Vorderschaft etwas, denn wenn die hochschlägt, ist das Zielfernrohr nicht so weit vom Auge weg. Wenn das Gewehr hochschlägt ist ja die Kugel längst raus, also machts dahingehend keinen Unterschied. Aber es reicht mit den Halbmonden von früher. Jetzt schreibt wohl Einer, dass es am Schaft oder Anschlag liegt. Schiess dann mal selber mit 8x68 mit der Hand unter dem Schaft hinten. Stell dann ein Bild ein von Deinem Auge.
Habt ihr Kunstschützen die Hand auch unter dem Schaft hinten beim stehenden schiessen
auf laufendes Wild. In meiner Welt kommt das vor. 99 % meiner jagdlichen Schüsse sind vom Stuhl mit dem Stock vor mir und seitlich angestrichen, Kanzel oder Hochsitze hab ich nicht.
#85
Wenn das Gewehr hochschlägt ist ja die Kugel längst raus, also machts dahingehend keinen Unterschied.
Richtig - aber nur nebenbei lässt sich das Zeichnen des Wild nicht beobachten
@ebbe
ich stimme dir weitestgehend zu: In der Jagdpraxis ohne Hand am Vorderschaft zu schießen ist faktisch unmöglich, wenn nicht vom Hochsitz mit entsprechender Vorrichtung oder liegend über Zweibein geschossen wird.
Eine Sache muss ich aber dennoch anmerken, weil sich diese Mär einfach so hartnäckig hält bzw. nicht ausrotten lässt.
Die Kugel ist nicht längst aus dem Lauf, wenn die Waffe hochschlägt!
Was man sagen könnte, ist lediglich, dass die durch den Hochschlag bedingten Abweichungen für deine Anforderungen vernachlässigbar sind.
Gedankenexperiment: Wenn der Segen aus dem Lauf ist, muss die Waffe ihre Endgeschwindigkeit haben. Wäre es nicht so, hätten wir gar keinen Rückstoß!
Wenn die Waffe aber ihre Endgeschwindigkeit hat, dann muss sie sich in den wenigen Millisekunden, die die Kugel benötigt, um den Lauf zu verlassen, auch bewegen.
Bevor mir jetzt wieder jemand mit Videos ankommt: Um die Bewegung zu sehen, müsste man mit sehr hohen Vergrößerungen arbeiten, weil es sich nur um Winkelsekunden handeln kann. Außerdem kann eine Winkelveränderung des Laufes, je nachdem, wo die Drehachse sich befindet, an der Mündung mehr oder mindergroße Abweichungen verursachen.
Und mit anderen Worten nochmals für die „Praxisorientierten“, die nicht folgen können und das Ganze mit Theoriestuss abtun, weil für sie die Schule eine lästige Zeitverschwendung war:
Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche!
Das ist auch der Grund dafür, warum Benchrestwaffen so einen komischen Vorder- und Hinterschaft haben. Und das ist auch der Grund, weswegen moderne Präzisionsgewehre eine zum Lauf parallele Hinterschaftbasis haben.
Guckt euch dieses Video noch einmal an und achtet auf den Hinterschaft und wie ruhig die Waffe im Schuss liegt. Wenn das nicht so wäre, würde die Dame definitiv nicht so gut treffen.
https://www.youtube.com/watch?v=rAR97g3E48M
Und nicht zuletzt ist das auch der Grund, warum weniger Rückstoß immer auch eine bessere Präzision bedeutet!
Fazit:
In Deutschland, wo die jagdlichen Entfernungen sich eher um die 100 m oder eher noch darunter belaufen, braucht man sich in der Tat keinen zu großen Kopf wegen dieser Abweichungen machen. Auch wenn man das Absehen aus diversen Gründen nicht ruhig bekommt, dann hat man andere Probleme als die Abweichungen aufgrund des Rückstoßes.
Sitzen aber die Grundlagen und man schießt weiter, dann sollte einem bewusst sein, dass mit zunehmender Entfernung auch diese Abweichungen zunehmend eine Rolle spielen werden. Dies vorausgeschickt kann es dann auch nicht schaden, wenn man sich in Bezug auf die Waffenkontrolle ein paar Gedanken macht und seine Schießtechnik dahingehend optimiert.