Beitrag zur Zertifizierung

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PEFC ist kein Monster. Die Audits könnten etwas häufiger sein, zwei hatten wir, das war jedes Mal durchaus ein Gewinn, wenn für ein bis zwei Tage ein Fachmann kommt, der von außen auf den Betrieb blickt. FSC ist dagegen ein Beispiel für Zertifikatindustrie, gepusht von BUND, NABU und den GRÜNEN. Es kann gut sein, dass zukünftig Fördermittel nur fließen, wenn FSCzertifiziert. Dann brechen für Waldeigentümer unruhige Zeiten an, für Jäger übrigens auch, weil sich niemand Zugang zu den Holzmärkten, nur darum geht es, von einem Jagdpächter gefährden lassen will.
FSC kam aus der Tropenwaldschiene, begierig aufgegriffen durch die hiesigen Umweltbewegten, um endlich im Wald Fuß zu fassen. PEFC war die pragmatische Antwort auf den Monopolisten.
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Dein abwertender Vergleich und die Terminologie ist überzogen und erschreckt mich etwas...
Drastisch aber passend.
Nur hat die forstliche Öffentlichkeit in der Vergangenheit in vielen Bereich deutlich versagt und notwendige Einblicke in ihre Wirtschaftsweisen nicht für notwendig gehalten.
Nicht für notwendig gehalten? Mein lieber Freund, in der Forstwirtschaft gab und gibt es den Spruch, die Forstwirtschaft läuft wie die Champignonzucht, alle werden im Dunkeln gehalten, mit Mist gefüttert und wer als erstes den Kopf rausstreckt wird abgesäbelt.
Daran hat sich bis heute nicht viel geändert, wie mir der eigene Einblick in die Landesforsten von drei Bundesländer verraten hat.
Es ist schlicht unerwünscht, dass sich Forstwirtschaft selbst darstellt. Daran ändern auch Zertifikate nichts.

Wir sind gerade fast so weit, daß jede Holznutzung in heimischen Wäldern hinterfragt und problematisiert wird.

Trotz Zertifikat.

Wenn also ein PEFC-Siegel dazu führt, hier mehr "Verbraucher"-Vertrauen in forstliche Produkte aus Deutschland zu schaffen, ist es ein sinnvoller Standard.

Dem Verbraucher ist das Z. scheißegal. Vergleiche zu den Fleischpreisen drängen sich auf...

In den Unternehmen wird ein enormer Focus darauf gelegt und ein großer Aufwand getrieben,

Es wird Geld ausgegeben ohne eine Gegenleistung zu erhalten.


CdB
 

z/7

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Die Wahrheit liegt wie immer in der Mitte. Es kann positive Auswirkungen haben, und es hat negative. Ein Grundübel ist jedoch systemimmanent: die einhergehende Bürokratie. Insofern wäre es tatsächlich erstrebenswert, ohne auszukommen. Bei uns würde wie schon verschiedentlich betont, die Einhaltung der gesetzlichen Standards und deren Kontrolle genügen.

Das andere ist die Zweckentfremdung zur Durchsetzung von ideologischen Zielen, und da passieren grade richtig üble Dinge. Meine langfristige Hoffnung ist, daß der Endverbraucher = Politik rechtzeitig die Kurve kriegt, bevor der Karren zu tief im Dreck steckt.
 

z/7

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Naja, wie alle diese Siegel ist auch PEFC (und FSC) zunächst einmal nichts anderes als der Ausdruck eines politischen Willens, nicht der Willen des Endverbrauchers.
Der politische Wille stellt das dar, was der Endverbraucher wählt. Der Endverbraucher wählt in großen Teilen ein vermeintlich gutes Gewissen, das ist heute grün angestrichen. Die conclusio ist klar.
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Es kann gut sein, dass zukünftig Fördermittel nur fließen, wenn FSCzertifiziert.

Der Gleichbehandlungsgrundsatz ist bekannt oder? Basis dafür ist das Gesetz und keine privatrechtliche Marketingvereinbarung.

Sollte sich daran etwas ändern, dann können wir wieder die DDR-Flagge hissen.

CdB
 

z/7

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Es war schlicht unerwünscht, dass sich Forstwirtschaft selbst darstellt. Daran ändern auch Zertifikate nichts.
Hab das mal korrigiert. Die Unbeholfenheit der ersten Gehversuche in diesem Bereich sprechen allerdings für sich. So richtig erkannt hat man vielerorts noch nicht, wo die Hebel sitzen.
 
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PEFC ist kein Monster. Die Audits könnten etwas häufiger sein, zwei hatten wir, das war jedes Mal durchaus ein Gewinn, wenn für ein bis zwei Tage ein Fachmann kommt, der von außen auf den Betrieb blickt. FSC ist dagegen ein Beispiel für Zertifikatindustrie, gepusht von BUND, NABU und den GRÜNEN. Es kann gut sein, dass zukünftig Fördermittel nur fließen, wenn FSCzertifiziert. Dann brechen für Waldeigentümer unruhige Zeiten an, für Jäger übrigens auch, weil sich niemand Zugang zu den Holzmärkten, nur darum geht es, von einem Jagdpächter gefährden lassen will.
FSC kam aus der Tropenwaldschiene, begierig aufgegriffen durch die hiesigen Umweltbewegten, um endlich im Wald Fuß zu fassen. PEFC war die pragmatische Antwort auf den Monopolisten.

Damit stehen wir genau dort, wo ich meinen Beitrag ansetzte. Wenn ein Zertifikat erdacht wird, um dem politischen Druck einer NGO zu entgehen, haben Erzeuger und Kunde genau was gewonnen, genau was an Freiwilligkeit an den Tag gelegt, genau welchen Qualitätsanstieg erzielt?

Scherzifikate sind so wertvoll wie ein Kropf. Und ein Baustein auf dem WeG zur noch umfassenderen Planwirtschaft.
 
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Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Hab das mal korrigiert. Die Unbeholfenheit der ersten Gehversuche in diesem Bereich sprechen allerdings für sich. So richtig erkannt hat man vielerorts noch nicht, wo die Hebel sitzen.

Sorry, aber ich stehe mitten drin, bleibt beim ist. Auch wenn in der Champignonzucht gelegentlich mal die Tür aufsteht.


CdB
 

z/7

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Vielen kommunalen Betrieben bleibt doch gar nichts anderes übrig. Und die Landesforsten können langfristig auch nicht anders, wenn sie nicht ständig Konflikte mit besorgten Bürgern austragen wollen. Wie gut die PR funkkioniert ist eine andere Frage. Wie gesagt. Größere Private haben da manchmal wirksamere Ansätze. Hängt aber auch von der regionalen Bevölkerungsstruktur ab. Evtl. auch das Problem der Landesforsten, man kann ein ganzes Land nicht über einen Kamm scheren. Damit vergrault man sich auf der einen Seite die ländlichen Kunden oder auf der anderen die städtischen Nutznießer.
 
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Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Ich gebe dir recht, da war der Landesforsttellerrand im Wege. Bei etlichen kommunalen und privaten FB funktioniert es.


CdB
 
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Den Landesforsten stand da auch sehr ihr "Einheitsforstamt" im Weg.
 
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Die Wahrheit liegt wie immer in der Mitte. Es kann positive Auswirkungen haben, und es hat negative. Ein Grundübel ist jedoch systemimmanent: die einhergehende Bürokratie. Insofern wäre es tatsächlich erstrebenswert, ohne auszukommen. Bei uns würde wie schon verschiedentlich betont, die Einhaltung der gesetzlichen Standards und deren Kontrolle genügen.

Das andere ist die Zweckentfremdung zur Durchsetzung von ideologischen Zielen, und da passieren grade richtig üble Dinge. Meine langfristige Hoffnung ist, daß der Endverbraucher = Politik rechtzeitig die Kurve kriegt, bevor der Karren zu tief im Dreck steckt.

Naja, wenn Du tatsächlich "den Endverbraucher" mit der Politik gleichsetzt (was man ja durchaus tun kann), dann hast Du natürlich bis zu einem gewissen Grade Recht!

Allerdings ist es im vorliegenden Fall wohl vielmehr so, dass der "Endverbraucher", dieser Entwicklung vorweg gerannt ist, sie aktiv initiiert hat, ob der nunmehr "die Kurve kriegt" (selbst wenn er denn wollte), dürfte insofern deutlich in Frage stehen.
 
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Der Endverbraucher? Den hat das nicht interessiert, Holz hat billig zu sein, tragfähig und langlebig. Ich kenne keine Bürgerinitiative, die irgendwann mal ein Zertifikat gefordert hat.

Keiner meiner Dachdecker kommt mir mit zertifiziertem Holz auf die Baustellen, Tischler nicht wegen der Treppen und selbst der sehr ökologisch ausgerichtete Fußbodenleger kommt nicht mit Zertifikat an. Alles Mumpitz.

Zertifikate sind Marketing im Sinne des StakeholderGedankens und dient einzig und allein dazu, Unternehmen in der Lieferkette nach und nach auf die Agenda des Leithammels auszurichten, kleine Hersteller unter Kostendruck zu setzen und Regeln aufzustellen, die der Disziplinierung dienen.

Test gefällig, der außerhalb unserer Forst-Holz-Baustellen-Filterblase läuft?

Also los! Nenne mir 6 Zertifikate, die auf Fischdosen aufgedruckt sein können. Zeichne eins davon detailgetreu nach. Gehe erst dann in die Speisekammer und korrigiere Deine Aufgabe. ;)
 
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Ihr habt eine falsche Vorstellung vom „Endverbraucher“.
In der Möbelindustrie sind es die Möbelhäuser, die keine Skandale um die Rohstoffe wollen.
In der Bauindustrie kommt das aus den Ausschreibungen großer Investoren oder der öffentlichen Hand, die keine Skandale wollen.
Dem Häuslebauer mag das egal sein. Da wird es in Zukunft über die Bausatzung der Kommunen kommen.
 
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Ihr habt eine falsche Vorstellung vom „Endverbraucher“.
In der Möbelindustrie sind es die Möbelhäuser, die keine Skandale um die Rohstoffe wollen.
In der Bauindustrie kommt das aus den Ausschreibungen großer Investoren oder der öffentlichen Hand, die keine Skandale wollen.
Dem Häuslebauer mag das egal sein. Da wird es in Zukunft über die Bausatzung der Kommunen kommen.
Lesen kann man das dann in den jeweiligen Nachhaltigkeitsberichten.
 

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