Ob ´ne Treibjagd "gut" war stellt sich meistens immer erst hinterher raus.
Nein, ob eine klassische Niederwildjagd potentiell gut werden kann, weiß man regelmäßig vorher. Die bestimmenden Faktoren sind hier, in einer klassischen Niederwildgegend, bekannt und die guten Niederwildtreibjagden finden (mehrheitlich) jährlich in den gleichen Revieren statt. Ja, die Besätze schwanken sicher auch witterungstechnisch.
Zudem, wer sich eine Jagdpacht für völlig (meist durch einen selber) überhöhte Pachtpreise leisten kann, sollte über einen 5-stelligen, oder hohen 4-stelligen Betrag, für einen ungar. Gatterhirsch nicht meckern.
Mit meinem Beitrag oben meinte ich diejenigen, die sich z.B. zu ihrem 50gsten "was gönnen" wollen und den ungeraden 12er mit <8kg nicht beim Landesforst ihres Bundeslandes schießen wollen, sondern in der Puszta, weil sie so gerne "Ich denke oft an Piroschka" mit Lilo Pulver gesehen haben, das aber immer unmöglicher wird, je mehr reine, der Gigantomanie verfallene, Trophäenjäger, denen es eigendlich völlig schnurtz ist wo sie den 13kg-"Hansi" füsselieren, die fairen Preise kaputt machen.
Was soll denn ein fairer Preis für einen Hirsch sein? Letztlich bestimmt sich der Preis doch in diesem Fall über eine ggf. enge Angebotsseite, die auf eine breitere Nachfrageseite trifft. Dann kaspert man so lange aus, wie sich Angebot und Nachfrage noch nicht gefunden haben. Wenn das Ungleichgewicht gar zu hoch ist, dann kommt halt - wie im konkreten Fall - die Angebotsseite auf extrem 'kreative Ideen', damit muss man rechnen.
Nachdem mir Trophäen im Allgemeinen nicht so schrecklich viel geben und ich sie, mit wenigen Ausnahmen, nicht im Wohnbereich aufhänge, kann ich das sehr gelassen betrachten. Ich kann dabei sehr ruhig zur Kenntnis nehmen, dass sich Preise bilden, die ich nicht bezahlen will oder auch nicht bezahlen kann. So what?
Wenn da beispielsweise Argali-Jagden für teils abenteuerliche Preise vermarktet werden, dann ist das eben nicht mein 'home turf' und ich nehme es mehr oder minder interessiert zur Kenntnis. Es entzieht sich aber meines Beurteilungsvermögens, ob das faire Preise sind ... wie sollte man/ ich das objektivieren?
Ich habe durchaus Steinwild-, Rotwild, Gams- oder Muffel-Trophäen erlegt, weil sich die Gelegenheit geboten hat, es ein Teil meiner Jagd war und es mir das nach meiner persönlichen (!) Auffassung die Sache wert war und fühlte mich dabei in keiner Weise weniger 'wertig' behandelt. Üblicherweise hängen an diesen Trophäen tolle jagdliche Erinnerungen, die der außenstehende Betrachter eh nicht nachvollziehen kann. Das ist für mich (!) einer der Gründe, die Knochen auch nicht zwingend an prominenter Stelle im Wohnbereich aufhängen zu wollen.
Mir persönlich ist es auch noch nicht in den Sinn gekommen, an die Steinbocktrophäe ein Zentimetermaß anlegen zu wollen, weil ich nicht wüsste, was ich mit dem Ergebnis anfangen sollte. Das darf man aber legitimerweise auch anders handhaben. Es steht mir nicht zu, andere zu be- oder gar verurteilen, weil sie ein starke Trophäe erlegen wollen und diese dann auch vermessen möchten.
grosso