Bei welchen Verein hole ich mir Hilfe in Sachen Naturschutz?

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Ok,
ca. 15ha Fläche, Eigentum, Grünland. Möchte noch weitere Gewässer/Knicks/Hecken anlegen, möchte die Fläche in ein Ökokonto umwandeln. Warum? Mit dem Erlös aus dem Verkauf der Ökopunkte finanziere ich die Anlage/Bau der Biotope und bekomme einen Finanziellen Ausgleich für den Wertverlust der Fläche. Naturschutzbehörde will das "Design" der Biotope nicht genehmigen und macht einen deutlichen Abschlag bei der Anzahl der möglichen Ökopunkte, d.h. ich darf meine Biotope nicht so bauen wie ich das will und meine Finanzielle Entschädigung für meine Flächen soll auch um ca. die Hälfte niedriger ausfallen.
Diese Bedingungen will ich nicht akzeptieren, ich sehe nicht ein dass ich 150000€ verschenke und die Dummhansel mir noch vorschreiben dass ein Wasserloch nur 70cm tief sein darf (10Monate im Jahr trocken).
Zudem kommt noch dass die Behörde zwar zum anschauen raus kommt, aber wenn man dann nicht dauernd nervt wird es einfach nicht weiter bearbeitet. Man hört nie wieder von denen.

Bei der Umsetzung solcher Projekte funktioniert es am besten mit und durch "politischen Druck".

Jeder Kreis- oder Region muss in Sachen "Naturschutz" stark aktiv sein bzw. sucht in der Regel dringt nach passenden Projekten um diese zu fördern. Das ist überall in Deutschland so.

Man sucht sich einen geigneten Kommunalpolitiker (Kreis- oder Regionsabgeordneter) - vielleicht muss es sogar einer von den "Grynen" sein und versucht den von seinem Projekt zu überzeugen. Wenn das klappt, dann ist die erste Hürde genommen.
 
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Wahrscheinlich ist es tatsächlich nicht verkehrt sich hier einen gewichtigeren Partner mit Erfahrung sorgfältig auszusuchen um sich nicht in jeder Hinsicht "billig" abspeisen lassen zu müssen.
Kann man das ganze nicht mit ein paar Solarzellen als Hebel/Wirkungsverstärker spicken? Würde sich doch ziemlich schlecht lesen in der Zeitung: "Solarpark mit Neuanlage von Naturschutz-Biotop wird nicht genehmigt."
Solarzellen natürlich nicht ungünstig platziert was Schussbahnen/Kugelfänge angeht.
Das mit den Gewässern hört sich in jeder Hinsicht attraktiv an. In meinem Umfeld dürfte man nebst Wasserwild aber damit rechnen dass sehr sehr bald Freund Biber heimisch wird und alles hölzerne kurz und klein macht. Das sollte man zumindest hierzulande solide mit eventuell in der Nähe befindlichen Forstkulturen abstimmen.
 
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Du brauchst hierfür einen Biologen oder ähnlichen Fachmann der sich auf Ökopunkte spezialisiert hat und den Umgang mit den Behörden kennt.
Du willst ja auf deiner Fläche Ökopunkte generieren, da diese einen gewissen Wert darstellen lohnt es sich vorab auch ein paar Euro auszugeben damit nachher Kosten und Nutzen zusammenpassen.

Der Weg über einen Naturschutzverein könnte kontraproduktiv sein...
 

steve

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Initiiert von Prof. Berthold, ehemals Vogelwarte Radolfzell. Sehr aufs machen und nicht auf ideologischen Firlefanz fokussiert. Wenn man vor Ort nichts spezielles und so seriöses wie beispielsweise die GNOR in Rheinland-Pfalz hat, dann ist man beim Biotopverbund gut bedient.

Nur tut mir einen Gefallen, da schlägt man dann nicht mit der Benjeshecke oder nem Tobinambur- oder Maisacker für Fasan und Rehwild auf, sondern mit einer gewichtigen Idee etwas wertvolles zu schaffen.
 
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Du brauchst hierfür einen Biologen oder ähnlichen Fachmann der sich auf Ökopunkte spezialisiert hat und den Umgang mit den Behörden kennt.
Du willst ja auf deiner Fläche Ökopunkte generieren, da diese einen gewissen Wert darstellen lohnt es sich vorab auch ein paar Euro auszugeben damit nachher Kosten und Nutzen zusammenpassen.

Der Weg über einen Naturschutzverein könnte kontraproduktiv sein...
Der "Fachmann" (Dienstleister) verspricht erstmal alles, nimmt mir aber auch 33% ab.
Habe die LW Kammer als Dienstleister in Betracht gezogen, die können es auch, haben Biologen, sind wesentlich günstiger. Aber die UNB ist unwillig mit der LW Kammer zusammen zu arbeiten. Das wurde mir beim gemeinsamen Ortstermin klar.
Natürlich kann ich nachgeben und es so machen wie die Mitarbeiter der Behörde es gerne wollen. Ich will aber nicht! Es ist mein Eigentum! Ich will einen Entwässerungsgraben renaturieren (geht nicht), ein oder zwei dauerhaft Wasserführende Teiche mit ca. 4000m³ Volumen (geht nicht) und ca. 1500m Hecke (geht auch nicht so wie ich das haben will).
Man könnte meinen von meinem Vorhaben geht eine Gefahr für die Natur aus.
Ich habe bereits einige Biotope in Zusammenarbeit mit einer anderen Organisation erstellt (kleiner und billiger).
Auch Hecken und Teiche....alles TOP. Eine Perle der Natur.
 

JEF

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Ich möchte ein Naturschutzprojekt starten. Ist nicht so einfach, die Naturschutzbehörde legt mir Steine in den Weg. Nun will ich nicht aufgeben und überlege ob ich mir einen Naturschutzverein zur Hilfe rufe.
Vielleicht klappt es besser mit der Behörde wenn z.b. der Nabu oder BUND auf den Busch klopft.
Sicherheitshalber frage ich hier mal welche von diesen Organisationen man meiden sollte. Ja, ich weiß, am besten alle meiden, aber vielleicht gibt es ja doch einen Verein der weniger bekloppt ist als andere. Ich kenne mich da gar nicht aus.

Bundesland?
 
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Der "Fachmann" (Dienstleister) verspricht erstmal alles, nimmt mir aber auch 33% ab.
Habe die LW Kammer als Dienstleister in Betracht gezogen, die können es auch, haben Biologen, sind wesentlich günstiger. Aber die UNB ist unwillig mit der LW Kammer zusammen zu arbeiten. Das wurde mir beim gemeinsamen Ortstermin klar.
Natürlich kann ich nachgeben und es so machen wie die Mitarbeiter der Behörde es gerne wollen. Ich will aber nicht! Es ist mein Eigentum! Ich will einen Entwässerungsgraben renaturieren (geht nicht), ein oder zwei dauerhaft Wasserführende Teiche mit ca. 4000m³ Volumen (geht nicht) und ca. 1500m Hecke (geht auch nicht so wie ich das haben will).
Man könnte meinen von meinem Vorhaben geht eine Gefahr für die Natur aus.
Ich habe bereits einige Biotope in Zusammenarbeit mit einer anderen Organisation erstellt (kleiner und billiger).
Auch Hecken und Teiche....alles TOP. Eine Perle der Natur.
Lies zuerst den Landschaftsplan, wenn er existiert, in NRW gibt es welche flächendeckend, das ist aber nicht in jedem Bundesland so, deshalb wäre es gut zu wissen über welches BL wir reden. LWK bedeutet Nordwestdeutschland, mehr kann ich aber nicht finden.
Tatsächlich wäre dein Vorhaben bei uns auf der einen Seite des Hofes vermutlich umsetzbar, auf der anderen Seite liegt ein anderer Landschaftsplan vor, da ginge das gar nicht.
Was Teiche angeht, die können Fließgewässer im Bezug auf Nährstofffrachten negativ beeinflussen, das müsste man sich genauer ansehen.
Dann muss das Grünland beurteilt werden. Wie hoch ist die Wertigkeit jetzt schon. Bei Grünland gibt es massive Unterschiede. Das kann an Wegrändern oft innerhalb von einem Meter unterschiedlich sein.
Je nach Schema für die Ökopunktebemessung kann es Grünlandgemeinschaften geben, die höher oder ähnlich hoch zu bewerten sind wie Hecken.
Der Bewertungsmaßstab ist in NRW oft von Kreis zu Kreis unterschiedlich.
Man müsste also den Landschaftsplan kennen, den Ausgangszustand bewerten und das Ökoprodukteschema vorliegen haben.
Das ist ein rein technokratischer Vorgang. Politisch ist nur, das Bewertungsschema und die Landschaftspläne aufzustellen.
Deshalb ist das Einbeziehen eines Lobby-Verbandes und der Kommunalpolitik nur mit wenig Erfolgsaussichten gekrönt.
 
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G

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Die Landwirtschaftsverwaltung unterstützt auch nicht selten Biodiversitätsprojekte... zunehmend auch verstärkt...rettet die Bienen... ;)
 
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Die Landwirtschaftsverwaltung unterstützt auch nicht selten Biodiversitätsprojekte... zunehmend auch verstärkt...rettet die Bienen... ;)
In Schleswig-Holstein, Niedersachsen und NRW ist die Landwirtschaftskammer (LWK) die Agrarverwaltung.
Im Saarland und Rheinland-Pfalz gibt es LWKs die keine öffentliche Agrarverwaltung sind, sondern nur der Selbstverwaltung, die Beratung und Bildung als Aufgabe haben.
Bei der Kammer hat @zigarillo ja schon nachgefragt.
 
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Geht es eher um eine finanzielle Inwertsetzung, also um ein Geschäftsmodell oder um hehre Naturschutzziele?
Das lässt sich durchaus kombinieren, benötigt aber eine sehr gründliche Planung, um eine Genehmigung für das Vorhaben zu bekommen. Das kann ich aus der Praxis berichten - und ich habe es mit meinen Projekten im Vergleich zu einem Privatmann besser, weil die Behördenkontakte bestehen, Fachkompetenz vorhanden ist und Eigennutz als Motivation ausscheidet.
Wenn Du fachlich wenig erfahren bist, suche Dir jemand, der solche Projekte bereits erfolgreich umgesetzt hat, in BW gibt es bspw. die Flächenagentur, die ist zugleich Handelsplattformen für Ökopunkte, hat Fachgutachter an der Hand.
Wenn Du eine Fläche durch Naturschutz vergolden willst, muss si besser werden als sie jetzt ist. Die Förderung deckt häufig nur die Entwertung der Nutzungsmöglichkeit ab, bei Ausgleichsmaßnahmen hängt es von der Nachfrage ab - das kann ein Geschäft sein.

Erste Prüfung wäre: ist die Fläche (oder Teile) im Natura2000 Gebiet? Falls ja, was sagt der MAP? Gibt es geschützte Biotope im Gebiet? Kommen möglicherweise besonders oder streng geschützte Arten vor - zur Beantwortung dieser Frage braucht man in der Regel einen Gutachter, außer es handelt sich um eine intensiv bewirtschaftete Maiswüste.
Das mal als ein paar Anregungen.
 
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Las mal etwas über ÖKOpunkte, welche man für Renaturierung bekommt und hinterher zu Geld machen kann.
 
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In Bayern gibt es auch sog. Wildlebensraumberater vom Landwirstschaftsministerium. Evtl. habt ihr sowas auch und die könnten Kontakte herstellen etc.


Ansonsten hört sich das an, als ob man mal bei der Lokalen Presse anklopfen sollte, wenn nichts vorwärts geht.
 
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Dann is aber in der Regel nix mit Förderung, oder?
In Teilen NRWs braucht man die auch nicht, wenn man Ökopunkte generieren kann. Es muss ja nicht so sein, wie in Köln, wo man für einen Ökopunkt trotz der gestiegenen Bodenpreise im Osten dort zwei bis drei Quadratmeter kaufen kann.
 

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