Bejagung des Schwarzwildes - Tipps und Tricks

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Wann und wo wird Schwarzwild "ohne besondere Notwendigkeit " bejagt?

In Zeiten von ASP und explodierenden Schwarzwildpopulationen ist die Notwendigkeit IMHO immer und überall gegeben. Kaum jemand kann es sich leisten die Sauen 3 Wochen im Monat in Ruhe zu lassen.

Meint ein weiterer Lodenmantelträger...
Doch ich / wir können das! Seit März ist bei uns Ruhe. Auch für das Schwarzwild.
 
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Für mich ist die in letzter Zeit wahrgenommene mangelnde Sichbarkeit des Schwarzwildes über welche hier lang und breit lamentiert wurde, einzig und allein auf den erhöhten Jagddruck, massiv unterstützt durch die zum Standard gewordene Nachtsichttechnik, zurückzuführen. Wenn das Schwarzwild selbst in zappendusteren Nächten auch ohne besondere Notwendigkeit bejagt wird, darf man sich nicht wundern wenn es immer vorsichtiger wird. Früher genoss man mondhelle Ansichtsnächte, machte Strecke und gab dann bis zum nächsten Mond, auf den man sich schon sehr freute, Ruhe. Jagdliches Können-und Feingefühl tritt heutzutage anscheinend gegenüber technischem Wissen -und Beute machen wollen- , immer mehr in den Hintergrund. (Trage übrigens bevorzugt jagdlichen Loden!) WH! St.-Wolf

ne, absolut nicht! In einer Abteilung hab ich jetzt sei Januar 8 Stück erlegt. Ist halt mit Eicheln satt gepflastert. Die Nachtsichttechnik hat da überhaupt keine Einfluss drauf. An die Kirrungen müssen sie nicht, warum auch, wenn unter den Eichen der Fraß satt rumliegt. Zum Teil habe ich es noch nicht mal auf den Sitz geschafft (um eine zu erlegen), oder um SW in Anblick zu bekommen oder nach 30 Minuten bis 2 h. Alle die an den Kirrungen sitzen, warten vergebens, oder die Rotten ziehen einfach dran vorbei.

P.S. die Bestände haben abgenommen... weil.... vermehrt Überläufer und Frischlinge im Feb. - April geschossen wurden. (Haben die inne, so potenziert sich der Effekt der Reduktion.)
 
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Zur frage: ich würde an der suhle eine Ansitzeinrichtung bauen. Wechsel u Windrichtung beachten.
Da bei dir nur wechselwild, bringt das schönen an der suhle wenig...
Meine Meinung
 
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An meinen Kirrungen ist Hochbetrieb, und ich schiesse soviel ich kann! Seit Januar jetzt schon 12 Sauen erlegt, alles Frischlinge von 25-35kg und ein paar Überläufer. Eichen haben wir fast keine, der Wald hier besteht aus Fichte, Kiefer und Birke und die Burschen schieben Kohldampf!

Die Bauern würden mir ganz schön was erzählen wenn ich nicht jede Chance nutzen würde! Jede Sau die ich jetzt erlege geht später auf den Feldern nicht mehr zu Schaden und bringt keine Frischlinge mehr.

Potentielle Suhlen haben wir Hunderte im Revier, die alle abzuklappern um zu sehen wo gerade was los ist wäre sehr mühsam. Da bringen die Kirrungen zur Zeit deutlich mehr.
 
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Für mich ist die in letzter Zeit wahrgenommene mangelnde Sichbarkeit des Schwarzwildes über welche hier lang und breit lamentiert wurde, einzig und allein auf den erhöhten Jagddruck, massiv unterstützt durch die zum Standard gewordene Nachtsichttechnik, zurückzuführen. Wenn das Schwarzwild selbst in zappendusteren Nächten auch ohne besondere Notwendigkeit bejagt wird, darf man sich nicht wundern wenn es immer vorsichtiger wird. Früher genoss man mondhelle Ansichtsnächte, machte Strecke und gab dann bis zum nächsten Mond, auf den man sich schon sehr freute, Ruhe. Jagdliches Können-und Feingefühl tritt heutzutage anscheinend gegenüber technischem Wissen -und Beute machen wollen- , immer mehr in den Hintergrund. (Trage übrigens bevorzugt jagdlichen Loden!) WH! St.-Wolf
Ja, die gute alte Zeit, in der die romantischen Vollmondnächte eine Revier-Jahresstrecke brachten, die heute von zwei aktiven Jägern in zwei Wochen erlegt wird.

Im Gegensatz zum letzten Jahr waren die Sauen diesen Winter (bei uns) jedoch kaum auf den Feldern, sie holen sich im Wald Eicheln und Bucheckern. An den Kirrungen geht nach wie vor kaum etwas. Da muß man halt flexibel reagieren, dann klappt das weiterhin.

Der Traditions-Jäger hingegen, der gekonnt an der Maiskirrung ansitzt, mit viel jagdlichem Feingefühl durch sein 56er Glas ins Leere guckt, bleibt halt zur Zeit Schneider. Dann denkt er, die Sauen wurden vom bösen Nachbarn mit der Nachtsichttechnik ausgerottet und tut seinen Unmut über die schlimme Technik in einem Jagdforum kund, statt einfach mal sein jagdliches Tun zu überdenken.

Es gibt nach wie vor genug Sauen, vielleicht kommen wir langsam aber sicher dank Nachtsicht-Technik mal in den Bereich, in dem der Zuwachs annähernd abgeschöpft wird.

20210326_003409.jpg

Waidmannsheil vom ebenfalls lodentragenden
Ratatoskr
 
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Hab ähnliche Voraussetzungen, nur topfeben und nicht topographisch abwechslungsreich.

Die Suhle bei uns wird in 14 Tagen 2 mal besucht zu sehr unterschiedlichen Zeiten. Die wird nicht bejagt, würde aber auch nix bringen. Wenn ein Mastjahr ist bleibt es Zufall bei uns.

Was Kirrungen angeht haben wir mit 2 Varianten Erfolg. Mais in Löchern mit einem Eisenstab und Getreide unter einem Steinhaufen. Lose verteilte Mais oder Kirrkisten werden gemieden. Der Spaßfaktor beim Ausbuddeln scheint anziehender zu sein als der 347te Maishaufen im Landkreis. Eine Wühlacker wollte ich schon immer mal probieren, bin aber noch nicht dazu gekommen.
 
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ne, absolut nicht! In einer Abteilung hab ich jetzt sei Januar 8 Stück erlegt. Ist halt mit Eicheln satt gepflastert. Die Nachtsichttechnik hat da überhaupt keine Einfluss drauf. An die Kirrungen müssen sie nicht, warum auch, wenn unter den Eichen der Fraß satt rumliegt. Zum Teil habe ich es noch nicht mal auf den Sitz geschafft (um eine zu erlegen), oder um SW in Anblick zu bekommen oder nach 30 Minuten bis 2 h. Alle die an den Kirrungen sitzen, warten vergebens, oder die Rotten ziehen einfach dran vorbei.

P.S. die Bestände haben abgenommen... weil.... vermehrt Überläufer und Frischlinge im Feb. - April geschossen wurden. (Haben die inne, so potenziert sich der Effekt der Reduktion.)
Vor Zulassung der Vorsatzgeräte wurde "jeden Tag eine andere Sau durchs Dorf getrieben", dass demnächst das Abendland untergeht, die Sauen nicht mehr bejagbar sind. Ich jage jetzt seit 2012 in einem Land wo die Verwendung zu keinerlei Diskussionen führt. Auch früher gab es verschiedene Gründe warum die Sauen dies der das nicht so machten, wie wir es uns vorstellen. Ich stimme HeiLo zu: Auch bei uns sind die Sauen weniger geworden. Sie müssen eben nicht mehr eine Nummer ziehen und in geregelter Reihenfolge aufmarscheren. Früher beklagte man sich, dass die Sauen in ,mondhellen Nächten unsichtbar sind. Wenn es mit dem Jagderfolg nicht klappt, dann sind immer andere schuld. Ja die Sauen haben ihr Verhalten verändert. Dann müssen wir es eben auch tun. Wer immer nur das tut was er immer getan hat, wird auch weiterhin nur das bekommen, was er immer bekommen hat.

Tschechien hat ca. 90.000 Jäger, ist ja auch kleiner als D. Noch nie habe ich derartige Diskussionen und Kaffeesatzleserein wir hier erlebt.
 
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Alles richtig, aber selbst bei Schnee war nur selten eine einzelne zu fährten. Wiesenschäden in diesem Jahr Null, Null.
Letztes Jahr hatten wir schon 3x gewalzt.
Weder unter den Eichen noch am Wegesrand gebrochen...
Wo sind sie?
Sonst kamen immer die ül Truppen um diese Zeit
 

Westwood

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Das ist nicht der richtige Ort für eine weitere Grundsatzdiskussion über technische Hilfsmittel zur Jagd.

Auch die Bestände sind nicht überall gleich strukturiert, somit ist ein Vergleich doch eher schwierig.
Bei uns ist es im Verhältnis aber auch eher ruhiger.
 
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Ziel war es, eine in Deutschland durch die Decke geschossene Sauenexplosion zu stoppen - wie und mit was auch immer. Anscheinend hat es gebietsweise funktioniert.
Alles richtig, aber selbst bei Schnee war nur selten eine einzelne zu fährten. Wiesenschäden in diesem Jahr Null, Null.
Letztes Jahr hatten wir schon 3x gewalzt.
Weder unter den Eichen noch am Wegesrand gebrochen...
Wo sind sie?
Sonst kamen immer die ül Truppen um diese Zeit
So ist es auch bei uns. Wenn die Schäden abgenommen haben, dann wurde ja das Ziel erreicht. Offensichtlich wurde mal zumindest ortlich reduziert. Wenn bei Schnee keine Sauen gefährtet werden, dann werden wohl nur wenige da sein. Und herzaubern kann man sie dann auch mit allen möglichen Hilfsmittel, Kunstgriffen nicht.
Diese Situation ist natürlich wieder die Stunde der ganzen Wunderpulverchen.
Ein geringer Schwarzwildbestand ist nun mal schwierig zu bejagen. Der birgt aber die Gefahr, dass man mangels Erfolg " nicht am Ball" bleibt. Ein verschlafenes Jahr, ein paar Reviere im Dauerschlaf und schon geht die Post nach oben wieder ab.
Keine ÜL-Trupps? Offensichtlich wurde im letzten Jahr bei den Frischlingen alles richtig gemacht.
Eine hohe ÜL-Strecke ist nichts weiter als ein Nachhinken beim letztjährigen Frischlingsabschuss. Ist zwar einfach die unerfahrenen ÜL zu bejagen aber ruckzuck fällt ein großer Teil davon unter den Muttertierschutz und man hat wieder das Ziel verpasst.
 
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Was mich aber wundert, ist: Bei den DJ kamen wesentlich weniger Sauen zur Strecke. Bei vielen waren auch weniger da, keine Frage. Bei einigen kommt es aber durch das vermehrte Auftreten des Grauen zu Rottenbildungen, die auf DJ sehr schwer zu bejagen sind. Diese Großrotten fehlen nun auch "glücklicherweise". Wo sind die hin?
 
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Das Auftreten von Großrotten die mit dem Wolf in Verbindung gebracht werden hört man immer wieder. Zunächst vereinigen sich fremde Mutterrotten nicht. Dies gibt es nur bei kleinen Frischlingen die die Bache verloren haben. Solange die Bache lebt, dürfen sich fremde Frischlinge nicht anschließen. Also im Normalfall sind alle Rottenmitglieder miteinander verwandt. Ein Zusammenschluss als Notgemeinschaft ist eine völlig neue Sache. Hat die Forschung bisher auch nicht interesssiert. Mir sind jedenfalls keine derartigen Erkenntnisse bekannt.

Anders als beim Rotwild wo es im Winter eben auch große Fütterungsrudel gibt. Auch beim Muffelwild ändert sich schnell mal die Rudelzusammensetzung.

In der Slowakei hat man mir berichtet, das immer öfters zwei Bärinnen sich mit ihren Jungen zusammenschließen wegen der Zunahme der Wölfe. Wenn jede Bärin 3 oder 4 Junge dabei haben, kommt da schon eine beachtliche Truppe daher.
 
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Mag sein, aber vor dem Rudel hatten wir keine Rotten von 20-50 Stück. Kenn ich aus S-A und Brandenburg auch.
Kann aber auch Einbildung sein... Bildung wird ja überbewertet!
 
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Beim Rotwild haben wir den gegenläufigen Effekt außerhalb der großen Waldgebiete. AT setzen, wo es früher seltenes Wechselwild war. Auch, weil im Wald das Rudel / die Rudel jagen!
 

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