Bergjagd - Ausrüstungstips und Tricks

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Nicht zu viel Angst. Wie oft habe ich abends Wild (Rehbock, Gams Sau, Keiler) gestreckt, an Ort und Stelle im Schein der Leuchtbrille zerlegt (da spart man viel Gewicht) und laangsam heimgeschleppt - das sind dann immer mehrere Kilometer steil bergab ohne Weg über Stock und Stein.
Da bezahlen sich die beiden 2 m langen Haselnuß-Bergstöcke wieder - damit tastet man den Boden nach unten ab und stützt sich sicher ab.

Mich würde mal das Gesamtgewicht der Rucksäcke inkl. Püster bei Grosso und Brackenmann interessieren.
Wenn ich lese, was Ihr so alles mitnehmt....
Ich lege jedes Teil auf die Waage und überlege dann Alternativen.
Ultraleicht-Rucksack habe ich auch schon erwogen - würde 2 kg einsparen (mein Kuiu 7.200 wiegt leer 2,8 kg) aber wohin dann mit dem erlegten Wild....

Nachtrag zum Spirituskocher - den betreibe ich mit reinem 96 % Alkohol, - unvergällt (in Andorra kostet der Liter EUR 4,30...) da kann man auch mal einen Schluck abzweigen, mit Honig und Wasser verdünnen und sich innerlich wärmen...
Wasserflasche nur PET-Flasche zweng Gewicht.... Und Wasser schöpfe ich ohne Desinfektionsmittel hier in den Bergen an bestimmten Quellen/Bächlein...
In den Tropen Certisil Tropfen - w.o. erwähnt -aber nur in vom Hersteller empfohlener Dosis.

Und vom Thema abschweifend - sorry Brackenmann :
Die Frage nach dem Urwaldbild - ja, eine dicke Gabun Viper, hatte Giftzähne wie Stricknadeln. Bei der Safari waren die Träger u Fährtensucher vom Stamm der Baja.
Bei denen ist die Gabun Viper eine gefürchtete, tabuisierte Schlange. Ihre Sage geht, daß derjenige, der sie berührt, nachts vom Partner/in der Viper aufgesucht wird und die Schlange Giftpfeile auf ihn abschießt. also wurde mir das Salz für die schöne, farbige Haut in die Hand angeschüttet - und mein Jagdmesser, das vorher jeden Abend innerhalb der Mannschaft zu diversen Feinarbeiten weitergereicht wurde, hat niemand mehr angerührt. Auch was Gutes...
Später jagte ich im Süden mit Pygmäen und habe mehrfach Gabunvipern gefunden (das Keckern von Hörnchen verrät sie oft). Die "Kleinen" haben das feiste, weiße Fleisch begeistert verspeist.

Doublette Gabunviper und das sie keckernd verratende Erdhörnchen www.jpg
 
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Nicht zu viel Angst. Wie oft habe ich abends Wild (Rehbock, Gams Sau, Keiler) gestreckt, an Ort und Stelle im Schein der Leuchtbrille zerlegt (da spart man viel Gewicht) und laangsam heimgeschleppt - das sind dann immer mehrere Kilometer steil bergab ohne Weg über Stock und Stein.
Da bezahlen sich die beiden 2 m langen Haselnuß-Bergstöcke wieder - damit tastet man den Boden nach unten ab und stützt sich sicher ab.
So ist es.
Wäre nicht das erste mal dass ich Nachts um 1:00 wieder (gerädert) am Auto ankomme.
Aber ich versuche das NICHT ALLEINE zu provozieren. Das Gelände ist dazu z.T einfach zu gefährlich.

Mich würde mal das Gesamtgewicht der Rucksäcke inkl. Püster bei Grosso und Brackenmann interessieren.
Wenn ich lese, was Ihr so alles mitnehmt....
Ich lege jedes Teil auf die Waage und überlege dann Alternativen.
Ultraleicht-Rucksack habe ich auch schon erwogen - würde 2 kg einsparen (mein Kuiu 7.200 wiegt leer 2,8 kg) aber wohin dann mit dem erlegten Wild....

Ja ich wundere mich auch was da so manchen zum Bergjagern mitschleppen wollen..ich bin offensichtlich ein Waschlappen. :unsure:

Meine Packliste für ne Nachmittagspirsch:
Waffe einsatzbereit 6kg (SD,Zweibein, Munition, großes Glas, KKC Schichtholz, Varmintlauf, Munition)
Kraxe 2,7kg
Tagesrucksack 1,2kg
Messer 0,15kg
Fernglas 1,1kg
WBG 0,6kg
Entfernungsmesser 0,2kg
Jacke 0,9kg
Pullover 0,4kg
Regenhose 0,3kg
Poncho 0,3kg
Getränk 0,4kg
Snack/Hufu 0,3kg
Spannriemen 0,25kg
Schweißriemen /Halsung 0,3kg

Dann noch so Kleinzeug wie:
Tornique/IsraeliPack/Rettungsdecke/2 Stirnlampen/Blasenpflaster/Brillentuch/Tempos/ 5 Bonbons/Smartphone/Sitzunterlage/Tarnschaal ~0,5kg

So liegt das Startgewicht, je nach Klamotten, bei ca.16kg, sollte ich das Carbon Dreibein mit HogueSattle noch mitnehmen bei zusätzlichen 3kg ;)

Diese Konstellation hat den Vorteil dass ich Wild bis zu 40kg noch dazu auf die Kraxe packen kann und sollte ich einen Begleiter dabei haben, selbiger den Tagesrucksack tragen könnte.

Wenn alle Stricke reißen bleibt der Tagesrucksack in nem Müllbeutel gepackt vor Ort und ich hole ihn halt am nächsten Tag.:rolleyes:

Solche Abstiege mit ~50kg auf dem Rücken sind sehrsehr anstrengend. Hier sind zwei Bergstöcke zum drauflehnen beim ausruhen sehr sinnvoll. Hinsetzen geht kaum. Sonst kommst kaum mehr hoch.
Schon das aufsetzen der Kraxe mit voller Zuladung ohne Hilfsperson ist im NOCH FRISCHEN Zustand schon eine Herausforderung. (Aber dafür gibts Techniken. ;))


Wasserflasche nur PET-Flasche zweng Gewicht.... Und Wasser schöpfe ich ohne Desinfektionsmittel hier in den Bergen an bestimmten Quellen/Bächlein...
Jep! Ich käme auch nicht auf die Idee ne Metallflasche mitzuschleppen.

Bild1: Gamskitz
IMG-20181006-WA0037.jpg
Bild2: 1er Gams mit 35kg
Gams.jpg.png



Und vom Thema abschweifend - sorry Brackenmann :
Die Frage nach dem Urwaldbild - ja, eine dicke Gabun Viper, hatte Giftzähne wie Stricknadeln. Bei der Safari waren die Träger u Fährtensucher vom Stamm der Baja.
Bei denen ist die Gabun Viper eine gefürchtete, tabuisierte Schlange. Ihre Sage geht, daß derjenige, der sie berührt, nachts vom Partner/in der Viper aufgesucht wird und die Schlange Giftpfeile auf ihn abschießt. also wurde mir das Salz für die schöne, farbige Haut in die Hand angeschüttet - und mein Jagdmesser, das vorher jeden Abend innerhalb der Mannschaft zu diversen Feinarbeiten weitergereicht wurde, hat niemand mehr angerührt. Auch was Gutes...
Später jagte ich im Süden mit Pygmäen und habe mehrfach Gabunvipern gefunden (das Keckern von Hörnchen verrät sie oft). Die "Kleinen" haben das feiste, weiße Fleisch begeistert verspeist.
Solche Kurzgeschichten sind das Salz in der Suppe dieses Threads. Danke!
 
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Mist, es regnet in Strömen also keine Abendpirsch und Zeit fürs Forum...


@Brackenmann, man merkt, daß Du ETLICHES jünger (und damit stärker) bist als ich!

Deine Mitteilung: Dreibein mit Hogue saddle: Da würden mich Detailbilder interessieren.
Ich habe mir auf diese Anregung hin einen leichten Schraubstock auf ein federleichtes Dreibein montiert - eher zum Einschießen als zum Mitschleppen. Kann man noch verbessern und 500 g leichter machen mit einem Alu-Mini-Schraubstock :
https://www.stabilo-fachmarkt.de/sc...billiger&utm_medium=cpc&utm_campaign=shopping

Dumme Frage: Also klemmst Du die Waffe zum präzisen Weitschuß fest ein - ändert das die TPL (man schwingt ja nicht frei weg) ???
Wo am besten? Wahrscheinlich in der gewichtsmäßigen Mitte - falls das konstruktionsbedingt geht???

In jedem Fall ideale Vorrichtung zum Einjustieren des Zf - indem man ein Objekt durch den Lauf mittig anvisiert und dann das Fadenkreuz dorthin schraubt..

2020-06 Schraubstock auf leichtem Stativ zum Einschießen 2 MP.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
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"Doc-Holiday, post: 4303732, member: 11294"]Mist, es regnet in Strömen also keine Abendpirsch und Zeit fürs Forum...
Ich muss gleich zu nem Freund...der hat Schweine im Weizen.:rolleyes:


@Brackenmann, man merkt, daß Du ETLICHES jünger (und damit stärker) bist als ich!
Früher war ich auch stärker...man merkt jedes Jahr (und kg):censored:
Deine Mitteilung: Dreibein mit Hogue saddle: Da würden mich Detailbilder interessieren.
Ich habe mir auf diese Anregung hin einen leichten Schraubstock auf ein federleichtes Dreibein montiert - eher zum Einschießen als zum Mitschleppen. Kann man noch verbessern und 500 g leichter machen mit einem Alu-Mini-Schraubstock :
https://www.stabilo-fachmarkt.de/sc...billiger&utm_medium=cpc&utm_campaign=shopping

Dumme Frage: Also klemmst Du die Waffe zum präzisen Weitschuß fest ein - ändert das die TPL (man schwingt ja nicht frei weg) ???
Wo am besten? Wahrscheinlich in der gewichtsmäßigen Mitte - falls das konstruktionsbedingt geht???

In jedem Fall ideale Vorrichtung zum Einjustieren des Zf - indem man ein Objekt durch den Lauf mittig anvisiert und dann das Fadenkreuz dorthin schraubt..

Anhang anzeigen 124597
Jetzt muss ich wirklich lachen.....obwohl wir uns noch nie pers. begegnet sind kommen wir oftmal auf ähnliche Lösungen.

DSC_0018.JPG

Meine Lösung ist ein Alu Minischraubstock von amazon (~30€) bei dem ich unnötiges wegmontiert bzw abgesägt habe und ein sehr stabiles (aber zu schweres) Drehgelenk (~30€) darunter montiert habe. Das Gizo Carbon Dreibein (~500-600€) ist sehr stabil.

Bei meiner Waffe verändert sich die Treffpunktlage nicht nennenswert. Wenn die Waffe "wegschwingt" ist die Kugel längst unterwegs. Was Einfluss auf die Trefferlage hat ist die Resonanz in der Waffe. Die Kombination Varmintlauf, Schichtholzschaft, eingeklebtes System und Spuhr Montage ist das Schwingungsärmste was man haben kann.

Bei LR Veranstaltungen schieße ich damit bis 800m (und treffe ;)) Völlig egal ob vom Sandsack, Harris Zweibein oder Dreibein. Am Hacken kann man noch nen Gurt befestigen den man um den "Bremsfuss" legt um das Dreibein zusätzlich zum Boden hin zu verspannen.

WMH
 
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Interessanter Rucksack, welcher ist das? Dieser Ami-Rucksack, den du mal in dem Rucksack-Suche-Thread erwähnt hast?

...

Entschuldige, ich hatte dir auf deine Frage nicht geantwortet. Das ist/ war eine Eberlestock G4 Operator. Den habe ich zwischenzeitlich verkauft und durch den besagten Mystery Ranch Overload ersetzt.


grosso
 
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Da bezahlen sich die beiden 2 m langen Haselnuß-Bergstöcke wieder - damit tastet man den Boden nach unten ab und stützt sich sicher ab.

Mich würde mal das Gesamtgewicht der Rucksäcke inkl. Püster bei Grosso und Brackenmann interessieren.
Wenn ich lese, was Ihr so alles mitnehmt....
Ich lege jedes Teil auf die Waage und überlege dann Alternativen.
Ultraleicht-Rucksack habe ich auch schon erwogen - würde 2 kg einsparen (mein Kuiu 7.200 wiegt leer 2,8 kg) aber wohin dann mit dem erlegten Wild....

...

@Doc-Holiday

ich muss gestehen, den Rucksack mit dem Startgewicht nie gewogen zu haben, denke aber, dass @Brackenmann da schon sehr passend liegt, mit seiner Schätzung. Ich würde auch mal annehmen, dass es - je nach Vorhaben und Wetter - so ~15,00 kg sind.

Da wir in den allermeisten Fällen zu zweit unterwegs sind, haben wir uns angewöhnt, die Dinge nicht zwingend alles doppelt mitzuschleppen. D.h., der eine hat die Waffe im Rucksack und der andere das Spektiv. So ein paar Dinge kann man dann halt 'abspecken'.

Ich konnte nie einen der Tiroler überzeugen, ein Stück am Berg zu zerlegen und so schleppen wir sie halt komplett zur Hütte oder zum Auto. Ja, das ist manchmal Plackerei aber auch ein irre gutes Gefühl, wenn man dann, reichlich geschafft, mit einem Wein oder Bier am Feuer vor der Hütte oder auch vor dem Ofen in der Hütte hockt und ein Stück intensive Jagd erlebt hat.

Andererseits lassen wir inzwischen auch schon mal eine der extremeren Abenteuertouren weg und suche uns ein nettes Plätzchen, um dann von da zu jagen. Ein paar Jahre mehr und das eine oder andere Kilo können halt auch schon mal bremsend wirken ;)

Respekt ist tatsächlich, auch nach meiner Einschätzung, ein elementarer Bestandteil der Jagd im Hochgebirge. Einer meiner Jagdfreunde (ein extrem erfahrener Bergführer) ist vor drei Jahren in unserem Revier tödlich abgestürzt (ich habe das wohl an anderer Stelle schon geschrieben) und sein nicht minder erfahrener Bruder - in unserem Revier - vor etwa 15 Jahren. Das erdet und erinnert daran, den Dingen mit dem erforderlichen Maß an Respekt zu begegnen und sich zu vergegenwärtigen, dass man nicht über Wasser gehen kann.


grosso
 
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Jetzt wundere ich mich ein wenig dass ich einen Stecken mit Astgabel habe und ihr nicht.:unsure:
also mich stören die astgabeln nur. angestrichen schiessen ist jederzeit auch ohne diese gabeln möglich. Jeder wie er will, ich brauche sie nicht.

in meinem Rucksack ist übrigens immer SO ETWAS ist gerade bei der Winterjagd in Schweden recht brauchbar.
 
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In solchen Fällen helfe ich mir immer damit aus, dass ich auf den "Hangseiten" Klamotten unter die Isomatte stopfe. Damit baut man sich quasi eine Schale in der man aufgefangen wird.

Zusätzlich bzw. statt Panzertape habe ich Vulkanisierband (stammt noch aus alten Zeiten, wo ich mit Reparaturmuffen für Elektrokabel zu tun hatte. Der Vorteil von dem Band ist, dass es nach dem Aktivieren miteinander "verschweißt". Hierzu zieht man das abgeschnittene Band ein Stück in die Länge und wickelt es dann wo auch immer drum. Nach einer halben Stunde ist das Band dann miteinander verklebt (oder was auch immer für die vereinigte Verbidnung verantwortlich ist).
Dieses selbstvulkanisierende Band meinst du, vermute ich
 
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Respekt an die Bergjäger hier. Diese Lasten, die Ihr beschreibt, würde ich nicht mehr längere Strecken getragen bekommen.
 

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