Re: Baum-Klettersitze der Fa. Summit, hier Climbing Treestan
Durch Zufall bin ich auf diese Thematik gestoßen und möchte den deutschen Jägern zum Thema Climbing Tree Stands (gespr.: kleiming tri ständs) aus meinen eigenen Erfahrungen, sprich ich habe in Alabama 10 Jahre gewohnt gearbeitet und bin auch dort zur Whitetail Deer Jagd gegangen, folgendes zu bedenken geben: Die Bedingungen (Jagdmöglichkeit, Jagdausübung) sind in USA völlig anders als in Deutschland.
1. In den meisten Staaten ist es auf Public Land nicht erlaubt feste Jagdeinrichtungen zu bauen, jede Einrichtung muß zum Ende der Jagdsaison entfernt werden.
2. Der Südosten der USA ist mit vorwiegend Laubbäumen, darunter wieder Eichen bewachsen. Auf Grund des feuchtwarmen Klimas wachsen dies Eichen kerzengerade wie bei uns die Fichten, mit wenig Ästen im unteren Baumbereich.
3.Weißwedelhirsche ernähren sich vorwiegend von Eichelmast und ziehen deshalb vorwiegend in den Wälder umher auf der Suche nach Bäumen mit großer Mast. Nach meine Erfahrungen ist dieses Wild nicht standorttreu.
4. Der amerikanische Jäger kann sich in jedem Sportgeschäft eine Lizenz erwerben für 16 US $. Der Staat schreibt für die öffentlichen Hunting Areas eine Proclamation aus, in der die Zeiten des Jagens mit Bogen, Steinschloßwaffe, Perkussionswaffe, und moderne Feuerwaffen aufgeführt sind, weiterhin die Bagging Quantity( Zahl der erlegbaren Tiere, Art und Geschlecht pro Tag). Waffen mit Randfeuerpatronen sind nur für Squirrel zugelassen, alle Zentralfeuerpatronenarten können verwendet werden.
5. Wildbret kann nur zu eigene Zwecken verwertet werden, keine Verkauf, keine Handel möglich. Eine Wildbrethygiene gibt es nicht (weder Verordnung noch Anleitung).
6. Der amerikanische Durchschnitts-Jäger geht in erster Linie zum Wildbreterwerb auf die Jagd, für Steaks und Hamburger, Trophäen sind 2-rangig. Erlegtes Wild bringt er zum Food Prozessor Service.
7. Es gibt keine Berufgenossenschaft mit Unfallverhütungsvorschriften für Jagdeinrichtungen, damit keine Unfallversicherung, noch Jadghaftpflichtversicherung, alles im Zusammenhang mit der Jagdausübung ist Dein eigenes Risiko.
8. Ich hatte einen Ol'Man Climber Carbon Composite, den leichtesten Climber überhaupt, einen Ameritech festen Baumsitz mit Alu-Baumleiter und einen Ol'Man Leitersitz, habe alles ausprobiert und habe aus Sicherheitgründen und wegen der einfachen Besteigung letzten Endes nur noch die Leiter benutzt.
Das Problem bei den Climber das Anlegen und Klettern bei Dunkelheit vor Sonnenaufgang mit all Deinem "Gerödel" in dicker Winterbekleidung ohne großen Krach zu machen, ist fast unmöglich. Es wird empfohlen(!) sich mit einem Sicherheitsgurt vor dem Einnehmen der Sitzposition an den Stamm anzuschnallen und das macht schon bei dem sehr eingeschränkten Bewegungsraum große Schwierigkeiten. Tatsächlich habe ich den Climber 2 Male benutzt, habe mich auf ca. 4 m über dem Boden hochgedrückt, Rucksack am Seil hochgezogen, Gewehr am Seil hochgezogen, alles in Position gebracht, um dann festzustellen nun 2 bis 3 Stunden völlig verschwitzt in der Kälte auszuharren, hatte dann davon die Nase voll.
M. E. sind die festen Holzhochsitze und Leitern hier in D auch nicht optimal, zu mal man sie nicht leicht umsetzen und den jährlich sich ändernden Äsungsverhältnissen anpassen kann, aber noch immer sicherer als ein Climbing Tree Stand Made in USA.