Baujagd ungleich Drückjagd?

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In der Sache, bin ich völlig anderer Meinung als, Stoeberjäger, im Ton möchte ich mich aber von Bollenfeld distanzieren:unsure:
Last doch mal die Kirche im Dorf und werdet nicht persönlich:mad::mad::mad:
Was ist daran persönlich, wenn man die von Stoeberjaeger über Jahre angeführten Beweggründe zu jagen in einem Wort zusammenfaßt? Es ist ja nicht so, als ob ich ihm das angedichtet hätte, sondern er schreibt ja immer von Schadensbekämpfung als Rechtfertigungsgrund. Heute darf man ja das Kind aus Etikettegründen nicht mehr beim Namen nennen, weil es unschicklich ist, lieber redet man um den heißen Brei herum!
 
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... Fuchsjagd im Rahmen wissenschaftlicher Artenschutzprojekte oder zur Fellgewinnung finde ich gut ...
Ok. Also nicht im Rahmen nicht wissenschaftlicher Artenschutzprojekte :unsure:
... bestimmt, weil Wissenschaftler bloß noch Formalin drüber kippen und sich dann nicht länger mit der lästiger Verwertungsfrage befassen müssen ;)

Und für ihn ist eben z.B. Baujagd keine Jagdform, die einen Jäger ausmacht....
Ja und nicht nur die Baujagd ist keine Jagdform - das schreibt sogar der NABU: "Prädationsmanagement ist keine Jagd" :geek:
... er schreibt ja immer von Schadensbekämpfung als Rechtfertigungsgrund. ...
Ich glaube, es ist dieses Gehangel eines Wildtiermanagers zwischen "kein Jäger sein zu dürfen" aber doch der größte Jäger sein zu wollen ...
 
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Was ist daran persönlich, wenn man die von Stoeberjaeger über Jahre angeführten Beweggründe zu jagen in einem Wort zusammenfaßt? Es ist ja nicht so, als ob ich ihm das angedichtet hätte, sondern er schreibt ja immer von Schadensbekämpfung als Rechtfertigungsgrund. Heute darf man ja das Kind aus Etikettegründen nicht mehr beim Namen nennen, weil es unschicklich ist, lieber redet man um den heißen Brei herum!
Also dann generieren wir doch für den, in deinen Augen Schädlingsbekämpfer aufgrund Wildschäden agierenden , einen schönen Hegebegriff.
Der Flora Heger.
 
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Ich lese die Beiträge vom Stoeberjaeger seit vielen Jahren und er rechtfertigt sein Tun eben überwiegend durch Schadensverhütung im Wald und wie man eben lesen konnte auch im Feld. Für mich macht eine reine Schadensverhütung keinen Jäger aus.

Für mich macht es ganz besonders einen guten Jäger aus, wenn man neben sauberem Jagdhandwerk auch überlegt und zielgerichtet beim Schuss auf Wild vorgeht und sich möglichst auf das beschränkt, was sinnvoll und nötig ist, weil jede Bejagung auch das Risiko des Krankschießens birgt. Das finde ich nicht akzeptabel, wenn die Jagd nur dem persönlichen Spaß diente.

Nach meiner Ansicht muss jeder Schuss auf Wild einem sinnvollen Zweck dienen, wobei Jagdfreude und Beutelust zwar ein guter persönlicher Antrieb ist, aber keine Rechtfertigung.

Sinnvolle Jagd sehe ich insbesondere gegeben zur:

- Abwehr übermäßiger Wildschäden
- Beschaffung hochwertiger Nahrung oder Felle
- zur Seuchenprohylaxe
- zur Abkürzung von Leiden verletzter oder kranker Tiere
 
G

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Guest
Du hast den Erhalt einer Artenreichen Fauna vergessen und dazu gehört auch die Regulierung der Prädatoren und Lebensraumverbessernde Maßnahmen für das Niederwild.
Aber das dich das nicht interessiert ist hinlänglich bekannt.
 
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Du hast den Erhalt einer Artenreichen Fauna vergessen und dazu gehört auch die Regulierung der Prädatoren und Lebensraumverbessernde Maßnahmen für das Niederwild.
Aber das dich das nicht interessiert ist hinlänglich bekannt.

Das ist nicht richtig, Lebensraumgestaltung und -pflege interessiert mich sehr, das machen wir im Wald auch mit besonderem Engagement, überwiegend allerdings für Arten ohne Jagd- oder Schusszeit, wie z. B. Eremit, Ameisen, Hohltaube, Schwarzstorch, Milan, Sperber oder Fledermausarten. Dafür müssen wir gewöhnlich nicht ihre Antagonisten umbringen, sondern konzentrieren uns auf reine Habitatpflege, die es den Arten i. d. R. erlaubt, sich ihren Fressfeinden in arterhaltender Weise zu entziehen. Sollte es tatsächlich für eine bedrohte Art überlebensnotwendig sein, sie mit Prädatorenmanagement zu unterstützen, habe ich überhaupt kein Problem damit.
 

z/7

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Sollte es tatsächlich für eine bedrohte Art überlebensnotwendig sein, sie mit Prädatorenmanagement zu unterstützen, habe ich überhaupt kein Problem damit.
Ok. Rebhuhn und Hase müssen also erst auf die rote Liste, bevor man mit selbstverständlich wissenschaftlicher Begleitung ein bissl Füchse bejagen darf.

Daß eine Bejagung überhaupt erst Sinn macht, wenn sie über den Rahmen der kompensatorischen hinausgeht, und daß man dazu alle Register ziehen sollte, vergessen wir ganz schnell.

:oops:
 
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Dürfen dann Hase und Rebhuhn noch bejagt werden, wenn es so schlecht um deren Population steht? Für den Bestand ist es egal, ob Fuchs oder Jäger entnimmt! Raubwildbejagung zur Bestandeserhaltung gefährdeter Arten: ja, um höhere Strecken zu haben: nein! Bin gespannt auf die Antworten zu meinem provokanten Beitrag.
 
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Dürfen dann Hase und Rebhuhn noch bejagt werden, wenn es so schlecht um deren Population steht? Für den Bestand ist es egal, ob Fuchs oder Jäger entnimmt! Raubwildbejagung zur Bestandeserhaltung gefährdeter Arten: ja, um höhere Strecken zu haben: nein! Bin gespannt auf die Antworten zu meinem provokanten Beitrag.

Use it, or lose it.
 
G

Gelöschtes Mitglied 23774

Guest
Leider Gottes beschränkt sich für die meisten Jäger eine artenreiche Fauna nur auf die jagdbaren Arten. Und da vor allem auf die Hörnertragenden!
Leider beschränkt sich das Interesse vieler die sich Jäger nennen auf wenige Arten und da vor allem auf die die Knospen beißen......

und ja es macht einen Unterschied ob auf einer Treibjagd dann einige ausgewachsene Hähne fallen, oder übers Jahr sämtlicher Nachwuchs und die brütenden Hennen von Fuchs, Marder, Katzen etc. verräumt wird
 
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Das ist nicht richtig, Lebensraumgestaltung und -pflege interessiert mich sehr, das machen wir im Wald auch mit besonderem Engagement, überwiegend allerdings für Arten ohne Jagd- oder Schusszeit, wie z. B. Eremit, Ameisen, Hohltaube, Schwarzstorch, Milan, Sperber oder Fledermausarten. Dafür müssen wir gewöhnlich nicht ihre Antagonisten umbringen, sondern konzentrieren uns auf reine Habitatpflege, die es den Arten i. d. R. erlaubt, sich ihren Fressfeinden in arterhaltender Weise zu entziehen. Sollte es tatsächlich für eine bedrohte Art überlebensnotwendig sein, sie mit Prädatorenmanagement zu unterstützen, habe ich überhaupt kein Problem damit.


Mit "besonderem Engagement ". Ui, das hört sich ja top an. Allerdings profitieren deine genannten Arten von alten hohen Bäumen also nehme ich an das sich eure "Habitatpflege" mehr oder weniger darauf beschränkt alte Bäume NICHT zu fällen, also nichts zu machen. Wie helft denn ihr Helden der Arten ohne Jagd,- oder Schusszeit anderen Arten wie Ziegemelker oder anderen Bodenbrütern wie dem Haselhuhn, den Schnepfen? Den Fröschen oder Salamandern? Durch Nistkastenaufhängen?
Erinnert mich stark an die tolle Arbeit des ornithologischen Vereins hier, Kletterschutz an den Stamm( Bussardhorst) geklatscht, den Baum daneben noch gefällt, juhu, wir haben Die Welt gerettet.
Screenshot_20191123-071349_Gallery.jpg Daneben eine Wiese, die uns der Bauer stehen lässt, brüten Kiebitze drauf. Schnepfen und Bekassinen wurmen dort und die Fasanenhennen brüten da natürlich auch.
Frage mich wer von denen durch die Manschette profitiert?
Klar legen wir Blühflächen und Hecken für das Niederwild an aber wie viele Singvogel und Insektenarten profitieren davon? Die Aufzählung würde Seiten füllen. Aber Hauptsache die Waschbären kommen nicht an den Greifvogelhorst. Ob die und die Füchse den Rest besenrein kehren juckt von den Helden des Artenschutzes keinen.
 

FTB

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Das ist nicht richtig, Lebensraumgestaltung und -pflege interessiert mich sehr, das machen wir im Wald auch mit besonderem Engagement, überwiegend allerdings für Arten ohne Jagd- oder Schusszeit, wie z. B. Eremit, Ameisen, Hohltaube, Schwarzstorch, Milan, Sperber oder Fledermausarten. Dafür müssen wir gewöhnlich nicht ihre Antagonisten umbringen, sondern konzentrieren uns auf reine Habitatpflege, die es den Arten i. d. R. erlaubt, sich ihren Fressfeinden in arterhaltender Weise zu entziehen. Sollte es tatsächlich für eine bedrohte Art überlebensnotwendig sein, sie mit Prädatorenmanagement zu unterstützen, habe ich überhaupt kein Problem damit.

Hm, also dass du die Fledermäuse erwähnst, finde ich schon problematisch.
Die Bemühungen der Forstleute in allen Ehren, aber gerade bei den FM vernichtet die forstliche Bewirtschaftung die meisten Quartiere und tötet die meisten Individuen (der baumbewohnenden Arten).
Die kann man bei der schnellen Quartiersuche oft gar nicht ausreichend erkennen.
Natürlich muss die Bewirtschaftung schon funktionieren, und das führt zu Reibungsverlusten, sehe ich auch so. Aber als Positivbeispiel würde ich die FM nicht anführen. Die wenigen Experten auf dem Gebiet sind nicht so gut auf den Forst zu sprechen, auch wenn mittlerweile ein paar Habitatbäume pro Hektar stehenbleiben müssen.
Ich weiß, es gibt lobenswerte Bemühungen.

Und zum Fuchs: Bei uns im reinen, gut geführten Niederwildrevier müssen Prädatoren scharf bejagt werden. Nicht nur für unsere guten Niederwildbesätze, sondern auch für Brachvogel, Kiebitz, Rohrdommel (!), Weihen...
Ich sitze in Herbst und Winter bei Vollmond gezielt auf Fuchs an. Erntejagd geht bei uns nicht auf Sauen, sondern mit der Flinte...
 
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