Jeder ist für die Zwänge, die er sich schafft, selbst verantwortlich. Eberhard wollte den Weltrekordhirsch- und er hat ihn bekommen. Alles hat hervorragend geklappt. Ein super Erlebnis. Alles perfekt- bis auf die Herkunft des Hirsches. Jetzt steht er blöd da, der Jäger.
In Friedenfels in seinem Schießstand hängt eine Nachbildung/Abguss, ich habe ihn beim 8,5 Schießen bestaunt.
Soweit man meinen Informanten glauben kann, werden sehr viele kapitale Gatterhirsche dort und in Ungarn verkauft. Läuft für alle Beteiligten super, es darf nur nichts ruchbar werden, dann sind alle zufrieden.
Man merkt schon daran, dass die kapitalsten Kapitalhirsche niemals auf den Pauschaltrophäenjagden, sondern immer von solventesten Kunden erlegt werden, dass etwas nicht stimmen kann. Es wird immer ein Geheimnis um den vermeintlichen Einstand gemacht, der Hirsch taucht zufällig und plötzlich auf, nie zuvor gesehen, so ist es ganz oft.
Der Herr Baron wurde von Toma Ivanovic damals angefixt. Es stehe ein gar kapitaler Hirsch im bulgarischen Revier- könnte sogar ein Rekord sein.....Baron fliegt runter, T.I. begleitet filmend die Rekordjagd ( im Auftrag eines namhaften deutschen Verlag ), der Hirsch fällt. Hier könnte die Geschichte zu Ende sein.
Im Bericht nachhinein wunderte er ( der Baron ) sich schon über den äußerst kapitalen Hirsch im bulgarischen Tann, auch der aufgetauchte Alpensteinbock ließ ihn kurz zweifeln ob alles mit rechten Dingen zugeht. T.I. jedoch zerstreute alle Zweifel und es wurde gebührend auf den Weltrekord angestossen - da Ende ist bekannt.
Der Baron war und ist ein international agiernder und auch bekannter Jäger. Er wurde schlicht und einfach "veräppelt". T.I. hat einen Haufen Auslandsjagden vom Baron begleitet und genoß bis zur Causa Burlei das Vertrauen des blaublütigen. Der Baron hat sich international auf starke Trophäen spezialisiert, er kann es sich leisten und der Reiz einen reifen Trophäenträger zu strecken ist ungleich höher-wie auch schwieriger- wie ein Abschusshirscherl am Rübenhaufen.
T.I. ist nach dieser Sache in der Versenkung verschwunden und spielte auf dem Jagdzirkus und Jagdfilmsektor keine Rolle mehr. Schade ist, dass nicht mehr über die Versrtickungen und Täuschungen dieses Mannes ans Licht kam.
In Bulgarien gibt es ein paar sehr gute Reviere. Diese sind in der Regel staatlich und es ist dort möglich stärkste Hirsche und Keiler zu erlegen- auch ganz ohne Gatterzukauf. Das Revier in welchem die o.g. Tragödie stattfand ist jedoch eine private Jagdresidenz. Sieht man sich die Preisliste von damals an, stellt man fest, dass Hirsche über 240 Punkten zu 100% im Voraus zu bezahlen waren......Auch später noch haben (Promi)Jäger - oder die die sich dafür halten- dort recht kapitale Trophäen erlegt.
Um jetzt auf Ungarn zu kommen. Dort gibt es leider diese Machenschaften auch- obwohl es in Ungarn einen sehr guten Wildbestand gibt und es eigentlich nicht nötig wäre dort "nachzuhelfen".
Ich bejage jetzt schon seit vielen Jahren Ungarn regelmäßig und bekomme natürlich auch das ein oder andere mit. Es ist festzustellen, dass unerwartete Kapitalhirsche oft in privaten oder Genossenschaftsrevieren zur Strecke kommen wo es solche Hirsche eigentlich nicht gibt. Gute staatliche Reviere "liefern" regelmäßig starke Trophäen und haben so einen Unfug nicht nötig. Es sind in der Regel die privaten Reviere die Kosten haben und hier einfach mal ein paar Mark dazu machen müssen. Ein Hirsch im österreichischen Gatter für 6 T€ gekauft und eine Woche später für 15T€ hingerichtet ist ein lukratives Geschäft, was auch Begehrlichkeiten weckt und Nachahmer findet.
Das mit den oben angesprochenen Pauschaljagden ist natürlich Quatsch. Diese sind in Trophäengröße festgelegt und es ist auch nicht Sinn und Zweck einen 12 kg Hirsch für 1500 € zu erlegen. Die meisten Pauschalhirsche liegen bei 5-6 kg und eine solche Jagd kostet auch nur +/- 1400 €.
Die staatlichen Reviere haben einen guten Wildbestand und es nicht nötig sich Gatterhirsche dazuzukaufen, dies ist ein Phänomen was ausschliesslich private und Genossenschaftsreviere betrifft um sich mal wieder in den Focus zu bringen und dadurch neue Jagdgäste zu ködern.
Man sollte auch nicht ganz so doll die Moralkeule schwingen. Fast ganz Tschechien besteht aus Gattern, diese sind sogar ein Teil der dortigen Jagdkultur, hier erinnere ich mich an eine Muffeljagd in Lany. Der reiche Geschäftsmann flog abends ein und teilte mit ein Goldmedaillenhirsch und auch ein Muffel in dieser Klasse sollten es schon sein - am nächsten Morgen lag der Hirsch und abends der Muffel, beides höchste Goldmedaille.
Was ist mit den Jagdpuffs in Österreich ? Dort werden ja auch die starken Hirsche und Keiler erlegt, genauso wie die Drückjagden mit zweihandvoll Schützen und dreistelliger Strecke. Was ist mit den Fasanenjagden, auch in Pachtrevieren in D und AU ? alle Reviere drumherum erlegen 20 - 30 Fasane auf der Jagd und das eine Revier erlegt je 100 Stk auf den beiden Treibjagden.
Auch hier kommen Zuchttiere zum Einsatz um das eigene EGO darzustellen oder um einfach den Besserjäger raushängen zu lassen.
Es ist sehr wichtig, dass man sich Referenzen einholt oder gut informiert. man sollte Angebote kritisch prüfen und auch den gesunden Menschenverstand nicht ausser Acht lassen. Vorsicht sollte bei vollmundigen Versprechungen von Garantieabschüßen oder phantasievollen Pauschaljagdangeboten mit Deckelungen oder sonstigen wahnwitzigen Zusätzen walten lassen. Lieber ein Jahr mehr sparen, dafür die Jagd dann aber in einem wirklich ehrlichen Revier stattfinden lassen, auch auf die Gefahr hin als Schneider heimzureisen