Bauwagen aus Metall richtig isolieren ...

A

anonym

Guest
Hallo allerseits,


ich bin gerade dabei, einen Bauwagen zu renovieren. Entkernt habe ich ihn schon, dabei alte Sperrholzplatten und das dahinterliegenden 2 cm Styropor rausgerissen.

Ich habe aber keinerlei Plan, welche neue Isolierung ich verwenden soll, bzw. was an Dampfsperre o.ä. erforderlich ist.

Der Bauwagen ist komplett aus Metall, verzinkten Blech.
Im Prinzip plane ich folgenden Aufbau:

[Aussen] Blech - Isoliermaterial - Nut- und Federbretter [Innen]

Der Aufbau sieht dann en Detail wie folgt aus

Legende:
|: Außenwand Metall
[]: Vierkantrohr Metall
[]: Holzträger für Nut-und Feder
|: Nut- und Feder Bretter
X: Isolierung aus was auch immer...

Zeichnung:

********************
|
|
|[]|<- Vierkantrohr aus Metall
|[]|
|X |
|X |
|[]|
|X|
...
********************

D.h. die Isolierung sollte zwischen die Vierkantrohre kommen.
Natürlich könnte ich es genauso machen wie bisher, also neue Styroporplatten kaufen und reinbauen.

Aber unter den Argumenten "Brandlast" und "Mäusenester" ist Styropor ungünstig. Steinwolle scheint da besser zu sein.

Hat jemand von Euch einen Plan davon, ob und wo ich da noch eine Dampfsperre einbauen muss?

Weitere Infos:
- Größe des Wagens: 2,2 * 3,3 m
- 3 Fenster
- Beheizt werden soll er mit einem kleinen Holzwerkstattofen

Für Hinweise dankbar... auch andere Ideen zur Isolierung sind herzlich willkommen...

Viele Grüße,
******
 
Registriert
28 Mrz 2007
Beiträge
267
Hallo allerseits,


ich bin gerade dabei, einen Bauwagen zu renovieren. Entkernt habe ich ihn schon, dabei alte Sperrholzplatten und das dahinterliegenden 2 cm Styropor rausgerissen.

Ich habe aber keinerlei Plan, welche neue Isolierung ich verwenden soll, bzw. was an Dampfsperre o.ä. erforderlich ist.

Der Bauwagen ist komplett aus Metall, verzinkten Blech.
Im Prinzip plane ich folgenden Aufbau:

[Aussen] Blech - Isoliermaterial - Nut- und Federbretter [Innen]

Der Aufbau sieht dann en Detail wie folgt aus

Legende:
|: Außenwand Metall
[]: Vierkantrohr Metall
[]: Holzträger für Nut-und Feder
|: Nut- und Feder Bretter
X: Isolierung aus was auch immer...

Zeichnung:

********************
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|
|[]|<- Vierkantrohr aus Metall
|[]|
|X |
|X |
|[]|
|X|
...
********************

D.h. die Isolierung sollte zwischen die Vierkantrohre kommen.
Natürlich könnte ich es genauso machen wie bisher, also neue Styroporplatten kaufen und reinbauen.

Aber unter den Argumenten "Brandlast" und "Mäusenester" ist Styropor ungünstig. Steinwolle scheint da besser zu sein.

Hat jemand von Euch einen Plan davon, ob und wo ich da noch eine Dampfsperre einbauen muss?

Weitere Infos:
- Größe des Wagens: 2,2 * 3,3 m
- 3 Fenster
- Beheizt werden soll er mit einem kleinen Holzwerkstattofen

Für Hinweise dankbar... auch andere Ideen zur Isolierung sind herzlich willkommen...

Viele Grüße,
******


Hallo rocstaFR,

Steinwolle wäre auch meine 1. Wahl (Brandschutz und Rauchentwicklung bei Brand), ich glaube aber nicht, dass das Problem mit den Mäusen dadurch behoben ist.

Wenn der Wagen beheizbar ist, solltest du allerdings unbedingt eine Dampfsperre zwischen Innenwand und Isolierung anbringen.
 
A

anonym

Guest
Hallo rocstaFR,

Steinwolle wäre auch meine 1. Wahl (Brandschutz und Rauchentwicklung bei Brand), ich glaube aber nicht, dass das Problem mit den Mäusen dadurch behoben ist.

Wenn der Wagen beheizbar ist, solltest du allerdings unbedingt eine Dampfsperre zwischen Innenwand und Isolierung anbringen.

Absolut richtig .
Nach meiner Erfahrung wird Steinwolle ( grün )nicht oder weniger von Mäusen frequentiert als Glaswolle (gelb) . Der Brand- und Lärmschutz ist auch besser .
 
Registriert
27 Jul 2011
Beiträge
2.882
Die Dampfsperre oder -bremse wird immer raumseitig angebracht, d.h. auf der beheizten Seite der Waermedaemmung. Da du aussen hin eine verzinkte und daher dichte Metallwand hast, solltest du innen eine Dampfsperre verwenden. Sie verhindert halt, das Feuchtigkeit aus der Raumluft in deine Isolierung zieht, dort Kondenswasser bildet und anfaengt zu schimmeln. Musst halt aber auch fuer gute Lueftung innen sorgen.

Beachte beim Einbau der Dampfsperre, dass du sie mit Klebeband verklebst und jegliche Durchlaesse z.B. fuer Kabel muessen gut verklebt sein. Jedes kleinste Loch hebt die Wirkung der Dampfsperre quasi auf.

Mauese gehen in fast alles. Es ist daher wichtig, dass du saemtliche moeglichen Zugaenge in die Isolationsebene verschliesst, versiegelst oder evtl. kleine Gitter vorbaust, damit keine Tiere hineingelangen. Klar ist Steinwolle besser fuer den Schall und auch den Isolierwert, aber auch teurer. Ob das fuer einen Bauwagen vonnoeten ist, musst du selbst entscheiden.

Wenn du deine Nut und Federbretter anbringst, pass auch da auf, dass du keine Beschaedigungen in die Dampfsperre machst, wenn du Naegel o.ae. verschiesst.

Viel Spass beim Project !
 
A

anonym

Guest
Hi,

herzlichen Dank für die Antworten, ich hatte nicht mehr damit gerechnet, dass was kommt.

Was haben wir gemacht (bislang):
- sämtliche mausgroßen Löcher (und es gab viele !) mit einem Röllchen aus Karnickeldraht verstopft und dann anschließend das Ganze mit Bauschaum dicht gemacht - Danke für den Hinweis, markswoman!
- zum Thema Dampfsperre: da haben wir viel gehirnt und die Hinweise von markswoman sind völlig richtig, wenn wir eine anbringen, dann würden wir si durch die ganzen Schrauben der Befestigung von Nut- und Feder quasi wieder aufheben.
- Steinwolle oder Styropor: Hier war einerseits der Kostenfaktor, andererseits die bessere Isolierung der Knackpunkt, abschließend noch die Verfügbarkeit:
- die bessere Isolierung sprach gegen die Steinwolle, da ich den Ofen im Winter beheizen will und wenn der Wagen super isoliert ist, das zu einer Sauna (wegen fehlender Bezahlbarkeit und Verfügbarkeit von kleinen 2-kW-Öfen) wird
- Verfügbarkeit: Ich habe nur 2 bzw. 3 cm Platz zwischen Nut- und Feder und Steinwolle in 2 cm war schlicht nicht in kleinen Mengen zu bekommen

Unser Ergebnis war:
- der Bauwagen ist sicherlich 30 Jahre alt, hat bisher nicht geschimmelt, mehr Isolierung brauchen wir nicht, also machen wir es im Prinzip wie bisher: 2 cm Styropor, außer rund um den Ofen, da kommt Steinwolle hin.
- eine Dampfsperre anzubringen, hatten wir bislang wegen der entstehenden Löcher nicht im Plan, aber was markswoman schreibt, ist richtig und ist auch meine Befürchtung, dass nämlich im Winter, wenn der Wagen beheizt wird, sich Kondenswasser an der Innenseite des Metalls niederschlägt und somit das Styropor feucht wird.
Das wurde bislang vielleicht dadurch verhindert, dass an der Außenwand Löcher nach unten vorhanden sind, die allerdings Insekten und Mäuser zum Bezug des Wagens eingeladen haben und die wir nun dicht gemacht haben (s.o.). Eventuell werde ich hier mit einem Nagel eine Entwässerung in den Bauschaum stechen - ob das wohl funktoniert ? no plan.
 
Registriert
24 Jul 2012
Beiträge
436
Styropor dämmt auch, wenn es feucht ist. Mineralwolle und Steinwolle nicht.

Vom Prinzip ist der Aufbau schon sehr limitiert durch die dichte Metallhülle Außen. Von daher ist dein Vorgehen in Ordnung. Regelmäßig stoßlüften nicht vergessen....

Ansonsten sind Begriffe, wie Dampfsperre überholt. Beim Neubau wird ein diffusionsoffener Aufbau ohne innenseitige PE-Folie angestrebt.
 
G

Gelöschtes Mitglied 5627

Guest
Ich würde bei der Physik bleiben und Begriffe nicht nach Trends oder Moden bewerten.

markswoman muss ich insofern recht geben. Für einen Bauwagen aus Stahlblech sollten Trends des Wohnungsbaus nicht herangezogen werden. Sehr wohl aber die grundlegende Physik.

Ein Wohnhaus wird über längere Zeiträume intensiv genutzt. Die verwendeten Baustoffe können teilweise Feuchtigkeit aufnehmen und sie wieder abgeben - nach innen und/oder nach aussen. In einem Wohnhaus kann aktiv gelüftet werden. Oder es übernimmt ohnehin eine kontrollierte Wohnraulüftung (KWL).

Eine Jagdkanzel mit Stahlblechhülle wird völlig anders genutzt. Sie wird für wenige Stunden geeignet sein, ob mit oder ohne Wärmedämmung, wenn sie in der übrigen Zeit großflächige Öffnungen zur Durchlüftung hat. Ich hatte solche Kanzeln in einigen Revieren. Will man aus Gründen des Komforts und zur Schallreduktion eine Dämmung anbringen, so würde ich genau wie der TS mir gründlich Gedanken machen.

Für mich zeichnen sich hier 2 mögliche Grundvarianten an: Aussendämmung oder Innendämmung:

Vorteil der Aussendämmung wäre, dass das Stahlblech "wärmer" bleibt und so weniger Kondensationen verursacht. Die Außendämung kann auch mit dicken, günstigen Dämmstoffen versehen werden. Über der Dämmebene muss aber ein mechanischer Schutz, also wieder Holzplatten oder nochmals Blech. Probleme kann es dann durch die Vergrößerung der Aussenabmessungen (Zulassung?) und dem Verlust der "harten" Schale (Stahlblech). Zudem müssen alle Stahlbereiche peinlich genau eingefasst werden, um Wärmebrücken (Kondensation) zu vermeiden.

Die Aussendämmung kann daher sehr aufwändig sein. Zudem müsste man auch innen dämmen, um die Schallentstehung und -ausbreitung zu reduzieren.

Die Innendämmung würde die äußere Hülle aus Stahlblech so belassen wie sie ist. Mit einem passenden Anstrich wäre es schon getan.

Die relativ kalte Innenseite des Stahlblechs würde ich mit ganzflächig aufgeklebten Schaumstoffplatten aus weichem, geschlossenzelligen Synthetikkautschuk versehen. Solche Dämmstoffe werden in Lüftungsanlagen und im Kältebau eingesetzt. Kein Stahlteil, das an die Aussenluft grenzt, darf im Inneren ohne diese schwarze Dämmung sein. Dabei würde ggf. eine 20mm dünne Lage reichen, um den Kondensationspunkt entsprechend zu entschärfen. Ich würde es mir durchrechnen (U-Wert-Berechnung und "Heizlastberechnung"), ob es nicht diese eine schwarze Dämmschicht tut.

Als weitere Dämmung im Innenbereich würde ich bei Bedarf dann eine günstige und widerstandsfähige, aber extrem dampfdurchlässige Dämmung nehmen. Diese ist dann so zu montieren, dass die erste Dämmschicht nicht verletzt wird. Vielleicht kann man diese Lage auch nur einhängen oder verklemmen bzw. einspreizen. Geeignet wären bereits günstige Holzwoll-Platten, wie Heraklith u.ä. In jedem Fall müsste die 2. Dämmlage sehr diffusionsoffen sein, um mögliches Kondensat bzw etwaige Feuchtigkeit wieder abzugeben.

Bedenklich sehe ich bei so einem Bauwagen die relativ geschlossene Bauweise und die damit einhergehende geringe Infiltration. Der geringe Luftaustausch, wenn der Bauwagen nicht genutzt wird, kann einmal eingebrachte Feuchtigkeit schwer abgeben. Dies kann zu Kondensation, Schimmelbildung und Korrosion führen. Daher sollten irgendwie Lüftungsgitter - am besten raumdiagonal - eingesetzt werden. Diese bzw., die Durchdringungen der Aussenwand müssten auch mit geschlossenzelligen Weichschaumplatten gedämmt werden.

Daher würde ich zusehen, dass eine einzige, dichte, geschlossenzellige Dämmschicht innen aufgeklebt reicht. Dann wäre die Kanzel innen schön matt schwarz. Nichts würde reflektieren.
 
A

anonym

Guest
Wow, Aussendämmung kommt nicht in Frage. Das hängt vor allen Dingen mit dem unregelmäßigen Verlauf der Aussenhülle zusammen, diese besteht aus Trapezblechen.

Somit bleibt die Innendämmung.

Interssant fand ich die Bemerkung:
"Daher sollten irgendwie Lüftungsgitter - am besten raumdiagonal - eingesetzt werden."
Denn: Genau solche Lüftungsgitter finden sich an beiden Enden des Wagens knapp unterm Dach. Das eine ist hinüber (Insektennetz löchrig), das habe ich schon geplant auszutauschen. Das andere verbleibt dort, wo es ist.

Insofern ist auch bei "Nichtbewohnen" des Wagens ein permanenter Luftaustausch gewährleistet.
Entschärft dies die Problematik?

Ich würde ungern relativ viel Dämmung auf der Innenseite anbringen, da der Wagen eh nicht der grösste ist.
 

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