Betonrohrfallen

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Danke für die Antworten. Ich werde da 1 Falle aufstellen.Ist denn speziell im Wald auf andere Sachen zu achten beim Aufstellen solcher Fallen?


Im Grunde ist immer wichtig das die Falle in der Nähe der Pässe des Raubwildes steht. Nur dort fängt sie zuverlässig. Also fleißig abspüren wie die Altvorderen und dann noch mit einer Wildkamera die Feinabstimmung. Wo viel Raubwild passt hat deine Falle gute Chancen.
 
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Denk daran, dass Du die Falle bequeme mit Gewehr, Schieber und Abfangkorb erreichen kannst, ohne dafür hunderte Meter zu laufen. Morgens vor der Arbiit im strömenden Regen kann das sonst echt lästig werden.
 
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Denk daran, dass Du die Falle bequeme mit Gewehr, Schieber und Abfangkorb erreichen kannst, ohne dafür hunderte Meter zu laufen. Morgens vor der Arbiit im strömenden Regen kann das sonst echt lästig werden.
Das kommt bei uns leider erst an dritter Stelle nach "nicht von Menschen überrannt bzw einsehbar".
 
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Guten Morgen allerseits, zunächst mal kurz ein paar Eckdaten:

Nach Umzug in den Bayerischen Wald vor einigen Jahren habe ich mittlerweile endlich jagdlichen Anschluss in einem Niederwildrevier "rechts der Donau" gefunden. Mit 12 km Distanz zum Wohnort das erste mal in 15 JJ mit der Möglichkeit die (dringend nötige !) Fallenjagd auszuüben. Wurden vor meiner Zeit etwa 5 Füchse pro Jahr als Beifang erlegt sind wir dieses Jagdjahr zwar mittlerweile bei 18, man hat aber immer noch den Eindruck es gäbe Füchse ohne Ende. Alleine mit Luderplatz und Motivation werde ich der Population nicht Herr.
Anders als in vielen anderen ehemaligen Niederwildrevieren kann man am Biotop nicht meckern. Abwechsungsreich, kleinteilig, strukturiert. Viele Feldgehölze, immer wieder Stilllegungen und Brachen. Trotzdem ein derart kläglicher Niederwildbesatz, dass einem angesichts des Potentials die Tränen kommen könnten...

Jedenfalls habe ich den Entschluss gefasst etwas Geld in die Hand zu nehmen und in Betonrohrfallen zu investieren. Die engere Auswahl besteht nun zwischen:

1.) Krefelder Fuchsfalle
2.) Wipprohrfalle
3.) Tuscher Betonrohrfalle

Nachdem im Laufe der Jahre vermutlich auch einige Veränderungen an den verschiedenen Modellen vorgenommen wurden, würde mich interessieren wer aktuelle Erfahrungen hat, aber auch wer seit Jahren zufrieden ist. Bestenfalls hat sogar einer verschiedene Modelle getestet und entsprechende Erfahrungen.

Ich freue mich auf Eure Berichte! Schönen Dank und Waidmannsheil,

rauhbart
 
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Zwischen den einzelnen Fallen(herstellern) tobt ein Glaubenskrieg. Ist schlimmer als eine Kaliberdiskussion.
Jede Falle hat Vor- und Nachteile. Früher hatte ich einige Amanfallen. Die würde ich nicht mehr nehmen.
Eine Dose fängt immer noch sehr gut, steht einfach an einem sehr guten Platz. Das ist oft entscheidender als das Fabrikat der Falle. Wenn die Falle zu ist, dann kommt zur Fangkontrolle ein Blecheimer rein, 1 m dahinter den Schieber hoch und Eimer wieder weg und reingeleuchtet..
Bei der Tuscher - vom Hersteller selbst eingebaut - beißt es mit den Fängen aus. Jeder sagt das ist ein sehr guter Platz: Fasanenfütterung, Wassergraben, Fischkasten wo immer Fische geschlachtet werden....Aber es fängt sich vergleichsweise wenig Raubwild. Mein Nachbar fängt dagegen mit den Tuscherfallen wie toll.
Bei der Tuscher gehen immer die beiden Klappen hoch, das stört mich. Muss immer extra ein Gitter einschieben. Wenn vorne und hinten offen ist, wird das Wild unruhig. Letztes Mal wäre mir der Fuchs ins Gesicht gesprungen, wenn nicht vorne auch ein Gitter gewesen wäre. Das Handyfoto im Kontrollschacht ist halt auch so eine Sache wenn Ratten drin sind.
Was mich halt an der ganzen Fallendiskussion stört, sind die hohen Kosten. Wenn die Fallenjagd wieder belebt werden soll, dann nur über preisgünstige Varianten wie die Softcatch zum Beispiel.
Für Marder, Iltis und wo vorkommt der Waschbär ist die Fallenjagd unverzichtbar. Beim Fuchs kann man - auch da wird gleich wieder zum Glaubenskrieg geblasen - mit der Falle alleine nicht regulieren. In Tschechien könnte sich nur die wenigsten Jäger eine Rohrfalle leisten. Aber sie schießen in den Niederwildrevieren jeden!!! Räuber auch an der Saukirrung.
Beim Fuchs hilft nur eine Vielzahl von Jagdmethoden. Komischerweise liegt der Schwerpunkt bei uns jedes Jahr woanders.
 
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Erstmal vielen Dank für die Antwort! Schlimmer als Kaliberdiskussionen!? Schwer vorstellbar, aber ich bin ja neu im Thema... ;)

Die Dose (das ist die Wipprohrfalle, richtig?) gefällt mir eigentlich sehr gut, durch das komplett kippende Mittelrohr wird wohl kaum Argwohn geweckt. Allerdings scheint mir das Modell auch das bei weitem aufwändigste in Sachen Verblendung (Einhausung).

Bei der Tuscher wurde mal irgendwo der Metall-Auslöser bemängelt. Stört das die Füchse bei Deinem Nachbarn nicht? Das mit den beidseitig öffnenden Klappen kann ich nachvollziehen, interessanter Aspekt.

Hast Du auch Erfahrungen mit der Krefelder?

Teuer wird das auf alle Fälle, da kommt schon satt was zusammen. Eine Falle alleine bringt einen ja noch nicht wirklich weiter. Wenigstens sind hier die Pachtpreise/Hegebeiträge noch relativ gemäßigt, so dass man mal in die Reviergestaltung stecken kann, was andernorts die Jagdgenossenschaft verjubelt. Und es ist eine langfristige Investition. In Sachen Haltbarkeit sollte es mit allen genannten Fallentypen ja keine Probleme geben, oder?

Waschbär haben wir (gottlob) noch nicht, auf das Fangergebnis von Iltis und Marder wäre ich sehr gespannt. Da sehe ich nie welche laufen, aber es gibt sie bestimmt in rauen Mengen.

In meinem früheren Lehrrevier galt auch die Devise "Fuchs immer", auch auf Sau-Ansitz. Aber bei einer konsequenten Fuchsbejagung ziehen meine Mitjäger, schon aus Zeit- und/oder Motivationsmangel, jetzt leider nicht mit. Hoffe dass der Funke noch überspringt. Aber die Fallen könnten neben einigen Füchsen sicher auch das Raubwild fangen, dass ich auf Ansitz kaum, oder nie erwische. Das ginge wohl aber auch deutlich billiger, als mit einer Betonrohrfalle, hmm...?

Gruß, rauhbart
 
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Die Einhausung macht die Sache natürlich schon auffällig. Neubauten hatten am Sonntagvormittag mehr Besuche als der Pfarrer in der Kirche.
Krefelder wird allegemein höher bewertet als die Dose...hier mein bester FangplatzIMG_0144.JPG
Bei der Tuscher hab ich mich auch über den Metallauslöser in der Falle gewundert, stört aber das Raubwild nicht.
Was Marder und Iltis angeht, so tut die gute alte Kastenfalle immer noch ihren Dienst.
Hier an der Rebhuhnvoliere....IMG_4545.JPG
oder KaninchenstallIMG_4547.JPG
Lebender Köder ist immer gut, zieht auch bei sonst gutem Nahrungsangebot, verstinkt nicht...
Altfüchse und Betonrohrfallen das ist so ein Thema. Ich behaupte damit kann man sie nicht reduzieren. Das geht nur in Verbindnung mit anderen Methoden wie Baujagd, Lockjagd. Hab früher im reinen Waldrevier viel mit dem offen gestellten Schwanenhals im Wasser gefangen. Damals gab es noch keine Sauen. Es war möglich die beiden Marderarten bis zum Frühjahr auf Null zu bringen (Auerwildrevier). Beim Fuchs blieb immer ein Drittel übrig.
Bei uns muss der Fuchs welcher sich auf der Wildkamera ablichten lässt...
PICT0014.JPG
einfach damit rechnen, dass noch andere Gefahren lauern. Wenn einer gelernt hat, vor dem Bauhund besser nicht zu springen, erwischt es ihn am Luder oder sonstwie.
Dir auf jedem Fall Waidmannsheil!
 
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Wmh zusammen

Hat hier jemand Erfahrungen mit dem Trigga-Bewegungsauslöser? Vor allem mit dem in der zweiten Generation.
https://wildmelder.de/trigga.php

Die Suchfunktion gibt da eher wenig und wenn nur kurzfristige Erfahrungsberichte her, die sich denke ich auch noch auf die 1te Generation beziehen.
Bin da gerade mehr oder weniger drauf gestoßen, der Preis wäre finde ich das interessante daran, da ich an Betonrohre gratis und Fall klappen etc. sehr günstig kommen würde. Wäre dann doch eine Ersparnis gegenüber der Wipprohrfalle.

Lg und WMH
 
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Soweit ich mich erinnern kann, waren die Erfahrungen mit Bewegungsmeldern hier im Forum nicht so doll. Wenn es billig UND gut wäre, hätten es mehr Leute. Wenn es bei der Fallenjagd aber um billig ODER gut geht, würde ich letzteres nehmen.
 
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Ich habe im Einsatz:

4x Dose
3x Krefelder
2x Ammerländer

dazu noch große 5x große Kastenfallen (2m) und 3x kleine Kastenfallen (1,50m).

Irgendwie finde ich die Dose am besten, auch wenn der Aufbau sehr aufwendig ist. Aber das hat man einmal, Fehlfunktionen wie bei den anderen hat man dauernd.
 
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Ich habe im Einsatz:

4x Dose
3x Krefelder
2x Ammerländer

dazu noch große 5x große Kastenfallen (2m) und 3x kleine Kastenfallen (1,50m).

Irgendwie finde ich die Dose am besten, auch wenn der Aufbau sehr aufwendig ist. Aber das hat man einmal, Fehlfunktionen wie bei den anderen hat man dauernd.


Wie zufrieden bist du denn mit dem Ammerländer-System? Der Preis wäre hier nämlich schon sehr ansprechend wenn man bedenkt, dass eine Umbauung dabei ist (bis auf Deckel hält) müsste ja im Prinzip so funktionieren wie die Dose Falle wenn ich das richtig verstanden habe oder?

Lg und WMH
 
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Ammerländer hat Seilzug zu den Klappen, die ("klassische") Dose hat ein Gestänge (ähnlich wie eine traditionelle Kastenfalle).

Die Dose ist vergleichsweise leicht fängisch zu stellen, bei der Ammerländer ist das etwas "friemelig".

Bei beiden Fallen hatte ich es schon, dass die Schieber festsaßen. Bei dem geschlossenen Schieberkasten der Ammerländer merkt man das nicht unbedingt bzw. kann es schlecht beheben.

Bei der Dose kann man immer wieder neu beködern, ohne dass man die ganze Falle zumachen muss. Liegt aber daran, dass ich den Köderschacht bei der Ammerländer auch wieder mittig geschnitten habe, und da ist genau die Brücke drüber. Schneidet man den Köderschacht versetzt, sollte es auch gehen, aber dann ist immer noch der Seilzug im Weg.

Beim Aufbau ist die Ammerländer klar im Vorteil, hinterher Bedienbarkeit und Robustheit die Dose.
 
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Danke für die ausführliche Antwort!

Das mit der Fummelei beim Stellen stört mich ehrlich gesagt weniger, habe auch Kastenfallen im Einsatz wo das ganze mitunter mühselig ist. Und wenn die Schieber ohnehin bei beiden hängen bleiben können, werde ich doch eher mal zwei Ammerländer einbauen, dabei bleibts ja ohnehin nicht (werden die ersten Betonrohrfallen im Revier, derweil wird nur mit Kasten und Kofferfallen gearbeitet) und für die nächsten Fallen kann man dann ja immer noch ein anderes System nehmen. Wollte nur wissen ob das ganze was taugt.

Lg und WMH
 
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Auch von meiner Seite herzlichen Dank für die ausführlichen, teils sogar bebilderten, Antworten. Vom Gefühl her sagt mir die Dose am meisten zu, aber ich habe einige potentielle Standorte wo ein verblendetes Betonrohr sicherlich weniger Aufmerksamkeit erweckt, als so eine große Einhausung wie bei der Dose. Vermutlich werde ich auch mit verschiedenen Fallen experimentieren.

Schönen Dank soweit, Gruß,

rauhbart
 

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