Bejagung des Schwarzwildes - Tipps und Tricks

Registriert
14 Dez 2017
Beiträge
710
Unser modernes Schwarzwild ist nachtaktiv, kann an einer modernen Kirrung mit einer 9.3x62 oder einem ähnlichem Kaliber ohne große Fluchtstrecken, bei geeignetem Treffersitz mit modernen Nachtsicht oder Wärmebildzielfernrohren effektiv bejagt werden. Das Wichtigste davon ist im Vaterlande verboten und bleibt verboten.
Sitzfleisch ist Schwachsinn, wenns um Effektivität geht. Mal öfter raus ist die Anrede. Rein, Schuss, raus, Pause, rein etc. Man kann natürlich das auch altmodisch machen. Ich bin der altmodische mit dem Sitzfleich, muss aber keine Strecke machen.
Jetzt dürft Ihr mich steinigen.
Meine Berufsjäger schiessen mit der modernen Methode 180 Sauen pro Man pro Jahr (2019, vermutlich 200+ 2020) ohne sich den Arsch platt zu sitzen. Nicht eine Nachsuche, nicht eine.
sca

Was ist eine "moderne Kirrung" ?
 

JBB

Registriert
23 Jan 2014
Beiträge
2.656
Die mit Tierwohllabel und Spielzeug, Kratzbesen und so... verlangen deine Kunden das nicht? :p

Ansonsten - noch lerne ich das Revier kennen, aber in der jetzt dunklen Jahreszeit praktiziere ich bevorzugt die Jagd im Feld, wo die Sauen der Reste wegen kommen. Aussichtspunkt weit weg mit viel Übersicht und passendem Wind, so dass ich ohne viel Störung agieren kann.

Ein neues JJ mit ausfallender Mast würde auch mit 1-2 Kirrungen dazu hantieren, dann mit Emailkameras und sauberem Anmarschweg, dafür bin ich noch nicht passend aufgestellt, braucht noch ein wenig. Die können auch zügig vom Aussichtspunkt erreicht werden, bei Mast wird zusätzlich zum Feld die Eichenbestände mitbejagt, dafür Kirrungen komplett deaktiviert.

Ich sitze zwar auch mal länger am Aussichtspunkt, aber kann halt auch sehr viel Fläche überblicken von dort. Nur 50m Schneise sind mir ein Graus, da krieg ich die Krise und effektiv ist es auch ned wirklich (außer ich kenne den Sauenfahrplan wie oben erzählt).

Es muss irgendwo effektiv sein und darf nicht absolutes stupides Gehocke sein.
 
Registriert
7 Jan 2017
Beiträge
2.813
Ich hab mir jetzt eine Waldwegkreuzung rausgesucht, bei der ich die Sauen auf den Wechseln zu 2 Wildwiesen und einer Suhle mit der WBK oder akustisch mitbekommen müsste. Dazu würden sie mich bei Südwest von dort aus auch nicht in den Wind bekommen. Ziel ist es die Zugrichtung mitzubekommen, daraus das Ziel abzuleiten und dann dorthin je nach Windrichtung den richtigen Weg entlangzupirschen. Ob ich auf den Schotter/Kieswegen dann rankomme steht auf einem anderen Blatt, irgendwo hab ich mal gelesen man soll dicke Socken über die Schohe ziehen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 24216

Guest
Könntet ihr Grundsatzdiskussionen wenigstens aus diesem Faden raushalten?

Der ganze Faden ist eigentlich eine Grundsatzdiskussion, Bejagung einer seit Jahrhunderten mit Feuerwaffen bejagten Wildart und ich habe bisher noch nichts in >50 postings gelesen was neu wäre - außer natürlich die Drohnenjagd. Die würde schon neue Türen aufstoßen.

Und ja, es gibt sie schon die Jäger, welche zuerst eine Wärmebilddrohne übers Revier schicken und sich dann entscheiden ob sie heute aus dem Auto aussteigen. Mit der rasant steigenden Verfügbarkeit wird das auch zunehmen, egal was der Stammtisch diskutiert. Kitzrettung per Drohne klingt nur besser, als Wild zur Erlegung per Drohne aufspüren. Daß man per Drohne auch prima treiben kann ist auch kein Geheimnis. Statt auf Socken übern Schlammacker zu tappen schickt man die Drohne rüber, die das Wild sanft vor die Büchse treibt.

Jagd wird auch immer eine Technik- und Ethikdiskussion sein. Vor 30 Jahren hat mein alter Lehrprinz sehr erfolgreich Diesel in den Wald gekippt. Darauf sind die Sauen total abgefahren. Das eine geht, das andere kommt. Was man davon gut findet muss jeder selbst wissen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Registriert
2 Sep 2016
Beiträge
780
irgendwo hab ich mal gelesen man soll dicke Socken über die Schohe ziehen.

Neoprensocken aus dem Taucherbedarf gehen ganz gut, da spürt man noch auf welchem Untergrund man läuft und kann ggf. den Fuß nochmal versetzen. Aber auf Schotter ist pirschen schon anspruchsvoll, am allerbesten geht es da barfüssig. Manchmal muss man hart zu sich selbst sein... 😉
 
Registriert
9 Aug 2016
Beiträge
2.163
ich habe bisher noch nichts in >50 postings gelesen was neu wäre
Nein, DU vielleicht nicht. Aber wie Colchicus im Eingangsposting schrieb:
Gerade die Jungjäger monieren oft zu Recht, dass nur wenig Praxis hier was die Bejagung angeht einfließt. Meist geht es um die physikalische Wirkung schnellfliegender Metallteile auf Wildkörper. Die sollten mal außen vor gelassen werden.
Ist aber wie in jedem Faden hier: Sobald mal was für Jungjäger geschrieben wird, kommen die "Alten", "Könner", "Profis" usw., schauen auf die "Jagdscheininhaber" runter und ersticken alles im keim. Meist mit dem unsäglichen "Das lernt man doch im Kurs".
 
Registriert
14 Feb 2006
Beiträge
15.243
Ob ich auf den Schotter/Kieswegen dann rankomme steht auf einem anderen Blatt, irgendwo hab ich mal gelesen man soll dicke Socken über die Schohe ziehen.
Socken sind sicher nicht schlecht. Ich versteh nicht, warum die ganzen Jagdausrüster noch keinen Pirschstiefel gebaut haben, der den Namen verdient.
Kannst Du nicht neben dem Weg einen Pirschsteig auf dem Bankett anlegen.
Hab auch schon sowas gemacht:Bild9.jpg
Sind Hobelspäne, aber Vorsicht wenn sie richtig nass sind, dann quatschen sie gescheit.
 
Registriert
14 Feb 2006
Beiträge
15.243
Aber auf Schotter ist pirschen schon anspruchsvoll, am allerbesten geht es da barfüssig. Manchmal muss man hart zu sich selbst sein... 😉
Ja ich hatte im Rotwildrevier so ein paar Kanzeln direkt am Weg. Die Wahl war zwischen Disteln auf dem Bankett oder Schotter. Die Jungjäger welche mit gingen, hatten mich dann als Leuteschinder bezeichnet. Einer stöhnte noch eine halbe Stunde als wir schon lange auf dem Hochsitz saßen.
 
Registriert
2 Sep 2016
Beiträge
780
Oder man geht einfach am bewachsenen Rand des geschotterten Weges

Kommt halt immer auf den Bewuchs an, oftmals liegen dort auch Stöckchen die dich verraten können. Ausserdem fördern die Steinchen doch die Durchblutung! 😉😅


Sind Hobelspäne, aber Vorsicht wenn sie richtig nass sind, dann quatschen sie gescheit

Aber für trockene Witterung perfekt! Wieder was gelernt. Es lohnt sich, den Faden am Leben zu erhalten!
 
S

Schorse2210

Guest
Ausserdem fördern die Steinchen doch die Durchblutung! 😉😅
Wenn Du dahingehend Probleme hast, bitte sehr! :D
Kann durchaus sein, das es bei dem ein oder anderen Weg problematisch ist eine geräuschärmere Fortbewegungsart zu finden. Wir haben bei uns neben den, wenn denn geschotterten Wegen, fast immer die Möglichkeit daneben weiter zu gehen und somit kaum Krach zu machen. Vielleicht ist es aber auch bei anderen etwas problematischer als im 5-Sterne-Deluxe-Revier von Meisterjäger Schorse. :unsure:

Spaß beiseite, ich werde hier weiter lesen und mich bilden, vielleicht hilft es ja, siehe unten.;)

WmH
Schorse

(Null Sauen auf der Habenseite in diesem Jagdjahr, aber große Fresse im Forum!)
 
Registriert
14 Feb 2006
Beiträge
15.243
Es kommt natürlich schon drauf an welche Möglichkeiten man hat. Bei mir hatte es 9 Jagdscheine gebraucht, bis ich meinen ersten ÜLK erlegte (Zufallsbegegnung). Erst mit der Wende ging es los. Anfangs suchte ich ein Vielfaches an Schwarzwild nach ohne selbst was erlegt zu haben. Bin damals nach Thüringen ins Einjaggatter gefahren um meinen Hund aufs Schwarzwild vorzubereiten. Einmal reißt der Knoten, war bei mir auch so.
Ich denke aber, dass vor 30 Jahren die Saujagd insgesamt noch einfacher war. Die Sauen haben sich auf den Jagddruck eingestellt und machen es natürlich einem Jungjäger doppelt schwer. Wir haben sie ja schlau geschossen. Sie ändern ihr Verhalten bei Drückjagden wenn sie öfters damit bejagt werden. Und beim Ansitz ist es genauso. Man muss sich ständig den Sauen anpassen. Wer das verpasst, hat auch keinen Jagderfolg.
 
Registriert
22 Mrz 2018
Beiträge
646
Es kommt natürlich schon drauf an welche Möglichkeiten man hat. Bei mir hatte es 9 Jagdscheine gebraucht, bis ich meinen ersten ÜLK erlegte (Zufallsbegegnung). Erst mit der Wende ging es los. Anfangs suchte ich ein Vielfaches an Schwarzwild nach ohne selbst was erlegt zu haben. Bin damals nach Thüringen ins Einjaggatter gefahren um meinen Hund aufs Schwarzwild vorzubereiten. Einmal reißt der Knoten, war bei mir auch so.
Ich denke aber, dass vor 30 Jahren die Saujagd insgesamt noch einfacher war. Die Sauen haben sich auf den Jagddruck eingestellt und machen es natürlich einem Jungjäger doppelt schwer. Wir haben sie ja schlau geschossen. Sie ändern ihr Verhalten bei Drückjagden wenn sie öfters damit bejagt werden. Und beim Ansitz ist es genauso. Man muss sich ständig den Sauen anpassen. Wer das verpasst, hat auch keinen Jagderfolg.
Das ist es doch aber . Eine Herausforderung zu haben . Und wenn es dann endlich klappt , ist man doppelt glücklich . So erging es mir jedenfalls nach dem ersten Jagdjahr . Im ersten nur 2 Sauen im heimatlichen Revier , jetzt im Folgejahr hab ich schon über 10 erlegt . Ich erfreue mich daran , wenn erlernte Strategien aufgehen und ich viel von den noch erfahrenen Sauenjägern mitnehmen kann . Immer am Ball bleiben . Mir hat mal ein guter Freund dazu geraten regelmäßig abfährten zu gehen . Das hat mir in diesem Jahr mehr Erfolg gebracht als so manche Wildkamera an den kirrungen . Nicht stehen bleiben und immer am Ball bleiben lautet die Divesi . Dann klappt’s auch regelmäßiger mit den Sauen 😎
 
Registriert
27 Jan 2006
Beiträge
12.227
Sagt mal Mädels und Jungs,wieviel Sauen erlegt ihr denn so im Jahr.Mal so rein theoretisch auf 100 ha umgerechnet ???
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
135
Zurzeit aktive Gäste
690
Besucher gesamt
825
Oben