Bedürfnisgrenze für Jagdscheininhaber bei 10 Langwaffen

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Denk die entsprechenden Kreise warten schon ungeduldig auf das Ende des Krieges. Dann kann der Waffenschmuggel losgehen.

Hab 1993 einen größeres Boot für Kumpel nach Kroatien gefahren. Da unsere Sondergenehmigung für Überbreite erst am nächsten Tag gültig war, haben wir die 2 Std bis Mitternacht an einem Parkplatz gewartet. Dort hat die Polizei Kontrollen durchgeführt und Autos nach Waffen durchsucht.
Alleine bei unserer 2 Stunden Wartezeit haben wir 3 positive Funde mitbekommen. Aber wir hatten nur Blick auf eine Kontrollstelle und es waren 4 Stellen eingerichtet.
Kann mir lebhaft vorstellen, was da unkontrolliert den Weg auf der Autobahn nach Deutschland gefunden hat.

Robert
in albanien gab es vor 15-20 jahren mal so einen staatsbankrot bei dem etwa 150000 ak 47 in privathand gelangt sein sollen,iirc
 
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...des war doch fast normal. Hatte in meiner alten Firma einen kroatischen Elektromeister. Als sie zum Ende des Balkankonfliktes heim gingen, hat er auch AK und Pistole behalten.
 
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Ich arbeite für eine Organisation in der Bundesrepublik, die "äußere Sicherheit" herstellt und wenn ich sage "100 Milliarden", sollte jeder wissen, welche Bundeswehr das ist :)

Über meinen Tisch laufen Sicherheitsvorkommnisse aus dem Rüstungsbereich. Einer ist mir in Erinnerung geblieben: in der zuständigen Dienststelle verschwanden immer wieder Einzelteile von Handfeuerwaffen, ich meine, es wären G3-Teile gewesen (das G3 wurde vor einiger Zeit in Afghanistan als Mitteldistanzgewehr wieder reaktiviert, Stichwort DMR).

Das Perfide an den Test-Teilen ist, daß diese nicht numeriert oder anderweitig eindeutig markiert sind.
Der Kreis der Verdächtigen konnte eingegrenzt werden und irgendwann schnappte die Falle zu, es war ein Mitarbeiter der zivilen Wache (Vertragsunternehmen). Wie er genau an die Teile kam, habe ich schon wieder verdrängt.

Insgesamt hatte er Teile für zwei (!) komplette und ein unvollständiges G3 über die Zeit mitgehen lassen, alles quasi nicht registrierte, perfekte illegale Waffen ohne Historie. Natürlich sind nicht aufeinander abgestimmte Komponenten nicht ideal, aber für diesunddas sollte es wohl leider reichen.
Rohr mit Gehäuse und Anbauteilen dürfte er nicht als Ersatzteil haben , da Austauschteil.
 
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Insgesamt ist die Langlebigkeit von Waffen Teil des Problems und aus meiner Sicht auch hauptursächlich für die teilweise hohen Anzahlen einzelner Jäger.
Man kann es hier im Faden an den Äußerungen einiger Foristi erahnen, dass es Personen gibt die emotionale oder sentimentale Beziehungen zu "ihren" Waffen haben und dann auch nichts weggeben.

Die wenigen Jäger die ich kenne, die >40 Waffen besitzen, haben <15 überhaupt im Gebrauch eher <10. Der Rest steht in den Schränken rum und wird nur behalten weil einer der folgenden Gründe zutrifft:
1. die Waffe ist ein Erbstück o.ä. und man schwelgt in Sentimentalität
2. die Waffe ist nichts Wert ist und erlöst bei Verkauf (fast) nichts
3. die Waffe "frisst kein Brot"
4. der Aufwand des Verkaufs und der Behördengänge wird gescheut

So gesehen gibt es derzeit kaum Motivation überzählige Waffen abzugeben. Tatsächlich ist es oft sogar unkomplizierter sie einfach zu behalten.

Gegenfrage, welche zusätzliche Sicherheit wird geschaffen, wenn jetzt ein Jäger weniger Waffen im Schrank hat? Mehr als 2 Hände hat keiner...

Und ja, ich bin auch jemand, der mehrere Waffen im Schrank hat. zB. einen Repetierer in .308 und einen in .30-06 - Einsatzspektrum ähnlich. Dazu die Waffen meiner Freundin, da sind auch 2 Repetierer in .30-06 dabei. Fakt ist aber, dadurch, dass es mehr sind, kann ich mir auch den Luxus erlauben, sie für unterschiedliche Jagdarten "aufzuspezialieren", zB. den einen mit einer Scheibenlabo einschießen, den nächsten mit einem schweren Teilmantel für die Kirrung und den dritten wieder mit einem schnellen Flitzer fürs Feld...

Ja, könnte man vielleicht auch mit einem Gewehr machen, und eventuell noch mehrere Zielfernrohre... aber wozu? Welche Sicherheit wird geschaffen, wenn ich das mache?


Nach dem gleichen Motto könnte man sagen: Warum zum Henker hast du als Nebenerwerbs- bzw. Hobbylandwirt mittlerweile 5 Schlepper und kannst nur mit einem fahren? Warum sind 7 Motorsägen da? 2 Freischneider? 7 Eindhand-Winkelschleifer? 3 Akkuschrauber?

Wer schon mal gearbeitet hat, wird zB. die 3 Akkuschrauber verstehen. Genau so sehe ich es mit Gewehren. Wer nur 1 oder 2 Jagdarten auf 1-2 Wildarten betreibt, der kommt leichter mit 1-2 Gewehren aus als jemand, der ein Mischrevier jagdlich auf breiter Front nutzt. Natürlich mag mit Einschränkungen auch mehr gehen, aber nochmal, wozu?

Mit der gleichen Überlegung dürfte ich auch nicht 2 Handys haben... aber ich hab nun mal gern privat und Firma getrennt... ich dürfte auch nicht mehrere 3D-Drucker haben - einer reicht doch auch? Noch dazu wo das ja nur ein Hobby ist?

Und ja, auch ich habe sogar eine Waffe im Schrank, die ich sage: Ich brauch sie nicht. Ist eine .22lfB Voere, hatte ich mal für Schießstand und Eichelhäher gekauft. Leider ist sie viel zu zickig mit der Munition, dass ich gleich die .22 Magnum nehm. Die billigeren Mumpel bringt sie ja doch nicht genau genug ins Ziel. Hergeben heißt Aufwand und Austragsgebühren... Verkaufserlös gegen 0... dann noch versenden... Aber wenn jetzt dann die Fallen wieder fängisch sind, kann ich sie meinem Jungjäger zur Fallenkontrolle mitgeben. Also doch wieder ein Nutzen, auch wenn die jetzt 3 Jahre ungenutzt im Schrank stand?
 

KHH

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Der von Dir geschilderte Umfang hätte die aktuellen Diskussionen m.E. auch nicht ausgelöst. Zwei Waffen gleichen oder ähnlichen Kalibers erachte ich alleine schon als Reserve als sinnvoll. Gib mal eine Büchse zum Büma, wenn was dran ist. Kann dauern und dann steht man ohne da. Sollte das künftig enger gesehen werden und mehr als x wären zu erklären, sollte das m.E. ein gültiges Argument sein.
Grüne WBK ist nicht rote WBK und wenn man sich selbst gegenüber ehrlich darüber nachdenkt, wird man den Unterschied schon einordnen können. Da kommt nicht überall die gleiche Anzahl raus, aber 40, 100 oder noch mehr vermutlich halt auch nicht.
 
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....da bei mir der Durchsatz doch hoch ist. "Schrankwaffen" gibt es bei mir nicht. Kommt es doch auch vor, dass kurz vor einem Wettkampf was kaputt geht. Da bin ich dann doch froh, wenn ich eine weitere Waffe habe, die man ggf. für die selbe Disziplin nutzen kann. Das ist halt auch meine Rede. Der, der es grad so schafft einmal im Monat auf zu tauchen. Nach 10 Jahren nahezu neuwertige Waffen besitzen. Oder wie ich. Ende Mai schon 45 Stempel im Büchlein.... Da hat man einen anderen Verschleiß.
 
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Eine solche auf Deutschland bezogene Statistik abhanden gekommener Waffen ist allenfalls nützlich für denjenigen, der diese statistischen Zahlen politisch aktivistisch für seine Interessen verwenden will.

Regeln und Verbote

Da wird dann der Anti-Waffen-Aktivist emotional flachatmig und ersinnt politische Privat-Waffen-Verbots-Lösungen.

Kriminelle Interessenten

Für Interessenten mit kriminellen Motiven ist als Bezugsquelle ganz Europa mit Türkei, Syrien, Libanon sowie Verbindungen in alle EU-Länder, auch kleine wie Schweden und neuerdings Ukraine interessant.

Den Kriminellen interessieren diese gesetzlichen Regeln einfach nicht.

Öffentlich wird solcher Handel nur in Fällen vor Gericht bekannt, wie der anhängige Fall, als zwei Personen aus Unterkärntnen italienischen Gemüsehändlern, so ihre Aussage viele hundert eher 1000 zum Teil vollautomatische Waffen aus ehemaligen Yugoslawien wohl für einen sechsstelligen Betrag erfolgreich beschafften, die nur hin und wieder bei Straftaten zugeordnet werden können und im übrigen spurlos im neapolitanischen Gemüsehandel verschwunden sind.

Das österreichische Gericht sagte, dass die Waffen containerweise an die Mafia gingen.

Da werde ich dann selber doch etwas flachatmig...


Ganz aktuell: Ukraine

Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) warnt in Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine vor ... eingeschmuggelte Schusswaffen aus dem Ukraine-Krieg.

Die DPolG warnte, dass "in der Ukraine unkontrolliert ausgegebene oder verwendete Schusswaffen früher oder später auf dem Schwarzmarkt und im Darknet angeboten werden". Die Polizei müsse sich auf dieses Bedrohungsszenario einstellen.

Der in diesem Bezug geäusserte Wunsch, alle Waffen in der Ukraine (Ukraine als eines der Länder auf der Korruptionsskala an 10.Stelle weltweit liegend von hinten gezählt) auch gleich bei Ausgabe registrieren zu lassen ist ein etwas, nun wie sage ich es höflich, wohl ein frommer, deutscher idealistischer Wunsch, eine Hoffnung, ein Ideal, getragen von dem Glauben an das Gute im Menschen...

(y)
 
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So, habe Auskunft von meinem Maulwurf bekommen:
In Sachsen kommt von der Landesdirektion die Anweisung, bei Jägern ü12Waffen mal nachzuschaun bzw. bei Neuerwerb ü12Waffen eine Begründung einzufordern, also konkreter Bedürfnisnachweis. Das die örtlichen Behörden da prüfen, wird von vorgesetzter Stelle überwacht.

Jetzt ist eben die Frage, wie ob und wie man dagegen vorgehen soll/muß/kann.
 

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