Bewegungsjagd 2021/2022

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@Busch sieht schon irgendwie außerirdisch aus, der Wald :(

Gestern fand in dem anderen tschech. Revier wo ich mitjage, die erste Drückjagd mit deutschen Gästen statt. So langsam weicht dort die tschechischen Tradition unseren Vorstellungen von so einer Jagd. Üblicherweise werden nur die Wege mit Abstanden von 80 m abgestellt. Das Wild durchbricht dann meist sehr schnell diese Schützenkette wenn es gegen den Wind anwechselt und die Treiber von hinten Druck aufbauen.
Mein Vorschlag: Jeder deutsche Jäger erhält zumindest einen festen Bodenstand (Sichtschutz) oder besser Drückjagdbock und zwar im Treiben! Zuerst wird der "Ring" geschlossen, dann geht rein zu den Ständen für die Gäste. Die tschech. Waidkameraden schauten recht skeptisch, auch nach der Anweisung das sie nicht aufbrechen dürfen. Aber der Revierverantwortliche bricht auch inzwischen hängend daheim mit Wasser auf und ist "Neuerungen" durchaus aufgeschlossen.
Freigabe: Rehwild ist in CZ auf Drückjagden gesetzlich verboten zu erlegen.
Rotwild: Kahlwild und Kälber, Schmalspießer (keine hohen Spießer)
Sikawild: dto, alle Spießer
Sauen: alles außer führende Bachen
Mufffelwild: Schafe, Lämmer und Jährlingswidder
Raubwild
Die Vorarbeiten begannen, eine Woche vorher war Jagdruhe und es wurde in de Treiben intensiv gekirrt. Bis zum Tag vor der Jagd sendete die Funkkamera fleißig Bilder..
NGDD1265.JPG
Dann transportiere ich einen Anhänger voll Holz aus Deutschland ins Revier. Dort darf man nicht so ohne Bezahlung ein paar Stangen machen.
Zusammen mit dem Revierverantwortlichen legte ich die Stände für die Gäste in den Treiben fest. Es bestand da keinerlei Erfahrungsschatz. Alles erfolgte nach "Instinkt" Neben vorhandenen und geeigneten Hochsitzen wurden Drückjagdböcke gebaut und Bodenstände errichtet. Es hatten sich 5 deutsche Gäste angemeldet und selbstverständlich wollte auch ich dieses mal im Treiben sitzen..ANPW4396.JPGIMG_0243.JPGIMG_0248.JPGLLXX1656.JPG
Beim Ausfahren zu den Ständen sahen wir im Neuschnee nagelfrisch unseren "Mitjäger". Er wurde bei Annäherung der Autos sofort flüchtig.
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Nach dem ersten Treiben hatten alle deutsche Gäste Anblick. Einer erlegte 1 nf. Rotalttier, sein Sohn ein Rotkalb und der Dritte einen Frischling. Ein Überläufer wurde wegen Nähe der Treiber pardoniert. Auch auf den anderen Ständen wurde Wild gesehen. Also drei von fünf Gästen hatten Erfolg, außen herum die restlichen 15 Schützen "hatten lediglich Krach gemacht" :(
Mit meiner neuen Kamera bin ich noch nicht so fit, im ersten Treiben ein junger Kronenhirsch und ein Sechserle, leider nur ein "Keulenschuss"
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Auch das 2. Treiben brachte für alle Gäste Anblick, einer fehlte ein Kalb. Mir kamen zwei Tiere hochflüchtig auf 4 m und ein "Weltrekordspießer".
Ein Durchgeher erlegte einen Frischling und "außen herum" kamen noch 1 Bache und ein Frischling zur Strecke. Insgesamt wie nicht anders zu erwarten war, ein Ungleichgewicht zwischen der tschech. und der etwas anderen Drückjagdmethode. Der Verwalter war zufrieden. Sauberes Wildbret hing am Haken.
IMG_0257.JPG
Mein "Räuberstand" im zweiten Treiben: Vor mir eine Hangkante, das Rotwild kam hochflüchtig schräg auf mich zu. Den Wechsel hinter mir hatte ich mit dem Rucksack zugehängt. Das Wild änderte natürlich die Richtung, aber nur noch schneller und zeigte mir nur das Weidloch.
Zwei Wölfe wurden im Treiben gespurt, aber nicht gesehen.IMG_0254.JPG
 
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Heute im heimischen Revier bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und leichtem Nebel. Leider ohne die erhoffte Neue.
IMG_20211206_095318_copy_1000x750.jpg
Mein Stand seit Jahren - in einer Senke zum Glück unter dem Nebel mit vier Schneisen, dichter Jungbuchenbewuchs ringsherum. Hier war immer Beute zu machen.
Leider kamen auch noch einige Absagen in den letzten 2 Tagen, darunter einige Hundeführer. So hatten unsere Vierbeiner heute allerhand zu tun das Wild, was dieses Jahr eh schon sehr fest liegt, auf die Läufe zu bringen. Am Anfang hatte ich einige Stücke Rehwild vor, aber entweder zu weit, flüchtig oder verdeckt. Ein Frischling kam hangwärts direkt auf mich zu, legte keine 10m vor der Rückegasse zu meiner linken eine Vollbremsung hin und verschwand in den Buchenrauschen.🤷‍♂️
Kurz vor Hahn in Ruh wechselte mich ein einzelner Frischling an und rollierte auf der Schneise. Erst am Stück sah ich, dass er bereits einen Schuss auf den Vorderlauf hatte. Daraufhin war ich gleich doppelt froh über die Erlegung. Einfach immer wieder unglaublich wie Mobil auch schwächere Stücke mit so einem Schuss noch sind. IMG_20211206_130301_copy_1000x750.jpg
 
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Waidmannsheil,

vor zwei Wochen war ich auf meine ersten beiden Drückjagden als Jäger eingeladen.
Um Punkt 2:00 Uhr ging der Wecker und wir haben uns auf den Weg in den Osten gemacht.
Einzelne Schauer auf dem Weg haben die Vorfreude etwas gedämpft, aber bei Ankunft blieb es zum Glück trocken. Um ca. halb 9 wurde die Jagd angeblasen und es wurden uns unsere Plätze zugeteilt.
Meine Anstellgruppe war die erste, welche das Revier betreten hat und somit war es dort nboch ziemlich ruhig. Ich wurde auf einem Ackerweg rausgeschmissen (und hab auf Rat eines befreundeten Jägers die Waffe in der Waffentasche mitgenommen). Als ich meinen Drückjagdbock auf einen Berg erreichte und langsam den Bock bestieg fiel mir 100m hinter dem Bock an einer Hecke liegend ein Sprung Rehe auf.
Also langsam versucht den Bock zu erklimmen und dort oben möglichst unauffällig mich fertig zu machen(natürlich hatte ich die Waffe noch in der Tasche und es hat gefühlte Ewigkeiten gebraucht, bis ich fertig war🤦‍♂️).
Als ich fertig war sah ich nur die weißen Spiegel im nahe gelegenen Wald verschwinden.
Verdammt dachte ich, aber in diesem Moment trat ein einzelnes Stück Rehwild aus der Hecke aus und nach kurzem Ansprechen entschloss ich mich zum Schuss. Das als Kitz angesprochene Stück hatte einen Blattschuss und ist nach etwa 10m Todesflucht verendet.
Total happy über diesen Jagderfolg und noch ganz in Gedanken vertieft sah ich, wie mich eine Ricke mit Kitz anwechselte. Als das Kitz passend stand ließ ich die Kugel fliegen und es lag im Knall.

Nach einem kurzen Blick aufs Handy wurde mir klar, dass ich gerade einmal 15min auf dem Stand war und die anderen Jäger nun erst ihre Stände bezogen.

Es bot sich mir noch 1-2 Chancen auf weitere Stücke Rehwild, aber ich habe mich gegen die riskanten Schüsse entschieden und genoß noch den windigen Vormittag.
Ich hatte viel Anblick auf Damwild und Rehwild, aber leider kein Schwarzwild.

Am Ende des Tages lagen 2 Sauen, 2 Stück Damwild, 6 Rehe und 4 Waschbären.

Der nächste Tag war leider nicht sehr ereignissreich mit 3 Stücken Damwild, aber dafür war die Strecke mit 2 Stück Rotwild, 11 Sauen sowie 6 Rehe sehr gut.

Frage an die Runde: Nehmt ihr eure Waffen in der Tasche mit oder lasst ihr diese sofort im Auto?
 
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Frage an die Runde: Nehmt ihr eure Waffen in der Tasche mit oder lasst ihr diese sofort im Auto?
Ohne Futteral, dreckig oder nass wird die Waffe ohnehin. Autotüren so leise wie möglich schließen, leise angehen, Stand auf Sicherheit überprüfen, dann die eigene Standsicherheit herstellen (Fichtenzweige oder altes Handtuch auf den glatten Boden), Waffe laden, LP an und dann wird gejagt. Gerade in den ersten Minuten kann man sich den ersten Anlauf selbst versauen. Futteral behindert nur auf dem Sitz und macht einen in entscheidenden Situationen zu langsam.
 
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Mit mehreren Jägern in einem Auto und von da aus verteilt:
Mit Futteral, weil ich mir die Kanone und Optik nicht im Gepäckstapel aus Waffen, Motosägen etc. ramponieren will.

Auf Drückjagdbock:
mit Futteral, weil es dort gleich mein Sitzkissen ist.

Sonst: immer ohne Futteral.
 
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Es gibt auch Jagdtage, an denen man besser zu Haus bliebe, wenn man alles vorher ahnen könnte. Aber wie langweilig wäre dann das Leben. ;)
Eine echte Winter-Jagd, ungeräumte Straßen bei der Anfahrt, im Wald Kolonnenstau, weil ein paar Jäger im Graben hingen, Nebel, zu schnelle Rehe und ein Fehlschuß auf einen Frischling...:rolleyes:.
Hauptsache aber, alle Beteiligten blieben gesund !
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Treffen nicht Verwandter:
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Traum-Stimmungen bei der Abfahrt:
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Es gibt auch Jagdtage, an denen man besser zu Haus bliebe, wenn man alles vorher ahnen könnte. Aber wie langweilig wäre dann das Leben. ;)
Eine echte Winter-Jagd, ungeräumte Straßen bei der Anfahrt, im Wald Kolonnenstau, weil ein paar Jäger im Graben hingen, Nebel, zu schnelle Rehe und ein Fehlschuß auf einen Frischling...:rolleyes:.
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Treffen nicht Verwandter:
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Traum-Stimmungen bei der Abfahrt:
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Traumlandschaft. Ein Blick aus dem Fenster verrät mir, dass du definitiv nicht in der Nähe warst.
In welche Ecke des Landes sieht es zur Zeit so aus?
 

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