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So einfach ist das nicht. Ich kann mir gut vorstellen, dass in absehbarer Zeit Förderungen für das private Bauen an Umweltzertifikate gebunden sein wird. Wenn Du die Entsprechenden Nachweise nicht vorlegen kannst, gibts halt keine Förderung.Richtig, aber das muss der Bauherr erstmal wollen. Der Kostendruck ist gewaltig. Wenige Bauherren außerhalb der öffentlichen Hand leisten sich einen BER mit „Elbvielharmonie“ als Pförtnerhäuschen. In der Praxis ist es schlichtweg egal, woher das Holz kommt, denn die Betonlobby hat die ArchitektenZunft ganz gut im Griff, wie neulich jemand so treffend schrieb.
Sicherlich ist es bedauerlich, dass Zertifizierungsunternehmen am Wald finanziell teilhaben wollen, aber wo kommt das her??? Es ging damit los, dass Tropenholz in Verruf stand nicht zu Unrecht Umweltraubbau zu begründen. Daraus resultierte die erste Zertifizierung, um die weißen von den schwarzen Schafen zu trennen. Das hat da auch funktioniert. Daraus resultierte die Forderung, dass eine unabhängige Stelle auch in deutschen Wäldern nach dem rechten schauen sollte. Das FSC dabei Standarts aus dem Großwaldbesitz im Tropenwald/Urwald ziemlich 1:1 auf deutschen kleinparzellierten Waldbesitz (mit menschengemachten Wirtschaftswäldern) übertragen hat, hat das System für 90% der Waldbesitzer als nicht kompatiebel erwiesen. PEFC war dementsprechend das angepasste Modell.
Auch ich hatte in zwei Kommunen ein Audit. Die sind da relativ weit eingestiegen in die Materie und haben auch ein wenig was gefunden (z.B. waren bei uns die Schlepper nicht mit Ölauffangwannen und Bindemittel ausgestattet....)
Wenn wir der nicht nachhaltigen Waldübernutzung in Osteuropa Herr werden wollen, dann funktioniert das m.E. nur über Zertifizierungssysteme und den Zertifikatsentzugs bei den entsprechenden Unternehmen auch in der Kette - also z.B. auch der Möbelhäuser und Baumärkte...