Bekassine - Vogel des Jahrs 2013

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Hallo,

wie kürzlich bekannt wurde ist die Bekassine vom NABU zum Vogel des Jahres erklärt worden.

http://www.nabu.de/aktionenundprojekte/ ... index.html

Die Nachricht kam im Radio mit der Erklärung, das die Bekassine unter anderem wegen intensiver Landwirtschaft und der Jagd gefährdet ist.

In Deutschland ist die Bekassien auf der roten Liste und ist kein jagdbares Wild, oder??

Mich regt es tierisch auf, wenn man jetzt überall liest und hört "Die Bekassine ist stark bedroht, wird aber gerne bejagt". Stimmt vielleicht in anderen Ländern, aber doch nicht in Deutschland?!?!

http://www.welt.de/wissenschaft/tierwel ... -2013.html

Wenn ich jetzt falsch liege tuts mir leid. Falls nicht fände ich es super, wenn sich einige Leute finden würden um den Medien mal die Information zukommen zu lassen, dass die Jagd in Deutschland auf Bekassinen weder durchgeführt wird noch erlaubt ist.

Ansonsten gibt es wieder das typische Bild "Es gibt nur noch wenige und den Rest schießen die Jäger auch noch tot". Zudem kann man den Medien auch mal beibringen nicht einfach alles zu übernehmen, bzw. sich genauer auszudrücken.

Schöne Grüße!
 
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Ich fände es sehr gut, wenn die Jagdverbände das "Federwild", "Haarwild" und "Raubwild" des Jahres nominieren würden.

Als "Federwild des Jahres" würde sich z.B. die Graugans anbieten, weil damit gezeigt werden könnte, wie eine bejagte Art im Bestand massiv zunehmen kann und dass selbsternannte "Tierschützer" z.B. in Holland bereit sind, auf solche Bestandszunahmen mit Vergasungen zu reagieren.
 
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chenin schrieb:
.. Die Nachricht kam im Radio mit der Erklärung, ...
... dass ihr "Ruf" dem Meckern einer Ziege ähnelt. Mittlerweile ist den Redakteuren wohl selbst das "Googeln" zu viel Rechercheaufwand. Denn selbst dort steht zu lesen, woher das Geräusch kommt. :19:
 
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Mich hat ein wenig der Nachsatz der Radionachrichtenredakteurin irritiert: "Der NABU erklärt jedes Jahr eine bedrohte Vogelart zum Vogel des Jahres." (Kormoran, ick hör' Dir krächzen).

NF
(der im Münsterland erst ein einziges Mal eine Bekassine gesehen hat, aber schon Tausende von Kormoranen und Dohlen)
 
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chenin schrieb:
Hallo,

wie kürzlich bekannt wurde ist die Bekassine vom NABU zum Vogel des Jahres erklärt worden.

http://www.nabu.de/aktionenundprojekte/ ... index.html

Die Nachricht kam im Radio mit der Erklärung, das die Bekassine unter anderem wegen intensiver Landwirtschaft und der Jagd gefährdet ist.

In Deutschland ist die Bekassien auf der roten Liste und ist kein jagdbares Wild, oder??

Mich regt es tierisch auf, wenn man jetzt überall liest und hört "Die Bekassine ist stark bedroht, wird aber gerne bejagt". Stimmt vielleicht in anderen Ländern, aber doch nicht in Deutschland?!?!

http://www.welt.de/wissenschaft/tierwel ... -2013.html

Wenn ich jetzt falsch liege tuts mir leid. Falls nicht fände ich es super, wenn sich einige Leute finden würden um den Medien mal die Information zukommen zu lassen, dass die Jagd in Deutschland auf Bekassinen weder durchgeführt wird noch erlaubt ist.

Ansonsten gibt es wieder das typische Bild "Es gibt nur noch wenige und den Rest schießen die Jäger auch noch tot". Zudem kann man den Medien auch mal beibringen nicht einfach alles zu übernehmen, bzw. sich genauer auszudrücken.

Schöne Grüße!


Was ist an der Aussage falsch?
Die Bekassine ist - je nach Region und Winterverlauf - Kurz- bis Langstreckenzieher.
Da ihr der Geltungsbereich des deutschen Jagdgesetzes ebensowenig wie die Länder, in denen die Bekassine offiziell bejagt wird beizubiegen ist, gibt es erhebliche Zugverluste durch die Bejagung in den Winterländern, die zu den Problemen der fehlenden Feuchtgebiete in den Brutländern addiert werden müssen.
Anderes ist auch weder im Welt-Artikel noch in der PM des NABU geschrieben.

Eine aus der bei mir übersommernden Bekassinentruppe (übrigens in einem vom NABU geschaffenen und betreuten Feuchtbiotop und lustigerweise ohne jegliche Raubwildbejagung...:
11839775sg.jpg
 
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Canon schrieb:
chenin schrieb:
Hallo,

wie kürzlich bekannt wurde ist die Bekassine vom NABU zum Vogel des Jahres erklärt worden.

http://www.nabu.de/aktionenundprojekte/ ... index.html

Die Nachricht kam im Radio mit der Erklärung, das die Bekassine unter anderem wegen intensiver Landwirtschaft und der Jagd gefährdet ist.

In Deutschland ist die Bekassien auf der roten Liste und ist kein jagdbares Wild, oder??

Mich regt es tierisch auf, wenn man jetzt überall liest und hört "Die Bekassine ist stark bedroht, wird aber gerne bejagt". Stimmt vielleicht in anderen Ländern, aber doch nicht in Deutschland?!?!

http://www.welt.de/wissenschaft/tierwel ... -2013.html

Wenn ich jetzt falsch liege tuts mir leid. Falls nicht fände ich es super, wenn sich einige Leute finden würden um den Medien mal die Information zukommen zu lassen, dass die Jagd in Deutschland auf Bekassinen weder durchgeführt wird noch erlaubt ist.

Ansonsten gibt es wieder das typische Bild "Es gibt nur noch wenige und den Rest schießen die Jäger auch noch tot". Zudem kann man den Medien auch mal beibringen nicht einfach alles zu übernehmen, bzw. sich genauer auszudrücken.

Schöne Grüße!


Was ist an der Aussage falsch?
Die Bekassine ist - je nach Region und Winterverlauf - Kurz- bis Langstreckenzieher.
Da ihr der Geltungsbereich des deutschen Jagdgesetzes ebensowenig wie die Länder, in denen die Bekassine offiziell bejagt wird beizubiegen ist, gibt es erhebliche Zugverluste durch die Bejagung in den Winterländern, die zu den Problemen der fehlenden Feuchtgebiete in den Brutländern addiert werden müssen.
Anderes ist auch weder im Welt-Artikel noch in der PM des NABU geschrieben.

Eine aus der bei mir übersommernden Bekassinentruppe (übrigens in einem vom NABU geschaffenen und betreuten Feuchtbiotop und lustigerweise ohne jegliche Raubwildbejagung...:
11839775sg.jpg
Ja,falsch finde ich die Aussagen auch nicht.Bei mir brüteten auch mehrere BP,vor 20 Jahren waren das noch viele BP.Aber es werden immer weniger,seit einige km entfernt vor paar Jahren Tausende Nerze befreit wurden,die sich regional immer weiter ausbreiten.Hoffentlich kommen die nicht noch zu Euch,denn da ist`s vorbei mit dem Trupp,es sei denn der NABU erzieht die possierliche Schwarzröcke zu Vegetariern um.Das versucht er ja schon offesichtlich mit Erfolg.Wie sonst wäre es erklärbar,daß er die Jagd auf Präd. und Fangjagd abschaffen will.
 
A

anonym

Guest
Canon schrieb:

"Eine aus der bei mir übersommernden Bekassinentruppe (übrigens in einem vom NABU geschaffenen und betreuten Feuchtbiotop und lustigerweise ohne jegliche Raubwildbejagung...:"

Du schreibst ja selber, dass die Bekassine zumindest ein Teilstreckenzieher ist.

Übersommern heißt nicht automatisch auch vermehren.
Haben sie dort bei dir auch erfolgreich Junge aufgezogen oder sind es nur Zuzügler aus anderen Gebieten im Sommerverlauf. bzw. Zwischengäste auf dem Zugweg ?

Wieviele Paare kämen u.U. mit erfolgreichen Bruten hinzu, wenn zusätzlich Raubwild bejagd würde ? Das wird man bei dir erst wissen, wenn man es mal macht.
 
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Canon schrieb:
Eine aus der bei mir übersommernden Bekassinentruppe (übrigens in einem vom NABU geschaffenen und betreuten Feuchtbiotop und lustigerweise ohne jegliche Raubwildbejagung...:
Solche auf den ersten Blick günstigen Habitate können für diese Art(en) statt dem erhofften Quellgebiet schnell zur Senke bzw. Falle werden.
Wie hat sich Deine Bekassinentruppe den Sommer über denn zahlenmässig konkret "entwickelt" ?
 
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spezialist schrieb:
Canon schrieb:
Eine aus der bei mir übersommernden Bekassinentruppe (übrigens in einem vom NABU geschaffenen und betreuten Feuchtbiotop und lustigerweise ohne jegliche Raubwildbejagung...:
Solche auf den ersten Blick günstigen Habitate können für diese Art(en) statt dem erhofften Quellgebiet schnell zur Senke bzw. Falle werden.
Wie hat sich Deine Bekassinentruppe den Sommer über denn zahlenmässig konkret "entwickelt" ?
Man sollte dort ja nicht unnütz rumlaufen.
Es waren und sind (Stand 02.10.) 5 Stück, zusammen mit einer ständig wechselnden Zahl Bruchis und Waldwasserläufer, einmal Schwarzstoch, mehrfach Rohrweihe, mehrfach Baumfalke usw.
Einmal aus dem Schirm beobachtet: Kreisende Bekassinen werden vom Wanderfalken attackiert, die haben sich einfach kollektiv mit angeklappten Flügeln in die Vegatation fallen lassen...
Der Flaschenhals für die (Feucht-)wiesenbrüter ist nach einhelliger Meinung der Experten (der tatsächlichen, nicht der selbsternannten) der Lebensraum, alles andere ist doomed surplus.
Ist dieser Flaschenhals beseitigt, kann man sich um die Prädation Gedanken machen, das ist dann aber in der Regel nicht mehr notwendig.
Bitte jetzt nicht mit Inselbrütern mit fehlender Koevolution zu Prädatoren kommen, das ist eine völlig andere Baustelle.
 
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Canon schrieb:
Der Flaschenhals für die (Feucht-)wiesenbrüter ist nach einhelliger Meinung der Experten (der tatsächlichen, nicht der selbsternannten) der Lebensraum, alles andere ist doomed surplus.
Ist dieser Flaschenhals beseitigt, kann man sich um die Prädation Gedanken machen, das ist dann aber in der Regel nicht mehr notwendig.
Ja aber das ist doch genau das Problem. Wir haben hierzuland nur noch extrem wenige solcher "natürlichen Lebensräume" ausreichender Grösse, die stabil gegenüber Einflüssen von aussen (wie eine unnatürlich hohe Pradatorendichte) sind - und die Situation wird wegen weiterer Nutzungsintensivierungen in der Summe immer schlechter.
Deshalb KANN die Bejagung von ubiquitischen Prädatoren (Paradebeispiel Fuchs, Gegenbeispiel Iltis) in den meisten Fällen eine deutliche Verbesserung der Überlebenswahrscheinlichkeit von seltenen Arten bewirken.
Andere Arten wie Feldhase oder Grosstrappe wären im übrigen in mitteleuropäischen Naturlandschaften sehr selten oder überhaupt nicht vorhanden.
In grossflächigen Naturlandschaften ist die Jagd in der Regel nicht für den Artenschutz, sondern "NUR" noch zur Gewinnung von Lebensmitteln und anderen tierischen Produkten notwendig.
 
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spezialist schrieb:
Ja aber das ist doch genau das Problem. Wir haben hierzuland nur noch extrem wenige solcher "natürlichen Lebensräume" ausreichender Grösse,
stimmt, deshalb ja z.B. auch die Wahl der Bekassine zum Vogel des Jahres, als (halbwegs bekannter) Vertreter der (Vogel-)Arten, die durch den menschengemachten Schwund dieser Lebensräume beeinträchtigt sind.
spezialist schrieb:
die ausreichend stabil gegenüber Einflüssen von aussen (wie eine unnatürlich hohe Pradatorendichte) sind.
Eine unnatürlich hohe Prädatorendichte? Was stelle ich mir darunter vor?
Eigentlich nur das Beispiel von Waldgeist (Faunenfremde Minke, obwohl die langsam aber sicher auch von den nachgereisten Regulatoren (div. Endoparasiten) gezügelt werden) oder mit etwas Fantasie auch holländische Zahlgasttruppen bei Bezahljagden oder bei der Verpachtung westhessischer Rotwildreviere.
spezialist schrieb:
Deshalb KANN die Bejagung von ubiquitischen Prädatoren (Paradebeispiel Fuchs, Gegenbeispiel Iltis) in den meisten Fällen eine deutliche Verbesserung der Situation von seltenen Arten bewirken.
Solche nachhaltigen(!) Effekte sind mir persönlich nicht bekannt und auch nur sehr schwer vorstellbar.
spezialist schrieb:
Andere Arten wie Feldhase oder Grosstrappe wären im übrigen in mitteleuropäischen Naturlandschaften sehr selten oder überhaupt nicht vorhanden.
In den bayr. Alpen sicherlich richtig, in steppenartigen Gebieten wie z.B. der von Friedrich so genannten "Sandkiste des Reiches" sehr wohl. Jede Art hat halt ihre Lebensraumansprüche die nicht überall vorhanden sind, was ja auch gar nicht notwendig ist. Der Rothirsch ist ja vom Anspruch her auch kein Waldtier...
spezialist schrieb:
In grossflächigen Naturlandschaften ist die Jagd in der Regel nicht für den Artenschutz, sondern "NUR" noch zur Gewinnung von Lebensmittel und anderen tierischen Produkten notwendig.
Seh ich genauso, Erbsenzähler ersetzen "notwendig" durch "legitime Option" :12:
 
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Canon schrieb:
Der Rothirsch ist ja vom Anspruch her auch kein Waldtier...
Völlig richtig, diese ökologische "Nische" (in dem speziellen Fall eher "Schneise") würde hierzulande natürlicherweise vom Wisent (Bison bonasus L.) in durchaus dominanter Weise besetzt.
Für mich wäre der Wisent ja auch ein heisser Kandidat für das "Haarwild des Jahres". :26:
 
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Vergeßt bitte bei Eurem Disput die zunehmende Anzahl von Neubürgern nicht.Im Revier fangen wir ständig vermehrt Waschbären,obwohl erst einer bei der Morgenpirsch gesichtet wurde.Der Enok zieht auch seine Bahn und mein Kopov brachte auch schon einen aus dem Schilf,natürlich liebevoll abgetan.Die sind da garantiert nicht auf Weidegang im Rohr. Zu glauben,allein mit punktueller Biotoparbeit Rotelistefauna schützen zu wollen,so wie`s der NABU betreibt ,ist zwar förderlich,aber letztendlich naiv und nicht zielführend.Die Zusammenarbeit zwischen Jagd und Naturschutz,so wie ich ihn früher kannte,wäre heute in jeder Beziehung hilfreich.Heut gäbe es nämlich die Möglichkeiten hoher Effektivität im Natur-u.Artenschutz.Statt diese Linie zu fahren,ideologsieren der Nabu und andere gleichgschaltete Verbände und Gruppen gegen ihren eigentlich größten Verbündeten.Man rekrutiert lieber Spendengelder bei Nichtsahnenden ,erzählt denen in Supermärkten auswendig gelernten Schwachsinn und hetzt gegen die Jägerschaft.Alte Nabu-Strategen und Praktiker interessieren die da in Bln.schon lange nicht mehr.Das war für mich und andere auch der Grund ,aus dem Verein auszureten.Heute weiß ich,das das richtig war. Ich mache meine eigene erfolgreiche Naturschutzarbeit mit meinen Freunden und Jagdkollegen.
 

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