Heut Jagd in einem steilen Seitental am Mittelrhein. Wetter sehr gut, 10 Grad, nach Regen in der Nacht, bedeckt bis später halb sonnig... ab und an windig, Laub kommt teilweise wie im Schneesturm herunter. Eichenreiche Laubholzbestände, an den Wegrändern viel gebrochen, verheißungsvoll !
Ich beziehe meinen Stand im Mittelhang über eine schmierigen Erdweg bergab, zum Glück ist der DJBock aus rutschigem Rundholz mit Gitter belegt, so daß man sicheren Stand hat.
Große Mulde im Hang hinter mir und die Hangpartie vor mir geben besten Kugelfang, steil abwärts ist aufzupassen, da geht nur ein kurzer Schuß. Ein paar Verjüngungsinseln mit unterstandfreien Bereichen dazwischen, bilden eine für mich motivierende Struktur, der Bock steht am richtigen Platz, hier kommt Wild !
Nachdem ich meinen Hund schnalle, verschwindet er sofort hinter der Hangbiegung , jagt an und klingelt weit weg, wir haben wohl Wild losgetreten beim Angehen. Ich höre sie kaum noch, sie jagt 45 min abseits für andere und ich höre hinterher von einem Kumpel, der 1km weiter steht, von guter Arbeit und sie begrüßte ihn zwischendurch sogar noch.
Nach 30 min kommt mir ein starker Fuchs in top Balg auf 30 Schritt, er darf laufen und ich nutze ihn für Zielübungen, schade, daß hier kein Foto möglich war.
Dann höre ich am Hangfuß schräg unterhalb von mir die Hunde der Durchgeher, die wohl an Sauen geraten, der Spurlaut eines Einzelnen kommt näher hangauf, ich richt mich und schon kommt ein quer flüchtender 20kg Frischling allein in bestem Schußbereich. Als ich anschlage, nimmt der mich doch auf die 40 m sofort war, dreht ganz leicht nach oben ab - ich stehe auf gleicher Höhe. Paff, verflixt, der erste Schuß schlägt knapp hinter ihm in den Hang- ich ziehe mit und 20 m weiter erhält er die Kugel aus dem 2. Lauf in die Kammer, verendet nach wenigen Sekunden. Für mich ist damit diese Jagd gelungen, ich bin zufrieden, brauche nix mehr heute...
Der die Sau jagende Kopov rückt auf und darf etwas beuteln, bevor ich ihn nachdrücklich in die Schranken verweise. Ein Terrier folgt als Satellit. Als die Durchgeher später vorbeikommen, freut sich die Führerin des Brackenrüden, als ich den Hund lobe.
Meine Hündin kehrt auch kurz darauf zurück und sucht mehrmals meine Standumgebung ab - einmal arbeitet sie eine frische Spur hinter mir und ich mach ein dummes Gesicht, da muß etwas durch sein, ohne daß ich es mitbekam, konnte nur ein Fuchs sein, da selbst im nassen Laub Schalenwild zu hören ist. Tja, diese Stände mit Rundumsicht, hier hat auch noch flinkes Wild eine Chance...
Meine Hündin bekommt noch Besuch von einem charmanten Schweizer, der auch toll jagte an diesem Tag...
Nach Ende zieh ich die Wutz hangauf, meine Ansteller erlegte einen laufkranken Bock, gut !
Die übrigen Gäste (alles niederländ. Jäger) haben zwischen 0 und 3 Stücke Wild, am Weg liegt aber einiges, auch von anderen Gruppen, die teilweise höher im Hang standen, Bergung geht in diesem Gelände oft nur nach unten.
Die Jagd klingt beschaulich aus, das Verblasen ersetzt den heutigen Übungsabend: es liegen 5 Stck Rotkahlwild, 2 Muffelwidder, 16 Sauen und 22 Rehe- die Organisatoren und viele Gäste sind zufrieden.
Morgen folgt für die Gäste Tag 2, vielleicht haben dann diejenigen Anlauf, bei denen es heut nicht klappte...einzigerWermutstropfen: 3 der zahlreich heut eingesetzen Hunde wurden (zum Glück) leicht geschlagen.