Bejagung des Schwarzwildes - Tipps und Tricks

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Dann noch ein paar getrocknete Paprikakränze dazugehongen, ein paar Tische und Bänke rein, mit rot/weiß und grün/weiß karierten Sitzkissen/Tischdecken, auf den Tischen mit Weinlaubranken dekoriert und ein paar Flaschen Egri Bikaver dazwischengestellt und du kannst "Ungarischen Abend" feiern.
Dazu paßt Zigeunermusik und im Kessel überm offenem Feuer gekochtes Wild-Pörkölt (Gulasch) oder ein Span-Frischling.:)

Das Pörkölt-Rezept steht übrigens jetzt in der Rubrik "Wildrezepte". :giggle:
 
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Die unauffällige Vor- oder Nebenkirrung zeigt dir auch manchmal den Einfluss "liebender" Nachbarn an.
 
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Mich würde dann noch interessieren wie weit entfernt oder angrenzend liegen Landes oder
Bundesforst. Bei mir ist die Jagdstrecke nach Einführung der Jagdruhe sprunghaft angestiegen.
Unsere Jagdstrecke lag vor 10 Jahren bei 1/100ha liegt jetzt bei 6/100 ha, wobei ich die Strecke eigentlich auf nur der Hälfte meiner Pachtfläche erlege,auf manchen Ecken kam noch nie eine
Sau zur Strecke.

Gruß Seppel

Staatsforst haben wir auf BRD-Seite gar nicht. Großes, zusammenhängendes Waldgebiet von rd. 15000 ha (BRD 75% und NL 25%). Hauptsächlich private oder kommunale Eigenjagden. Dazu Genossenschaftswald und auf NL-Seite Nationalpark mit teilweise kompletter Jagdruhe (geschätzt 400 ha).
Da wir immer schon Jagdruhe gehalten haben, kann ich die Wechselwirkungen nicht beurteilen.
Wir haben in den letzten 3 Jahren in unserem Hegering eine Revier übergreifende Drückjagd organisiert (ca, 1100 ha Wald). Strecke zwischen 40 und über 100 Sauen).

Bemerkenswert finde ich in unserem Revier, dass die Wildschäden nicht mit der Zahl der erlegten Sauen schwankten, sondern weitgehend auf einem Level blieben.

wipi

wipi
 

Wheelgunner_45ACP

Moderator
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Richtig, das ist häufig der 2. Grund. Oft ist der Nachbar öfters auf der Kamera als die Sauen. Hatte ich alles schon. Einer hat immer ins Kirrrohr gepinkelt, hatte ich extra für ihn aufgestellt. Trotzdem gingen die Sauen immer wieder mal ran. Geschossen hab ich 200 m weiter auf einer kleinen Lichtung in der Dickung. Die kannte er nicht und suchte auch nicht danach. Er hatte sie ja gefunden. Die Jagd ist eine Herausforderung.
Hatte dann noch einen Haufen alter Kartoffeln hin kurz bevor ich geschossen hatte. Die hatten im Keller eines Landwirtes schon Junge bekommen und mussten raus. Der Sohn ist einfach nach Ostdeutschland abgehauen und lies den alten Herrn auf dem Hof sitzen. War eine Hundsarbeit mit den Kartoffeln. Als ich eine Sau erlegt hatte, erzählte ich ihm das auch. Er fragte: "Wohl wegen der alten Kartoffeln?" Antwort: "Na klar das ist die absolute Geheimwaffe, da gehen die Sauen drauf ab wie doof." Ich wollte dass er den Keller ausräumt.
Dann wurde er leider krank. Irgendwann hab ich es ihm auch erzählt und er mir auch, was ich sowieso schon wusste.
Hab ihm nur gesagt: "Du kannst vielleicht einer alten Frau den falschen Weg sagen, aber keinen alten Trapper in die Flinte pissen".
Und: "Leg Dich nie mit einem Dorfkind an, wir kennen Orte wo Dich niemand findet."
 
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Dann noch ein paar getrocknete Paprikakränze dazugehongen, ein paar Tische und Bänke rein, mit rot/weiß und grün/weiß karierten Sitzkissen/Tischdecken, auf den Tischen mit Weinlaubranken dekoriert und ein paar Flaschen Egri Bikaver dazwischengestellt und du kannst "Ungarischen Abend" feiern.
Dazu paßt Zigeunermusik und im Kessel überm offenem Feuer gekochtes Wild-Pörkölt (Gulasch) oder ein Span-Frischling.:)
(y)(y)(y)Volltreffer, naja bei mir eher
index.png
Die Maiskolben hängen bei mir überall herum..
IMG_7859.jpg
Nur muss man aufpassen: Alle Zigeuner lieben "kukuřice" (cz) oder
kukorica (H) über alles. Wenn der Mais halbreif ist, muss ich immer welchen mitbringen. Gulasch natürlich auch. Ich sage immer: "Gell Ihr wollt nicht jeden Tag gebratene Igel essen!". Die Zigeunerinnen kann man gleich verpflichten, die Kugeln für die nächsten Wochen zu beschwören.
Und mit dem Wild-Pörkölt kannst erst recht punkten. Da zählt der Jäger noch was.....
 
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Also meine Idee mit Warteposition und Anpirschen hat fast geklappt. Bin durchs halbe Revier immer vorsichtig hinterher, auf eine Waldwiese wollten sie nicht. Nach 2 h war ich dann auf 20m dran und ein Frischling ist tatsächlich auf den hellen Kiesweg rauf, nur leider hatten wir es inzwischen genau zu meiner Parkposition geschafft und 50m weiter hätte ich den Tankdeckel von meinem Renault als Kugelfang gehabt. So blöd muss es erst mal laufen, aber funktionieren tut es. Ich musste keine Stunde warten bis ich die Verfolgung aufgenommen habe.
 
B

baumkoeter

Guest
Im Sommer, wenn die Nächte kurz sind , gehen wir mittlerweile morgens , ca. 1 std bevor es hell wird ins Feld. Wichtig dabei ist eigentlich , mit der wbk aus sicherer Entfernung die umgebung abzuglasen . Selbst wenn kein Wild zu sehen ist , gehe ich immer sehr langsam den Sitz an . So alle 20 m stehen bleiben und wieder abglasen . Es ist erstaunlich , wie schnell sich die Situation ändern kann . Das morgendliche jagen hat in dieser Jahreszeit den Vorteil, dass die Sauen nachts angewechselt sind und somit auch das Umschlagen der Hochsitze keinen Jäger dort verrät . Auch sind die Sauen , wenn sie im Gebräch stehen abgelenkter als beim Anwechseln.
Im Herbst / Winter verlagern wir das in die erste Nachthälfte . Sturm und Regen ist dann oftmals ein guter Helfer beim Angehen der Sauen. Bei Frost, sternenklarem Himmel und Windstille ist ein Angehen fast aussichtslos .
Wiesen werden ständig kontrolliert. Wenn dann frische Schäden ab einer gewissen Grösse zu sehen sind , kann man davon ausgehen , dass die Sauen sich dort länger aufgehalten haben und nicht gestört wurden . Die Wahrscheinlichkeit ist sehr gross , das sie in der folgenden Nacht dieses ungestörte Plätzchen wieder aufsuchen . Sauen brechen auch gerne in schon umgewühlten Stellen. Deshalb sollte man sich die vermeindlich alten Schäden genau ansehen .
Im Wald zu Pirschen ist sehr schwer und ruck zuck hat man auf ein Ästchen getreten . Von daher jagen wir im Wald hauptsächlich vom Ansitz aus. Auch dort erlegen wir die meisten bis 0 uhr .

Dies sind Erfahrungen aus dem Revier, wo ich mitjage . Sie können natürlich in anderen Revieren anders sein .
 
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....Oft ist der Nachbar öfters auf der Kamera als die Sauen. Hatte ich alles schon. Einer hat immer ins Kirrrohr gepinkelt, hatte ich extra für ihn aufgestellt. Trotzdem gingen die Sauen immer wieder mal ran.....

Hier ein Tutorial mit dem vollen Programm, dann kann der Nachbar sogar reine Buttersäure auf die Kirrung pinkeln und bei sich mit Fischen, Bananen, ChioChips und Gummibären kirren, die Wutze kommen trotzdem aus allen Richtungen an die All-inclusive-Kirrung: ;)

 
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Ich glaube, Pirschen hilft weitaus besser. Da muss man nur schauen, wie es in anderen Ländern gemacht wird, wo noch viel schlimmere Probleme mit wilden Schweinen gelöst werden sollen - dort käme niemand auf die Idee, mit Kirrungen mal eine Wutz zu erbeuten, sondern ausschließlich mit hoch gerüsteter Nachtzieltechnik und Anpirschen, immer öfter auch mit WBK-Drohnenunterstützung:




Meine Theorie:
Pirschen auf Sauen mit der WBK und am besten mit WB-Zielfernrohr erwischt die Sauen dort, wo sie sind und Schaden machen. Ansitz dagegen ist eine Zeitinvestition in das "Prinzip Hoffnung", das bei so klugen Tieren viel zu ineffizient ist.
Die höchsten SW-Dichten erlebe ich dort, wo gekirrt wird. Das ist attraktiv für bequeme Jäger, die gern gemütlich aus einer Wind- und Wetter-geschützten, dichten Kanzel ab und zu mal ein Wildschwein erlegen möchten. Es ist m. E. kein Konzept, um einen SW-Bestand zu reduzieren.

Was mir in dem Video auffällt ist,

das offensichtlich der Haltepunkt die Wirbelsäule im Halsbereich (bei stehendem Wild) propagiert wird. Das ist weniger effektiv, als Kammerschüsse, von vermeidbarem Tierleid gar nicht zu reden.

Außerdem sehe ich viele Keulendurchschüsse, da fehlt etwas die Schulung auf den laufenden Keiler.

Gruß,

Mbogo
 
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Servus,

Zum Thema Sauen im Wald anpirschen hab ich noch nen Tipp der mir schon das ein oder andere Schweinchen gebracht hat.

Wir haben 2 natürliche Suhlen mit Funkkameras beide nicht weit vom Waldrand entfernt aber eben im Wald schwierig abzugehen.

Der Pirschweg muss natürlich sauber sein. Damit man ihn aber Nachts auch möglichst ohne Licht findet hat sich das markieren mit Leuchtband bewährt. Gibt's auf Amazon für kleines Geld und leuchtet die ganze Nacht soviel damit man sich gut orientieren kann.

IMG_20200413_120803.jpg

Zusätzlich kann man besondere Stellen markieren. Hier z.b. gute Position für Pirschstock.

IMG_20200413_120836.jpg

Würd mich freuen wenn's wem hilft.

Gruß und wmh
 

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