Bedürfnisgrenze für Jagdscheininhaber bei 10 Langwaffen

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Man muss sich auch vor Augen halten, dass ständige Bedürfnisprüfungen den Arbeitsaufwand bei den Waffenbehörden - die zumindest hier chronisch unterbesetzt sind - noch vergrößert. Ich denke das Einsparen von Verwaltungsaufwand war auch ein Grund, warum es bei Jägern eben keine Bedürfnisprüfung gibt. Es ist ja auch vom Ergebnis her nicht besonders ökonomisch, denn mehr als zwei Waffen kann man gleichzeitig kaum abfeuern.

Wenn man ernsthaft im Bezug auf die Jäger was für die Sicherheit tun will, dann sollte man die Hürden für den Zugang zum Jagdschein erhöhen, damit von Anfang an keiner auf die Idee kommt, den Jagdschein nur zu machen, um an Waffen zu kommen. Zum Beispiel könnte man - was es ja schon teilweise gab oder gibt - vor den Jagdschein ein verpflichtendes Revierpraktikum setzen und einen Pflichtkurs mit einer bestimmten Stundenzahl, der sich über ein halbes Jahr hinziehen muss. Ich musste z. B. eine berufliche Fortbildung mit akribisch erfassten 180 Zeitstunden machen und darüber hinaus noch drei Klausuren zu je 5 Stunden schreiben, und das war nur der theoretische Teil. Ich weiß nicht, warum man ähnliches nicht von JS-Anwärtern verlangen kann. Ferner Prüfung nur bei der für den Wohnort zuständigen UJB. Dadurch vermeidet man, dass man sich den Prüfort aussuchen kann, wo man es am Leichtesten hat. Darüber hinaus sollte ein Prüfungsteil im Revier stattfinden - gabs auch schon mal.

Wem das zuviel Aufwand ist, der hat für die Jagd ohnehin nicht genug Zeit.

Außerdem könnte man mal darüber nachdenken, den Erwerb von besonders gefährlichen Waffen wie Kurzwaffen und Halbautomaten nicht sofort nach dem Lösen des ersten JJ zuzulassen, sondern erst nach Ablauf einer bestimmten Frist. Alles für die Sicherheit sinnvoller als die elfte Langwaffe nicht mehr einzutragen, weil man die Sau auch mit der ersten, zehnten und siebten totschießen kann.
 
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18 Feb 2013
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Oder grade andersrum, so wie in Norwegen: Die Anzahl der Jagdwaffen auf 8 Langwaffen begrenzen aber die Hürden für den Jagdschein so niedrig machen (eine Woche Abendkurs plus Praxis- und Prüfungstag), dass man die Gewehre Nr. 9 bis 16 dann eben auf die Frau/Freundin einträgt :LOL:
 
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...aber ob der Rest der Bevölkerung (oder ein Richter) unsere Bedürfnisse so einfach nachvollzieht wie der Rest des Forums...?
Der "Mehrheit" der Bevölkerung ist unterm Strich egal was wir da treiben. Die werden erst hellhörig, wenn man sie mit der Nase drauf stößt. Und dann sind auch nur die angepisst, die sich für besonders gut und überlegen gegenüber uns halten.
Die entrüstete Mehrheit wird doch durch Medien und Politik erzeugt.
 
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In diesem Land entscheiden nunmal Mehrheiten, ob Ihnen oder mir das dann gefällt, oder eben nicht.
Nein, schon seit einiger Zeit ist es eine kreischende, schrille Minderheit die die Agenda setzt. Wahlweise über Twitter den Spiegel, Zeit oder Süddeutsche.
Die Mehrheit schweigt in aller Regel, zahlt und ballt max. die Faust in der Tasche und das komplett abseits von Waffenbesitz und Jagd, denn das ist der Mehrheit komplett egal da weit entfernt vom persönlichen Alltag.
 
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Das ist doch alles eine Illusion.

Man kann die Sicherheit schon alleine deshalb durch keine entsprechende Massnahmen erhöhen, weil es doch praktisch gar nicht durch legal besessene Jagdwaffen zu entsprechenden Taten kommt.

Ich schätze Jagdschulenprüflinge fachlich auch nicht hoch ein. Aber durch die passiert doch auch nichts!

Dinge, die es nicht gibt, kann man nicht verhindern!

Die Leute sind zudem schon X fach überprüft!! Lasst ihnen doch ihr Hobby.

Es passiert doch praktisch wirklich nichts!!!

In sehr vielen Lebensbereichen ist das ganz anders und da stört es quasi niemanden.
 
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Ich schätze Jagdschulenprüflinge fachlich auch nicht hoch ein. Aber durch die passiert doch auch nichts!
Hat nichts mit Jungjägern im eigentlichen Sinne zu tun. Aber mit Einführung der Begrenzung bei den Sportschützen hatten manche Jagdkurse einen enormen Zulauf von neuen Schülern, die sich mutmaßlich anschließend nicht auf eine Jagdgelegenheit beworben, sondern statt auf gelb jetzt auf grün eingetragen haben.

Vorurteil ? Vielleicht. Es gibt keine Statistik darüber, und so bleibt es bei der eigenen Wahrnehmung.
 
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In diesem Land entscheiden nunmal Mehrheiten, ob Ihnen oder mir das dann gefällt, oder eben nicht.
Das ist auch gut so.
Leider wird halt nicht immer nach Fakten entschieden, sondern dem Mainstream gefolgt.
Um mal im Sprachgebrauch zu bleiben, was juckt so ein Richterlein am Verwaltungsgericht in Gießen. Da steht, Jäger brauchen keine Erlaubnis. Ganz einfach.
Das Du lesen kannst haben wir jetzt gerafft. Versuch die Situation und die Bedeutung der Gerichte noch zu verstehen, dann wird das mit Dir noch was.
Wie bereits erwähnt war es sicher nie nicht im Sinne des Gesetzgebers, Jägern eine ungebrenzte Sammlung von Schusswaffen per Jagdschein zu ermöglichen. Der Sinn ohne Bedürfnisnachweis eine Waffe erwerben zu können, wurde halt über Gebühr von manchen ausgenutzt und seit geraumer Zeit urteilen Gerichte nun mal w.o. erwähnt. Aus meiner Sicht zurecht, nur weil ein paar Honks sehr weit über´s Ziel hinausschießen.

wipi
 
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Das ist auch gut so.
Leider wird halt nicht immer nach Fakten entschieden, sondern dem Mainstream gefolgt.

Das Du lesen kannst haben wir jetzt gerafft. Versuch die Situation und die Bedeutung der Gerichte noch zu verstehen, dann wird das mit Dir noch was.
Wie bereits erwähnt war es sicher nie nicht im Sinne des Gesetzgebers, Jägern eine ungebrenzte Sammlung von Schusswaffen per Jagdschein zu ermöglichen. Der Sinn ohne Bedürfnisnachweis eine Waffe erwerben zu können, wurde halt über Gebühr von manchen ausgenutzt und seit geraumer Zeit urteilen Gerichte nun mal w.o. erwähnt. Aus meiner Sicht zurecht, nur weil ein paar Honks sehr weit über´s Ziel hinausschießen.

wipi
Falsch, es war genau in dem Sinn verfasst, daß es dem Gesetzgeber egal ist wieviele Waffen ein Jäger besitzt.
Es war in seinem Ursprung dem Gesetzgeber sogar deutlich erkennbar egal, weil der Staat den Jagdschein mal wie einen Waffenschein bewertete, bis man meinte Terroristen zu bekämpfen in dem man Jäger einschränkte.
 
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Außerdem könnte man mal darüber nachdenken, den Erwerb von besonders gefährlichen Waffen wie Kurzwaffen und Halbautomaten nicht sofort nach dem Lösen des ersten JJ zuzulassen, sondern erst nach Ablauf einer bestimmten Frist. Alles für die Sicherheit sinnvoller …
Das hört sich an, als ob Jungjäger relevant oft mit solchen Waffen Verbrechen begehen würden.

Das ist doch aber gar nicht der Fall!!
 
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3 Okt 2013
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Oder grade andersrum, so wie in Norwegen: Die Anzahl der Jagdwaffen auf 8 Langwaffen begrenzen aber die Hürden für den Jagdschein so niedrig machen (eine Woche Abendkurs plus Praxis- und Prüfungstag), dass man die Gewehre Nr. 9 bis 16 dann eben auf die Frau/Freundin einträgt :LOL:
Ist das denn dort sicherheitstechnisch ein Problem? Werden mit den so erworbenen Waffen in relevantem Mass Verbrechen verübt?
 

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