Bergjagd - Ausrüstungstips und Tricks

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Regenschutz im Gebirge ist ein zweischneidiges Schwert.
Beim Steigen schwitzt man immer, auch wenn man langsam geht.
Goretex und ähnliche Membranen lassen nur einen Teil der Dampfwolke durch, der Rest kondensiert in der Kleidung, man wird innen feucht.
Das zahlt sich später übel aus, wenn die Feuchtigkeit dann in Ruhephase/Ansitz Verdunstungskälte produziert. Grippaler Infekt vorprogrammiert.

Dazu kommt der Gewichtsfaktor - der Rucksack soll leicht sein, damit man leistungsfähig bleibt.
Was tun, wenn eventuell Regen angesagt ist und man auf Nummer Sicher gehen will?

Bisher nahm ich den Jerven Biwaksack mit, Feine Sache, aber 650 g schwer.

2020-01-20 Steinhütte und Jerven Poncho 2 MP.jpg


Meine Lösung: Ein federleichter Poncho aus beidseits SILIKONBESCHICHTETEM Ripstop-Nylon.
Das Material fand ich hier:

Dann einfach eine Kopie des bewährten US-Army-Poncho machen lassen - für mich vorn und hinten zehn Zentimeter länger. Etwas zeitaufwendig war die Anfertigung der Kapuze. Dann alle Nähte mit entsprechendem Abdichter für silikoniertes Gewebe bestreichen, fertig.
Feine Sache, 160 g im Rucksack gegen eventuellen Regen geht.
Und der Vorteil des Poncho: Waffe und Rucksack ist mit drunter...

Und der Praxistest auch bestanden - die unterm Poncho aufsteigende Dampfwolke kondensiert an dem silikonbeschichtetem Stoff offensichtlich geringer. Er war nicht so feucht wie der Original US-Poncho....

Man braucht eben einen Schneider/in...
 
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Wie leise sind diese Top-Klamotten? Wie wichtig ist das für Euch auf der Bergjagd, worin seht Ihr die Unterschiede zur Ansitzjagd? Wieviel „Lärm durch Klamotten“ verträgt die Bergjagd?

Bei der Ansitzjagd landet man ja deswegen oft bei Loden/Wolle/Fleece.
 
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Das einzige was lauter ist sind reine Regenklamotten.
Da aber der Regen genug Lärm macht stört das imho auch nicht.
Die meisten anderen Sachen bestehen aus Fleece und/oder Polyester, das ansich weich und leise ist.
 
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Das was am meisten stört ist das Geräusch, wenn der Regen auf die Oberfläche des Materials tropft. Das überdeckt die anderen Geräusche.
Dem Wild ist es in der Regel egal, ist ja meist weit weg.
 
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Lärm spielt für mich überhaupt keine Rolle. Huntec ist in meinen Augen auch nicht sehr laut, sondern angenehmt leise im Vergleich zu Arcteryx oder anderem.
 
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Wie leise sind diese Top-Klamotten? Wie wichtig ist das für Euch auf der Bergjagd, worin seht Ihr die Unterschiede zur Ansitzjagd? Wieviel „Lärm durch Klamotten“ verträgt die Bergjagd?

Bei der Ansitzjagd landet man ja deswegen oft bei Loden/Wolle/Fleece.

Bei der Form der Bergjagd, die ich betreibe, ist die absolute Geräuschlosigkeit der Kleidung kein Thema. Besagte Jagd findet kaum vom Ansitz statt und die typische Entfernung ( ≥ 150 Meter) relativiert die Geräusche der Bekleidung (auch der Regenbekleidung).

Ein wenig schwierig für mich, das ansonsten zu objektivieren bzw. einen eindeutigen Maßstab dafür zu finden.

Ich trage die Blaser Huntec wie auch die Sitka Kleidung auch hier (im Münsterland bzw. in Hessen) im Revier und empfinde die Kleidung - soweit wir nicht über ausgesprochene Regenkleidung sprechen - als ausreichend leise für meine Einsatzzwecke. Ich trage sie auch hier, weil sie wirklich sehr funktional und zudem ausgesprochen bequem ist.

Wäre ich der Kirrungsjäger, der regelmäßig auf 20 Meter die Sauen füsiliert, wäre das möglicherweise nochmals zu überdenken. Die Kleidung ist relativ leise aber nicht geräuschlos.

Soweit ich Rotwild, Sauen und Rehe vom Ansitz auf 'normale' Distanzen gejagt habe oder auch Sauen angegangen bin, war die besage Kleidung bis dato nie ein Problem.

Die Regenbekleidung, über die ich in dem Kontext rede (Blaser Huntec, Sitka, Norrona ...), die auch aktives Jagen ermöglicht, brauche ich hier selten bis nie.


grosso
 
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Haube. Ich habe eine ruhige Haube lieben gelernt. Blockiert die Insekten. Blockiere die Sonne. Wind reduzieren. Beeinträchtigt nicht das Gehör. Nicht überhitzen/schwitzen.

Ich verwende Arc'teryx-Modelle Cormac (>15 grad), Motus AR (<20 grad). Wollnet darunter, falls nötig
004 – Kopi.JPG
(Arcteryx einfach, weil es zu meinem Körper passt. Fast jede Marke stellt ähnliche Produkte her)
 
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Den Kopf warm zu halten ist sehr wichtig, ich habe an allen Jacken, UL-Mänteln eine Kapuze. Der Vorteil ist noch, daß sie nach vorn und seitlich über ragt und dann beim Heimweg den hellen Schein der Leuchtbrille wie eine Blendlaterne bündelt...
In solch eisigen Regionen wie in denen THLR jagt, wäre es nicht genug, da kommt noch ein Windchill dazu..
 
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Ich kann Kapuzen gar nicht haben, irgendwie macht mir das eingeschränkte Gehör ein ganz komisches, unwohles Gefühl…

Ausnahme: Heftiger Regen, da kommt die Kapuze der Recon drüber (mit Kappe drunter).
 
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Ich kann Kapuzen gar nicht haben, irgendwie macht mir das eingeschränkte Gehör ein ganz komisches, unwohles Gefühl…

Ausnahme: Heftiger Regen, da kommt die Kapuze der Recon drüber (mit Kappe drunter).
Thlr mein Hoodies.

Also langärmelige Shirts mit Kapuze, die aber so eng anliegt wie eine Mütze.
Ich hab sowas von Sitka für Hitze. :cool:
20230221_203614.jpg

Das gibt's in light, mid und heavyweight als baselayer, bis hin zu den Fleeceteilen als midlayer.
Bei der bin ich sehr in Versuchung.


Da stören die Kapuzen nicht mehr als eine Mütze, die du sicher auch trägst.
 
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