Bilder aus dem Revier ...

z/7

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Einjährig halt, mit relativ hohen Ansprüchen an die Feuchte. Wo die gegeben ist, ist es kaum auszurotten. Die Pflänzchen auf Deiner Aufnahme sind bescheiden im Vergleich zu dem, was ich hier im Voralpenland erlebe. Übermannshohe dichte Bestände. Die Samen scheinen allerdings auch nicht sehr haltbar. Hier jenseits des Gartenzauns hab ich es durch konsequente Entfernung der Pflanzen vor der Samenbildung innerhalb weniger Jahre ausgerottet bekommen. Dichtschluß der Kulturen beendet das Vorkommen ebenfalls zuverlässig. Insgesamt ist es mir lieber als Brombeer. Den Kulturpflanzen schadet es kaum, im Gegenteil. Leichter Schirm und Wuchshüllen-Effekt. Zumindest wo es Wasser im Überfluß gibt ist es eher von Vorteil.
 
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Welche Nutzpflanze ist im ersten Bild zu sehen?
Ich halte es für "Mädesüß" (Mjødurt, Filipendula ulmaria ).
"Die wirksamen Inhaltsstoffe befinden sich in den Mädesüßblüten. Sie enthalten ätherisches Öl, das sich aus Substanzen wie Salicylaldehyd und Salicylsäuremethylester zusammensetzt. Daneben kommen Flavonoide vor, zum Beispiel der Stoff Spiraeosid, sowie Gerbstoffe vom Ellagitannin-Typ.
Die Stoffe Salicylaldehyd und Salicylsäuremethylester werden im Körper aufgespalten. Dabei entsteht Salicylsäure. Sie wirkt ähnlich wie das Schmerzmittel Acetylsalicylsäure, wobei die Effekte der pflanzlichen Substanz schwächer ausfallen. Salicylsäure aus Mädesüß wirkt leicht antientzündlich, kann Schmerzen lindern und Fieber absenken.
Mädesüß kann daher Beschwerden lindern, die typischerweise bei einer Erkältung auftreten. Allerdings kommt die Heilpflanze kaum zur Anwendung. Bekannter ist die Weide, deren Rinde ebenfalls Salicylsäure enthält. Entsprechende pflanzliche Mittel können zum Beispiel im Rahmen der Behandlung von Rückenschmerzen und Arthrose unterstützend eingesetzt werden."
 
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z/7

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Das ist irreführend, im zweiten Bild ist die auch, die Jungfer hockt drauf. Ich dachte jetzt, die Weide, salix ssp.

Aspirin.
 
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Ja klar, die Verbreitung ist echt interessant, in manchen Jahren hier, in anderen dort...
Manchmal wenig, dann wieder massiv (gut, dieses Jahr gibts gutes Wachstum aller Bodenpflanzen; nur leider der Hölzernen nicht.... :rolleyes:)
Waldwegränder, Verjüngungslücken, Bachrand, Bachwiese - eigtl kaum ne Stelle, wo man nicht damit rechnen kann, außer auf trockenen Standorte.
Ich habe einige Vorfluter im Revier, die waren überwuchert. Irgendwann ist das Springkraut wieder von selbst der Mädesüßhochstaudenflur gewichen. Engelwurz ist auch aus verschiedenen Flächen wieder verschwunden. Habe noch nie gesehen dass er beäst wurde. Das Springkraut schon gelegentlich. Vor 40 Jahren habe ich einen Holzlagerplatz damit angesät, niemand wußte von seiner Verbreitungskraft. Das Rotwild äste alles ab. Die halbreifen Samenn kurz vor dem Abspringen kann man essen, schmecken nussig.
Das gute Wachstum der Bodenpflanzen ist heuer sehr auffällig, Beispiel Knoblauchrauke
 
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Ja ich denke man muss vieles entspannter sehen, unser LBV macht immer wieder Springkrautausrottungsaktionen. Selbstverständlich säht niemand hoffentlich mehr den Riesenbärenklau. Aber z.B. die Goldrutenbestände in CZ sind sehr insektenreich. In den Industriegebieten dort hab als rund um die Firmen immer Brachen, die nie gemäht wurden, herrliche Bilder. Rebhühner und Fasane, Hasen. Jetzt kommen die deutschen Firmen und alle Umgriffe werden ständig gemäht. Artenreiche Margaritenböschungen werden in der Blüte runter gemulcht, es ist zum Heulen.
Irgendwo muss ich noch Bilder haben davon.....:unsure:
 
M

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Guest
Das Problem am Springkraut ist wohl, insbesondere an Gewässerböschungen, dass da im Sommer sonst nichts hochkommt. Im Herbst fällt es dann zusammen und löst sich förmlich auf. Die Erde hat dann null Halt, weil keine feste Durchwurzelung.
 
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Richtig, das ist das Hauptproblem. Es gibt Ausspülungen. ich weiß nicht woran es liegt, aber gerade an den Gräben haben sich die Springkrautbestände irgendwann "totgelaufen". Kommt es irgendwo im Bestand vor, dann ist dieses Phänomen eher selten. Die Bestände etablieren sich.
Zuerst dachte ich ja, das ist eine Superäsungspflanze fürs Rotwild, aber es war wohl eher so ein Neugierfraß. Meine zahmen Kanandagänse nehmen es übrigens auch sehr gerne.
 
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Ich habe im Schwäbisch-Fränkischen Wald wunderschöne Feuchtwiesen in wertvollen Bachaue- Biotopen gesehen, die flächig, aber wirklich auf Hektaren vom Impatiens glandulifera zugewuchert wurden, die ursprl. Pflanzengesellschaften waren völlig unterdrückt.

Die Pflanze heißt u.a. auch umgangssprachlich "Bauernkanarie"....:LOL:

Die Samen können bis zu 5 Jahre überliegen, las ich gerade nach, daher auch der unterschiedliche Aufwuchs in verschiedenen Jahren, viell. je nach Witterung.
 
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Die wichtige Winterdeckung an den Gräben und auf diesen Flächen ist einach futsch. Zudem habe ich noch keinen Blattfraß durch Insekten beobachten können. Auf den Blüten sitzen ein paar, ist klar. Schalenwildverbiss vermutlich nur dort wo es weniger häufig vorkommt. Schafe und Ziegen müssten es eigentlich fressen, hab da aber keine Erfahrung.
 
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Klar sind die Pflanzen eine gute Hummelweide, dennoch finde ich die verdrängende Wirkung von einheim. Pflanzen im Offenland bedenklich, da die Art nunmal zu Massenbeständen neigt.
Im Wald stört mich das Zeug nicht, da gibts es wenig Blütenpflanzen und das Springkraut kommt und geht eben, der Verjüngung tun sie wohl eher wenig, kein Vergleich zu Brombeere.
Wenn man abmäht und nicht abräumt, nutzt es übrigens auch nicht viel, außer daß man die Samenbildung verhindert, denn die verrottenden Teile bewurzeln sich neu. :rolleyes:
 
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Vor Tagen fand ich zufällig auf einer Rückegasse diese mir unbekannte Pflanze - nur als kleiner Bestand von 2 qm, die ich dann daheim nach Bild bestimmte... Vom Standort her dort überhaupt nicht zu erwarten, viell. im Reifenprofil eingeschleppt ?! -....ich weiß es nicht, aber man muß auch nicht immer alles in der Natur erklären. Eine weggelaufene Gartenpflanze ist es jedenfalls nicht !
DSC02657.JPG
DSC02656.JPG
Ich sprach das Kräutchen also an als:

Gemeines Helmkraut oder Kappen- oder Sumpfhelmkraut (Scutellaria galericulata)
aus der sehr reichen Familie der Lippenblütler (Lamiaceae)
 
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