgesetzt. Das es sich dabei in der Mehrheit heutzutage um Familienmitglieder handelt ist selbstverständlich und der Risiken sind sich die Führer bewusst. Für die Familie zu Hause macht es auch keinen Unterschied, ob der Hund bei der Fuchs- oder Saujagd verletzt wird oder gar ums Leben kommt.
Darüber hinaus sollte man auch die Füchse und ihren Gesundheitszustand im Auge behalten. Mit Räude vor sich hinvegitierend leiden sie enorm und eine der Ursache sind zu hohe Besätze. Teilweise verursacht durch die Forstwirtschaft und den dort Verantwortlichen, einzig vor dem Hintergrund wirtschaftlicher Interessen.

wipi
 
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Hierzu werden bei der Baujagd auch Hunde, analog zu Drück- und Stöberjagden eingesetzt und einem gewissen Risiko ausgesetzt. Das es sich dabei in der Mehrheit heutzutage um Familienmitglieder handelt ist selbstverständlich und der Risiken sind sich die Führer bewusst. Für die Familie zu Hause macht es auch keinen Unterschied, ob der Hund bei der Fuchs- oder Saujagd verletzt wird oder gar ums Leben kommt.
Volle Zustimmung. Wenn Hunde, oder auch Beizvögel, dem freien Spiel der Kräfte ausgesetzt werden, dann ergibt sich daraus immer ein gewisses Risiko. Die Teilnahme am Straßenverkehr ist auch nicht ohne Risiko möglich. Aber man kann es so weit minimieren das man damit leben kann.
Zu sagen "ich schnalle unter diesen Voraussetzungen nicht", oder "ich lasse nicht fliegen", erfordert Erfahrungen und Selbstbeherrschung. Hier zeigt sich der Charakter des Hundeführers oder des Falkners und die Verantwortung gegenüber seinem Tier wirklich , egal ob Hund oder Beizvogel.
 
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Ich will und kann meinen Hunden jederzeit helfen,
wie siehts da beim Standschnaller aus, der den Stand nicht verlassen darf!?!?

Bausaujäger

Ebenso!

Der darf auch jederzeit unter lautem Rufen seinen Stand verlassen und den Hunden in seiner Nähe helfen, nicht nur den eigenen.

Sollte es irgendwo in Deutschland noch Jagdleiter geben, die Hundeführern auch das verbieten wollen, sollten sie auch keine Treibereinsätze riskieren und zukünftig selber bellen, wenn sie in ihrem Revier Wild bewegen wollen.

Lesen Stöbi, lesen UND verstehen!!
ICH helfe meinen Hunden, immer und jederzeit.
Du verläßt dich darauf, dass irgendwer, irgendwo, vielleicht, deinen Hunden hilft.

Bausaujäger
 
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@ Nick Adams

Währe es nicht genauso absurd, einen Hund bei einer DJ bzw. Nachsuche zu schnallen, um einen blöden stinkenden Keiler nachzusuchen, den man auch nicht genussvoll essen kann?
Oder der Hund bei der Hatz etc. von einem Auto überfahren wird?
Hundeführer sind sich immer einer gewissen Gefahr bewust, den geliebten Hund auch verlieren zu können. Zur Erinnerung: Jagd ohne Hund ist schund!!!
Nur zur Info: Die Baujagd ist eine lang bewährte Jagdart, für die extra Teckel und Co. gezüchtet werden.
MfG
D.T.
Der schnallen bei DJ "Vergleich" wäre meiner Meinung nach nur angebracht, wenn man das differenziert.
Also Baujagd im Naturbau und schnallen im 100ha Revier, allseitig von viel befahrenen Straßen eingeschlossen.
 
M

Mitglied 21386

Guest
@Stoeberjaeger ich bin ja im Gegensatz zu vielen anderen hier im Forum was die Problematik von überhöhten Schalenwildbeständen angeht voll bei dir.

Aber, deine Meinung (die dir ja durchaus zusteht ;) ) zum Thema Baujagd beruht eben nicht auf Tatsachen. Du solltest dir mal jemanden suchen der dir zeigt wie gute Baujagd heute geht, wie effektiv das ist, wie gefährlich bzw eben eigentlich ungefährlich für den Hund und wie sich das auf die Bestände jagbarer und nicht jagbarer Bodenbrüter, die sicher auch in deinen Augen schützenswert sind, auswirkt.

Leider reden 90% aller Jäger beim Thema Baujagd wie Eskimos von der Wüste. Das ist echt eine Schande. @Claas hält/organisiert ab und zu Vorträge zu dem Thema die vielen gut tun würden. Ich glaube eine seiner Vorlagen ist sogar online.

Bei einem guten Baujäger würdest du erleben das gute Baujagd (auch im Naturbau auf den Dachs) ohne eine besonders große Gefährdung für den guten, nicht überscharfen, Hund (der einen Sender trägt) möglich ist, effektiv und was bewirkt.

Horrido!
 
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@1. MIR macht Baujagd keine Freude und deshalb würde ich nicht daran teilnehmen - Geschmackssache und nicht diskutierbar.

Stellt sich dann halt die Frage, warum zwanghaft dazu äußern? Eigentlich interessiert es mich nicht, ich will auch nichts darüber erfahren, was ( OMG) meinen Horizont erweitern könnte. Ich will darüber nicht diskutieren, aber meine Meinung dazu, die müsst Ihr euch schon anhören. Es dürfte inzwischen jeder hier wissen, daß Du weder mit Fang noch mit Baujagd was anfangen kannst. Oder sagen wir ganz einfach, der gesamte NW Komplex ist dir schxxxegal. Klar ist Geschmackssache, man kann sich ja nicht für alles interessieren. Deine extrem monothematischen Beiträge hier, ( wo, in verschiedenen Varianten, eigentlich immer das gleiche drin steht)zeigen jedem, wo Du "jagdlich" verortet bist.
Aber ohne die "dummen Lodenjockel", ab und zu mal ein wenig zu provozieren, geht es halt nicht, oder?
 
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.....Oder sagen wir ganz einfach, der gesamte NW Komplex ist dir schxxxegal.....
.......Aber ohne die "dummen Lodenjockel", ab und zu mal ein wenig zu provozieren, geht es halt nicht, oder?

Die Niederwildjagd ist mir nicht egal (Rehwild gehört ja dazu, auch Taubenjagd an Schadstellen, Entenjagd für leckere Braten oder Fuchsjagd im Rahmen wissenschaftlicher Artenschutzprojekte oder zur Fellgewinnung finde ich gut) und ich baue kleine Spitzen in meine Texte nur ein, wenn ich sie vorher selbst einstecken musste und das ist hier nicht selten der Fall, wie Du sicher weißt.

Wenn ich mich nicht irre, ist das hier ein öffentliches Jagdforum und ich finde es interessant, mich dabei zu aktuellen jagdlichen Themen auszutauschen und die Aspekte auch mit kritischen Einwürfen zu bereichern. Schließlich ist die Jagd im öffentlichen Fokus und zur strategischen Ausrichtung im Hinblick auf ihre zukünftige Akzeptanz, die mir wichtig ist, weil ich auch jagende Kinder habe, sollten wir uns m. E. nicht nur auf den Austausch reiner "Waidmannsheil-Wünsche" beschränken.
 
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Die Niederwildjagd ist mir nicht egal (Rehwild gehört ja dazu, auch Taubenjagd an Schadstellen, Entenjagd für leckere Braten oder Fuchsjagd im Rahmen wissenschaftlicher Artenschutzprojekte oder zur Fellgewinnung finde ich gut) und ich baue kleine Spitzen in meine Texte nur ein, wenn ich sie vorher selbst einstecken musste und das ist hier nicht selten der Fall, wie Du sicher weißt.

Wenn ich mich nicht irre, ist das hier ein öffentliches Jagdforum und ich finde es interessant, mich dabei zu aktuellen jagdlichen Themen auszutauschen und die Aspekte auch mit kritischen Einwürfen zu bereichern. Schließlich ist die Jagd im öffentlichen Fokus und zur strategischen Ausrichtung im Hinblick auf ihre zukünftige Akzeptanz, die mir wichtig ist, weil ich auch jagende Kinder habe, sollten wir uns m. E. nicht nur auf den Austausch reiner "Waidmannsheil-Wünsche" beschränken.
Du bist wirklich durch und durch zum Schädlingsbekämpfer verkommen, der damit seine Teilnahme an seinen hochgeliebten Bewegungsjagden an Schalenwild rechtfertigt.
 
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Und wenn du weißt nicht weiter mehr, nimm schnell den Ausdruck Schädlingsbekämpfer* her

( *ersetzbar u.a. durch Schießer,Culler,ÖJVler, Grüner, Lodenjockel usw.)

Die Doppelmoral, welche hier im Thema z.T. auftaucht ist schon ...............
 
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Und wenn du weißt nicht weiter mehr, nimm schnell den Ausdruck Schädlingsbekämpfer* her

( *ersetzbar u.a. durch Schießer,Culler,ÖJVler, Grüner, Lodenjockel usw.)

Die Doppelmoral, welche hier im Thema z.T. auftaucht ist schon ...............
Ich lese die Beiträge vom Stoeberjaeger seit vielen Jahren und er rechtfertigt sein Tun eben überwiegend durch Schadensverhütung im Wald und wie man eben lesen konnte auch im Feld. Für mich macht eine reine Schadensverhütung keinen Jäger aus.
 
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Ich lese die Beiträge vom Stoeberjaeger seit vielen Jahren und er rechtfertigt sein Tun eben überwiegend durch Schadensverhütung im Wald und wie man eben lesen konnte auch im Feld. Für mich macht eine reine Schadensverhütung keinen Jäger aus.
Und für ihn ist eben z.B. Baujagd keine Jagdform, die einen Jäger ausmacht....
 
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In der Sache, bin ich völlig anderer Meinung als Stoeberjäger, im Ton möchte ich mich aber von Bollenfeld distanzieren:unsure:
Last doch mal die Kirche im Dorf und werdet nicht persönlich:mad::mad::mad:
 
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