Bejagung des Schwarzwildes - Tipps und Tricks

Registriert
14 Feb 2006
Beiträge
15.239
Wir haben bisher so gut wie keine Wölfe, also wenn es hier Großrotten gab dann waren das:
1. Zusammenschlüsse von reinen Frischlingsrotten, bei denen dann die ÜL nicht ausgestoßen wurden. Die überwiegende Mehrzahl der Fr./ÜL-Bachen führt dann und diese schließen sich wömöglich wieder zusammen, zumindest die Geschwister.
Als 15 ÜL davon 7 weiblich, wenn davon 5 selbst führen, bis auf einem Schlag bei 40-50 Stück ohne dass man lang schauen muss.
2.Sehr schlaue Altbachen, die es schaffen ihre Rotte von allen Verlusten fernzuhalten, indem sie wissen in welchen Revieren es keinen Druck gibt. Wenn diese Rotten nicht - wie auch immer - reduziert werden, dann bleiben die weibl. Stücke in diesem Familienverband. Ohne Reduktion gehts dann wie beim Rollen eines Schneeballes wie beim Schneemann bauen schnell nach oben.
Beim Rotwild haben wir den gegenläufigen Effekt außerhalb der großen Waldgebiete. AT setzen, wo es früher seltenes Wechselwild war. Auch, weil im Wald das Rudel / die Rudel jagen!
Wäre eine einleuchtende Begründung. Interessant dann die Frage was macht dieses Altier oder mehrere sagen wir ab Ende Juli?
 
Registriert
28 Aug 2013
Beiträge
363
Der Traditions-Jäger hingegen, der gekonnt an der Maiskirrung ansitzt, mit viel jagdlichem Feingefühl durch sein 56er Glas ins Leere guckt, bleibt halt zur Zeit Schneider. Dann denkt er, die Sauen wurden vom bösen Nachbarn mit der Nachtsichttechnik ausgerottet und tut seinen Unmut über die schlimme Technik in einem Jagdforum kund, statt einfach mal sein jagdliches Tun zu überdenken.
Die Jagdausübung bei Mondschein richtet sich natürlich immer nach dem jeweiligen Äsungsangebot im Jahresablauf und kann somit aktiv wie auch passiv gestaltet werden. Es dürfte aber wohl unbestritten sein, dass auch in DE das meiste SW an der Kirrung ihr Leben lässt. Vorurteilslos betrachtet ist ja jeder abgeerntete Maisacker, ein Getreidefeld oder ein masttragendes Eichenwäldchen welches dem Schwarzwild Äsung bietet ein vielversprechender Ansitzplatz, also im erweiterten Sinn eine Kirrung, welche allerdings ohne bösen Vorsatz angelegt worden ist. Die gute alte Deutsch-Österreichische Jagdtradition wird auch heute noch weltweit geschätzt und man sollte sie nicht schlechtreden sondern soweit man dazu befähigt ist, aufrechterhalten. Gibt`s übrigens den Gedanken von Fairness gegenüber dem Wild überhaupt noch? Vielleicht passen diese Zeilen gerade noch unter den Begriff "JAGDPRAXIS", wenn nicht dann - pardon-!. St.-Wolf
 
Registriert
16 Jan 2002
Beiträge
3.695
Die Jagdausübung bei Mondschein richtet sich natürlich immer nach dem jeweiligen Äsungsangebot im Jahresablauf und kann somit aktiv wie auch passiv gestaltet werden. Es dürfte aber wohl unbestritten sein, dass auch in DE das meiste SW an der Kirrung ihr Leben lässt. Vorurteilslos betrachtet ist ja jeder abgeerntete Maisacker, ein Getreidefeld oder ein masttragendes Eichenwäldchen welches dem Schwarzwild Äsung bietet ein vielversprechender Ansitzplatz, also im erweiterten Sinn eine Kirrung, welche allerdings ohne bösen Vorsatz angelegt worden ist. Die gute alte Deutsch-Österreichische Jagdtradition wird auch heute noch weltweit geschätzt und man sollte sie nicht schlechtreden sondern soweit man dazu befähigt ist, aufrechterhalten. Gibt`s übrigens den Gedanken von Fairness gegenüber dem Wild überhaupt noch? Vielleicht passen diese Zeilen gerade noch unter den Begriff "JAGDPRAXIS", wenn nicht dann - pardon-!. St.-Wolf

Ich glaube, mit der Kirrungsjagd liegst Du - mittlerweile - verkehrt. Gerade die Nachtsichttechnik hat es ermöglicht, Sauen auf Schadflächen mit früher ungeahnter und undenkbarer Efizienz anzupirschen und mit sicheren und präzisen Schüssen zu erlegen, ohne dass man wie früher zähneknirschend den schmatzenden Rotten zuhören musste, weil man mangels Licht nicht schiessen konnte. Auch wenn ich in diesem (Kalender-)Jahr bisher alle Sauen an meinen Kirrungen erlegt habe, was ja auch verdammt gut funktioniert, so habe ich (und die meisten dedizierten Schwarzwildjäger in Deutschland) in den letzten Jahren wohl am meisten Strecke auf Feldern und Wiesen gemacht, wenn man mal von Drückjagden absieht, wo ja auch viel geschossen wird.

Fairness gegenüber dem Wild sehe ich NICHT darin, den Sauen "eine Chance zu geben", nacht auf den Wiesen und Feldern zu Schaden zu gehen ohne dabei gestört zu werden. Sondern vielmehr darin, sauber anzusprechen und das richtige Stück Wild mit einer sicheren Kugel möglichst umgehend in den Sauenhimmel zu befördern, wo der Mais das ganze Jahr milchreif ist. Und das geht mit Nachtsichttechnik sehr viel besser als ohne!

Heute Abend setze ich mich an eine Kirrung, die in den letzten Nächten gut frequentiert wurde. Aber am Freitag geht es auf Patrouille an Wiesen, die - laut des bewirtschaftenden Bauern - schon sehr in Mitleidenschaft genommen wurden. Bei der derzeitigen Mondphase wäre weder der heutige Einsatz noch der vom Freitag ohne die böse Technik durchführbar...
 
Registriert
14 Feb 2006
Beiträge
15.239
@winchester hast schon einen Teil meiner Antwort vorweg genommen. Danke! Dann bin nicht immer ich der Böse...

21 Jahre am langen Riemen haben so an meiner eigenen Weltanschauung zum Thema "Fairness gegenüber dem Wild gebastelt.

Solten wir nicht lieber mal darüber nachdenken dass das Schwarzwild doch eigentlich für viele nur ein "Spaßwild" geworden ist, welches möglichst hochflüchtig mit drei Purzelbäumen (hoffentlich?) "aus der Wildbahn genommen wird". Wo bleibt da die Fairness? Das Magazin hat ja Inhalt nicht nur für einen Schlumpschuss.

Ja und wenn sie uns mal wieder ausschmieren.....sollten wir nicht eher den Hut ziehen vor Ihnen statt immer nur auf fadenscheinige Gründe zu beharren.
Der oft strapazierte Ortega y Gasset hat sogar einmal gesagt: "Jagen setzt voraus dass es wenig Wild gibt"

Wir können hier noch so viele Tips austauschen, es wird nie gelingen alle und jeden zufrieden zu stellen.
 
Registriert
16 Jan 2002
Beiträge
3.695
@winchester hast schon einen Teil meiner Antwort vorweg genommen. Danke! Dann bin nicht immer ich der Böse...

21 Jahre am langen Riemen haben so an meiner eigenen Weltanschauung zum Thema "Fairness gegenüber dem Wild gebastelt.

Solten wir nicht lieber mal darüber nachdenken dass das Schwarzwild doch eigentlich für viele nur ein "Spaßwild" geworden ist, welches möglichst hochflüchtig mit drei Purzelbäumen (hoffentlich?) "aus der Wildbahn genommen wird". Wo bleibt da die Fairness? Das Magazin hat ja Inhalt nicht nur für einen Schlumpschuss.

Ja und wenn sie uns mal wieder ausschmieren.....sollten wir nicht eher den Hut ziehen vor Ihnen statt immer nur auf fadenscheinige Gründe zu beharren.
Der oft strapazierte Ortega y Gasset hat sogar einmal gesagt: "Jagen setzt voraus dass es wenig Wild gibt"

Wir können hier noch so viele Tips austauschen, es wird nie gelingen alle und jeden zufrieden zu stellen.

;)🥂🍻

Drückjagden auf Sauen mag ich überhaupt nicht. Erstens kommen dabei zuviele Fehlabschüsse und schlechte Schüsse vor und zweitens sind sie - zumindest hier in Schweden - noch viel zu ineffektiv. Man friert sich den ganzen Tag zusammen mit weiteren 35 Jägern den Arsch ab und am Ende liegen vielleicht eine oder zwei Sauen... da lobe ich mir meine spannenden nächtlichen Pirschgänge!

Irgendwann sollten wir zwei vielleicht mal zusammen jagen... wo auch immer!
 
Registriert
6 Okt 2017
Beiträge
629
Fairness gegenüber dem Wild sehe ich NICHT darin, den Sauen "eine Chance zu geben", nacht auf den Wiesen und Feldern zu Schaden zu gehen ohne dabei gestört zu werden. Sondern vielmehr darin, sauber anzusprechen und das richtige Stück Wild mit einer sicheren Kugel möglichst umgehend in den Sauenhimmel zu befördern, wo der Mais das ganze Jahr milchreif ist. Und das geht mit Nachtsichttechnik sehr viel besser als ohne!
(y)Dem habe ich eigentlich nichts hinzuzufügen.

Außer vielleicht: wer mag, kann mit der 56er-Optik (= auch Technik, nur schon länger verfügbar), oder über Kimme und Korn (Feuerwaffe = auch Technik der Neuzeit) oder mit dem Bogen (= auch Technik) jagen, solange er es für sein Revier für richtig hält und einen sauberen Schuss damit antragen kann. Die gleiche Toleranz erwarte ich jedoch auch gegenüber denen, die eine sich weiter entwickelnde Technik begrüßen und einsetzen, um einen waidgerechten Schuss zu einer Tageszeit anzutragen, in der das Schwarzwild nun mal am aktivsten ist.
 
G

Gelöschtes Mitglied 22858

Guest
Es kommt doch immer mal wieder zu Schwankungen in der Population.
Die letzten beiden Jahre hatte der Staat nebenan aus seiner Sicht nicht wirklich erfolgreiche Rotwilddrückjagden, aber der "Beifang" an Schwarzwild war immens, jeweils deutlich über 100 Stück. Dazu auch bei den umliegenden Jagdbezirken gute Zahlen bei Ansitz und Pirsch.

Das merkt man seit letztem Sommer spürbar und die DJ hat kaum Beute beim SW gebracht, lediglich 17 Stück. Auch die Kameras haben selten etwas gezeigt. Nun halten wir ab Januar Ruhe und haben uns lediglich die letzten beiden Wochenende getroffen, um die nötigen Vorbereitungen für den Start in die neue Saison zu erledigen. Hochsitze kontrollieren/reparieren und zwei mussten komplett saniert werden. Freischneiden etc. das Übliche halt. WIr hatten zwar keine Waffen dabei, allerdings haben wir die WBKs dabei gehabt und Abends und nach ein paar kühlen Getränken auch eine nächtliche Runde gedreht, um mal zu schauen. Hier sah die Situation besser aus, wenn auch anders als es sonst häufig war. Viele einzelne Bachen, hauptsächlich frisch gefrischt oder kurz davor, ein wirklich starker Keiler und immerhin zwei kleine Gruppen von Überläufern.

Da wir im Feld bisher Ruhe hatten gewähren wir diese auch den Sauen. Allerdings gibt es dieses Jahr bei uns fast nur Weizen, da werden wir dann noch mal weitersehen, wie es sich entwickelt, auch wenn ich gerade im Weizen sehr ungern jage, weil einfach zu schnell Fehler passieren. Wir haben noch ziemlich kleine Schläge und keine riesigen, gut ausgefahrenen Spuren, die helfen könnten.
 
Registriert
26 Feb 2017
Beiträge
2.336
In welchen paradiesischen Fluren mögen Manche jagen, die Sauen nächtlicher Beobachtung zu unterziehen, bevor sie die Hege-Jagd auf das edle Wild eröffnen... :unsure:

Wirklich Respekt, ist das in Deutschland ?
An manchen geht die Realität anscheinend spurlos vorüber. Schön wieder Aufhegen, man kann ja dann wieder auf den bösen Forst schimpfen, wenn wieder zu viele Schweindl rumlaufen. Ist anscheinend überall das Gleiche😢
 
G

Gelöschtes Mitglied 5390

Guest
Doch ich / wir können das! Seit März ist bei uns Ruhe. Auch für das Schwarzwild.
Aha, und Schäden zahlt ihr aus der Portokasse. Vielleicht habt ihr ja auch keine Schäden, dann lässt es sich natürlich ganz leicht daherreden.

Habe vorletzte Woche erst vier Stunden lang den Rasen zurückgeklappt und letztes WE an jeweils zwei Tagen zwei Sauen geschossen, die gerade auf die Wiese gezogen sind...
 
G

Gelöschtes Mitglied 5390

Guest
Die Jagdausübung bei Mondschein richtet sich natürlich immer nach dem jeweiligen Äsungsangebot im Jahresablauf und kann somit aktiv wie auch passiv gestaltet werden. Es dürfte aber wohl unbestritten sein, dass auch in DE das meiste SW an der Kirrung ihr Leben lässt. Vorurteilslos betrachtet ist ja jeder abgeerntete Maisacker, ein Getreidefeld oder ein masttragendes Eichenwäldchen welches dem Schwarzwild Äsung bietet ein vielversprechender Ansitzplatz, also im erweiterten Sinn eine Kirrung, welche allerdings ohne bösen Vorsatz angelegt worden ist. Die gute alte Deutsch-Österreichische Jagdtradition wird auch heute noch weltweit geschätzt und man sollte sie nicht schlechtreden sondern soweit man dazu befähigt ist, aufrechterhalten. Gibt`s übrigens den Gedanken von Fairness gegenüber dem Wild überhaupt noch? Vielleicht passen diese Zeilen gerade noch unter den Begriff "JAGDPRAXIS", wenn nicht dann - pardon-!. St.-Wolf
Wenn du dem Wild gegenüber fair sein willst, dann geh barfuß und mit nem Knüppel jagen...
 
Registriert
14 Feb 2006
Beiträge
15.239
Hohe Drückjagdstrecken und damit das Hochloben dieser Jagdart müssen aber auch bis zum Ende durchgedacht werden. Nehmen wir mal an, das Klonen von Franz-Albrecht hat wieder nicht geklappt und es ist nur ein durchschnittliches Können bei den Schützen vorhanden gewesen: Von besonderen Situationen abgesehen sage ich mal: Im Schnitt werden 25 % der vorgekommenen Sauen erlegt. Je nachdem wie viele Kleingruppen vorkommen oder ob in der Waldinsel die Sauen erst zwei Mal mit entsprechenden Verlusten im Kreis gejagt wurden. Man lügt sich dann mit einer entsprechenden Drückjagdstrecke in die Tasche.

Die Teilnehmer erfahren meist nicht, wie viele Sauen schätzungsweise vorgekommen sind. Dazu muss nach der Jagd eine entsprechende Auswertung der Standkarten vorgenommen werden. Die Veranstalter werden einen Teufel tun und bekanntgeben wie viele es waren die überlebt haben.

Dann kommt es darauf an ob auf der Einzeljagd noch zusätzlich Strecke gemacht wurde oder ob vielleicht weitere Drückjagden auf der Fläche stattgefunden hatten.
Wenn man sich dann auf den einmaligen Lorbeeren ausruht und die Zahl vor sich herträgt, der kann im nächsten Jahr auch wieder viele Sauen schießen. Mit voller Hose ist gut stinken.
Man friert sich den ganzen Tag zusammen mit weiteren 35 Jägern den Arsch ab und am Ende liegen vielleicht eine oder zwei Sauen... da lobe ich mir meine spannenden nächtlichen Pirschgänge!
Ein Fehler der in Bayern grad in den neubesiedelten Gebieten gemacht wurde. Eine Drückjagd setzt zuerst mal Sauen voraus, nicht nur eine Rotte im Hegering. Da wurden revierübergreifende meist noch grüne Jagden "verordnet". Das zweite Mal ging keiner mehr hin weil ein Fuchs und ein ÜL auf der Strecke lag.
Von gekreisten Sauen - wer Schnee hat - bin ich dagegen ein großer Freund. Aber auch das haben viele Jäger verlernt/nie gelernt. Nicht mal in nen Segelflieger gesessen aber gleich einen Tornado fliegen.
 
S

Saulord

Guest
Mir ist letztens was zu Ohren gekommen... fragt doch einer tatsächlich ob er bei einer erlegten voll beschlagenen Bache die noch Inne hatte die Frischlinge in Fötenform auch mitrechnen kann und dafür die Aufwandsentschädigung der Erlegung bekommt.... ohne Worte....

Gruß und Waidmannsheil
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
95
Zurzeit aktive Gäste
500
Besucher gesamt
595
Oben