Bei Hetzjagd in Frankreich: Hirsch in Baustelle gehetzt

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Es geht nicht darum was du magst.

Ich mag das auch nicht, aber ich mache auch kein Wildbestandsmanagement, also mit anderen Worten Schädlingsbekämpfung, ich gehe zur Jagd.
 
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Bei diesem Thema kann man viel herumphilosophieren. Hier ging es doch grundsätzlich um das Leiden eines Mitgeschöpfes, verursacht durch die Jagd auf dieses.
Dieses Mitgeschöpf interessiert sich sehr wenig dafür, ob ein Wolf oder ein dafür ausgebildeter Jagdhund hinter ihm her ist. Fakt ist, es versucht sich dem zu entziehen und kommt dabei an seine Leistungsgrenze, was auch das Ziel ist.
Wenn ich Leiden vermeiden will, so muss ich mich einschränken und auch so ehrlich sein, dass ich Jagdarten, auf denen Leiden sich kaum vermeiden lässt, wie schlechte Schüsse auf Bewegungsjagden, genau so verbieten, wie das hier geforderte Verbot der Parforcejagd.
Schließlich gibt es Alternativen, wie Ansitz- und Pirschjagd.
Drückjagden sind in vielen Fällen doch auch nur ein gesellschaftliches Event , genau wie die Parforcejagd. Machen wir uns doch nichts vor, es interessiert das Wild überhaupt nicht,wie man die Jagdart bezeichnet und ob es eine Reduktionjagd ist, oder nur zur Bespassung der Gäste.
 
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Gelöschtes Mitglied 13565

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muss ich mich einschränken
Das einzige was an diesem Beitrag passt.

Auf DJ nimmt niemand vorsätzlich und zu seinem persönlichen Vergnügen und Zeitvertreib die Leiden eines angeflickten Stückes in Kauf!

Auch wenn es dem Hirschen egal ist, mir ist es das nicht. Und deshalb muß ich dies auch nicht geleichgültig auf sich beruhen lassen. Den Umstand, dass andere das Verhalten dort auf mein Handeln verallgemeinern hatte ich schon dargelegt.


CdB
 
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Wenn ich das so lese, da könnte mir doch glatt die Hutschnur platzen. Das Problem für mich ist gerade das diese Plattform durch jedermann gelesen werden kann und des mir sehr schwer fällt meine Meinung dazu öffentlich vorzutragen.
Ich sage nur so viel, die Zahl der erlegten Stücke mittels Parforcejagd ist gegenüber der herkömmlicher Jagdarten, die hier als ok. befunden werden, verschwindend gering.
Wenn ich da so mal gegenüberstelle, was ich so in meinem jagdlichem Leben schon gesehen habe und das haben sicherlich auch einige, von den hier so empörten, schon erlebt, dann ist das doch nicht das Schwarze unter den Fingernägeln.
Also bitte Vorsicht gleich nach Verboten zu schreien !
Man könnte an dieser Stelle auch einiges über Drückjagden und sonstigen Bewegungsjagden, auf denen mittels Kugel auf Schalenwild geschossen wird, schreiben.
Die jagdliche Praxis und die Theorie wir hier durch Welten getrennt.
Irgendwann hatte ich mal gehört, daß Wild in der Bewegung eigentlich gar nicht beschossen werden sollte, da war doch so was wie " alle Läufe auf dem Boden" und in der Bewegung beschossen "kann sich die Decke verschieben und den Wundkanal verschließen" was eine erfolgreiche Nachsuche erschwert.
Die Bilder in dem Video sind sicherlich nicht schön, aber ebenso könnte man Bilder von den ERGEBNISSEN von Bewegungsjagden hier reinstellen.
Und niemand braucht mir hier widersprechen, sonst fange ich mal an aufzuzählen was ich da so schon gesehen habe.
Für mich ist die einzige korrekte und weidgerechte Jagd auf Schalenwild die Einzeljagd, denn hier kann ich tatsächlich, bei sachgerechter Ausführung, einen einigermaßen guten Treffersitz garantieren. Alles andere ist doch einfach nur dahergeredet.
Und jetzt sich hier hinstellen und nach Verboten zu schreien, ist mir zu einfach und auch zu gefährlich für die, ach so "korrekten" Jagdmethoden.
Und jetzt könnt ihr über mich herfallen.
Noch einen kleinen Nachtrag dazu : Meint hier jemand das durch die Hetze von Wölfen es besser hergeht und es für das Wild angenehmer ist ?

Ich weise noch einmal darauf hin das es sich bei der Parforcejagd um ein reines Vergnügen handelt , das das Leiden eines Tieres vorausgesetzt wird und dazu gehört , anders geht es ja nicht und wäre keine Parforcejagd. Beute zu machen ist sekundär.

Das Leiden das wir bei Drückjagden oder bei anderen Jagdarten , auch bei der Einzeljagd , verursachen sind Missstände die man mit allen Mitteln versuchen sollte zu vermeiden. Deswegen ist kein Vergleich möglich.

Nach Verbot schreit niemand , man appelliert an die Vernunft der Jäger. Es geht aber leider nicht immer.
 
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Hallo CdB
Nimm es doch bitte nicht gleich so persönlich. Ich gehe doch auch auf Drückjagden, allerdings nicht so gern wie manch anderer und eigentlich auch nur zur Kontaktpflege und auf ausdrücklicher Einladung hin, denn reißen, tue ich mich aus besagten Gründen tatsächlich nicht drum.
Und wenn ich die Anzahl der Schüsse mitzähle und dann die Strecke mir anschaue, weiß ich bescheid. In der Regel haben ja alle vorbeigeschossen, ab und an kommt auch mal ein Nachsuchehund zum Einsatz, das war es aber auch schon. Die Differenz zu den übrigen Schüssen bleibt dennoch unübersehbar.
Und die verluderten Stücke im Busch sind alle an Altersschwäche verstorben.
Was ich mir wünsche, ist, ein ehrlicher Umgang mit diesem Thema und keine Doppelmoral, bloß weil diese oder jene Jagdart gerade dem einen oder anderen hier mehr oder weniger zusagt.
Und abgesehen davon, ich habe auch kein Heiligenschein und auch schon genug Bockmist gemacht, aber, ich versuche mich stets zu verbessern und ziehe auch meine Schlussfolgerungen daraus.
Und niemand braucht das hier leugnen oder sonst irgendwie bestreiten, es ist nun mal so.
Und wenn ein Hirsch auf einer ausgesprochen seltenen, historischen Jagdart, an seine Leistungsgrenze gerät, genau wie bei der Hetze durch ein Wolf, dann ist dieses Leiden in der Summe doch Peanuts, gegenüber dem, was jährlich auf diesen Ballerevents erzeugt wird.
Genau aus diesem Grund kann ich die Aufregung nicht verstehen, als auch die Forderung nach Verboten. Man könnte auch weiter gehen, Stichwort Fangjagd, da hätte ich auch einiges zu bieten und die Eisen waren schon korrekt aufgestellt.
Habe ich aber auch noch nicht gehört, daß sich hier einige Weidgenossen gleich aufgeblasen haben und ein Verbot der Fangjagd mit Totschlagfallen forderten.
Also, immer schön sauber bleiben, was dem einen recht ist, ist dem anderen billig.
und noch was zum Thema Reduktionsjagd : Gerade Reh-und Rotwild lässt sich auf der Einzeljagd wesentlich besser bejagen, auch Gruppenansitze sind sehr effektiv, dafür kenne ich durchaus positive Beispiele.
 
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Ich weise noch einmal darauf hin das es sich bei der Parforcejagd um ein reines Vergnügen handelt , das das Leiden eines Tieres vorausgesetzt wird und dazu gehört , anders geht es ja nicht und wäre keine Parforcejagd. Beute zu machen ist sekundär.

Das Leiden das wir bei Drückjagden oder bei anderen Jagdarten , auch bei der Einzeljagd , verursachen sind Missstände die man mit allen Mitteln versuchen sollte zu vermeiden. Deswegen ist kein Vergleich möglich.

Nach Verbot schreit niemand , man appelliert an die Vernunft der Jäger. Es geht aber leider nicht immer.
Du willst mir doch jetzt nicht weiß machen das wir zur Jagd gehen weil wir es müssen, quasi aus purer Überzeugung und Einsicht in die Notwendigkeit, Ich gehe zur Jagd genau aus dem selben Grund, weshalb sich in Frankreich jemand auf ein Pferd setzt und eine historische, heutzutage sehr seltene Jagdart ausübt, nämlich zu meinem Vergnügen oder besser gesagt zu meiner Erbauung. Und das sage ich auch jedem Jagdgegner, worauf selten kaum wirksame Argumente kommen.
Natürlich lässt sich aber dieses Vergnügen mit durchaus sinnvollen Aspekten verbinden.
Alles legitim und wer es nicht mag, der soll Fußball spielen oder sonst was machen.
Die Ansicht dass das eine notwendig ist und das andere nur zum Vergnügen, ist pure Heuchelei.
Du kannst das Wild auch mit nicht jagdlichen Maßnahmen reduzieren, wenn Du so sehr von dem Reduktionsaspekt überzeugt bist.
 
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Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Habe ich aber auch noch nicht gehört, daß sich hier einige Weidgenossen gleich aufgeblasen haben und ein Verbot der Fangjagd mit Totschlagfallen forderten

Auch der Vergleich hinkt, da niemand die Fallen stellt um vorsätzlich Leid zuzufügen.

Die Differenz zu den übrigen Schüssen bleibt dennoch unübersehbar.

Das Leiden das wir bei Drückjagden oder bei anderen Jagdarten , auch bei der Einzeljagd , verursachen sind Missstände die man mit allen Mitteln versuchen sollte zu vermeiden. Deswegen ist kein Vergleich möglich.



CdB
 
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Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Du willst mir doch jetzt nicht weiß machen das wir zur Jagd gehen weil wir es müssen, quasi aus purer Überzeugung und Einsicht in die Notwendigkei...

Ich fürchte den Beitrag hast du im Kern nicht verstanden, niemand hat in dem gesamten Faden davon geschrieben dass Jagd kein Vergnügen bereiten soll.

Parforcejagd um ein reines Vergnügen handelt , das das Leiden eines Tieres vorausgesetzt wird und dazu gehört

CdB
 
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Du willst mir doch jetzt nicht weiß machen das wir zur Jagd gehen weil wir es müssen, quasi aus purer Überzeugung und Einsicht in die Notwendigkeit, Ich gehe zur Jagd genau aus dem selben Grund, weshalb sich in Frankreich jemand auf ein Pferd setzt und eine historische, heutzutage sehr seltene Jagdart ausübt, nämlich zu meinem Vergnügen oder besser gesagt zu meiner Erbauung. Und das sage ich auch jedem Jagdgegner, worauf selten kaum wirksame Argumente kommen.
Natürlich lässt sich aber dieses Vergnügen mit durchaus sinnvollen Aspekten verbinden.
Alles legitim und wer es nicht mag, der soll Fußball spielen oder sonst was machen.
Die Ansicht dass das eine notwendig ist und das andere nur zum Vergnügen, ist pure Heuchelei.
Du kannst das Wild auch mit nicht jagdlichen Maßnahmen reduzieren, wenn Du so sehr von dem Reduktionsaspekt überzeugt bist.

Ich habe geschrieben ein reines Vergnügen. Sicher jagen wir alle zuerst weil es uns Spaß macht und nicht weil wir es müssen.

An einer Parforcejagd kann man aber als Reiter teilnehmen ohne Jäger zu sein. Man darf dann aber keine jagdliche Aktion vornehmen , man ist nur ein Folgemann , ein sogenannter "suiveur".
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Schädlingsbekämpfung hast nur du in diesem Faden eingetragen, das wollen wir mal festhalten, auch dass für dich jedes Wildmanagement darunter läuft.
Hat also dein Jagdherr keinen Plan für ...? Keine Wildschäden? Keine Waschbären, keine Nutria oder Minks oder sowieso kein Niederwild?


CdB
 
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Ich fürchte den Beitrag hast du im Kern nicht verstanden, niemand hat in dem gesamten Faden davon geschrieben dass Jagd kein Vergnügen bereiten soll.



CdB
Vielleicht habe ich mich nicht präzise genug ausgedrückt. Es ging um das Leiden im allgemeinen, verursacht durch verschiedene Jagdmethoden. Ich sehe hier keinen Unterschied im Leidensausmaß, bloß weil der Verursacher Rotwild, mit der Absicht, es in seinem Bestand zu reduzieren, bejagt und der andere, hoch zu Ross ein Vergnügen daraus macht. Wenn hier gesagt wird, daß niemand bei der Fallenjagd oder bei der Drückjagd die Absicht hat, einem Tier irgend ein Leid zuzufügen, dann muss ich doch dagegenhalten, daß es eben doch billigend in Kauf genommen wird.
Die Problematik von Prankenfängen ist doch bekannt. Die Problematik von schlechten Schüssen auf Bewegungsjagden, ist ebenso bekannt. Also nehme ich es doch billigend in Kauf. Das kann ich doch jetzt nicht damit rechtfertigen das hier ein Abschussplan zugrunde liegt, oder mit der Tatsache das Neozoen bekämpft werden müssen, der heimischen Fauna wegen. Das Leid, was der Verursacher dem Tier zufügt, ist vorsätzlich oder versehentlich, gleich groß. Doch an einem Punkt scheiden sich die Geister, nämlich an dem, wo ich alternative Jagdmethoden zur Verfügung habe. Und Reh-und Rotwild kann ich auch sehr gut auf der Einzeljagd oder mit Hilfe von regelmäßigen Gruppenansitzen reduzieren.
Und für die Prädatoren habe ich auch eine Betonrohrfalle zur Verfügung oder eine Kastenfalle.
Einzig und alleine beim Schwarzwild würde ich eine Ausnahme machen, da , wenn man alle Aspekte in die Waagschale wirft, im Moment hier (noch) Bewegungsjagden unumgänglich sind.
Wenn ich das Leiden durch Bewegungsjagden quantifiziere und den lächerlichen Zahlen der Parforcejagd gegenüber stelle, dann müsste doch der eine oder andere selber zugeben, daß die Parforcejagd dagegen nicht das Schwarze unter den Fingernägeln darstellt und in der Bedeutungslosigkeit untergeht.
Auch ist es für das Tier völlig unerheblich, mit welcher Motivation der einzelne Schütze an einer Drückjagd teilnimmt. Das eine Stück Rotwild liegt mit sauberem Treffersitz auf der Strecke und das andere mit Höllenqualen mit Lauf-oder Äserschuss in der Dickung, die vermeintlichen Absichten des Schützen, interessiert das leidende Stück in diesem Augenblick ganz und gar nicht.
Jeder hier weiß, nehme ich an einer Bewegungsjagd teil, so nehme ich diese Tatsache auch billigend in kauf. Da kann er es auch in seinem Kopf verdrängen, es ändert nichts. Es zählen nur Fakten, zähle die Schüsse, zähle die Strecke und zähle die Nachsuchen, dann braucht sich hier niemand über Parforcejagd aufregen !
Das die Parforcejagd in Deutschland verboten ist, ist ausschließlich eine deutsche Entscheidung, man denke bloß an das dichte Verkehrswegenetz. Das sie in Frankreich erlaubt ist, ist aber Sache der Franzosen. Genau so, wie der Stierkampf in Spanien, eine Sache der Spanier ist und nicht die Sache von irgendwelchen weichgespülten Großstädtern, hier in Deutschland. Wenn das in Spanien niemand mehr will, dann bleibt automatisch die Stierkampfarena leer.
Gegen die millionenfachen Qualen unserer Singvögel in Nordafrika, mit Hilfe von Hightec-Netzen, die sich in den Netzfäden zu Tode zappeln, in sengender Hitze mit gebrochenem Flügeln in alten Oelfassern oder engen Käfigen auf die Weiterverarbeitung warten, hat sich doch hier auch noch niemand aufgeregt. Wenn ich dieses unendliche Tierleiden mit dem bisschen Parforcejagd vergleiche, dann muss ich sagen, daß manchem hier noch nicht so richtig klar ist, was tatsächliches Tierleid ist.
Hier scheint sich aber kein deutscher Jäger aufzuregen, denn es sind genau die Vögel , die im Frühjahr in unseren Revieren brüten. Haben ja auch keine Hörner auf dem Kopf !
Für mich eine vollkommen unverständliche Prioritätensetzung !
Ich finde man sollte immer erst einmal den größten Besen nehmen den ich finde und vor der eigenen Tür kehren, bevor ich mit dem Finge auf den Nachbar zeige.
 
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Sehr gut erklärter Standpunkt, den ich im großen und ganzen sogar nachvollziehen kann.

Ich möchte trotzdem noch einen Gedanke hinzufügen.
Leid ist nicht skalierbar. Eine Kreatur, egal welcher Art, leidet immer für sich alleine.
Dabei ist es unerheblich, ob das selbe Leid noch anderen zu Teil wird.
Für mich macht es keinen Unterschied, ob eine, hunderte oder tausende Kreaturen leiden.
Entscheidend ist es, Leid zu verhindern.
 

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