Was ich damit in erster Linie sagen will ist das man als Jäger genauso Natur,- und Artenschutz betreiben kann und muss und sich nicht einfach davon freispricht nach dem Motto "das machen ja noch sooo viele andere, die werden's schon richten."
Und wie bereits erwähnt, bloße Mitgliederzahlen heißen gar nichts.
Du leitest einfach aus der Größe der Vereine und deren Mitgliederanzahl ab das da schon was passieren wird, also bloße Mutmaßung.
Ich kenne etwa 10 Reviere ganz genau, also etwa 8000ha und da ist von Seite der "großen Retter der Natur" noch gar nichts passiert.
Alles Reviere mit viel Feldanteil, Heimat der pösen Landwirtschaft die alle Natur vernichtet. Also jede Menge Tummelplatz für soviel geballte Fachkompetenz und Tatendrang zur Verbesserung der Lebensumstände für Insekten und Singvögel.Wo sind sie, die Hundertschaften der NGO's?
Einmal hab ich den Stellv vom Ornitologischen Verein getroffen, netterTyp. Hat auch seine Hilfe angeboten wenn wir im Herbst die nächsten Pflanzungen machen, er "wäre so gern dabei". Soweit so gut aber warum pflanzen sie nicht selbst was?
Manschetten machen sie um die Horstbäume gegen die Waschbären aber das war's. Sein "Chef" sei allerdings kein großer Freund der Jäger meinte er. Da hab ich ihn gefragt ob er denn hier noch Rordommel, Bekassine, Kiebitz, Wachteln, Feldlerchen und die ganzen anderen Bodenbrüter bestaunen könnte wenn wir nicht so scharf das Raubwild bejagen würden oder ob er auch nur jammern würde über den Schwund wie die Vogelkundler aus anderen Bereichen( ein Bekannter ist in anderem Kreis Ornitologe).
Er wurde etwas kleinlaut.
Das aber nur als letztes Beispiel.
Ich werfe keinen Samen auf Boden wo sowieso nichts keimt.
Da brauchst Du aber nicht über die NGO´s herziehen, sondern das könntest Du in der Jägerschaft genauso durchdeklinieren. Ich bin im anderen Post schon näher darauf eingegangen. Ich überblicke hier in meiner nächsten Umgebung drei Landkreise ganz gut und für jeden, der was macht, kann ich 20 nennen, die nix tun, außer Fuchsn schießen und ggf. vielleicht noch das ein oder andere Illegale, was man nicht beweisen kann, aber die Vermutung nahe liegt, wenn man den ein oder anderen kennt und weis, wie er tickt.
Hundertschaften der NGO´s gibts genauso wenig, wie Hundertschaften an Jägern. Also lassen wir einfach den Quatsch, so zu tun, als wären "die" Jäger, die Allergrößten und die Anderen würden nur reden. Es gibt auf dem Gebiet des Naturschutzes viele ehrenamtliche Möglichkeiten, aber nicht alles nützt auch der Jägerschaft und in sofern ist hier eine Aufrechnung einfach nur Bullshit. Wenn ich hier mit einem Naturschutzbeauftragten
des Kreises rede und höre, wieviele Giftköter oder auch verendete Raubvögel mit unnatürlichen Verletzungen er schon gefunden hat, dann muss man angesichts der näheren örtlichen Umstände schon ziemlich bekloppt sein, anzunehmen, dass das grundsätzlich Leute ohne Jagdschein gewesen sein sollen (zB die sog. "Hundehasser", die von der Jägerschaft gerne als Sündenböcke bemüht werden).
Wir haben absolut keinen Grund, uns in irgend einer Art und Weise über Andere zu erheben.
Vielmehr sollten wir den Schulterschluss zu den NGO´s suchen, aber das fällt naürlich schwer, weil man dazu die ein oder anderen Dinge ändern müsste.
Die Bejagung von Prädatoren im Sinne des Artenschutzes bzw. der Artenvielfalt ist als Solches nur dann sinnvoll, wenn über größere Flächen hinweg alle gleichermaßen intensiv daran teilnehmen. So zu tun, als sei es "normal", dass Revierinhaber über 8000 und mehr Hektar hinweg Prädatoren intensiv bejagen bzw. signifikant reduzieren, ist doch Jägerlatein. Ebenso dass über solche Flächen hinweg die örtliche Landwirtschaft ein Einsehen für die Artenvielfalt hätte. Das hätten die Jagdverbände gern, hat aber nix mit der realen Welt zu tun. Es sind lediglich immer wieder Insellösungen, die - je nach Engagement der Jäger und Verständnis der Grundeigentümer - mal mehr und mal weniger gut oder schlecht funktionieren.
Solange eine Abkehr von der landwirtschaftlichen Politik nicht ernsthaft in Erwägung gezogen und realisiert wird, werden in 8 von 10 Fällen minimum derlei Bemühungen ins Leere laufen.
Es ist doch lachhaft, zu behaupten, dass bspw. die von Dir genannten Arten alleinig durch Bejagung der Feinde, die man bejagen darf, zu retten sind. Hier muss die Politik aktiv werden; alles Andere ist Gutmenschentum, gleich ob seitens der Jagd oder der NGO´s.
Was oder wem bitte nützt es, wenn ich auf einer "Insel der Glückseligen" drei Arten mehr durchbringe und einen km Luftlinie entfernt fünf Arten aussterben bzw. davon bedroht sind?
Es gibt mittlerweile auch wissenschaftliche Belege, dass die Bejagung zB auch von Neozoen nahezu aussichtslos erscheint. Diese Dinge wurden in den letzten zehn Jahren in den einschlägigen Jagdforen durchgekaut wie Kaugummi. Belege und Quellen eingestellt und und und...
Es ist sinnlos, Leuten mit dem Verstand zu kommen, die aus Prinzip die Realitäten nicht sehen wollen und manche natürlich auch nicht sehen können.
Vor diesem Hintergrund ist das, was Du und andere "Gutjäger" machen, zwar eine nette Sache für die kleine Insel der Glückseligkeit (unter der Voraussetzung, dass alle Nachbarn und deren Nachbarn ebenso fleißig mitmachen), aber einen höheren gesellschaftlichen Wert hat das solange nicht, wie eine "ökologische Wende" nicht mehrheitlich durch die Gesellschaft gefordert wird und die Bereitschaft zu Verzicht besteht.
Wenn Du und die Deinen allerdings ordentlich jagen und für angepasste Wildbestände sorgen, dann hat das in jedem Falle einen hohen gesellschaftlichen Wert, da jedes Bäumchen der Naturverjüngung, welches durchkommt und CO2 bindet, eine Wohltat für uns alle ist und darüber hinaus auch heimisches Holz besser ist, als Importe aus anderen Ländern mit geringeren Standards wie bei uns oder über größere Entfernungen mit schlechter Ökobilanz herangeschleppt werden muss.
Gesellschaftspolitisch bzw. ökologisch ist es in ökonomisch prosperierenden und dicht besiedelten Ländern nicht ganz so entscheidend, von jeder Art aus früherer Zeit (in Stückzahlen) möglichst viel und überall auch noch in der Zukunft zu haben.
Eine weitaus höhere Bedeutung für uns hat es, für möglichst viele gesunde Bäume zu sorgen bzw. sicherzustellen, dass die größtmögliche Zahl an Bäumen unbeschadet nachwächst, die auf unseren Böden noch gedeihen können.
Wir brauchen also viel Wald und eine ökologische Landwirtschaft, um zu leben bzw. uns zu ernähren. Wenn das gesichert ist, freuen wir uns auch noch über (bejagbare und nicht bejagbare) Artenvielfalt.