Richtig, aber sowie man über die Abgabe an Endverbraucher in der Decke hinausgeht, brauche ich eine Wildkammer und eine Registrierung als Lebensmittelunternehmer und dann unterliege ich diversen Regelungen und Vorschriften und damit wird es dann teuer... die Mehrzahl der "Wildkammern" die es so bei Jägers zu Hause gibt, erfüllen diese Vorschriften sicher nicht.
Klar gibt es für den "normalen" Jäger mit seinen durchschnittlich vielleicht 10-20 Stück Schalenwild im Jahr gute Möglichkeiten zur Vermarktung - die Variante über einen entsprechend ausgestatteten Fleischer ist auch bei uns eine gerne genommene und die private Vermarktung an die eigenen "Verteilerlisten" funktioniert ja auch.
Aber wenn wir uns fragen, wieso im Supermarkt dann Wild aus Neuseeland oder den USA in den Kühlregalen liegt oder wie wir an den großen Teil der Verbraucher rankommen, die nie Wild essen und damit wenn dann die totgegarten Trockenbraten mit Unmengen Sauce zur Erhaltung der Schluckfähigkeit aus Muttis Küche oder großen Teilen der deutschen "gutbürgerlichen" Gastronomie verbinden, dann müssen wir uns schon etwas mehr überlegen.
Außerdem blutet mir persönlich das Herz, wenn nach den großen Drückjagden das Wild dann für teilweise 0,50 Cent an Wildhändler verramscht wird...
Natürlich lohnt es sich für die wenigsten Jäger, sich da selbst einen Wildverarbeitungsbetrieb aufzubauen. Aber es gibt ja Beispiele, wo Jäger sowas über GbR-Gesellschaften oder Genossenschaften gelöst haben. Solche Modelle sind selten und dem steht dann eben meist die schon genannte Eigenbrötlerei im Wege. Ansonsten ließe sich auf Hegering- oder KJ-Ebene da durchaus was machen.
Oder eben auf privater Ebene. Ich denke über das genossenschaftliche Modell schon seit einiger Zeit nach und vielleicht vielleicht habe ich irgendwann auch nochmal die Muße, das mal real anzugehen.