Bejagungsstrategien für Schwarzwild

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Strategisch haben wir gute Erfahrungen mit folgenden Kniffen bei Drückjagden gemacht:
1. Sitze immer mal umstellen
2. Genügend Ansteller, damit die Schützen früh genug sitzen
3. "Falsch" herum treiben, dann ist der Jagdverlauf für die erfahrenen Bachen nicht so planbar und die Rotten werden leichter gesprengt
4. Fahrzeugverkehr beim Anstellen auf ein Minimum reduzieren
5. Im Wald max. noch kurz die Freigabe, Begrüßung, Blasen etc alles vorher, keine Versammlung auf Wegekreuzen mit den dann üblichen Begleitgeräuschen, wie Autotüren schlagen, lautes erzählen, Hundelaut usw.
6. Absolute Disziplin und Pünktlichkeit, wer zu spät kommt hat Pech gehabt

Waihei
 
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@Hege und Jagd sehr gut! so sehe ich das auch durch die ganze Technik geht immer mehr können verlohren. Das Draußen sein und sehen, beobachten, erleben und lernen wird durch Wildkammers mit Übertragung aufs Tablet und Smartphone erstetz und die Erfahrung das richtige Stück am Verhalten herauszufinden hat keiner mehr. In meiner Jagd wir das Schwarzwild im Feld auf den Schadflächen intensiv bejagd, drückjagden sind aufgrund des Besucherdrucks nicht möglich. Im Wald ist Ruhe und der Schaden erhält sich in mehr als erträglichen Grenzen. Mein großes Problem ist der Forst. Die schießen auf ihren Drückjagden die Rottenstruckturen völlig zusammen und die Frischlinge denen die Bachen weggeschossen wurden und die dann im Folgejahr selbst Frischlinge haben machen den wirklichen Schaden. Die sind so dumm, dass man den Frischlinge wegschießen kann und die kommen immer wieder.
 
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Waihei,
Probleme sind überall die gleichen. Im Wald bejage ich im Sommer auch kein Schwarzwild, aber viele Sauen kennen den Wald garnicht mehr sondern leben mittlerweile das ganze Jahr über im Feld und das sind meine Kandidaten.
Ja, das Wissen der "Jäger" und das handwerkliche können wird weniger, weil Sauenballern an der gut beschickten "Kirrung" einfacher ist als zu jagen. Leider verwechseln viele dieses mit Jagd.
 
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Das ist des Jägers Ehrenschild,
das er hegt und schützt sein Wild,
Waidmännisch jagt wie sich's gehört,
den Schöpfer im Geschöpfe ehrt.

Darüber sollten Alle mal nachdenken, gerade beim Schwarzwild. Unser edles Schwarzwild ist sicher kein Schädling!
Ich wünsche Allen eine guten Rutsch und ein gesundes neues Jahr.
 
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In Bw ist die Jungfuchsbejagung im Frühjahr verboten u die Jägerschaft interessiert es nicht! Die meisten Jungjäger können nicht mehr mit der Flinte schießen, weil es nicht mehr gebraucht wird. Alles Rehwild ist bis 31.01 frei, somit entfältt das Ansprechen u viele Jäger handhaben das auch so. Wärmebildkammeras und Nachtsichtvorsatzgeräte sind der absolute verkaufsschlager, weil wir ein Sauenproblem haben und mal ehrlich wir akzeptieren es doch oder finden es sogar richtig. Drückjagden sind das Allheilmittel, selbst bis Ende Januar. Wenn es halt ein Paar Frischlinge erwischt oder hochträchtige Bachen durch den Wald gejad werden ist es doch egal, wir haben ja ein Sauenproblem.
Der Begriff Waidgerechtigkeit ist im neuen Jagdgesetz in Bw abgeschafft. Nur wenn wir so weitermachen, schaffen wir die Jagd selbst ab. wir sind auf dem besten Weg.

:thumbup: leider ist es so geworden - oftmals nehme ich aus diesen Gründen nicht mehr an "Gesellschaftsjagden" teil. Heute ist eh alles egal: Hauptsache genug "Wildmaterial" (O-Ton) vorhanden!

Guten Rutsch
 
A

anonym

Guest
Waihei,
Probleme sind überall die gleichen. Im Wald bejage ich im Sommer auch kein Schwarzwild, aber viele Sauen kennen den Wald garnicht mehr sondern leben mittlerweile das ganze Jahr über im Feld und das sind meine Kandidaten.
Ja, das Wissen der "Jäger" und das handwerkliche können wird weniger, weil Sauenballern an der gut beschickten "Kirrung" einfacher ist als zu jagen. Leider verwechseln viele dieses mit Jagd.

Und die liegen derzeit im Winterroggen oder wo bei dir ? :roll: Wo bitte liegen zu dieser Jahreszeit Sauen im Feld :what:
Weiter bist du gegen neue Technik. Kennst du den Spruch-> "Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit."
Sorry aber ich muss zu dieser jahreszeit meine Sauen an den Kirrungen erlegen. Meine wechseln meist nur im Flug über die Ackerflächen. Und da brauchst du mir auch nichts erzählen von Sauen angehen. Ich bin oft genug auf leerem Acker angegangen. Wenn man dann fast drann war zogen sie weiter weil kein Fraß da war. Das kann man im Sommer super machen aber nicht im Winter. Ausser sie brechen wo. Was nutzt dir dein gutes Fernglaß wenn du eine Sau im April brechen siehst, sie angehst und dann die Frischlinge erst siehst. Da gelobe ich mir z.B. eine Wärmebildkamera und da nicht um sonst hin zu latschen.
 
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Frohes Neues,
die Sauen schieben sich in alten Tagebauen mit Dornenverhauen, Schilfflächen und in unsere Remisen ein, teilweise auch in hochstehender Zwischenfrucht. Die Sauen nehmen bei Frost die Rüben, welche nach Frost und Auftauphasen gären auf. Besonderst die Mietenplätze sind begehrt.
Jeder wie er möchte mit dem technischen Fortschritt, wie gesagt habe ein gutes Fernglas und Zielfernrohr und wenn das nicht reicht ist für mich Feierabend. Ich bin auch schon mehrere Stunden hinter Rotten hergepirscht ohne eine Kugel los werden zu können, habe aber auch schon mehrere an einem Abend verhaften können, weil immer mehrere Rotten unterwegs sind. Heute so und Morgen so, oder Diana ist launisch...

WMH
 
A

anonym

Guest
Ja ihr scheint gute landwirtschaft zu haben... hier ist nur -> Mais, Mais, Mais und Roggen, Roggen, vielleicht etwas Hafer und wieder Mais, Mais Mais :thumbdown:
 
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Erstmal ein frohes neues Jahr! Alle alles gut überstanden? :biggrin:

Kirrungen interessieren die Sauen doch nur noch am Rande. Die alten Bachen gehen da sowieso nicht mehr dran, höchstens noch junge Bachen und Überläufer. Manchmal. Auf den Feldern wo Maisreste (tonnenweise) untergemacht wurden und bei Nässe in den Wiesen sind die Sauen zu finden. Aber nicht in den mondhellen Nächten und Zeiten sondern bei dunklem Sauwetter.

In den angrenzenden Waldrevieren zu unserem Revier sind bei den letzten Drückjagden hunderte von Sauen erlegt worden. Ja hunderte! Und im vorletzten Jahr genau so viele. Wo kommen die alle her? Als im vorletzten Jahr große Sauenstrecken vermeldet wurden haben wir gedacht, gut, dann wir es ja wohl weniger Wildschaden geben. Falsch gedacht, dass Gegenteil war der Fall.

Jeder zweite Acker hat als Frucht mittlerweile Mais, große Schläge die nur mit großen Hundemeuten bejagd werden können. Und das auch nur mit mäßigem Erfolg. Wenn dann noch Landwirte hingehen und z.B. Maisstreifen von 50x200 m Breite/Länge direkt neben den Wald anbauen, der aber schon Nachbarrevier ist, wie soll man da Schaden verhindern? Da braucht man auch gar nicht zu drücken, die Sauen wechseln morgens natürlich in den angrenzenden Wald zurück. Will sagen, auch die Landwirte müssen aktiv mitdenken und entsprechend handeln.

Sind dutzende Maisschläge im Revier die gedrückt werden sollen ist das nicht an einem Tag zu erledigen. Ergo, im Herbst jedes Wochenende drücken, mal hier 2-3 Schläge, nächstes WE dort 2-3 Schläge. Aber selbst dann machen die Sauen noch genug Schaden. Sind die Sauen im Mais, hilft auch die beste Technik wie Wärmebild etc. nicht mehr weiter.
 
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Hallo Zusammen,
eine Frage in diesem Zusammenhang stelle ich mir derzeit:
Wir bejagen ein überwiegend durch Feld gekennzeichnetes Revier mit Hopfen, Mais, Getreide. Ich meine gelesen zu haben, dass ab April/Mai die Landwirte beginnen "den Mais zu legen" ebenso Kartoffeln (kommt bei uns nicht vor). In diesem Zusammenhang scheint es bereits zu den ersten Schäden im Feld durch SW zu kommen. Wisst ihr/kann mir einer der hier Anwesenden mitteilen ob

a.) ich mit dieser Aussage richtig liege?
b.) ob der Zeitpunkt in etwa stimmt? Das Ausbringen wird vom Wetter abhängig sein

Gruss

JL
 
G

Gelöschtes Mitglied 13232

Guest
Ja Mais kommt erst spät in den Boden, da er es recht warm braucht. Je nach Region und Wetter Ende April bis Mitte Mai kannst damit rechnen. Wenn ihr Schwarzwild habt, dann solltet ihr nach Möglichkeit die Abende bzw. wenn möglich Nächte nach der Aussat das Feld "bewachen". Frisch eingesägter Mais zieht die Sauen magisch an , ist im Prinzip ja eine Riesen Kirrung und den Duft nehmen die auch über weitere Strecken wahr. Wenn Sie doch zu Schaden gegangen sind, kann man das am Tag danch gut sehen, da sie gerne genau entlang der Maiszeilen entlang brechen und ein Korn nach dem anderen raus holen.

Edit: nach Möglichkeit kannst mit eurem Landwirt reden und er wenns passen sollte, säht den Mais so in der Woche zwischen Halb- und Vollmond, dann habt ihr auch nachts bessere Chancen und er weniger Schaden.
 
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