Bejagung des Schwarzwildes - Tipps und Tricks

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Manche können halt nicht verstehen das andere auch etwas auf die Reihe bekommen.
Man kann das Angehen und die Kirrung auch verbinden. Bei uns hockt keiner mehr stundenlang. Man wartet bis die Schweinderl anrufen geht raus und holt eine :)
Wir haben ja einen internen Wettstreit im Revier. Mein Freund und Pächter schwört auch auf das Angehen, hat nur heuer noch keine Sau erlegt. Im Moment und das schon seit gut 14 Tagen ist ein Angehen im Schnee nicht möglich. Es ist einfach zu laut und schon fährt eine Methode gegen die Wand.
 
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Das ist klar, man muss wirklich unbemerkt hinkommen können, d.h. die Kirrung muss so angelegt sein, dass die Hauptwindrichtung passt und der Pirschweg möglichst leise ist.

Bei drei meiner Kirrungen habe ich auch noch eine stark befahrene Bundesstrasse knapp 300m entfernt, das gibt dann auch nochmal eine brauchbare Geräuschkulisse. Harschschnee ist natürlich Gift, da braucht man es erst gar nicht versuchen!
 
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Gelöschtes Mitglied 23774

Guest
Bei drei meiner Kirrungen habe ich auch noch eine stark befahrene Bundesstrasse knapp 300m entfernt, das gibt dann auch nochmal eine brauchbare Geräuschkulisse. Harschschnee ist natürlich Gift, da braucht man es erst gar nicht versuchen!
Wir haben auch eine Bundestrasse so genützt. Brauch kaum 100m gehen vom austeigen bis zur Schußposition.
 
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Ich habe sogar schon mehrfach vom Seitenstreifen der Bundesstrasse aus Sauen im angrenzenden Hafer erlegen können! Schussentfernung 20 Meter, ein paar Meter hinter mir donnerten die LKWs vorbeio_O
 
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Hallo.
Was sagst du dann Jenen, die >28 Sauen p.a. erlegen?
Doch, das gibt es!
...
28 Sauen p.a. sind jetzt auch nicht sooo viele.
So in etwa 1Sau pro 10ha im JJ ist hier normal. Ausnahmen (vor allem noch deutlich mehr) bestätigen die Regel.
Wir bekommen dieses Jahr Raps und auch noch sehr viel mehr Mais (mehrere hundert ha), da werden wohl noch deutlich mehr Sauen fallen.
Zumal dieses JJ durch Corona, Wegfall des lokalen Wildhandels (Selbstvermarktung ist aufgrund sehr hoher Streckenzahlen logistisch nur schwer umsetzbar), Pachtproblemen bei den Nachbarn und coronabedingter Zurückhaltung in der benachbarten Forst praktisch flächendeckende Jagdruhe herrscht(e).
Und das bei den hiesigen enormen Wildbeständen. :oops:
 
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Das ist klar, man muss wirklich unbemerkt hinkommen können, d.h. die Kirrung muss so angelegt sein, dass die Hauptwindrichtung passt und der Pirschweg möglichst leise ist.

Bei drei meiner Kirrungen habe ich auch noch eine stark befahrene Bundesstrasse knapp 300m entfernt, das gibt dann auch nochmal eine brauchbare Geräuschkulisse. Harschschnee ist natürlich Gift, da braucht man es erst gar nicht versuchen!
Glaub mir mein Bedürfnis ein paar Stunden zu sitzen ist nicht so ausgeprägt. Wenn es mit dem Angehen klappt, dann ist das eine feine Sache,. Als die Sauen nach der Wende langsam zu uns kamen und ich den Kontakt zu einer wildlebenden Rotte hatte, war es ein Kinderspiel diese zu bejagen. Wir hatten damals von keine Funkkameras, nur Wilduhren.

Leider musste ich einige Versuche an Kirrungen einstellen. So gute Rahmenbedingungen wie Straße haben wir nicht. Man sah bei uns die Sauen immer erst wenn man eigentlich schon zu nahe an der Kirrung war. Ein paar Mal musste ich den Rückzug antreten. Wir haben keinen winterkahlen Laubwald oder Kiefern ohne Naturverjüngung. Die Sauen sind an der Kirrung inzwischen extrem vorsicht. Man lernt sehr viel wenn man nicht sofort Funken reißt. Es gibt Bachen die sichern das Fressen der Rotte durch ständiges Umkreisen.
Oder die Schneesituation. Man hört die Schritte schon auf weitere Entferung als wie wenn man einen Moos/Grasweg entlangpirscht. Da nutzt die ganze Technik nix wenn die Sauen einen früher spitz haben.
Gefährlich beim Schwarzwild ist das Festbeißen an einer Jagdart, egal welche. Man muss Oportunist sein, wie der Fuchs. Man nimmt was am leichtesten zu bekommen ist. Da ist z.B. eine Drückjagd in flächiger Fi-Nat.Verjüngung halt nicht die erste Wahl. Trotzdem nutzen wir die Chance, wenn sie sich bietet.
 
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Zahlen finde ich jetzt nicht wirklich hilfreich.
In einem sauenrevier schiess ich dir auch jede Nacht 2, wenn sie da sind und wenn dann noch 2 drückjagden in der Woche dazu kommen, dann komm ich auch auf die Strecke. Wenn ich für die 8 sauen aber mehr Grips u Zeit aufwenden muss als jemand für 50, die er nur tot schiessen muss....na da hilft weder Zahl noch Erfahrung
 
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Zahlen finde ich jetzt nicht wirklich hilfreich.
In einem sauenrevier schiess ich dir auch jede Nacht 2, wenn sie da sind und wenn dann noch 2 drückjagden in der Woche dazu kommen, dann komm ich auch auf die Strecke. Wenn ich für die 8 sauen aber mehr Grips u Zeit aufwenden muss als jemand für 50, die er nur tot schiessen muss....na da hilft weder Zahl noch Erfahrung
Ironie an:
2 Sauen pro (=365) Nacht = 730 Sauen im Jahr.
Plus die von den DJ.
Respekt. ;)
Ironie aus.

Selbst in einem "Sauenrevier" muss man sein Handwerk verstehen, sonst wird das auch da nix.
 
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Das ist mir schon klar.
Es war zugegeben etwas provokativ.
Aber tatsächlich entspricht es wohl auch einem Fünkchen Wahrheit.
 

Westwood

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Abschusszahlen sind Schall und Rauch... Der erfahrene Sauenjäger bzw. Spezialist ist der, welcher sich bei vergleichbaren Umständen deutlich vom Schnitt abhebt.
Aber gut jeder wie er meint.
Beeindrucken tuen mich hohe Zahlen jedenfalls weniger, es gibt Revieren in denen kannst du jeden zweiten Tag was umschubsen ohne dir einen großen Kopf zu machen.

Ich bin kein großer Freund der Kirrungsjagd nutze Sie nur wenn nötig. Ungefähr 20 % meiner Jahresstrecke laufen am Maishaufen und der Rest sind entweder Nebenprodukte der Raubwildbejagung, gezielter Ansitz an wechseln und Schadflächen oder Mitnahme von Hotspots weil man eh grad unterwegs ist.
Die größten Fehler die ich immer wieder beobachte sind den Wind nicht richtig im Blick zu haben, Unruhe auf dem Sitz oder beim Angehen und fehlende Kenntnisse über das Umfeld in dem man sich bewegt.
 
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ich finde es etwas belustigend!
Es wird nur mehr von pirschen mit der WBK geschrieben und die Kirrung ist für die, die nicht jagen können?!
was war vor 5Jahren wo es noch keine brauchbare bzw leistbare WBK gab?
Wie sind da die Sauen bejagt worden?
wie machen die reinen Waldreviere? Ich finde diese Verurteilung der Kirrungen nicht nachvollziehbar!
Und Kirrung heißt nicht Fütterung!
wmH
 
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Abschusszahlen sind Schall und Rauch... Der erfahrene Sauenjäger bzw. Spezialist ist der, welcher sich bei vergleichbaren Umständen deutlich vom Schnitt abhebt.
Aber gut jeder wie er meint.
Beeindrucken tuen mich hohe Zahlen jedenfalls weniger, es gibt Revieren in denen kannst du jeden zweiten Tag was umschubsen ohne dir einen großen Kopf zu machen.

Ich bin kein großer Freund der Kirrungsjagd nutze Sie nur wenn nötig. Ungefähr 20 % meiner Jahresstrecke laufen am Maishaufen und der Rest sind entweder Nebenprodukte der Raubwildbejagung, gezielter Ansitz an wechseln und Schadflächen oder Mitnahme von Hotspots weil man eh grad unterwegs ist.
Die größten Fehler die ich immer wieder beobachte sind den Wind nicht richtig im Blick zu haben, Unruhe auf dem Sitz oder beim Angehen und fehlende Kenntnisse über das Umfeld in dem man sich bewegt.

Eigentlich ist das auch nicht sehr klug an den Kirrungen selber zu schießen. Nachdem man dort einige wenige Male Strecke gemacht hat, kommt dann über manchmal Wochen dort kein Schwarzwild mehr und die Kirrung wird jagdlich unwirksam.

Ein alter Jäger, noch in einem ostpreussischen Forsthaus geboren und in der DDR in leitender Funktion für große Staatsjagdgebiete zuständig, empfahl mir mal mit Kirrungen Sauen zu "lenken". Das seine prä-geriatrischen "ständigen Jagdgäste" natürlich auch an den Kirrungen (eher exzessiven Großfütterungen) Sauen und was in den herrschaftlichen Revieren noch seine Wechsel zog, geschossen haben hat dieses Lenken teilweise ad absurdum gefühlt aber prinzipiell ist die Idee m.E. nach gut.
Nach der Wende hat er in seinen Pachtrevieren, nunmehr als Privatjäger, zwei bis drei Kirrungen angelegt und konnte durch die entstehenden Wechsel und die beobachteten Gewohnheiten genau vorhersagen wann sich welche Rotte wo einstellt etc. Hat mir das mal vorgeführt - war komplett baff. An der Kirrung hat er nur im absoluten Notfall geschossen, wenn er unbedingt ein Schwein für jemanden besorgen wollte. Ansonsten entstand die für ein Feld-Waldrevier beeindruckende Strecke durch Jagd an den entstehenden Wechseln und auf der Pirsch. Bereits sein Vorgänger hatte Kirrungen angelegt, sich aber an diesen den Hintern platt gesessen und nach einigen wenigen Anfangserfolgen dann nur noch sehr sporadisch Sauen dort (oder anderswo im Revier) gestreckt. Die Strecke bei dem Profi danach betrug ab dem zweiten Jahr ein Zehnfaches.
Mit den Mitteln, die heutzutage zur Verfügung stehen - WBK, Funkkameras - wäre der Zeitaufwand und die Effizienz der Jagd sicherlich nochmals wesentlich steigerbar.

Ich setzte mich nicht an Kirrungen an - bevorzuge es, auch aus jagdlicherm Ansporn heraus, mich an im Gebrech auf Weise und Feldern stehendes Schwarzwild möglichst nah anzupirschen. Die Kameras an den Kirrungen verraten mir aber, in welchem Revierteil SW aktiv ist und zusammen mit dem Fährtenbild am nächsten Morgen kann man dann ziemlich genau berechnen wann und wo sich das SW einstellt.

Sauen zu "lenken" macht also in Hinblick auf eine Vermeidung übermäßigen Kirrguteintrages (die Sauen sollen sich an der Kirrung sozusagen wie an einem Checkpoint sehen lassen aber nicht satt fressen), der eingeschränkten Beunruhigung des nächtlichen Revieres (man pirscht in einem Revierteil gezielt und vergrämt weniger) und einer vergleichsweise hohen Zeiteffizienz nach meinen Erfahrungen durchaus Sinn.

Das man den Wind im Auge behalten muss ist klar und in vegetationsreichen Bereichen (ergo potentiellen Kirrungsplätzen) besonders komplex.
Bei dem Daueransitz an Kirrungen wird diese Vorsicht jedoch auch in vielen Fällen dennoch unwirksam, weil eher früher als später eine geriebene Bache auf die Idee kommt, die gesamte Kirrung in weitem Bogen zu umschlagen bevor es ans Fresschen geht und damit entweder zwangsläufig auf Deine Fährte trifft bzw. sogar ein volle Kelle Jägerwitterung abgreift und dann grußlos den berühmten "polnischen" Abgang macht...;)

Image-1.jpg

Das Bild oben war übrigens an dieser Kirrung das erste Sauen Bild seit Wochen. Einer der Begeher hat dort im November ein Schweinchen geschossen und seit dem war da bis auf die größeren Damwildrudel die sich tags und nachts über die freundlich bereit gestellte Mais-Rationen freuen, Ruhe im Karton.
 
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E
...
Bei dem Daueransitz an Kirrungen wird diese Vorsicht jedoch auch in vielen Fällen dennoch unwirksam, weil eher früher als später eine geriebene Bache auf die Idee kommt, die gesamte Kirrung in weitem Bogen zu umschlagen bevor es ans Fresschen geht und damit entweder zwangsläufig auf Deine Fährte trifft bzw. sogar ein volle Kelle Jägerwitterung abgreift und dann grußlos den berühmten "polnischen" Abgang macht...;)

...
Habe das von einem Bekannten gehört:
Sauen regelmäßig an Kirrung, aber immer wenn er sitzt nicht.
Bei Schnee hat er zufällig herausbekommen warum, die haben immer außer Sicht eine Runde gedreht um Wind zu holen.
 

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